Mathäus BACMEISTER

Mathäus BACMEISTER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Mathäus BACMEISTER
Beruf Arzt (Physikus) Lüneburg nach diesem Ort suchen
title Dr. med.

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 28. September 1580 Rostock, Mecklenburg-Schwerin nach diesem Ort suchen [1] [2]
Tod 7. Januar 1626 Lüneburg nach diesem Ort suchen
Heirat 21. Juli 1609 Rostock, Mecklenburg-Schwerin nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
21. Juli 1609
Rostock, Mecklenburg-Schwerin
Sophia KELLERMANN

Notizen zu dieser Person

Er empfing seine Schulbildung in Lübeck, wo er bei seiner älteren
Schwester Margarethe, die seit dem 20. Juni 1587 mit Johannes Stolterfoth,
Pastor an St. Mariae, verheiratet war, untergebracht wurde. Nach Absolvierung
der Schule besuchte M. die Universität Rostock und hörte zuerst Philosophie und
Mathematik, später Medicin. Da er sehr fleissig studiert hatte, so erhielt er als
Belohnung von seinem Vater die Erlaubnis zu einer Reise durch die Schweiz und dem
Süden Deutschlands; nach seiner Rückkehr ging M. auf die Universität Kopenhagen.
Hier hatte er das Glück, mit dem Königlichen Kanzler Christian Friesen durch
Familien-Beziehungen näher bekannt zu werden und sich das Wohlwollen dieses
einflussreichen Mannes zu erwerben. Der Kanzler nahm ihn 1603 in seinem Gefolge
zur Krönung des Königs Jacob I. mit nach London, wodurch M.B. die ganzen
Feierlichkeiten mit ihrem Pomp und rauschenden Lustbarkeiten mitmachen konnte.
Ihm gefiel es in England so gut, dass er einige Zeit auf der Universität
Canterbury seinen medicinischen Studien oblag, dann studierte er zwei Semester
in Leyden, besuchte noch die Universitäten Frankfurt a.M., Leipzig, Jena,
Wittenberg und Greifswald, wodurch er seine wissenschaftliche und allgemeine
Bildung sehr bereicherte und seinen Geist durch Verkehr mit bedeutenden Gelehrten
bildete. Nach Rostock 1606 zurückgekehrt, promovierte B. zuerst zum Magister
phil. (am 27.4.1606), im November (27.) zum doctor medicinae cum
laude. Seine erste Praxis übte er von 1607-1612 in Kiel aus, von dort zog er
mit seiner Familie -- er hatte sich am 21. Juli 1609 zu Rostock mit Sophia
Kellermann, Tochter des dortigen Bürgermeisters, verheirathet -- wieder nach
seiner Vaterstadt, weil ihm daselbst das Universitätsleben, sowie der Umgang mit
seinen vielen Freunden und Bekannten, grössere Anregung wie in Kiel bot. In Rostock
practisierte B. nur wenig, sondern hielt an der Universität medicinische und
mathematische Collegia ab. Als aber 1616 eine Berufung des Rathes zu Lüneburg
zum Stadt-Physikus an ihn erging, gab er die Docenten-Stelle auf und zog nach
dieser Stadt, wo sein Grossvater und Vater einst gelebt hatten. Hier zeigte sich
M.B. als ein sehr tüchtiger Arzt, wodurch er sich nicht allein innerhalb Lüneburgs,
sondern auch ausserhalb
der Stadt einen so grossen Ruf erwarb, dass er öfter von fürstlichen Personen
consultiert wurde. Der Herzog August v. Niedersachsen von Sachsen-Lauenburg
ernannte ihn 1621 zu seinem Leibarzt und bot ihm 1623 an, an seinen Hof zu kommen,
was B. mit der Begründung dankend ablehnte, dass er sich in seinem Wirkungskreise
wohl fühle. Das gleiche Anerbieten hatte ihm schon 1622 der König Friedrich II.
von Dänemark und der Herzog von Holstein erfolglos gemacht. Die Herzogin
Dorothea von Braunschweig-Lüneburg consultierte M.B. häufig; der Convent des
Stifts St.Michael zu Lüneburg erwählte ihn zu seinem Physikus.
Schriftstellerisch
trat er durch die Herausgabe verschiedener, medicinischer Abhandlungen sowie auch
eines grösseren Werkes über die Bekämpfung der Pest hervor, in dem er seine
eigenen Erfahrungen und
die anderer Gelehrter niederlegte und hierdurch ein
Buch hinterliess, welches grossen Nutzen stiftete. Auch als Mensch erfreute sich
M.B. eines ausgezeichneten Rufes, indem er sich durch grosse Frömmigkeit
auszeichnete und werkthätige Nächstenliebe übte, als die Stadt i.J. 1626 von
der schrecklichsten Geissel des Abendlandes, der Pest, wieder heimgesucht wurde.
Während der Seuche ging er unbekümmert um seine Gesundheit und Leben sowohl
in die stattlichen Häuser der Patricier, als auch in die niederen Hütten der
Armen, um den Kranken zu helfen und, wenn er ihnen als Arzt nicht mehr nützen
konnte, geistlichen Trost zu bringen. Schon war die Pest in Lüneburg fast
erloschen, und er, wie von einer höheren Macht beschützt, von ihr verschont geblieben,
da ergriff auch ihn diese schreckliche Krankheit und raffte M.B. als letztes Opfer
inmitten seines Wirkens aus dem Kreise seiner Mitbürger, viel zu früh für
seine vier unversorgten Kinder, dahin! Wohl vorbereitet durch das heilige
Abendmahl für die Ewigkeit, verschied dieser edle Mann am 7. Januar 1626. Seine
Witwe kehrte später mit den Kindern nach Rostock zurück, wo sie am 7. Februar
1657 starb.&ltp&gt
Werke: Aphor. de victus ratione, pr. H. Varenio. Lugd. Bat. 1604&ltp&gt
Thes. de tussi, pr. P. Pavio. Lug.Bat. 1604&ltp&gt
Disp. inaug. de scorbuto, pr. J. Bacmeistero, fratre. Rostock 1606&ltp&gt
Medicina practicae generalis. Pars prior: De sanitatis conserv. et praeserv.,
disput. XXVII publ. ventilata. Rostock 1614&ltp&gt
Fr.Joelis senioris, prof. Gryphiswaldensis: Opera medica. posthumor. tomi IV
priores. Edid. M. Bacmeister. Hamburg 1616-18 (Bd. 4 Lunaeburgi 1622, 5-6
Rostochii)&ltp&gt
Tractatus de peste. Rostock, 1623&ltp&gt
Kurtzer Bericht: wie man der einschleichenden Pest durch
Gottes Gnade heilsam begegnen, dieselbe verhueten und
curiren moege. Lueneburg, Dr. Michaelsen 1625&ltp&gt
Q: Die mecklenburgischen Ärzte, S.16 -- Lebenslauf Nr. 6

BERUF: 1606 Magister und Dr. med. in Rostock; 1907 Physikus in Kiel;
1612 Arzt in Rostock, hält hier medizinische und mathematische Vorlesungen;
1616 Stadtarzt in Lüneburg; 1621 zugleich Rat und Leibarzt des Herzogs August
des Älteren von Lauenburg;
Verfasser medizinischer Werke.

Quellenangaben

1 Ahnentafeln berühmter Deutscher, Neue Folge 2. Band 1933-1935, 90
2 Deutsches Geschlechterbuch, Band 74, Seite 140

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Hochgeladen 2022-02-13 20:53:23.0
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