Pribislaw VON MECKLENBURG

Pribislaw VON MECKLENBURG

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Pribislaw VON MECKLENBURG

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Bestattung 1219 Doberan, MV, D nach diesem Ort suchen
Tod 30. Dezember 1178 Lüneburg, NI, D nach diesem Ort suchen
Heirat

Eltern

Niklot

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Woizlawa VON POMMERN

Notizen zu dieser Person

Nachdem nun der grösseste Theil des Königreichs, auch nicht weniger der tapfere Herl Nicolot, darauf gegangen, seyn ihm seine Söhne, der Pribislaus und Vratislaus, gefolget, von welchen aber Pribislaus zum Könige erwehlet worden. Der Vratislaus aber, welcher mit den fürnehmsten wendischen Edelleuten sich nach dem Schloss Herulen wieder begeben, ist daselbst von den Feinden belagert, oft und viele bestürmet, sehr verwundet, so dass er sich endlich, wie keine Hoffnung mehr übrig war, hat ergeben müssen den Feinden, von denen er gebunden geführet worden nach Braunschweig, welches Sachsen war, und von dem Cl. Ptolomaeo Tulisurgium genennet wird. Durch diesen Sieg gewann der einen Muth und setzte den berühmten Held, den Guntzelin, über Plau und Schwerin, machte ihn auch zum Grafen, dahero dann die Grafen zu Schwerin ihren ersten Ursprung haben. Mecklenburg übergab er dem von den Morinen erforderten Hinrich von Schacken, die übrigen Oerter der Herulen theilete er aus unter seinen Kriegsleuten nach eines jeden Tugen und Verdienst. Er brachte auch aus Engern einen grossen Adel hinein nach Niedersachsen. Der Pribislaus aber, wiewohl er nicht wenig seines hinweggeführten Bruders halben bek¼mmert war, unterliess er doch nicht, zum Kriege sich wieder zu rüsten, fiel zufoderst Mecklenburg an, machte die darin liegende und sich dessen nicht versehende Besatzung nieder und legte den Ort ganz in die Asche, welcher denn annoch öde lieget. Ein gleichmässiges verübte er auch gegen Ilau, Kissin und anderen Oertern und brachte schier allenthalben von den Feinden den Sieg davon. Hierum nun ergrimmte der zornige Löwe und liess aus Eifer den Vratislaus, der siche über dem aucg gar nicht zum christlichen Glauben lencken lassen wolte und einen kleinen Sohn Nicolot hinterliess, für der Stadt Malchin an einen Baum aufhencken und hinrichten. Weil nun der Pribislaus aller Hülfe, überdem auch einen leiblichen Bruders beraubet und allen guten Raths entohnigt war, setzte er seine äusserste Hoffnung auf die Hertzoge von Pommern und nahm zu denselben seine Zuflucht. Dahero ann der Löw mit einem aus den Marckmännern, Cimbern und Digulowen gesammelten Kriegesherr seinen Fein verfolgete, dem der Pribislaus auch unerschrocken begegnete und ihm eine Schlacht lieferte, worinnen die Wenden den Sieg davon trugen und an Seiten der Feinde Gf. Adolph von Holstein samt vielen vornehmen Edelleuten auf dem Platz blieben. So trefflich viel hatte es zu thun, die Herulen ihres Königreichs zu berauben und die Ungläubigen zum wahren Gottesdienst zu bringen. Wie es aber der Löw dabey nicht bewenden liess, sondern sein Heil weiter versuchte, sind die Wenden von ihm, iedoch mit beyderseits nicht gering erlittender Niederlage, überwunden, welcher hart empfangener Verlust denn den Pribislaum genöthiget hat seine Zuflucht zu Casimir und Bugslaff, den Herzogen in Pommern zu nehmen. Auf dieses Unglück ist noch eine Wiederwärtigkeit gefolget, massen Marggfraf Albrecht, der den Zunahmen des Bären führete, dem Kg. Pribislao die Bryzaner und Todaeraner, welche ihnen noch übrig waren und denen er nicht Schutz leisten konte, damahls auch entzog und zum ersten von den Herulen unter der Märcker Bothmässigkeit brachte, sind dahero, nachdem die Wenden der Orten vertrieben, die Morinen, Mattiacet, Menapiet, Bethasier, Bataver, Usipedet, Tencterer, angrivarierm Chaucer wieder dahin gesetzt und zum Gedächtnis die Neu-Märcker genennet; der Löwe aber, wie er diesen Sieg erhalten, hat zuförderst das Bischofthum Mecklenburg nach Schwerin verleget, Ratzeburg zur Hauptstadt der Niedersachsen gemacht und die Bischöfe ihm die Eidespflicht verbunden. Mit dem Pribislao richtete er dergestalt einen Frieden auf, dass er ihm gar enge Grentzen fürschrieb, indem er ihn dahin