Paul Peter STUMPF

Paul Peter STUMPF

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Paul Peter STUMPF
Beruf Politiker und Fabrikant.

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 5. August 1826 Mainz, Rheinland-Pfalz nach diesem Ort suchen
Tod 15. März 1912 Mainz, Rheinland-Pfalz nach diesem Ort suchen
Heirat 22. Oktober 1851

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
22. Oktober 1851
Maria Margaretha ?Gretchen? VOGT

Notizen zu dieser Person

Paul Peter Stumpf entstammt einer seit 1729 in Mainz nachweisbaren Familie, deren Mitglieder vorwiegend als Brunnenbauer und Pumpenmacher tätig waren. 1826 in Mainz als drittes von 12 Kindern seiner Eltern geboren, ist über Stumpfs Kindheit und Jugend nichts überliefert. Bekanntist nur, dass er zunächst das Polytechnikum Darmstadt besuchte und danach am Polytechnikum Karlsruhe Wasserbau-Ingenieurwesen studierte. Während des Karlsruher Studiums war er in einer Studentenverbindung aktiv, dabei duellierte er sich mit einem Kommilitonen namens Puricelli, der später Besitzer der ?Rheinböller Hütte?, eines Eisenwerks war; Stumpf wurde dabei an der rechten Faust verletzt, während er seinen Gegnerin die Brust traf. Die Daten seiner Aufenthalte in Darmstadt und Karlsruhe konnten bislang nicht ermittelt werden. 1843-1847 erhielt er im Unternehmen seines Vaters eine technische undkaufmännische Ausbildung. Wohl Ende 1846 hielt er sich zum Erlernen der Sprache in London auf und aus gleichem Grunde 1847/1848 in Brüssel und Paris. Anfang 1847 lernte Stumpf in Brüssel Karl Marx und FriedrichEngels kennen und wurde Mitglied des dortigen Deutschen Arbeitervereins; von 1847 bis 1852 war er außerdem Mitglied des Bundes der Kommunisten. Anschließend (von Januar bis April 1848) hielt er sich in Paris auf und erlebte dort die Februarrevolution. Gleichzeitig betätigte er sich erstmals nachweisbar politisch, indem er am 13. März 1848 zusammenmit Karl Marx eine Zeitungsanzeige unterzeichnete, in der die Deutschen in Paris aufgefordert wurden, dem ?Klub der deutschen Arbeiter? beizutreten. Noch am 25. März 1848 hatte er in Paris Sebastian Seiler zuGast und traf am (vermutlich) folgenden Tag Karl Marx. Mit ihm und Friedrich Engels war er später gut befreundet. Nach der Rückkehr nach Mainz 1848 beteiligte er sich mit seinem Bruder Gottfried an der Gründungdes Arbeiterbildungsvereins. Vom 14. bis 16. Juni 1848 nahm Stumpf als Abgeordneter des demokratischen Vereins von Mainz am demokratischenKongreß in Frankfurt am Main teil. Er war Vorstandsmitglied des Turnvereins, des Arbeitervereins und des demokratischen Vereins in Mainz. Bei einem Zweigverein des demokratischen Vereins, dem ?Bildungsverein für Arbeiter?, trat Stumpf 1848/49 regelmäßig als Redner auf. Nachdem die von der Frankfurter Nationalversammlung am 28. März 1849 in Kraft gesetzte Verfassung unter anderem von Bayern und Sachsen abgelehnt worden war, kam es in der (damals bayerischen) Pfalz und in Sachsen zu Aufständen. Stumpf beteiligte sich zunächst an der rheinisch-pfälzischen Revolution, indem er im März 1849 als ?Hauptmann? eine Kompanie von 21Munitionsarbeitern des ?Rheinhessischen Armeekorps? beim Freischarenzug in der Pfalz führte und bei Kirchheimbolanden gegen preußische Truppen mitkämpfte. Im Mai 1849 schließlich Teilnahme am Freischarenzug