Kaspar Heinrich FREIHERR VON SIERSTORPFF-DRIBURG

Kaspar Heinrich FREIHERR VON SIERSTORPFF-DRIBURG

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Kaspar Heinrich FREIHERR VON SIERSTORPFF-DRIBURG
Beruf Oberjägermeister und Forstmann
title Freiherr

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 19. Mai 1750 Hildesheim, Niedersachsen nach diesem Ort suchen
Tod 29. März 1842 Braunschweig, Niedersachsen nach diesem Ort suchen
Heirat 1810

Notizen zu dieser Person

Er begründete den Kurbetrieb in Bad Driburg.

1783 trat Sierstorpff als Jägermeister in herzoglich braunschweig-wolfenbüttelsche Dienste. 1788 wurde er zum Oberjägermeister befördert und1789 mit der Generalaufsicht über das Forst- und Jagdwesen im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel und im Fürstentum Blankenburg betraut. 1794 veröffentlichte er ein frühes Werk der Forstentomologie mit dem Titel Über einige Insektenarten, die den Fichtenwaldungen vorzüglich schädlich sind, und über die Wurmtrockniß der Fichtenwälder des Harzes. Darin beschäftigte er sich ausführlich mit den Ursachen und Folgen einer Borkenkäfer-Kalamität – der „großen Wurmtrocknis“ – im Harz. Außerdem verfasste er Bücher zum Waldbau, mit dem Schwerpunkt auf Eiche und Fichte. Kaspar Heinrich von Sierstorpff verwendete als erster den Begriff „Forstwissenschaft“. Unter der napoleonischen Herrschaft wurde er 1808 zum Conservateur des Eaux et Forêts im Département Oker ernannt. 1812 wurde er nach Celle und Hannover versetzt. 1808 bis 1813 war er Mitglied der Reichsstände des Königreichs Westphalen. Nach Wiederherstellung des nun Herzogtums Braunschweig wurde er mit seinem früheren Titel Oberjägermeister Mitglied des Kammerkollegiums, der damaligen Landesregierung. Kaspar Heinrich von Sierstorpff erließ 1815 eine Betriebsregelungsvorschrift auf der Grundlage des so genanntenFlächenfachwerkes, nach der alle Staatsreviere eingerichtet wurden. Die von Herzoglichen Kammer in Kraft gesetzten Betriebswerke waren dieGrundlage für einen geregelten Forstbetrieb. Als er 1828 in Hannover beim britischen Vizekönig Adolph Friedrich eingeladen war und auf dessen Frage, wie es in Braunschweig aussehe, offen antwortete: „Königliche Hoheit, es tut ein Oberhofmeister not“, erfuhr davon Herzog Karl II. von Braunschweig und ernannte ihn selbst zumOberhofmeister unter Halbierung seines Gehalts auf 1000 Taler. Sierstorpff lehnte ab und bat um seinen Abschied. Daraufhin entzog ihm der Herzog „wegen verletzter Ehrerbietung“ alle Titel, Ämter und Würden undverwies ihn des Landes. Ein Urteil des herzoglichen Distriktsgerichtszu Sierstorpffs Gunsten kassierte der Herzog, und Sierstorpff musste noch mit 78 Jahren wirklich das Land verlassen.

Im September 1779 besichtigte Caspar Heinrich von Sierstopff die Quellen in Driburg: „J’arrivais le lendemain entre 11 et midi in dem göttlichen Dribourg, vous n’avez point l’idee, cher ami, comme il m’encharme.“ Anfang 1782 unterzeichnete der Fürstbischof Wilhelm Anton den Erbzinsvertrag über die Rechte und Pflichten des Freiherrn von Sierstorpffan den Quellen, die im Umkreis von „einer Stunde von Driburg liegen und in der Folge noch dürfen gefunden und entdeckt werden.“ Im Septembererwarb von Sierstorpff den zwischen Stadt und Bad gelegenen Drostenhof von der Familie von der Lippe zu Vinsebeck als Wohnung und Badhotel.- Schwierigkeiten für die Entwicklung ergaben sich aus den schlechtenWegeverhältnissen und dem Streit mit den Driburger Bürgern, die ihr freies Schöpfrecht eingeschränkt sahen. Die neuen Anlagen der Alleen nach englischem Vorbild, eines Kaffeehauses, später der neuen Badehäuserbrachten die Sommersaison in Gang. Zur Unterhaltung der Gäste wurdeneine Bibliothek und ein Spielcasino eingerichtet sowie reisende Schauspieltruppen und Musikkapellen engagiert. Ab 1783 teilte der Badbesitzer seine Aufenthaltsorte: Die Sommermonate verbrachte er in Driburg, den Winter in Braunschweig.

Nach seinem Studium in Erfurt und Leipzig, das er 1772 mit der Promotion in Leipzig abschloss, verbrachte er einige Zeit in Regensburg am Hof des Kurfürsten von Mainz und am Münchener Hof. 1773/1774 bereiste erin der „Grand Tour“ Italien. Der Besuch der süddeutschen Städte Nürnberg, München, Augsburg und der klassischen Stätten Italiens weckte seinen Kunstsinn. Nach seiner Hochzeit mit Maria Sophia von Brabeck am 26. Juli 1776 führte die zehnmonatige Hochzeitsreise nach England (London, Birmingham, Bath, Oxford) und - nach einem Aufenthalt als Kammerherr beim Kurfürsten von Trier - nach Brüssel und Paris.

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Hochgeladen 2016-04-10 10:00:36.0
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