Notizen zu dieser Person
Nach einem von dem inzwischen verstorbenen Vater aufgesetzten Testament wurde der Besitz aufgeteilt. Der Stammhalter, Sohn aus erster Ehe, erhielt das Stammhaus mit der dahinter stehenden Scheune, dazu ein Teil der Ländereien wie u. a. ein Teil des Schmidtkamps, die Hälfte der Parzelle in der Pollschen Heide, die Parzellen auf dem Stemmingholt, die Berkelswiese und eine Wiese in der Nähe von Hußkamp-Hagenbeck. Die Witwe geb. Mölls zog mit ihren Kindern in das nebenstehende Gebäude, das spätere Haus Nr.118 3/4. In dem Hause soll früher einmal die Schmiede gewesen sein. Es wurde auch 1945 durch Artillerie und Fliegerbomben vernichtet. Aus dieser Erbteilung wird man auch das heute noch bestehende "Fahrrecht" herleiten. Der Bruder hat es dem Bruder erlaubt. Man bedenke, daß der Hof erst viel viel später gepflastert wurde, und so ist es bis heute geblieben, wenn auch oft peinlich und unangenehm empfunden. Welche Parzellen damals die Stiefmutter erhielt, ist nur aus dem Studium der Katasterakten zu erfahren. Das Testament ist auch vernichtet (vermutl. 1945).
Johann Hermann war Ölmüller. Zu seiner Ölmühle in dem alten klosterschen Schafstall stelte er Ölkuchen her, die er zur Verfütterung verkaufte. Spater lohnte die Herstellung nicht mehr, so daß die Nachkommen nur noch damit handelten, bis die Ölkuchen von den Futtermehlen verdrängt wurden. Aber auch die Ehe des jungen Ölmüllers stand unter keinem günstigen Stern. Nachdem die junge Frau aus dem Hünxerwald zwei Jungen und zwei Mädchen das Leben geschenkt hatte, starb sie. Der Witwer blieb mit den unmündigen Kindern zurück. Er war nicht so charakterlich stark wie sein Vater. Sein Hang zum Alkoholgenuß führte zur Katastrophe. Damit das Vermögen der Kinder nicht verloren ging, wurde er entmündigt. Der Haushalt wurde aufgelöst. Das Haus wurde vernichtet. Fremde Familien bewohnten es, bis der jüngste Sohn soweit war, das Erbe anzutreten. Die Ländereien wurden verpachtet. Die Kinder kamen zu Verwandten, und der Vater wohnte mal hier mal dort ebenfalls bei Verwandten.(Chronik 1962 von Friedrich Cappell (* 9.6.1901)).
Nach dem Tod ihres Mannes zog Johanna mit ihren Kindern (ohne den Stiefsohn) in das ihr testamentarisch vermachte "nebenstehende" Gebäude, das spätere Haus Nr.118 3/4. In dem Hause soll früher einmal die Schmiede gewesen sein. Es wurde auch 1945 durch Artillerie und Fliegerbomben vernichtet. Welche Parzellen sie damals außerdem erbte, ist nur aus dem Studium der Katasterakten zu erfahren. Das Testament ist auch vernichtet (vermutl. 1945).