Notizen zu dieser Person
Adelsgesuch des Veit Pelshofer an den Kaiser (Eigene Transkription) Allerdurchleuchtigister großmächtiger Römischer Kayser, Allergnedigister Herr. Gleich wie meine liebe Vor= eltern, Eur Röm= Kay: Mte:) geliebtesten höchlöblichisten Vorfarn am Recht und höchstgeerten Hauß österreich Zu Kriegs= und friedens Zeiten ungespart Ihres Leybs und Guetts underthenig: Pflichtschuldigist gedient, Also haben sy mich auch von Jugend auf darZu underwisen und gehalten. Wie Ich dann In Ire fueß stapfen getretten. Und mich vor Vill Jaren Zu der für: dur: Herren Carle Erz= Herzogen Zu österreichs hochlöblichst: und seligisten gedächtnuß diensten begeben, und Irer für: dur: In die achzehen Jarlang bey dero HofCanzley, sonndern Auch seidhero sowoll Irer für: dur: Herren, Herrn Ernnsten Maximilian und ferdinanden Erzherzogen Zu Österreich, und biß auf diese Stundt, in vill weeg gehorsamist und also (: ohne ruemb Zu melden :) gedient; das Ich mit sonderen Dienstbriefen und Järlicher Under= haltung (: dessen Ich mich hohlichen Zu erfreyen :) gne= digist versehen worden. So hab Ich mich auch über das, In solchen meinem gehabten dienst, als Eur Kay: Mte: Herrn Pauln Freyherren Von EyZing, Ao. 83: an die Türggische Porten geschickht, auff hochstgedachte Irer für: dur: gnedigiste erlaubnuß mit hinein begeben Und das ganze Eur Kay: Mte: Present, Von Wienen aus, biß an gedachte Türggische Portten, in meine gewalt empfangen und ordenlich mit niet geringer mhüe, ge= far, sorg und vleiß, ohne allen abgang Zu Constantinopel gedachten Herrn von EyZing widerumben Überantwort. Wie Ich mich dann auch unlangst auf Eur Kay: Mte: aller= gnadigiste Verordnung, Henunder nach Cölln und Westphaln Zu Iren Curfürstl: Gn: den Herrn Erzbischen daselbst, begeben Und verhoffenlichen solche Reiß Zu E: Mte: gnedigesten gefallen verricht. Dieweill dann Eur Kay: Mte: dem Exampl Irer hochlöblichisten Voreltern nach, wie mänigelich bewüßt, allergnadigest genaiget, den Jenigen so Eur Kay: Mte: und dem Hochlöb= lichisten Hauß österreich getrewe dienst erZaigen, alle kayserliche gnad und befürderung Zu thuen, Als bitt Eur Kay: Mte: Ich aller underthenigist die ge= ruchen umb obangeZogner gehorsamister gelaisten lang= wiriger dienste und von gnaden wegen, mir mein von hochsternanter Irer für: dur: erthailt und hierumden gesteltes adelichs wapen, mit allain allergnedigist Zu Confirmiren und Zuverbessern, sonndern diese fernere freyhait Zuerthaillen, das Ich mit dem rotten wap (: In= massen Ich dessen von Irer für: dur: gleichsfalls bin befreid worden :) siglen und fertigen. Und mich Eur Kay. Mte: diener nennen und schraiben müge. Solche Kayserliche gud will umb Eur Kay: Mte: Ich ungespart Leybs, Guetts und Bluets, underthenigist verdienen, auch mein posteritet nit weniger darZue anhalten und weißen. Thue also Eur Kay: Mte: mich Zu kayserlichen gnaden und gewerenden beschaid Allergehorsamist bevelhen. Ewer Röm: Kay: Mte: Allerundthenigister Veit Pelßhofer Auf der Kay. Mte. Allergste Ratification (ausser des Dinestbrieffs) bewilligt In Secreto Cons. 14. Septeb. 