Otto Eduard Leopold, Fürst [1] VON BISMARCK
Characteristics
Type | Value | Date | Place | Sources |
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name | Otto Eduard Leopold, Fürst [1] VON BISMARCK |
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occupation | Reichkanzler |
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occupation | 21. März 1871 erblichen Fürstenstand | 21. March 1871 | Berlin
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occupation | 16. September1865, Bismarck wird in den Grafenstand erhoben. | 16. September 1865 | Berlin
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Events
Type | Date | Place | Sources |
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death | 30. July 1898 | Friedrichsruh bei Hamburg
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birth | 1. April 1815 | Schönhausen bei Stendal
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Ereignis 1 | 1838 | Greifswald
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marriage | 28. July 1847 | Reinfeld, Landkreis Rummelsburg in Pommern
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??spouses-and-children_en_US??
Marriage | ??spouse_en_US?? | Children |
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28. July 1847
Reinfeld, Landkreis Rummelsburg in Pommern |
Johanna Friderike Charlotte Eleonora Dorothee VON PUTTKAMER |
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Notes for this person
<p>Otto von Bismarck (Otto Eduard Leopold von Bismarck), Fürst</p>
<p>Graf von Bismarck-Schönhausen, Fürst von Bismarck (1), Herzog von Lauenburg, Deutscher Reichskanzler</p>
<p>Adelsgeschlecht: Bismarck</p>
<p>geboren: 01.04.1815 gestorben: 30.07.1898</p>
<p>Geburtsort: Schloss Schönhausen Sterbeort: Friedrichsruh bei Hamburg</p>
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<p>persönliche Daten: Eheschließung 28.07.1847 auf Gut Reinfeld, Trauung in der Kirche von Alt Kolziglow:</p>
<p>Johanna von Puttkamer (1824-1894):</p>
<p>3 Kinder:</p>
<p>Marie Elisabeth Johanna Gräfin von Bismarck-Schönhausen (21.08.1848-08.02.1926),</p>
<p>Nikolaus Heinrich Ferdinand Herbert Fürst von Bismarck (28.12.1849-18.09.1904)</p>
<p>Wilhelm Otto Albrecht Graf von Bismarck (01.08.1852-30.05.1901)</p>
<p> </p>
<p>Todesart: natürlich</p>
<p>Grabstätte: Bismarck-Mausoleum in Friedrichsruh</p>
<p>Vater: Ferdinand von Bismarck (Karl Wilhelm Ferdinand von Bismarck)</p>
<p>Mutter: Luise Wilhelmine Mencken</p>
<p>Ehe mit: Partner Ehe am Ort</p>
<p>Johanna von Puttkamer 28.07.1847 Gut Reinfeld, Pomm.</p>
<p> </p>
<p>Kinder: Marie von Bismarck-Schönhausen, Gräfin</p>
<p>Herbert von Bismarck, Fürst</p>
<p>Wilhelm von Bismarck, Dr. jur. (Wilhelm Otto Albrecht v. Bismarck), Graf</p>
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<p>Geschwister: Bernhard von Bismarck</p>
<p>Malwine von Bismarck</p>
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<p>URL:</p>
<p>Kommentar:</p>
<p>Bauwerke:</p>
<p>historische Bedeutung: 1865 Erhebung in den preußischen Grafenstand.</p>
<p>1871 Erhebung in den preußischen Fürstenstand</p>
<p>1890 Herzog zu Lauenburg (B. machte von diesem Titel nie Gebrauch !)</p>
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<p>1862-1890 Preußischer Ministerpräsident (mit kurzer Unterbrechung im Jahre 1873)</p>
<p>1867-1871 Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes</p>
<p>1871-1890 erster Reichskanzler des Deutschen Reiches</p>
<p>Access-PID/Docnr: /13187</p>
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<p>Otto von Bismarck Politiker, Seit 1865 Graf und seit 1871 Fürst von Bismark.</p>
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<p>1815</p>