vonLichtenstein nach Dresden, deswegen vom Schönburg?schen Justizamt zuLichtenstein steckbrieflich gesucht. Wohl, um die ganze Sache etwas in Vergessenheit geraten zu lassen, arbeitete Stumpf vom 1. Oktober 1849 bis 1. Mai 1850 wieder bei Riche inParis und wohnte dort bei Johann Jakob Schard. Im Mai 1850 wurde er sodann im ?Rheinischen Hochverratsprozess? wegen der Beteiligung an denUnruhen in der Pfalz angeklagt, sogar vorübergehend inhaftiert, dann aber freigesprochen. Seine Rolle in diesem Prozess scheint eine bedeutende gewesen zu sein, denn es existiert eine Lithographie der 10 wichtigsten von insgesamt ca. 70 Angeklagten, auf der er abgebildet ist. Im Frühjahr 1851 soll Stumpf Giuseppe Mazzinis Schrift ?Republik und Königtum? verbreitet haben. Außerdem stand er als Emissär mit dem späteren General im US-Bürgerkrieg Alexander Schimmelfennig von der Oye inenger Verbindung und soll Anhänger der deutschen Bewegungspartei gewesen sein. Im April und Mai 1851 ist er in Straßburg, von dort aus soller als ?eifriger Handlanger der Revolutionsfraktion? mehrfach mit revolutionären Schriften nach Köln gereist sein; dabei wird er auch als ?Werkzeug des Zentralkomitees? bezeichnet. Gleichzeitig wird er als ?tätiges, aber untergeordnetes Mitglied der Demokratie? genannt. Wegen dieser politischen Tätigkeit wurde am 1. September 1851 bei ihm eine Hausdurchsuchung vorgenommen. Laut polizeilicher Mitteilung aus Dresden vom 7. Oktober 1851 reiste er von dort nach London ab, um Karl Marx, Friedrich Engels, Oswald Dietz, August Schärttner und Karl Schapper, die?Chefs der deutschen Kommunisten? zu treffen. Tatsächlich war er zwarMitte September 1851 in London, hatte Marx aber nicht besucht. Vielleicht wegen der bevorstehenden Hochzeit mit seiner aus Frankfurt am Mainstammenden Braut, vielleicht auch, weil ihm in Mainz ?der Boden zu heiß? wurde, siedelte Stumpf im Herbst 1851 nach Frankfurt über und erhielt dort - am Römerberg 8 lebend - am 25. September 1851 das Bürgerrecht. 1853 wurde er in Frankfurt in den Handelsstand aufgenommen und warnun nicht mehr nur Mechaniker, sondern handelte ?Mechanische Gegenstände aller Art? und reparierte sie. Im gleichen Jahr ging er mit seinerFamilie nach Mainz zurück, hatte aber noch ein Geschäft in Frankfurt.1855, das Geschäft war damals in der Neuen Kräme 16, machte er mit seinem Unternehmen Konkurs, womit die Frankfurter Zeit beendet war, wenner auch noch bis 1866 als Frankfurter Bürger mit Wohnsitz in Mainz inden Adressbüchern erwähnt ist. Seine politische Betätigung setzte Stumpf jedoch fort: Anfang 1852 erkundigt sich Johann Schickel (wohl in Anspielung auf die kurz zuvor erfolgte Hochzeit von Stumpf) bei Adolf Cluss, ?ob Paul Stumpf Philister geworden sei, oder ob er Stand halte??Cluß schreibt dazu an Friedrich Wilhelm Wolff: ?Ich bezweifle letzteres beinahe; Paul möchte von jeher Alles antappen, aber nur nicht so plump, mit den rohen Händen, ohne Handschuhe?. Laut polizeilicher Mitteilung vom 24. April 1852 ist er Mitglied des Arbeitervereins in London. Nach einem Verzeichnis von 1854 wirkte Stumpf für Zwecke der Umsturzpartei. Außerdem scheint er sich in Paris aufgehalten zu haben, denn laut polizeilichem Wochenbericht vom 28. März 1854 aus Berlin wurde seine Adresse auf einem entsprechenden Notizzettel von