1600. Auszug aus der Leichenpredigt des Veit Pelßhofer: Von Ankunfft / leben und Wandel / auch seligen Abschied desVerstorbenen: Anlangend den Edlen unnd Ehrenvesten Herrn Vitum Pelßhofern nunmehr inGOtt ruhenden / So ist er im Hertzogthumb Steyer geboren / und vonVornehmen Christlichen Eltern und VorEltern / die sich jederzeit einesguten erbarn Wandels befliessen / und dem Hochlöblichen HauseOesterreich / mit steten / getrwen unnd vnnd bestendigen Diensten / zuKrieg und Friedenszeiten / vngespart ihres Leibes und Gutes /gehorsamlich anhengig vnd zugethan gewesen / herkommen vnd entsprossen/ von denen er auch in der wahren Gottesfurcht / vnd allenChristlichen Tugenden / recht vnd wol erzogen worden. Da er durchGottes Gnade erwachsen / hat er Anno 1572. an Weiland / desDurchlauchtigsten / Hochgebornen Fürsten vnd Herrn / Herrn Caroli,Ertzhertzogen zu Oesterreich / etc. Hofe zu Grätz in gedachtenHertzogthumb Steyer / sich begeben / vnd nicht alleine ihrer Fürstl.Durchlauchtigkeit in deroselben Fürstlichen HoffCantzeley mitVerrichtung etlicher ihme anbefohlener Reisen / vnnd in viel andereWeg mehr in die 18. Jahr lang / getrew / auffrichtig vnd fleissiggedienet / sondern auch nach deroselben ableiben bey den gewesenenLandsfürstlichen Gubernatorn / Ertzhertzogen Ernesto / höchstseligsterGedächtnis / vnnd Ertzhertzogen Maximiliano, wie auch endlich demjetzo regierenden Herrn / Ertzhertzogen Ferdinando zu Oesterreich /etc. in gedachter HoffCantzley / vnnd in allen denen ihme von ihrenFürstl. Durchlauchtigkeiten aufferladenen Vertrawten und anbefohlenenSachen vnd Geschäfften / redlich / auffrichtig und vnverdrossenauffgewartet / das auch von ihren Fürstlichen Durchlauchtigkeiten inwichtigen Sachen am Keyserlichen Hoffe / vnd etlichen FürnehmenReichsständen zu solicitiren / er als ein Agent verschicket worden /die er zu deroselben gnedigsten Wolgefallen vnd begnügen gehorsamstverrichtet. Solche vnd dergleichen trewe Dienste hat er auch der Röm. Keys.Majest. selbsten in etlichen vnterschiedlichen Legationen vndSchickungen vnterthänigst erzeigt und erwiesen / Insonderheit aber /vnd vnter andern seinen dem höchstgedachten hochlöblichen HaußOsterreich in die 37. Jahr geleisteten trewen Diensten / Ist Anno1583. als die allerhöchstgedachte Röm. Keys. Majest. zu demTürckischen Keyser eine stattliche Praesent abgefertiget / dieselbePraesent ihme Herrn Pelßhofern vertrauet worden / welche er von Wienaus biß zu der Türckischen Porten / nicht mit geringer Mühe / Gefahr /Sorg und Fleiß / vnter seiner Verwahrung gehabt / versorget / vnd zuConstantinopel dem Keyserlichen Oratori zu trewen Händenvberantwortet. Im heimweg aber nach Italien hat er nach Gottes Willen/ im wilden Meer bey der Insel Scio, Schiffbruch erlidten / vnd nichtsdavon gebracht als seyn Leben / welches er durch Gottes Gnade errettetund erhalten / wie denn Gott verheisset / daß er bey vns im Wasserseyn wolle / das vns die Ströme nicht sollen ersäuffen / Esa. 43 Es hat aber das mehr höchstgedachte hochlöbliche Hauß Oesterreichseine sonderbare / fürtreffliche qualiteten und geschickligkeit /erbar Leben vnd Wandel / so wohl auch seine angenehme / nützliche /getrewe / gehorsame / vnd willige Dienste mit allen Gnaden angesehenvnd bedacht. Denn anderer Privilegien vnd Freyheiten / so beydes deranfangs höchstgedachte Ertzhertzog Carl Etc. vnd dann auch jetzundregierende Landes Fürst Ertzhertzog Ferdinand etc. ihme / seinenehelichen Leibes Erben / vnd derselben Erbens Erben gnedigst verliehenvnd gegeben / zugeschweigen / So hat die mehr allerhöchst gedachteRöm. Keys. Majest. ihme seinen adelichen Stand und Stammen / Wappenvnd Cleinoth / sambt dem zuvor habenden sonderbaren Privilegio, inSieglungen vnd Pettschafften des rohten Wachs / gegen jederman sichzugebrauchen / nicht allein gnedigst confirmirt vnd bestetiget /sondern auch verendert / vermehrt / gezieret vnd gebessert / vnd ihmevnd allen seinen Nachkommen ewiglich also zu führen vnd zugebrauchenallergnedigst gegönnet vnd erlaubet / vnterm dato Prag den 14.Septembris, Anno 1600. In den heiligen Ehestand hat er sich zum ersten mahl begeben Anno1585. da er sich mit der edlen vnd VielTugendreichen Frawen Barbaragebornen Hoffmannin / Herrn Michael Kärgels / etc. hinterlassenenFrawen Wittib verheyrathet / vnd mit ihr 10. Jahr im H. Ehestandgelebet / aber keine Kinder erzeuget. Anno 1597. hat er sich anderweitmit der Edlen vnd VielEhrentugendsamen damals Jungfrawen Sabina / desEdlen und Ehrenvesten Herrn Georg Grebmingers / fürnehmen Patricii vnddes Rahts zu Grätz / vnd der auch Edlen vnd Ehrentugenreichen FrawenCatharinen / einer gebornen Rauchenbergerin von haufelden / beydernunmehr seligen / eheleiblichen Tochter / in ein beständigesEheverlöbnis eingelassen / dasselbe auch im Monat Februario folgendes1598. Jahres Christlich vollzogen / vnd also 12. jahr weniger 7.Wochen / eine friedliche vnd geruhige Ehe mit ihr besessen / inwelcher ihnen Gott acht Kinder bescheret / als 6. Söhne / vnd zwoTöchter / vnter denen noch vier Söhne / vnd eine Tochter / am Lebensind. Sein Christenthumb betreffend / so ist denen / die ihn gekennet / wolbewust / das er fleissig zur Kirchen kommen / Gottes Wort mit Andachtgehöret / auch zu Hause fleissig gelesen / vnd ihm dasselbe wolbekantgemacht / Sein liebes Ehemahl hat er hertzlich vnnd mit Trew gemeynet/ geliebet vnd geehret / seine Kinder in der Zucht vnd Vermahnung zumHErrn aufferzogen / mit seinen Nechsten einträchtiglich gelebet vnd /gegendemselben sich freundlich /ehrerbietig / demütig vnd willigerzeiget. Als auch Anno 1600. in der Steyer / Kärndten / vnd Kraineine Persecution oder Verfolgung angegangen / da man wahre Christen /vnd Bekenner des Wortes / Augspurgischer Confession, nicht lengerdulden wollen / da hette er zwar seines bleibens wol gehabt /alldieweil ihme vor andern die besondere grosse Gnad widerfahren / dasihm zu eichen / vnd das Land zu reumen niemahls injungiret vndaufferleget worden / aber es ist vngezwungen vnd freywillig ein Exuldes HErrrn Christi worden / vnnd hat vmb desselben Willen seinesVaterlands / vnd darinnen gehabten Hauses vnd Hoffs / auch seinerBefreundten vnd Anverwanten / sich willig vnd gerne verziehen / sichmit seinen lieben Ehegemahl / vnd zweyen damahls habenden Kindern außdemselben gewendet / vnd sich Anno 1601. hieher gen Dreßden zu vnsbegeben / vnd dem exercitio Religionis, wie vorgemelt / fleissigbeygewohnet. das wird ihm Gott belohnen / wie Christus sagt / Matth.10. Wer mich bekennet für den Menschen / den wil ich bekennen fürmeinen Himlischen Vater. Vnd Matth. 