<p>1. April: Otto Eduard Leopold von Bismarck wird als viertes von sechs Kindern des Gutsbesitzers Ferdinand von Bismarck und dessen Frau Wilhelmine Luise (geb. Mencken) in Schönhausen (Altmark)geboren. Außer ihm überleben nur der ältere Bruder Bernhard (1810-1893) und die jüngere Schwester Malwine (1827-1908) die ersten Jahre.</p>
<p> </p>
<p>1821</p>
<p>Bismarck wird Schüler der Plamannschen Lehranstalt in der Wilhelmstraße in Berlin.</p>
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<p>1827-1830</p>
<p>Besuch des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums in Berlin.</p>
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<p>1830</p>
<p>Fortsetzung der Schulausbildung am Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin.</p>
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<p>1832</p>
<p>Nach dem Abitur immatrikuliert sich Bismarck an der Universität Göttingen für das Studium der Rechts- und Staatswissenschaften.</p>
<p>Aufnahme in das landsmannschaftliche Studentenkorps "Hannovera". Später rühmt er sich, "innerhalb von drei Semestern 28 Mensuren gehabt und immer gut davongekommen zu sein."</p>
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<p>1833</p>
<p>Februar: Erste Karzerstrafe wegen Anwesenheit bei einem Pistolenduell.</p>
<p>September: Bismarck wechselt an die Universität Berlin.</p>
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<p>1835</p>
<p>Erstes juristisches Staatsexamen.</p>
<p>Referendariat am Königlichen Stadtgericht in Berlin.</p>
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<p>1836</p>
<p>Regierungsreferendar in Aachen.</p>
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<p>1837</p>
<p>Der Verwaltungstätigkeit überdrüssig, lässt sich Bismarck wegen Unwohlseins beurlauben und reist monatelang ohne genehmigten Urlaub seiner ersten großen Liebe hinterher. Bei seiner Rückkehr wird er aus dem Regierungsdienst in Aachen entlassen.</p>
<p>Fortsetzung der Referendarzeit bei der Potsdamer Provinzialregierung.</p>
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<p>1838</p>
<p>Bismarck bricht sein Referendariat ab und beginnt den Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger.</p>
<p> </p>
<p>1839</p>
<p>1. Januar: Bismarcks Mutter stirbt. Otto und sein Bruder Bernhard übernehmen gemeinsam die Bewirtschaftung der väterlichen Güter Kniephof, Külz und Jarchelin in Pommern.</p>
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<p>1844</p>
<p>Er setzt seine Referendarzeit in Potsdam fort. Nach zwei Wochen bricht er seine Ausbildung erneut ab und entscheidet sich damit endgültig gegen die Beamtenlaufbahn.</p>
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<p>1845</p>
<p>Oktober: Eintritt als Abgeordneter in den Provinziallandtag von Pommern.</p>
<p>22. November: Bismarcks Vater stirbt.</p>
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<p>1846</p>
<p>Februar: Bismarck übernimmt das väterliche Gut Schönhausen.</p>
<p>Herbst: Ernennung zum Deichhauptmann von Jerichow für das rechte Elbufer.</p>
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<p>1847</p>
<p>8. Mai: Bismarck rückt als Stellvertreter eines erkrankten Abgeordneten in den Vereinigten Preußischen Landtag nach. Mit seinen Reden und Wortmeldungen erwirbt er sich rasch den Ruf alsGegner des bürgerlichen Liberalismus.</p>
<p>28. Juli: Heirat mit Johanna von Puttkamer in Reinfeld/Pommern. Aus der Ehe gehen drei Kinder hervor: Marie (1848-1926), Herbert (1849-1904) und Wilhelm (1852-1901).</p>
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<p>1848</p>
<p>Mitbegründer und zeitweiliger Mitarbeiter der konservativen "Neuen Preußischen Zeitung", nach dem Eisernen Kreuz im Titelkopf bald nur noch "Kreuzzeitung" genannt.</p>
<p>18./19. August: Bismarck nimmt am so genannten Junkerparlament in Berlin teil, einer konservativen Tagung zur Wahrung der Interessen der Grundbesitzer.</p>
