Notizen zu dieser Person
Lebensläufe: UA Herrnhut NB.I.R.4.29.1.I.03, S. 31-47 (alte Sign. R.22129a.); NB.I.R.4.291.c.2.52, S. 275-278 (alteSign. R.22.131.b); NadB. 1841.I. 299-307; R.22.01.a.31; R.22.03.a.06; R.22.06.01; Andreas Beyers Herkunft ist nichtsicher geklärt. Nach den Angaben bei Möschler soll er in Kunewald geboren sein. Dort lassen sich aber weder er noch eineFamilie Beyer um diese Zeit nachweisen. Einiges spricht dafür, dass er ein Sohn des Jakob Beyer, Häusler in MankendorfNr. 67, ist. Er soll viel von Samuel Schneider in Zauchtel gelernt haben und von diesem erweckt worden sein. In seinerHeimat wurden die Anhänger der Brüderkirche aber unterdrückt und zur Annahme des katholischen Glaubens gezwungen.Andreas Beyer berichtet in seinem Lebenslauf, dass er sich geweigert habe, Wallfahrten zu unternehmen und derScapulierbruderschaft beizutreten. Daher wollte man ihn zu den Soldaten schicken, um keine Katholiken mehr bekehren zukönnen. Er konnte sich aber entziehen und schließlich aus der Untertänigkeit der Herr-schaft Odrau freikaufen. Er gingnach Zauchtel, heiratete hier wahrscheinlich im Jahre 1710 oder 1711 Rosina Pauer (*6.2.1695 in Zauchtel, 13.9.1747 inHerrnhut), Tochter des Georg Pauer, Häusler in Zauchtel Nr. 15, und übernahm das Haus seines Schwiegervaters. Möschlernennt seine Frau fälschlich Judith, doch muß es sich um Rosina Pauer handeln, da die unleserliche von Möschlerwiedergegebene Bezeichnung "Junge Peters Tochter" etwa mit "George Pauers Tochter" aufgelöst werden kann. Er besuchteauch mit anderen die Gnadenkirche in Teschen und arbeitete bei deren Bau mit. Insgesamt dreimal geriet er ins Gefängnis,zuletzt 1724 zusammen mit David Fritsch (dem Maurer), als er zu einem halben Jahr Haft und einer Geldstrafe von 24Reichstalern verurteilt wurde. Am 5. Juli 1726 verließ er sein Haus und ex-ulierte mit Frau und drei Kindern sowie mitder Familie des David Fritsch nach Herrnhut, wo er im Mai 1727 zu einem der acht Ältesten der Gemeine gewählt und 1728bestätigt wurde. Im selben Jahr begab er sich mit Johann Gottlieb Wried auf eine Reise, um im Auftrag Zinzendorfsverschiedene Kontakte zu knüpfen, so mit dem Grafen Otto Wilhelm von Schönburg in Lichtenstein, dem SuperintendentenThieme in Kolditz, Professor Buddeus in Jena, und dem Prinzen von Sachsen-Saalfeld. Als auf die Beschwerden zweierpietistischer Geistlicher aus Schlesien wegen des Namens Mährische Brüder die Ältesten beschlossen, auf dieseBezeichnung zu verzichten, war es Andreas Beyer, der diese Entscheidung dem gerade in Jena weilenden und darauf sehrverärgerten Zinzendorf überbrachte. 1729 starb er in Berthelsdorf. Ob Andreas Beyer zweimal verheiratet war oder diebei Möschler genannte zweite Ehefrau Rosina Jahn vielleicht mit der ersten identisch ist, bleibt unklar
Claus
Mannsbart
