Lorenz MOSER

Lorenz MOSER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Lorenz MOSER

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt Hausach nach diesem Ort suchen
Heirat etwa 1650 Hausach nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
etwa 1650
Hausach
Susanna LINTZ

Notizen zu dieser Person

Die Familie Moser. (Quelle Frank Schrader Familienbuch)
Die Familie Moser, ein Metzger- und Wirtsgeschlecht, stammte ursprünglich von Hasusach. der 1656 dort geborene Philipp Moser kam in die Lehre zu Metzgermeister Jakob Lempp nach Wolfach, der ihm am 20.Februar 1674 einen "Lehrbrüeff" ausstellte, da er drei Jahre bei ihm das Metzgerhandwerk erlernt hatte. Philipp heiratete 1679 die Roter-Löwen-Wirtstochter Margarita Glück, wurde "Gastgeber zum Adler" und später auch Mitglied des Ehrsamen Rates und Bürgermeister. Er kaufte am 7.Februar 1682 von seinem Lehrmeister Jacob Lempp, der Pfleger der Erben des Büchsenschmiedes Hans Georg Schneider sel. war, "einen Krauthgarten im Möhrlinsacker" um 27 fl.
Während des Orleanschen Krieges kam es besonders im letzten Kriegsjahr zu schwere. Einquartierungen. Als im Dezember 1697 der Schultheiß Georg Leonhard Glück (ein Bruder von Philipps Schwiegervater Bartholomäus) "unter anderem auch Meldung getan, wasmassen der hiesige Ort dermalen mit Soldaten dermassen überlegt, daß fast onmöglich, solche Last ferner zu ertragen, dannenhero nötig wäre, auf Mittel und Wege zu trachten, wie man sich solch überschweren Last in etwas entheben möchte, ist Philipp Moser des Rats ohnbefragter eingefallen, mit sagen, es seye wahrhaftig eben die Ursach fast niemand zu geben als Herren Oberambtmann Gebeli, als welcher bei der jüngsten Winter-repartion (= Verteilung) nit gehen wollen. Es habe eine gleiche Beschaffenheit mit den Craistägen, allwo die Stadt Wolfach ordinari darumbem maistens leiden miesse, weilen niemals von hier aus einige dahin abgesandt werden, der da das Wolfacher Interesse beobachte, mit einem Wort,dass wir allhie soviel Soldaten haben, habe es wahrhaftig darbey ein Häcklein und seye nun gewiß, es gehen einmal nicht recht her. Die Herren Amtsburgermeister underfangen alles ohne daß sie E.E.Rat darumben im wenigsten befragen tetten, sondern alles nach ihrem sellbsteigenen Willen auch zum Schaden gemeiner Burgerschaft underfangen, als da seye die Uhre bei dem Rathaus, welches ja besser gewesen were, da man an statt dessen solche bossen underlassen und hingegen die darauf erfolgten Uncösten ersprießlicher angewendet hette. (Als das 1694 abgebrannte Rathaus eine neue Uhr erhielt, wurde in der Decke des Rathaussaales auch ein Zifferblatt angebracht).
Da der Ratsfreund Moser "auch in die Worte sein soll, daß Gott aus dem Ober-Ambmann Gebeli besser einen Hund erschaffen, als einen Menschen", wird ihm "bis Austrag der Sach der Ratssitz verboten". Erst einen Monat später wird er wieder, jedenfalls "auf getane Abbitte", in sein Amt eingesetzt. (Der von ihm beschimpfte Oberamtmann Simon Gebele von Waldstein (1623-1709) ist ein Sohn von Jakob Gebele aus dessen erster Ehe mit Anna Magdalena Finkh).
Philipps Sohn Franz Moser (1682-1769) war Metzgermeister, Zunftmeister der Metzger, Ratsherr und Bürgermeister. Er wohnte in der Hinteren Gasse (heute ungefähr Schloßstraße). Im Jahr 1739 geriet er in Konflikt mit den Behörden.