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<p>1849</p>
<p>5. Februar: Wahl in die Zweite Kammer des Preußischen Landtags.</p>
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<p>1850</p>
<p>31. Januar: Wahl zum Abgeordneten des Erfurter Unionsparlaments, das über eine Verfassung für die geplante Union von 26 kleineren deutschen Staaten unter Preußens Vorsitz beraten soll.</p>
<p>3. Dezember: Im Preußischen Landtag verteidigt Bismarck die "Olmützer Punktuation", in der Preußen mit Rücksicht auf Österreich von einer Fortführung der Unionspolitik absieht. Mit dieser Rede empfiehlt er sich insbesondere den hochkonservativen Kreisen um König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen.</p>
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<p>1851</p>
<p>8. Mai: Ernennung zum Geheimen Legationsrat und Rat bei der preußischen Gesandtschaft am Bundestag in Frankfurt/Main.</p>
<p>15. Juli: Ernennung zum preußischen Bundestagsgesandten in Frankfurt/Main. Sein vorrangiges Ziel ist die Gleichstellung der beiden Großmächte Preußen und Österreich innerhalb des Deutschen Bundes und die Reduzierung der österreichischen Präsidentschaft auf eine bloße Ehrenstellung.</p>
<p>2. Dezember: Wiederwahl in die zweite Kammer des Preußischen Landtags.</p>
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<p>1852</p>
<p>25. März: Unblutiges Pistolenduell mit dem liberalen Abgeordneten Georg Freiherr von Vincke (1811-1875) nach einer sehr persönlich geratenen Kammerdebatte um die Zollpolitik.</p>
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<p>1854</p>
<p>21. November: Berufung in das preußische Herrenhaus, der 1. Kammer des preußischen Landtags.</p>
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<p>1859-1862</p>
<p>Als preußischer Gesandter am russischen Hof in St. Petersburg hält Bismarck engen Kontakt zu einflussreichen Persönlichkeiten, unter anderem zum russischen Außenminister Alexander Gortschakow (1798-1883), und gewinnt so wertvolle Kenntnisse über die politischen und gesellschaftlichen Strömungen Russlands, die für seine spätere Außenpolitik nützlich sind.</p>
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<p>1862</p>
<p>März-September: Preußischer Gesandter in Paris.</p>
<p>23. September: An dem Tag, als das preußische Abgeordnetenhaus alle Ausgaben für die Heeresreform ablehnt und sich der seit 1860 schwelende Heereskonflikt zum Verfassungskonflikt ausweitet, beruft Wilhelm I. von Preußen Bismarck zum vorläufigen preußischen Ministerpräsidenten. Bis 1866 regiert Bismarck ohne parlamentarisch genehmigtes Budget.</p>
<p>30. September: In der Budgetkommission des preußischen Abgeordnetenhauses versucht Bismarck, die liberale Opposition zur außenpolitischen Kooperation zu bewegen. Mit den Worten "Nicht durch Reden und Majoritätsbeschlüsse werden die großen Fragen der Zeit entschiedenen - das ist der große Fehler von 1848 und 1849 gewesen - sondern durch Eisen und Blut" nährt er jedoch das Misstrauen der Abgeordneten gegen ihn.</p>
<p>8. Oktober: Ernennung zum preußischen Ministerpräsidenten und Minister des Auswärtigen.</p>
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<p>1863</p>
<p>8. Februar: Mit Unterzeichnung der Alvenslebenschen Konvention unterstützt Bismarck Russland in der Bekämpfung des polnischen Aufstands und sichert sich so den in den kommenden Jahren wichtigen russischen Rückhalt.</p>
<p>12./13. Mai: In einem ersten geheimen Gespräch mit dem Präsidenten des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV), Ferdinand Lassalle, sondiert Bismarck die Möglichkeiten politischer Kooperation mit der Arbeiterbewegung, um einen Rückhalt gegen seine liberalen Gegner im Abgeordnetenhaus zu haben.</p>
