Horst Ernst Otto GOTTSCHEWSKI

Horst Ernst Otto GOTTSCHEWSKI

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Horst Ernst Otto GOTTSCHEWSKI
Beruf Oberstleutnant und Ingenieur

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 20. Juni 1915 Berlin nach diesem Ort suchen
Bestattung 27. Februar 2001 Berlin nach diesem Ort suchen
Taufe 23. Januar 1916 Berlin-Kreuzberg nach diesem Ort suchen
Tod 2. Januar 2001 Hamburg nach diesem Ort suchen
Heirat 13. November 1939 Berlin-Kreuzberg nach diesem Ort suchen
Heirat 15. Juli 1953 Berlin-Wilmersdorf nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
13. November 1939
Berlin-Kreuzberg
Eva Maria Dorothea KANITZ
Heirat Ehepartner Kinder
15. Juli 1953
Berlin-Wilmersdorf
Giesela LOTTENBURGER

Notizen zu dieser Person

Er besuchte die Volksschule und das Realgymnasium in Berlin, verließ dieses mit der Obersekundareife (entspricht heute dem "Mittleren Bildungsabschluss"). 1934 trat er in die Reichswehr ein, anfänglich war er bei der Kavallerie, später - bei der Wehrmacht des "Dritten Reichs" - holte er die Hochschulreife nach und wurde an der Feuerwerkerschule in Berlin-Lichterfelde ausgebildet. Diese Ausbildung berechtigte später, die Bezeichnung"Diplomingenieur" zu verwenden, heute müsste dabei wohl korrekter Weise der Zusatz "FH" verwendet werden. Er stieg in der Unteroffizier-Laufbahn auf bis zum Dienstgrad Feldwebel und wechselte dann - als es möglich wurde - zur Offizier-Laufbahn. Vor Oktober 1940, also bereits im zweiten Weltkrieg, wurde er Leutnant. Auch wegen des Kriegsausbruches heiratete er am 13. November 1939 in Berlin-Kreuzberg die Verkäuferin (Schreibwarengeschäft am Mehringdamm in Berlin-Kreuzberg) Eva Maria Dorothea KANITZ, jüngste Tochter von Albert KANITZ und Lucie geb. GUSE, geb. am 30. Dezember 1919 in Tempelburg/Pommern (Taufe unbekannt). Sie erhielten 1940 eine Wohnung in Berlin-Charlottenburg, Dahlmannstraße, in der vorher Juden gewohnt hatten und profitierten damit von der verbrecherischen und unmenschlichen Politik der Nationalsozialisten, wie viele andere auch. Zwei Tage nach der Geburt des ersten Sohnes wurde Horst an der Ostfront, also beim Überfall auf die Sowjetunion eingesetzt, seine Kinder saher jeweils nur in kurzen Fronturlauben, bis er 1944 wegen des Gesundheitszustandes seiner jungen Ehefrau nach Berlin versetzt wurde. Eva war 1943 wegen der Kriegseinwirkungen aus der später durch Bombenzerstörten Wohnung in der Dahlmannstraße (Berlin-Charlottenburg) evakuiert worden nach Brunn, Kreis Ruppin. Im Dezember 1943 erkrankte sie an Knochentuberkulose und kam nacheinander in verschiedene Krankenhäuser. Sie verstarb am 24. Dezember 1944 in der Heilstätte in Beetz-Sommerfeld (gehört jetzt zu Kremmen) an Lungen- und Rippenfellentzündung beiQuerschnittslähmung durch die Knochentuberkulose. Ihr Ehemann konnteam Ende bei ihr sein und sie am 30. Dezember 1944, ihrem 25. Geburtstag, in Berlin auf dem Friedhof am Halleschen Tor beerdigen lassen. Diebeiden Kinder waren in einem Kinderheim untergebracht. Horst wurde - solange noch ein Schulbetrieb aufrecht erhalten werden konnte - ab dem 15.12.1944 als Oberleutnant und Lehrer an der Heeres-Feuerwerkerschule in Berlin-Lichterfelde eingesetzt. Als der Krieg dem katastrophalen Ende zu ging, war er beim Alarmbataillon Skorning des II. Festungsregiments des Heeres als Adjutant und später als Kompanieführer eingesetzt *). Er war kriegsverletzt u. a. am Kopf und am Auge undlernte dadurch als seine Helferin