Notizen zu dieser Person
Briefe an die Eltern:
1) "Hansjoachim Krepel, Buchbinder- u. Kunstschriftarbeiten
Postscheckkonto Königsberg Pr. 16536
Methgethen Birkenweg 1, den 7.1.37
"... denn selten war ich so knapp, obschon Arbeit vrhanden war. Bloß Geld konnte ich nicht bekommen, immer nur so ein paar Mark, die für Material, Kohlen sofort wieder ausgegeben wurden. ... Jedenfalls urde mir abends am 24. von Seebergs, einem SA-Kamraden, bei dem ich eingeladen war, ... da ich z. Zt. einen .. Kursus von der Handwerkskammer besuche ... Denke schon daran, mir einen Gesellen zur Vertretg zu nehmen. ... Von den bewußten bänden 2 Bände: I) Gesch. d. Neuzeit 1500-1650 II) Gesch. d. Neuzeit 1650-1815 ... ob Ihr schon meine Heinrichswalder und Neukirchner Forschungsergebnisse wißt? Also bitte Nachtragen:
24 Trautmann, F.W. * Neukirch/Ostpr. 16.III.1773
+ Neinrichswalde 7.X.1833
oo Neukirch/Ostpr. 3.xi.1791 (beide noch nicht 19 Jahre alt!)
25 Sahmel, Rahel * Neukirch/Ostpr. 21.III.1773
+ Heinrichswalde 20.VII.1824
48 Trautmann, Johann, zu Neukirch
49 ?, Catharina
50 Sahmel, Carl, zu neukirch
51 ?, Maria Elisabeth
... Wie Ihr seht, hatte man (auf dem Geb.schein von unserm Carl Trautmann) den Mutternamen falsch, nämlich Sahieelek, geschrieben. Ich habe aber ändern lassen wie es richtig ist, nämlich Sahmel, auch Samel und Samell. Diese Köllmerfamilie Sahmel kommt in den Heinridchswalder Kirchenbüchern schon 1684 einigemal vor, sie muß also mindestens seit 1650 im Kreise Niederung, wozu H.walde gehört, die Kreisstadt ist, ansässig gewesen sein. Natürlich evangelisch. Ich habe mir viele Sahmel aus den Kbüchern notiert. Heute kommt der Name übrigens in Hwalde auch noch vor! - Dagegen habe ich in Hwaldes Kbüchern die Trautmanns erst 1792 - ca 1855 festgestellt. Im Nachbarort Neukirch ist ja der Großvater von unserm Carl Trtmann ansässig gewesen. ... Zu 24 u. 25 ist zu bemerken: Die Trauurkde gibt usdrkücklich an das Alter von 19 Jahren bei beiden. In Wirklichkeit waren beide erst 18 Jahre 8 1/2 Monate alt. Wahrscheinlich Nachbarskinder. Da müssen wohl besondere Umstände vorgelegen haben. Aus dieser Ehe wird das 1. Kind am 3.2.1792 geboren, (also 3 Monate nach der Trauung der Eltern, aha) und zwar in Heinrichswalde, wo das junge Paar eine Bäckerei gepachtet hatte. Sie hatten im ganzen 8 Kinder. Die Bäckerei des Vaters übernahm später der Sohn Ferdinand Trautmann, also ein Bruder unses Majors. Ferdinand heiratete Amalie Jehring. Ein anderer Sohn, der Wilhelm, wurde Tischler und starb unverheiratet 39 Jahre alt im Jahre 1844, "ein Stickfluß traf ihn im Kruge des Weiß" so steht im Kirchenbuch Hwalde. ... weiter nachzutragen:
20 Joh. Friedr. Phil. Baesecke, + 30.I.1828 Wanzleben (Hospitalleiter in Wanzleben)
21 Chatharina Elisabeth geb. Lüdde, + Wanzleben 7.VI.1839.
42 Hennig Lüdde, Gastwirt zu Wanzleben + 15.XI.1787 67 Jahre alt.
43 ?, Frau d. Gastwirts Hennig Lüdde + Wanzleben, 20.?.1793, 59 Jahre alt.
54 Lautier, Friedrich, Rittmstr. u. Landrat a.D.
55 Mannstein, Leopoldine ...
Heute am 7.II. noch einig Zeilen dazu: Ihr Lieben, macht Euch keine Sorgen um mich. Ich muß jetzt sehr knappsen ... Da ich Euch auch bis Ostern kaum etwas an Geld senden kann, ... und wenn das mal Eure Schwiegertochter wird, dann braucht Ihr Euch um mein geschäftliches Fortkommen keine Sorgen zu machen. ... Gertrud ... Sie kann also arbeiten, und würde ich mich sehr freuen, wenn ich so eine Frau bekäme. ... Papa möchte etwas wissen von dem 101jährigen Bäsecke? Da ich noch nichts entgültig durch Urkden habe nachweisen können, schrieb ich noch nichts weiter davon. Es handelt scih um Heinrich Besecke, geboren 1618, gestorben 1719. Sein mittlerer Sohn (er hatte 3 Söhne) Heinrich B. hatte einen Enkelsohn, welches unser Joh. Philipp B. (Nr. 40 der Ahnentafel) sein soll. Wenn sich das als richtig rausstellt, würen wir mit dem Baesecke-Stamm am weitesten. Obengenannter Heinrich B. würde auf der Atafel die Nr. 320 einnehmen. Die B. sollen alle Bauern un Müller fgewesen sein. Ein Bruder des Andreas B., also Papas Großvater, war auch Müller. Jedenfalls wimmelt es in der Gegend Braunschweig-Helmstedt-Magdvburg von Baeseckes. Ein Reg.Baumeister Besecke, der in Halle lebt, hat an die 1000 Namensträger B. gesammelt, alle us der Gegend. Er ist es auch, der für mich den Zusammenhang unsrer B.'s mit dem 101jährigen behauptet. da er wohl am meisten Material über B. besitzt, bin ich geneigt, ihm zu glauben un. bemühe mich vorläufig erst mal festzustellen, wo unser Joh.Phil. B. (No.40) geboren ist. Da weder ich noch er das wissen, gab er mir Fingerzeige, wo es am wahrscheinlichsten ist. Das werde ich aber auf nach Ostern verschieben, da ich jetzt keinen Groschen für Porto etc. Gebühren übrighabe. ..."