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<p>1864</p>
<p>1. Februar: Mit Beginn des Deutsch-Dänischen Krieges kommt Bismarck dem zunächst geheim gehaltenen Ziel, Schleswig und Holstein in den preußischen Staat einzuverleiben, näher.</p>
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<p>1865</p>
<p>14. August: In der "Konvention von Gastein" einigen sich Preußen und Österreich zunächst auf eine Aufteilung Schleswig-Holsteins. Die sich daraus ergebenden Konflikte sowie das Ringen zwischen Österreich und Preußen um die Vorherrschaft in Deutschland führen schließlich zum Deutschen Krieg 1866.</p>
<p>Vorrangiges Ziel Bismarcks bleibt die Erringung und der Ausbau einer preußischen Vormachtstellung in Deutschland und Europa. Die im nachhinein "Einigungskriege" genannten Kriege gegen Dänemark 1864, Österreich 1866 und Frankreich 1870/71 sind in diesem Sinne das Mittel, einen kleindeutschen bzw. großpreußischen Nationalstaat ohne Österreich zu verwirklichen.</p>
<p>16. September: Bismarck wird in den Grafenstand erhoben.</p>
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<p>1866</p>
<p>8. April: In einem Geheimvertrag sichert sich Bismarck als Gegenleistung für den in Aussicht gestellten Erwerb von Venetien die italienische Unterstützung im Krieg gegen Österreich zu.</p>
<p>7. Mai: Der Tübinger Student Ferdinand Cohen-Blind, Stiefsohn eines 1848er Revolutionärs, verübt in Berlin Unter den Linden ein Pistolen-Attentat auf Bismarck, um gegen dessen antiliberale Politik zu demonstrieren. Bismarck bleibt unverletzt und deutet dies als gutes Omen für seine Politik.</p>
<p>3. Juli: Nach dem preußischen Sieg über Österreich und Sachsen bei Königgrätz (Böhmen) erreicht Bismarck sein Ziel der Annexion Schleswigs und Holsteins und der Herausdrängung Österreichs aus Deutschland.</p>
<p>3. September: Mit der Annahme der so genannten Indemnitätsvorlage billigt das preußische Abgeordnetenhaus nachträglich die Staatsausgaben für die Heeresreform. Damit ist der seit 1862 bestehende Verfassungskonflikt zwischen Bismarck und dem Parlament beendet.</p>
<p>Bismarck beginnt seine Zusammenarbeit mit den Nationalliberalen.</p>
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<p>1867</p>
<p>12. Februar: In Anerkennung seiner Verdienste um Preußen erhält er von König Wilhelm I. eine Dotation über 400.000 Taler, von der er unter anderem das Gut Varzin bei Köslin in Pommern erwirbt.</p>
<p>14. Juli: Bismarck wird Kanzler des unter preußischer Führung gegründeten Norddeutschen Bundes, dessen Verfassung inklusive allgemeinem und gleichem Wahlrecht weitgehend auf seine eigenen Entwürfe zurückgeht.</p>
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<p>1870</p>
<p>13. Juli: Einen Tag nach dem Verzicht Leopolds von Hohenzollern-Sigmaringen (1835-1905) auf die spanische Thronkandidatur verlangt der französische Botschafter von König Wilhelm I. in BadEms die Zusicherung, auch künftig keine Hohenzollernkandidatur in Spanien zuzulassen. Der König lehnt ab und berichtet telegraphisch an Bismarck. Bismarck veröffentlicht diese "Emser Depesche" in verschärfter Form in der Presse. Sie erregt einen Sturm nationaler Entrüstung in Frankreich und Deutschland und führt zur französischen Kriegserklärung am 19. Juliund damit zum Beginn des Deutsch-Französischen Krieges. Bismarcks Kalkül, Preußen als Opfer einer vermeintlichen französischen Aggression darzustellen und damit die übrigenMächte aus dem Konflikt herauszuhalten, geht auf.</p>
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<p>1871</p>
<p>21. März: Bismarck wird in den erblichen Fürstenstand erhoben und zum ersten Reichskanzler des neu gegründeten Deutschen Reichs ernannt. Seine Ämter als preußischer Ministerpräsident und Außenminister behält er bei.</p>