Dr. Falkenthal gefunden. Laut polizeilichem Wochenbericht vom 3. April 1860 aus Hannover reisteer ständig zwischen Straßburg und Köln um politische Schriften zu verbreiten, galt als Handlanger der Revolutionspartei und stand in Köln mit Dr. iur. Hermann Heinrich Becker in Verbindung. Im Oktober 1865 hielt Stumpf sich wiederum, diesmal aber geschäftlich in Paris auf. Während des Krieges 1866 beteiligte er sich an der Gründung eines ?Vereinszur Unterstützung verwundeter Krieger? in Mainz, jedoch nicht, um dadurch den Staat zu unterstützen, sondern um ?die wachsende Not der hiesigen arbeitenden Klasse? zu lindern. Obwohl Stumpf schon 1866 als Sozial-Demokrat bezeichnet wurde gründete er im Juni 1867 die Sektion Mainzder von Marx gegründeten Internationalen Arbeiter-Assoziation (IAA).Im gleichen Jahr war er noch Abgeordneter auf dem Lausanner Kongreß der IAA. Am 12. Mai 1867 wurde unter Beteiligung von Stumpf auf dem Arbeitertagin (Wiesbaden-) Biebrich der Mittelrheinische Arbeiterbund gegründet.Früh verwitwet, scheint Stumpf spätestens seit 1867 an eine neue Ehegedacht zu haben, denn er schrieb einem Freund: ?Wenn Sie mich an einejunge reiche Witwe (½ Liebe + ½ Geld = 1 Frau) verschachern können ...?. Anfang 1868 gründete er in Mainz einen Sozialdemokratischen Arbeiterverein, dessen Kern die Mitglieder der Mainzer IAA waren. Dieser Verein trat mit einem ?Manifest der sozialdemokratischen Partei? an die Öffentlichkeit. 1869 war schließlich Stumpf an der Gründung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) in Eisenach beteiligt, indem er ?1500 Mitglieder der Deutschen Sektion der Internationalen Arbeiter-Assoziation? als Mitglieder in die SDAP überführte. Er war dann auch ab dem Gründungsparteitag selbst Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei. 1869 besuchte Karl Marx Stumpf in Mainz. Am 18. Juli 1872 schrieb Stumpf an Engels, er sei ?von der öffentlichen Agitation zurückgetreten?,tatsächlich scheint er von da ab kaum noch politisch in der Öffentlichkeit in Erscheinung getreten zu sein, er führte aber bis zu seinem Tode noch rege Korrespondenz mit alten Weggefährten. Von 1870-1876 hatteStumpf seinen Betrieb und seine Wohnung im Eckhaus Schustergasse 45/Stadionerhofstraße in Mainz, 1878 lebte er im Hause Große Bleiche 41, 1880-1883 im Platanenweg 3, von 1887 bis zu seinem Tod lebte er in der Gartenfeldstraße 4 in Mainz. Am 11. März 1880 heiratete er zum zweitenMal. Zu seinen prominenten Freunden gehörten neben Marx und Engels auch der Vorsitzende der Paulskirchenversammlung und spätere Hessische Ministerpräsident Heinrich von Gagern, August Bebel und Ferdinand Lassalle sowie Wilhelm Liebknecht (von dessen Sohn Karl Liebknecht er sogarTaufpate war) und angeblich auch Giuseppe Garibaldi. Stumpf starb am 15. März 1912 in Mainz. Am 22. Oktober 1851 heiratete Stumpf Maria Margaretha ?Gretchen? Vogt.Das Paar hatte ein Kind: Johanna Elisabetha Pauline genannt Lilli (*27. Oktober 1852; ? 11. März 1883), verheiratet seit dem 2. September1872 mit Johannes Theodor Alexander Andreae (1846-1926). Am 11. März 1880 heiratete Stumpf seine zweite Frau Anna Maria Harburger (1849-1914), mit der er ein weiteres Kind hatte: Amalie Pauline ?Addie? (1883-1965), verheiratet seit 1906 mit Carl Renninger.

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