"Metzger Franz Moser wird (....) einen Ducaten gestraft, weilen er einen Hund gehalten, der unter die erlaubten Metzgerhunde gezählt werden könnte, aber niemalen für die Metzig gebraucht werden kann, sondern mit des Franz Mosers Wagen und dessen Bueben laufft. E soll sich einen anderen Hund als 4. anschaffen".
Den Metzgern war nur das Halten von maximal vier Hunden erlaubt. In einem Aktenstück wird Franz auch als Wirt bezeichnet. Ob er allerdings Gründer der "Realwirtschaft" in der Haupstraße ist, die dann im 19.Jahrhundert den Namen "Fortuna" erhielt oder ob diese erst durch seinen Sohn Gottfried (1724-94) entstand, ist nicht mehr nachweisbar. Am 16.Januar 1755 kaufte Gottfried von seinem Vater dessen "Behausung in der Hintergaß". Er verkaufte am 21.Mai 1769 gemeinsam mit seinen Geschwistern Menrad und Bartholomä ihrem Bruder Roman Moser die Hälfte des Gartens ihres Vaters am "Möhrlinsagger" um 30 fl, die andere Hälfte erhielt der Bildweber Wendelin Schmid. Von der Stadt Wolfach pachtete Gottfried am 2.Oktober 1767 ein feld auf der "unteren Züne" zum Preis von 20 fl 30 kr und eines "auf dem Schmeltze grüen" für 27 fl. Von Johann Gerberts Witwe erwarb er am 8.Oktober 1770 ein Feld am "hinderen Forstenberg" um 471 fl.
Joseph Moser übernahm die Wirtschaft seines Vaters und war in Wolfach unter dem Namen "Schlappewirt" bekannt - aus welchem Grund läßt sich heute nicht mehr feststellen. Wenn des Abends seine Gäste allzu seßhaft waren, sagte er zu seiner Frau, der Schenkenzeller Sonnenwirtstochter Anna Armbruster: "Mueder mach's Liechd us, die Lit were ins Bed welle".
An den Handelsmann Michael Armbruster, Bürger in Wolfach, verkaufte Joseph am 11.Februar 1801 das "obere feld vor Schilterspach um 300 fl. Josephs Frau führte die Wirtschaft noch 15 Jahr lang nach dessen Tod weiter. Als auch sie gestorben war, urde am 6.November 1841 ihr Sohn Willibald Moser als Erbe eingesetzt. Er bekam das Haus in der Stadt mit Scheuer und Stallung sowie "Hofraithe" und Platz (Wert 7500 fl), das "Feld in den Reeben" (800 fl), ein Stück Acker- und Mattfeld auf dem Hugengrün (1500 fl) und ein Stück Garten und Kirschenberg am Jakobsberg (100 fl).
Willibald erwarb 1852 das Gasthaus "Zum Lamm" (später "Kranz") und verkaufte die spätere "Fortuna" mit den dazu gehörigen Liegenschaften am 23.Dezember 1852 für 4500 fl an seine Schwester Magdalena, der Witwe von Bartholomäus Bührer. Im Jahre 1855 heiratete sie in zweiter Ehe Lorenz Sandhaas, der der Wirtschaft den Namen "Fortuna" gab. Nach dem Tode ihres zweiten Mannes am 22.Januar 1893 erhielt sie bei der Verlassenschaftsaufteilung am 23.September 1893 einen Garten auf dem Graben (Wert 700 Mark), 4 ar 19 qm Hofraithe mit dem daraufstehenden Gasthaus "Zur Fortuna" mit angebautem Abtrittsgebäude, Ökonomiegebäude, Schopf und Schweinestall (12 000 Mark), einen Acker am Vorstadtberg (1200 Mark), eine Wiese im Herrlinsbach (1360Mark), einen Wald am Jakobsberg (200 Mark) und einen Acker auf dem Hugengrün (2500 Mark). Dieser Besitz kam schließlich zum Preis von 16 000Mark am 29.März 1894 an ihre aus erster Ehe stammende Tochter Augusta Bührer (1846-95), Witwe von Karl Baum.

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Hochgeladen 2006-02-10 17:29:17.0
Einsender user's avatar Friedrich Mußler
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