19. wer verlesset Häuser / oderBrüder / oder Schwester / oder Vater oder Mutter / oder Weib oderKinder / oder Ecker / vmb meines Namens Willen / der wirdshundertfeltig nehmen / vnd das ewige Leben ererben. Weil er aber alseiner von Adel des Fürstlichen Lands Hauptmans Jurisdictionvnterworffen gewesen / als hat Herr Sigmund Friederich / Fryeherr zuHerberstein / Neyberg vnd Guttenhag / Harr auff Lauconitz /Erbkämmerer vnd Erbdrucksaß im Ertzhertzogthumb Kärndten / Röm. Keys.Mayst. auch Fürstl. Durchl. Herrn Ferdinanden / Ertzhertzogen zuOesterreich Rath / vnnd LandesHauptman des hertzogthumbs Steyer / etc.ihme auff sein ersuchen / vntem Dato Grätz / den 15. decembr. Anno1603. solches seines wissentlichen Abzugs / vnnd ehrlichen Verhaltensschrifftliche Kundtschafft / oder Testimonium ertheilet / darinnenvermeldet wird / das er nicht allein in offtmahl höchstgedachterFürstl. Durchlauchtigkeiten Diensten sich wircklichen / laut seinerdannenhero habenden vnterschiedlichen Privilegien / gebrauchen lassen/ sondern auch die gantze Zeit vber / da er in dem Land gewohnet /erbar / auffrecht / vnnd wie einem ehrlichen redlichen von Adel / vndBidersman zustehet / vnd gebühret verhalten hab. Vor zwey Jahren hat ihn Gott mit der Paralysi oder dem halben Schlaggeschwind vnd vnversehens also angegriffen vnd heimgesucht / das ervon derselben zeit her fast immer zu Bette gelegen / vnd keine Artzneyvnn Cur der Herrn Medicorum darwider etwas vermögen können / er hatsich aber in wehrender Kranckheit gedüldig bezeiget / sich dem WillenGottes ergeben / seinen Glauben vielfeltig sehen lassen / vnd seinBekänntnis gethan / das er sich nicht verlasse auff seine Heiligkeit /Gerechtigkeit / oder auff Vorbitt der Heiligen / sondern das er alleseine Hoffnung vnd Vertrawen auff den trewen Vorsprecher Jesum Christden Sohn Gottes / dessen Blut uns reiniget von allen Sünden / 1. Joh.1. stelle / vnd das er darauff leben vnd sterben wolle. Auff solchem seinem Glauben hat er auch beruhet biß an sein Ende. vnddenselben mit Empfahlung des Hochwürdigen Abendmahls bestetiget /welches er denn hetzlich begehret / vnd mit inbrünstigen Seufftzen undBrustschlagung empfangen vnnd genossen. Darauff ihn Gott bald amvergangegen Montag vor Mittage vmd zehen Uhr / von dieser betrübtenWelt abgefodert / vnd der Seelen nach allbereit zu sich in sein ewigesReich genommen / im 54. Jahr seines Alters. Gott wolle seine hinterlassene hochbetrübte Fraw Wittib mit seinen H.Geist ertrösten / ihr in ihrem Creutz Gedult verleihen / ihren liebenKindern zum Trost / ihr Leben desto lenger fristen / vnd weil dieselbenoch klein vnd vnerzogen / gute trewe Leute geben / die neben ihrerFraw Mutter sie zu allem guten Glücklich erziehen helffen / demVerstorbenen aber vnd vns allen dermahl eins am Jüngsten Tage einefröliche Aufferstehung verleihen / vmb seines lieben Sohnes JesuChristi Willen / Amen.