seine spätere zweite Ehefrau GiselaLOTTENBURGER kennen, die 1944 - 1945 als RAD-Flakwaffenhelferin bei der 1. Batterie der Reserve-Flakscheinwerfer-Abteilung 128 mit dem Einsatzraum Berlin verpflichtet war. Beide wurden am 4. Mai 1945 nach einer Flucht durch die U-Bahn-Tunnel in Berlin (offiziell: Döberitz bei Berlin) von den sowjetischen Streitkräften gefangen genommen. Horst wurde vom Kriegsgefangenenlager Landsberg/Warthe über Kaunas inLitauen nach Weißrussland verlegt, wo er die Zeit bis 1948 verbringenmusste. Dann kam er in ein Lager in der Ukraine und wurde am 30. Dezember 1949 kurz vor der Überquerung der Oder bei Landsberg aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. Am 31. Dezember 1949 konnten ihn seine Eltern am Berliner Ostbahnhof begrüßen, nachdem sie erfahren hatten, dasssein Name im Rundfunk als Heimkehrer genannt worden war. Seine Söhne waren zu dieser Zeit bei ihren Großeltern mütterlicherseits, Lucie undAlbert KANITZ, wo er sie nach fast fünf Jahren wieder sehen konnte. Horst und Gisela trafen erneut zusammen, und nach einiger Zeit nahmensie auch die beiden Söhne zu sich. Horst war von Anfang 1950 bis August 1951 arbeitslos, dann arbeitete er kurze Zeit als Munitionssachverständiger und Baustellenleiter in Berlin. Im November 1951 wurde er Zollangestellter und leistete an der innerstädtischen Grenze in Berlin Schichtdienst. Die Familie wohnte in dieser Zeit zur Untermiete in Berlin-Wilmersdorf, Hohenzollerndamm 194-195. 1954 wurde ihm eine Erwerbsminderung um 30 % wegen seiner Kriegsbeschädigung anerkannt. Etwa im gleichen Jahr zog die Familie nach Berlin-Schmargendorf in die Davoser Straße 15 a. Am 15. Juli 1953 hatten Horst und Gisela in Berlin Wilmersdorf geheiratet, genauer: im Rathaus Schmargendorf. Vorher war eine Pro-Forma-Scheidung der beiden notwendig gewesen, weil Gisela bei ihrer Gefangennahme durch die Rote Armee auch angegeben hatte, dass sie verheiratet wären, und dies hatte sich in ihren Dokumenten wohl fortgesetzt, weil es sicher auch Vorteile bei Wohnungssuche und Ernährungszuteilung sowie Arbeitssuche brachte. Die rechtsgültige Heirat war nun notwendig geworden, weil sonst die Wohnung in Schmargendorf nicht zugeteilt werden konnte. 1956 begann Horst GOTTSCHEWSKI als Oberleutnant seine Karriere bei derneu gegründeten Bundeswehr in Hamburg, wohin die Familie im Juni 1957 übersiedelte. Er war bei verschiedenen Truppenteilen in Nord- und Westdeutschland als Kompaniechef, Kommandant eines Truppenübungsplatzesund in anderen Funktionen tätig, zuletzt war er an der Heeresoffizierschule in Hamburg Lehrer. Über den Dienstgrad Hauptmann gelangte er nach dem Stabsoffizierslehrgang zum Dienstgrad Major, schließlich wurde er Oberstleutnant. Wegen seiner Kriegsverletzungen und des in der Gefangenschaft erworbenen Herzleidens wurde eine Behinderung von 70 Prozentanerkannt. 1973 wurde er schließlich mit 58 Jahren pensioniert. Auch nachdem die Söhne den Haushalt verlassen hatten, blieb das Ehepaar in der Wohnung in Hamburg wohnen, die 1957 neu bezogen worden war. Sie pflegten gerne Kontakte zu den alten Kameraden der Feuerwerkerschule und kümmerten sich auch um die inzwischen geborenen Enkel.

Datenbank

Titel
Beschreibung
Hochgeladen 2016-04-10 10:00:36.0
Einsender user's avatar Bernd Michaelis-Hauswaldt
E-Mail key2me@web.de
Zeige alle Personen dieser Datenbank

Herunterladen

Der Einsender hat das Herunterladen der Datei nicht gestattet.

Kommentare

Ansichten für diese Person