Notizen zu dieser Person
A.S. war Gutsbesitzer in Bornstedt und - erstmals 1827 genannt - außerdem Pächter des Reichel'schen Ritterguts. (Ein solches Rittergut kennt Bürgermeister Rudi Wrobel beim Gespäch am 26.4.2006 nicht). In der neueren Bornstedter Chronik werden in der Liste der "Aufstellung der Häuser" Grundstücksbesitzer 1830 und 1972 nebeneinander aufgeführt. Für Besitz Nr. 46 (S.80) ist für 1830 Adam Seidler als Anspannungs-Gutsbesitzer aufgeführt, für 1972 der Traktorist Hubert Tegtmeier. Auf dem Grundstück mit (den zum Teil alten?) Gebäuden lebt heute (2006) die Witwe Hannelore Tegtmeyer mit ihrem Sohn. Adresse: Clara-Zetkin-Str. 10; Tel: 03475/638850. Ihr Großvater Pfannenschmidt hat das Gut mit verstreuten Feldern um 1910 erworben. Zu dem im Nordwesten von Bornstedt gelegenen Gut mit dem nach Norden stark ansteigenden Gelände können auch zu Seidlers Zeiten wohl vorwiegend nur weiter entfernte Felder gehört haben.
Zur Bornstedter Geschichte kann man im Internet lesen ((www.bornstedt.de, 2006): "... bald kam Napoleons Heer, nach der siegreichen Schlacht bei Jena und Auerstädt über die Preußen, auch nach Bornstedt. Am 15. Oktober 1806, früh gegen 9.00 Uhr, drangen die Franzosen in unseren Ort ein. Sie verlangten 600,00 Taler "Brandschatzung", eine Unmenge Proviant, Bier, Branntwein und Heu. Der Anspänner Victor Ludwig Wege, welcher sich einigen Plünderern widersetzte, wurde von diesen erschlagen. Aber auch anderes Gesindel machte wie immer bei einem Regierungswechsel seine Geschäfte. Nicht lange nach der Schlacht bei Jena kommt ein Marodeur und gibt sich für einen französischen Soldaten aus. Er forderte sehr viele Rationen für Menschen und Pferde seines Regiments. Man verhandelt mit ihm, da man nicht soviel Naturalien hat, es in Geld zu zahlen. Aber ehe gezahlt wird, laufen immer mehr Leute zusammen, von denen plötzlich einer ruft: "Das ist Jachmelzer aus Nienstedt." Sie ergreifen und verprügeln ihn, stecken ihn ins Loch und er wird vom Gericht abgeurteilt. ... Das Jahr 1815 brachte die widersinnige Zuordnung von Bornstedt und Schmalzerode zum Kreis Sangerhausen und dies wurde erst 1952 revidiert. Nach Art, Sitte und Sprache gehörten die Dörfer jedoch immer zu Mansfeld. Eisleben blieb jedoch in dieser Epoche immer die Markt- und Handelsstadt, wenn man auch Amtsangelegenheiten im entfernten Sangerhausen erledigen mußte. ... Die Straßen in Bornstedt wurden, da sie nur bei schönem Wetter passierbar waren, mit Haldenmaterial der alten Hüttenhalden ausgefüllt. So verschwanden diese bis auf kleine Reste. Ab 1833 begann man dann Steinwege anzulegen und im Jahre 1842 wurde der Straßenbau mit einem großen Fest vorerst beendet. Am 12. Juni fanden auf der Burg Ritterspiele statt und im Dorf wurde auf zwei Sälen getanzt. Es sollen 6000 Menschen aus der ganzen Umgebung auf dem Fest gewesen sein. ... Zur Entwässerung der Plattform (des Schloßturms) wurden Wasserspeier in Form von Schweinsköpfen eingebaut (Sage von der Schweinsburg!). Die Renovierungsarbeiten fandem im April 1843 ihren Abschluß. Die Einweihung mußte nach starkem Dauerregen auf den 25. Mai verlegt werden. Die ganze Gemeinde versammelte sich auf dem Hof der Domäne (jetzt Schule) und zog mit einer Kapelle auf den Berg. Reden wurden gehalten, es gab 5 Tonnen Freibier und für die Kinder Kuchen. ... Das Jahr 1848 bringt auch entsprechende Bewegungen in Gang. Die Revolution berührt auch Bornstedt. Einige mußten zur Landwehr einrücken. Im Dorf wurde eine Bürgerwehr gebildet und 147 Mann meldeten sich freiwillig. ..."
Claus
Bernhard