<p>24. Juni: In Anerkennung seiner Verdienste um Preußen erhält er von Kaiser Wilhelm I. den Sachsenwald bei Friedrichsruh im Herzogtum Lauenburg übereignet.</p>
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<p>1872</p>
<p>14. Mai: Bismarck erklärt im Reichstag in Zusammenhang mit dem von ihm gemeinsam mit den Liberalen gegen die katholische Kirche und die Zentrumspartei geführten "Kulturkampf": "Seien Sieaußer Sorge: Nach Canossa gehen wir nicht." Mit dem auf den Bußgang Kaiser Heinrichs IV. (1050-1106) zum Papst nach Canossa im Jahre 1077 rekurrierenden Schlagwort will Bismarck die Unnachgiebigkeit seiner Politik unterstreichen.</p>
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<p>1873</p>
<p>22. Oktober: Das Drei-Kaiser-Abkommen zwischen Österreich, Russland und dem Deutschen Reich ist das erste einer Reihe von Abkommen in Bismarcks so genanntem Bündnissystem, welches das europäische Gleichgewicht und damit die Position des seiner Ansicht nach saturierten Deutschlands in der Mitte Europas sichern soll. Insbesondere die Gefahr eines französisch-russischen Bündnisses sucht er einzudämmen.</p>
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<p>1874</p>
<p>13. Juli: Der katholische Böttchergeselle Eduard Kullmann (1853-1892) verübt in Kissingen ein Pistolen-Attentat auf Bismarck, bei dem dieser leicht am rechten Handgelenk verwundet wird. Obwohl sich die Zentrumspartei kurz darauf von dem Täter distanziert, trägt der Vorfall wesentlich zur Verschärfung des Kulturkampfes bei. Kullmann selbst wird im Oktober 1874 zu 14 Jahren Zuchthaus verurteilt.</p>
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<p>1875</p>
<p>9. April-13. Mai: Mit einem von ihm selbst angeregten Zeitungsartikel unter der Überschrift "Ist der Krieg in Sicht?" provoziert Bismarck die so genannte Krieg-in-Sicht-Krise zwischen dem wieder erstarkten Frankreich und dem Deutschen Reich. Sein eigentliches Ziel ist die Einschüchterung Frankreichs. Durch diplomatische Intervention Großbritanniens und Russlands kann die Krise beigelegt werden.</p>
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<p>1877</p>
<p>15. Juni: Im so genannten Kissinger Diktat spricht sich Bismarck für die russische Schwarzmeerherrschaft aus. Großbritannien solle Ägypten erhalten, das Deutsche Reich sei hingegennur an der Erhaltung des Status quo interessiert. Bismarck skizziert damit sein außenpolitisches Ziel, dass das Deutsche Reich gute und nicht einseitig gebundene Beziehungen zu allen europäischen Mächten außer Frankreich erhalten und zugleich den europäischen Frieden sichern könne.</p>
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<p>1878</p>
<p>19. Februar: Bismarck erklärt vor dem Reichstag seine Bereitschaft, in der Orientkrise als "ehrlicher Makler" zu vermitteln. Erneut unterstreicht er damit sein außenpolitisches Ziel deseuropäischen Gleichgewichts und sucht dieses auch durch Einberufung des Berliner Kongresses zur Lösung der Balkan-Krise im Juni 1878 zu verwirklichen.</p>
<p>17. Juli: Mit der Arbeiterschutz-Novelle wird die obligatorische Fabrikaufsicht durch staatliche Fabrikinspektoren eingeführt. Mit dieser sozialpolitischen Maßnahme beginnt Bismarck densukzessiven Ausbau des staatlichen Fürsorge- und Wohlfahrtssystems, um damit der Sozialdemokratie ihre Basis zu entziehen. Es folgen die in ihren Grundzügen bis heute gültigen drei großen Bismarkschen Sozialgesetze, das Krankenversicherungsgesetz 1883, das Unfallversicherungsgesetz 1884 und das Gesetz über die Invaliditäts- und Altersversicherung 1889.</p>
