Notizen zu dieser Person
Die Familie des Hofmusikus Johann Georg Horn Horn, Johann Georg II, *Stuttgart 28.9.1658, +Stuttgart 22.4.1709 E: Johann Georg I Horn, Kappenmacher Stuttgart, ux. Magdalena Wern 1669 hzgl. württ. Diskantist und Hofmusikus Stuttgart, 1678markgräflich badischer Hofmusikus und Rentkammer-Kanzlist Durlach,1689 Flucht beim Franzoseneinfall mit Familie nach Stuttgart,1689-1709 hzgl. württ. Bassist, Hofmusikus undRentkammer-Visitationskanzlist Stuttgart oo Durlach 5.7.1686 mit Groß, Anna Regina, * Durlach 1659, + Stuttgart 13.12.1708 E: Emanuel Groß, markgräfl. bad. Hofschuhmacher und Ratsherr Durlach,ux. I Anna Barbara Walz aus Stuttgart Kinder: 1. HORN, Maria Regina, * Durlach 8.4.1687, + Stuttgart 2.3.1689 2. HORN, Emanuel, * Stuttgart 2.5.1689, + Simmozheim 12.6.1735 1704imm. Tübingen, Stipendiat Theol. Stift, 1707 Magister, stud. theol.,1713-1717 Pfr.Breitenberg, 1717-1735 Pfr. Simmozheim, ooI Breitenberg 29.8.1713 mit Susanne Christiane MÜLLER, * Lindau/B.ca.l677, + Simmozheim 21.10.1721, aet. 44 Jahre [sie: ooI ca.l697 mitChristian KNOLL, Pfr.Grünwald in Brandenburg], ooII Simmozheim 4.8.1722 mit Susanna Margarethe DÖRTENBACH, * Calw26.5.1685, + Simmozheim bei Calw 4.6.1735, E: Johann Jakob IIDÖRTENBACH, Handelsmann CV und Bergbau-Unternehmer Calw, ux. AnnaDorothea GEISSEL 3. HORN, Charitas, * Stuttgart 05.09.1692, + Stuttgart 27.03.1695 4. HORN, Sophia Rebecca, * Stuttgart 22.02.1696, + o.D. Lebenslauf des hzgl. württ. Hofmusikus Johann Georg Horn (1658-1709) [Großvater der Pfarrfrau Susanna Sophia Zahn, geb.Horn ( 1724-1787) inAlthengstett] Den 28 ten Septembris, Anno 1658, bin ich in der fürstl(ichen)ResidenzStatt Stuttgardt zur Welt gebohren, und ist mir in derheyl(igen) Tauff der Name J o h an n G e o r g gegeben worden. MeinVatter seel(ig) ist gewesen J o h an n G e o r g H o r n, Bürger undKappenmacher allda, meine Mutter seel(ig) M a g d a I e n a, einegebohrene W e r n e r i n. Als ich das sechste Jahr erreicht, haben mich meine Eltern zur Schulegebührend angehalten, fünff Jahr hernach als in Anno 1669, den 3 tenMay, bin ich wegen gehabter guter Stimme, in die fürstl(iche) Capellgnädigst angenommen worden, worinnen ich 9 Jahr und 3 Monath alsDiscantist gewesen und nicht allein die Vocal-, sondern auch dielnstrumentalMusic darinn erlernt, mich auch darinn verhalten, wie meinTestimonium von dem damaligen CapellMelster J o h an n Fr i e d r ichMaggen [Johann Friedrich Mack] weiset. Nachgehends als in Anno 1678 nach meines gnädigen Fürsten und Herrn,Herrn W i I heIm Lud w i g e n, Herzogen zu Württemberghochfürstlichen Durchlaucht hochseel(igen) Absterben eine kleineReduction bey der Music vorgenommen worden, welche wegen mutirterDiscantStimme mich dazumahl anch betroffen, bin ich von Ihrohochfürstl(ichen) Durchlaucht Herrn F r i d r i c h M a g n o,Markgrafen zu Baden und Hochberg, als Bassist in Dero fürstl(iche)HofCapell, auch zugleich !n die Canzley als RentCammerCancellist, zuDurlach gnädigst auff-undangenommen worden, allwo ich überzehen Jahrin Diensten gewesen. Mich auch in wehrender Zeit als in Anno 1686 in ein eheliches Banddurch Gottes sonderbahre Schickung eingelassen mit Jungfer A n n a Reg i n a, Herrn E m m a n u e I G r o ß e n, vieljährig gewesenenGerichts- und Rathsverwandten zu gedachtem Durlach, ehelichen JungferTochter. Ihre Frau Mutter ist gewesen (die) viel ehrenhafte undtugendgezierte Frau A n n a B a r b a r a, eine gebohrene W a I t z in von Stuttgardt. Haben auch solch unseren Eheverspruch den 5 ten Julygedachten 1686 ten Jahres durch priesterliche Copulation in derStattKirchen vollziehen lassen. Zwey Jahr hernach