2) "Hansjoachim Krepel, Buchbinder- u. Kunstschriftarbeiten
Postscheckkonto Königsberg Pr. 16536
Methgethen Birkenweg 1, den 23.X.37
Liebe Papa, liebe Mama!
Da ich gerade wieder mal dem Joh.Gottfr.Krepel, Stabstrompeter u.s.w. nachforsche, muß ich gleich etwas anfragen. Wie kommt Papa bloß auf die Angabe "7. Ulanen"!! Im Posenschen finde ich zwar Ul.Rgtr. Nr. 2,4,6,8,10, aber nicht Nr.7. Es liegen aber ab 1815 das Hus.Rgt. Künig Wilh.I, (1.Rhein.) Nr.7 im Posenschen. Habe auch schon Regimentsgeschichte der Wrangel-Kürassiere, desgleichen ein Buch über das Leben des alten Wrangel durchgesucht, aber nirgends die 7. Ulanen gefunden. Als Stabstrompeter bei den Wrangel-Kürassieren fand ich zufällig einen "Strögel, auch Strözel" der war aber 1806 schon Pauker im selben Rgt. Und da war unser gesuchter Stabstrompeter man grade erst 12 Jahre alt. Möglicherweise ist "Strögel" ein Schreib- oder Lesefehler in den alten Rgts-Listen, sodaß es schon unserer sein kann. Damals waren ja gerade auch kräftig gewachsene Knaben häufig Tambour und Pauker. Na, aber wuchen wir also weiter. Werde mal eine Geschichte der Stadt Dresden um 1826 zu lesen suchen, um festzustellen, welche ostdeutsdchen Truppenteile in diesem Jahre in Dresden weilten. Denn dort ist dochh der Sohn Adolph Krebel 1826 im Dez. geboren. Vater: Joh. Wilhelm Krebel, Trompeter aus Posen! Na, schön. Es ist mir übrigens sehr wahrscheinlich, als wenn die Neutomischler/Scherlanker Krepels ebenso wie die Madanz aus Pommern eingewandert sind. Denn ich habe um 1800 Krepel um Lauenburg/Pommern, acuh um Danzig herum festgestellt. Habe allerhand Namensverzeichnisse von Ansiedlern im Posenschen vor 1800 durchgesehen, ist mühsam, da alles zerstreut in Ztschriften u. einzelnen Büchern, und vieles nicht im Druck erschienen ist, sondern unbearbeiet auf den Archiven lagert. doch ist mir die Anschrift eines Neutomischlers Einwohners bekannt, der Forschungen ausführt. Vielleicht frag ich mal bei dem an, ob er in den Kirchenbüchern dort, welche ab 1786 bestehen, noch andere Eintraggen Kr. betreffend findet. Zunächst kostet es ja nur eine Anfrage mit 25 Pf Rückporto (internation. Postkoupon). Tscha, der Krepel macht mir Arbeit, aber da ich für 1.- M im Vierteljahr viel Bücher aus der Stadtbibliothek Künigsbg entleihen kann, kostet das Forschen ja an Geld sehr wenig bis jetzt. Und so werd ich man weiter machen, denn man findet doch so nebenbei allerhand Interessantes. z.B. unter anderem, daß der Gend.Hauptmann Jaschinski für sein umsichtiges Verhalten bei Verhaftung einer politisch verdächtigen Spielergesellschaft belobt wird. Die Hauptsche aber, ich lese mich hinein in die damaligen Verhältnisse in Preußisch-Polen und wundere mich garicht, daß das Forschen dort so schwierig ist. Übrigens scheinen die Lautier Hugenotten zu sein. Ich nahm bisher an, es sei der verpolte deutsche Namen Lauter; die Polen
Absolviert Volksschule (gute Leistungen); besucht Handelsschule in Grimma; 1937 betreibt er ein Buchbinderei- und Kunstschriftgeschäft in Metgethen; SA-Mitglied; ca.1940 Reichsangestellter an der Fliegerhorst-Kommandantur Seerappen/Ostpr. Als Soldat zunächst in Frankreich, später in Russland. Mit Post vom 6.5.1941 schickt er seine Familien-Karteikarten mit Absender: Gefreiter Kr., L.08337 Lgp. Berlin an seine Frau in Coburg, Tiefensteinerweg 1 - vielleicht bereits im Zusammenhang mit dem Aufmarsch gegen die Sowjetunion. Erst bei der Luftwaffe ist er im weiteren Kriegsverlauf bei der 5. SS-Panzerdivision eingesetzt. Gegen Ende des Krieges: SS-Rottenführer (30 003 13 Wiking). Angebl. im Mai 1945 von russ.(?) Soldaten in Plattensee getrieben (mit Kameraden); vermisst; schließlich für tot erklärt. Hobby: Ahnenforschung.