<p>18. Oktober: Mit dem Reichsgesetz "wider die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie", dem so genannten Sozialistengesetz, erreicht Bismarck das seit 1874 von ihm geforderte Verbot der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAP) und der Arbeiterbewegung. Sein Ziel, die Sozialdemokratie nachhaltig zu zerstören, erreicht er nicht.</p>
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<p>1880</p>
<p>15. September: Bismarck übernimmt das preußische Handelsministerium und schlägt in Abkehr vom bisherigen "Laissez Faire" eine Politik des ordnenden staatlichen Eingriffs ein.</p>
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<p>1884</p>
<p>24. April: Unterstützt von Bismarck wird mit Angra Pequena an der südwestafrikanischen Küste die erste Kolonialerwerbung unter deutschen Schutz gestellt. Infolge der seit 1873 andauernden Weltwirtschaftskrise und der zunehmenden Bedeutung der Kolonialfrage für die Politik der europäischen Mächte gibt Bismarck ab 1880 seine zunächst ablehnende Haltung gegenüber deutschen Kolonialerwerbungen auf.</p>
<p>15. November: Gemeinsam mit dem französischen Ministerpräsidenten Jules Ferry (1832-1893) beruft Bismarck die Kongokonferenz in Berlin ein. Bis zum 26. Februar 1885 tagen die Bevollmächtigten von 13 europäischen Staaten sowie der Vereinigten Staaten von Amerika und einigen sich in der Kongo-Akte über eine Zollfreiheit im Kongo- und Nigergebiet sowie die Errichtung einesKongostaates unter dem belgischen König Leopold II. (1835-1909). Außerdem wird in diesem Dokument der Anspruch der Europäer, Afrika untereinander aufzuteilen, festgeschrieben.</p>
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<p>1885</p>
<p>1. April: Kaiser Wilhelm I. schenkt Bismarck zu seinem 70. Geburtstag Anton von Werners Gemälde "Proklamierung des Deutschen Kaiserreiches (18. Januar 1871)".</p>
<p>17. Mai: Eine zu Deutsch-Neuguinea gehörende melanesische Inselgruppe erhält unter dem Namen Bismarck-Archipel den kaiserlichen Schutzbrief.</p>
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<p>1888</p>
<p>15. Juni: Mit der Thronbesteigung Wilhelms II. wandelt sich das seit den 1870er Jahren unveränderte Machtgefüge an der Spitze des Deutschen Reiches, da der junge Kaiser im Gegensatz zu seinem Großvater Wilhelm I. nicht gewillt ist, sich dem Willen Bismarcks unterzuordnen.</p>
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<p>1890</p>
<p>31. Januar: Als Wilhelm II. während Bismarcks Abwesenheit beginnt, Pläne für eine eigene Sozialpolitik zu entwickeln, die unter anderem ein breit angelegtes Programm zur Verbesserungdes Arbeiterschutzes vorsehen, und Bismarcks Vorlage für ein unbefristetes Sozialistengesetz im Reichstag abgelehnt wird, tritt er von dem für die Sozialpolitik zuständigen Amt des preußischen Handelsministers zurück.</p>
<p>15. März: Nach weiteren Meinungsverschiedenheiten - neben der Sozialpolitik kommt auch Bismarcks Festhalten an einer Kabinettsordre von 1852, die den Verkehr der einzelnen Minister mit der Krone unter die Kontrolle des Ministerpräsidenten stellt, ins Spiel, - kommt es zum Bruch zwischen Kaiser Wilhelm II. und Bismarck. In einer Unterredung fordert Wilhelm II. Bismarck unmissverständlich zum Rücktritt auf.</p>
<p>18. März: Bismarck reicht sein Abschiedsgesuch ein, das so geschickt formuliert ist, dass dem Kaiser die ganze Verantwortung für das Zerwürfnis zufällt. Das Gesuch wird erst unmittelbar nach Bismarcks Tod veröffentlicht.</p>
<p>20. März: Entlassung Bismarcks als Reichskanzler und preußischer Ministerpräsident. Bismarck erhält den Titel eines Herzogs von Lauenburg, den zu tragen er sich jedoch weigert.In weiten Teilen der deutschen Öffentlichkeit herrscht Erleichterung über Bismarcks Sturz. Im Ausland hingegen wird der Machtwechsel mit gemischten Gefühlen aufgenommen, da Bismarck als Garant einer friedlichen Außenpolitik gilt. Von Friedrichsruh aus kommentiert und kritisiert der "Alte vom Sachsenwald", wie Bismarck nun genannt wird, unablässig die Politik seines Nachfolgers Leo von Caprivi und des Kaisers.</p>