alß in Anno 1688, da alles in gutem Flor stünde,geschahe den 7 ten Septembris unvermuthet der französische Einfall undFriedbruch. In wehrender Philippsburger Belagerung hat sich meingnädigster Herr in die Flucht auf Basel begeben, welchem hernachdessen Frau Gemahlin im November, nach Eroberung gräflicher VestungPhilippsburg (als die Franzosen schon eine Zeit lang sich in Durlacheinlogiret hatten) auch gefolget, da dann keine Verschonung mehrgewesen und wir nicht geringe Drangsalen und Pressuren mit Exigirungvielen Geltts außstehen und andere Widerwertigkeiten mehr erfahrenmüssen. Weilen nunbeyobiger Beschaffenheit deß Bleibens in Durlach nicht mehrgewesen, sondern Wir gezwungen worden, das Exilium zu ergreiffen undunser Stücklein Brodt anderwerts zu suchen, dahero dann durchsonderbahre Fatalität deß Allerhöchsten wir unseren Weeg anheroauffStuttgardt als mein GeburtsStatt genommen und den 17 ten January1689 in sehr hartter WintersZeit und großer Kriegsgefahr sambt Weibund Kind durch deß Höchsten Gnad allda wohl und glücklich angelangt,und nachdeme nun bald darauffbey deß damahlig in Regierung gestandenenAdministratoris Herrn Herzog F r i d r i c h C a r I shochfiirstl(ichen) Durchlaucht mich um Condition beworben, ichvermittelst anerbottener hoher Gnad der verwittibten Frau Herzoginhochfiirstl(ichen) Durchlaucht zu einem Bassisten in die flürstl(iche)HofCapell gnädigst recipirt, und noch über diß in gefolgtem 1690 tenJahr den 10 ten Aprilis wegen gnädigst beliebter Handschrifft zu einemCancellist auff fiirtsl(iche) Visitation angenommen worden. Wehrender unser Ehe hat Gott stets mit seinem Seegen ob uns gewaltetund uns auch Kinder bescheert, indeme Anno 1687 den 8 ten April zuDurlach meine liebe Haußfrau ein junges Töchterlein zur Welt gebohren,welchem in der heyl(igen) Tauff der Name M a r i a Re g i n a gegebenworden, welches Gott der Allerhöchste Anno 1689 den 2 ten Martywiderumb in Stuttgardt von dieser Welt abegfordert hat. Der verleyheihme an jenem großen Tag ein fröhliche Aufferstehung. In besagtem 1689 ten Jahr den 2 ten May morgens zwischen 7 u(nd) 8 Uhrhat Gott uns disen Abgang wider ersezt, und uns mit einemwohlgestalteten Söhnlein erfreuet, welchem wir in der heyl(igen) Tauffden Nahmen E m a n u e I beylegen lassen, dessen Tauffzeugen warenHerrA n d r e a s Bar d i I i (Konsistorial)Director, die Frau GeheimeRäthin So p h i a M arg a r e t h a von Ku I p i s, Jungfer C h a r it a s G r o ß i n, meiner Ehefrau Schwester, Herr M i c h a e I B uI i o v s k y fürstl(icher) GymnasyProRector, und Herr T h e o d o r us Sc h w a r z k o p f f CapellMeister (der fürstlichen Hofkapelle). Anno 1692 den 5 ten Septembris hat uns Gott abermahl erfreuet und unsein liebes Töchterlein bescheret, welchem der Nahme C h a r i t a s inder heyl(igen) Tauff zugelegt worden, welches aber der liebe Gott Anno1695 den 27 ten Marty nach seinem vätterlichen also gefälligen Willenwieder zu sich in die Seeligkeit genommen. Nach solchem hin hat uns Gott auf obig außgestandenen Trauerfall wideranderwertig ergözt, indem Er unß Sambstags den 22 ten February 1696abends zwischen 9 und 10 Uhr im Zeichen des Fisch abermahls ein liebesTöchterlein beschert, welchem der Nahme S o p h i a R e b e c c a inder heyl(igen) Tauff gegeben worden. Dessen TauffZeugen sind gewesenHerr ExpeditionsRath M e u r e r, Herr SuperAttendent und ProfessorDoctor F ö r t s c h zu Tübingen, Herr Geheimer Rath v o n K u l p is ältestes Fräulein Tochter nahmens Sophia C h a r l o t t a, HerrGeheimen Secretary Ha m m e r e r s Eheliebstin und Herr (Gymnasium)Pro-Rectoris B u l i o f s k y s Eheliebstin.
Carl-Heinz
Pommer