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<p>1891</p>
<p>30. April: Bismarck lässt sich als Kandidat der Nationalliberalen in den Reichstag wählen. Er übt das Mandat zwar nie aus, erfreut sich aber an der politischen Unruhe, die dieser Schachzug auslöst.</p>
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<p>1892</p>
<p>Ein kaiserlicher Erlass, der Bismarck von fast allen offiziellen Kontakten abschneidet, ruft in der Öffentlichkeit einen Sturm der Entrüstung hervor. Erst jetzt beginnt ein regelrechter Kult um den "Reichsgründer Bismarck", dessen Verehrung als lebendes Denkmal nach der offiziellen Aussöhnung mit Kaiser Wilhelm II. 1894 noch weiter zunimmt.</p>
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<p>1894</p>
<p>27. November: Tod von Bismarcks Frau Johanna.</p>
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<p>1895</p>
<p>23. März: Wegen der anhaltenden Kritik Bismarcks an der Politik des Reichskanzlers und des Parlaments lehnt die Reichstagsmehrheit eine Glückwunschadresse zu Bismarcks 80. Geburtstag ab.</p>
<p>1. April: Zu seinem 80. Geburtstag erreicht der Bismarck-Kult einen vorläufigen Höhepunkt: Über 450 Städte verleihen Bismarck die Ehrenbürgerschaft, 9.875 Telegramme und 450.000 Briefe werden vom Postamt in Friedrichsruh ausgeliefert, Tausende pilgern zu Bismarcks Ruhesitz.</p>
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<p>1896</p>
<p>24. Oktober: Bismarck enthüllt in dem "Hamburger Nachrichten" den von 1887 bis 1890 bestehenden geheimen deutsch-russischen Rückversicherungsvertrag.</p>
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<p>1898</p>
<p>30. Juli: Otto von Bismarck stirbt in Friedrichsruh bei Hamburg. Bismarcks Tod erregt auch international solches Aufsehen, dass für die Dauer einer Woche allein in der Presse zuvor bestimmendeThemen wie der spanisch-amerikanische Krieg gänzlich in den Hintergrund geraten.</p>
<p>Die Familie widersetzt sich dem Wunsch Kaiser Wilhelms II., den Leichnam nach Berlin zu überführen. Die Beisetzung findet gemäß Bismarcks Vorgaben in Friedrichsruh statt.</p>
<p>November: Die ersten zwei Bände von Bismarcks "Gedanken und Erinnerungen" erscheinen. Innerhalb kürzester Zeit sind die ersten 100.000 Exemplare vergriffen. Der dritte Band, der die Umstände der Entlassung Bismarcks schildert, darf erst 1919, nach dem Sturz der Hohenzollernmonarchie, veröffentlicht werden.</p>
<p>Von den über 700 Bismarck-Denkmälern, die bis 1914 im Deutschen Reich in Planung sind, werden mindestens 500 realisiert.</p>
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<p>2012</p>
<p>Veröffentlichung von verschollen geglaubten Tonaufzeichnungen Bismarcks, die 1889 mit dem Phonographen des amerikanischen Erfinders Thomas Edison (1847-1931) entstanden waren.</p>
<p>(db)</p>
<p style="text-align: left;" dir="ltr"><br /><span style="font-size: 10pt; font-family: 'Courier New'; background: yellow; line-height: 107%; mso-fareast-font-family: 'Times New Roman'; mso-highlight:yellow; mso-ansi-language: DE; mso-fareast-language: DE; mso-bidi-language: AR-SA;">2<span style="mso-spacerun: yes;"> </span></span><strong style="mso-bidi-font-weight: normal;"><span style="font-size: 12pt; font-family: 'Courier New'; background: yellow; line-height: 107%; mso-fareast-font-family: 'Times New Roman'; mso-highlight: yellow; mso-ansi-language: DE; mso-fareast-language:DE; mso-bidi-language: AR-SA;">Otto </span><span style="font-size: 12pt; font-family: 'Calibri','sans-serif'; background: yellow; line-height: 107%; mso-fareast-font-family: Calibri; mso-highlight: yellow; mso-ansi-language: DE; mso-fareast-language: EN-US; mso-bidi-language: AR-SA; mso-ascii-theme-font: minor-latin; mso-fareast-theme-font: minor-latin; mso-hansi-theme-font: minor-latin; mso-bidi-font-family: 'Times New Roman'; mso-bidi-theme-font: minor-bidi;"><span style="mso-spacerun: yes;"> </span></span><span style="font-size: 12pt; font-family: 'Courier New'; background: yellow; line-height: 107%; mso-fareast-font-family: 'Times New Roman'; mso-highlight: yellow; mso-ansi-language: DE; mso-fareast-language: DE; mso-bidi-language: AR-SA;">Eduard Leopold <span style="mso-spacerun: yes;"> </span><br /><span style="mso-spacerun: yes;"> </span>1.Fürst von Bismarck,</span></strong><span style="font-size: 10pt; font-family: 'Courier New'; background: yellow; line-height: 107%; mso-fareast-font-family: 'Times New Roman'; mso-highlight: yellow; mso-ansi-language: DE; mso-fareast-language: DE; mso-bidi-language: AR-SA;"> Herzog von Lauenburg<span style="mso-spacerun: yes;"> </span><br /><span style="mso-spacerun: yes;"> </span>Born 1 April 1815 Schönhausen bei Stendal<span style="mso-spacerun: yes;"> </span><span style="mso-spacerun: yes;"> </span><br /><spanstyle="mso-spacerun: yes;"> </span>Died 30 July 1898 Friedrichsruh bei Hamburg<span style="mso-spacerun: yes;"> </span><br /><span style="mso-spacerun: yes;"> </span>Married 28 July 1847 Alt-Kolziglow nr Reinfeld<span style="mso-spacerun: yes;"> </span><br /><span style="mso-spacerun: yes;"> </span><span style="mso-spacerun: yes;"> </span><strong style="mso-bidi-font-weight: normal;">Johanna von Puttkamer</strong>, daughter of <strong style="mso-bidi-font-weight: normal;">Heinrich von Puttkamer</strong><span style="mso-spacerun: yes;"> </span><br /><span style="mso-spacerun: yes;"> </span>and Luitgarde Agnesse von Glasenapp<span style="mso-spacerun: yes;"> </span><br /><span style="mso-spacerun: yes;"> </span>Born 11 April 1824 Viartlum<span style="mso-spacerun: yes;"> </span><span style="mso-spacerun: yes;"> </span><br /><span style="mso-spacerun: yes;"> </span>Died 27 November 1894 Varzin, Kr.Rummelsburg<span style="mso-spacerun: yes;"> </span><br /><span style="mso-spacerun: yes;"> </span>3 Children, Generation XVIII-17</span><span style="font-size: 10pt; font-family: 'Courier New'; line-height: 107%; mso-fareast-font-family: 'Times New Roman'; mso-ansi-language: DE; mso-fareast-language: DE; mso-bidi-language: AR-SA;"><span style="mso-spacerun: yes;"> </span><span style="mso-spacerun: yes;"> </span></span></p>
Sources
1 | Gauert Web Site, Otto Eduard Leopold von Bismarck
Author: Fritz Gauert
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Durch Bestätigen eines Smart Match hinzugefügt MyHeritage.com Familienstammbaum Familienseite: Gauert Web Site Familienstammbaum: Haus ass 51Gauert | |
2 | Hughes Family site, Otto Eduard Leopold von BISMARCK
Author: Joy Hughes
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Durch Bestätigen eines Smart Match hinzugefügt MyHeritage.com Familienstammbaum Familienseite: Hughes Family site Familienstammbaum: Joy Hughes |
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Title | Pagenkop |
Description | Erweiterter Familienstammbaum der Familie Pagenkop ab ca.1550. Basis:" Pagenkop-Stipendium" Greifswald, beschrieben bei Gesterding sowie privater Stammbaum von 1820. Erweitert um historische, adlige und akademische Persönlichkeiten aus Schwedisch-Pommern.... z.B. Lilienthal, Balthasar, Mevius, Engelbrecht, Krusenstern, Bismarck uva. |
Id | 37257 |
Upload date | 2020-05-04 18:56:24.0 |
Submitter |
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ernst.baehr@arcor.de | |
??show-persons-in-database_en_US?? |
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