nöthigte, dass er mit einem Theil Wendenlandes, mit den Kissinern und einigen nechstgelegenen Oertern sich vergnügen muste. Denn er hatte dem aus dem anhaltischen Geschlecht entsprossenen Bernhard die Niedersachsen und dem Gf. Adolph Holstein übergeben, welche Länder dann kurz darauf unter dem Kayser Friedrichen Hertzogthümer geworden. Der Pribislaus nun hatte zur Gemahlin genommen die Voisclava, des Königs von aus Norwegen Tochter, von welcher er als einer Christin zum wahren Glauben unterwiesen und von Gerolden, Bf. zu Oldenburg, getaufet worden, hat also zum wahren seligmachenden Gottesdienst sich bekannt und alles, was von dem Löwen zu Gottes Ehren gewidmet gewesen, mit starcker Genehmhaltung bekräftiget und bestätiget. Vornehmlich hat er, der Kg., anfänglich Doberan, woselbst seine Vorfahren ihre Heyne, Abgötter und Altare hatten, dem höchsten Gott zugeeignet und des Orts ein rühmliches, noch verhandenes Closter ohngefehr im Jahr nach der seligmachenden Geburth 1164 den 29. April dem heiligen Bernhard zu Ehren gestiftet; der erste Abt daselbst ist Benno gewesen. Die Wenden aber hatten hierob ein grosses Missfallen, welche gar eifrig an ihrer Vorfahren Gebräuchen hielten, den Ort zum drittenmahl verwüsteten und mit dem Blute der Diener Gottes grausam benetzeten. Die erste Überfallung geschahe von ihnen im 1179sten Jahr den 10. Wintermonaths. Es hat seines Brudern Sohn, der Nicolot, aus dem stattlichen Schlosse, welches er zu Rostock hatte, eine Kirche, so annoch dasselbst zu sehen, dem heiligen Peter zu Ehren gebauet. Um selbige Zeit, wie der Glaube unter den Wenden den Anfang nahm, begab es sich, dass ein Schäfer, dem die Wölfe grossen Schaden an seiner Heerde zufügten, von einem Prediger zu DOberan hörete, wie dass Christus der beste Hirte, der seine Schaafe ihm nicht zerreissen liesse; darauf nun nahm er das gewöhnlichermassen geheiligte Sacramente, fügte es in den Schäferstab, und gieng damit öfters um die Heerde herm, da er dann ein gantzes Jahr keinen Verlust nicht gelitten; hiernechst gab er beyde Stücke seiner Frauen aufzuhebenm welche dasselbe ins Bette legte und verwahrte. Nun trug es sich ungefehr zu, wie sie in ihrem Schäferkaten ein fremdes Weib zu sich einnahmen, dass zwei Lichter alle Nacht zu brennen begunten, die aber ausser dem Weibe niemand zu sehen bekam so lange, bis dass sie dieselbigen des Schäfers seinem Weibe auch zeigte, welche dann gleichmässig so glücklich ward, dass sie dieselbigen erblicken mögen, weswegen sie denn folgends den Schäferstab um so viel mehr verwahrete, und wies sie denselbigen nachgehends abzuhauen sich unternahm, damit er desto bequemer darz würde, so empfing er doch davon keinen Schaden, ohnangesehen sie unterschiedliche mahle versuchte, dahero sie ihndann, wie er war, unter dem Stroh ihn ihrem Schäferkaten beylegen müssen. Als aber nicht lange danach zwischen den Weibern eine Streit und Zanck entstanden und das fremde von des Schäfers seinem Weibe geschlagen ward, ist sie mit grossem Wehklagen zu dem Amtmann des Orths gelaufen und hat erzehlet diese merckwürdige Sache, durch dessen richterliche Bemühung denn das rosinfarbne Blut Christi in dem Schäferstabe gefunden, von der gesamten ehrwürdigen Geistlichkeit aus dem Schäferkaten hinweggenommen und in die Capeele, alda es annoch verhanden, mit aller Ehrerbietung ebracht worden und mit grosser Andacht von denen aus allen Ecken dahin eilenden Fremden beschauet worden. Unterdessen reisete der Pribislaus nach Jerusalem zum heiligen Grabe etwan im 1171sten Jahr nach der Geburth Christi mit Heinrich dem Löwen, welcher ihm, dem Kg., mit sonderlicher Liebe, so lang er lebte, zugethan war. Der ägyptische Sultan empfing sie prächtig, und wies sie wieder zurückkehreten, wurden sie von dem constantinopolischen Kayser herrlich beschencket, auch mit fünf Elephanten und gar vielen Maulthieren begabet. Zuletzt wie r zu Lüneburg einem Turnier mit beywohnete und für allen andern den Gewinn verhoffete, fiel er aus unachtsamer Veranlassung des Harnischmeisters aus dem Sattel, mitten auf der Rennbahn, stürtzete den Hals ab und starb im 1215. Jahr den 1. Weinmonaths. Sein Sohn den er hinterliess, hiess Heinrich. Er ward aber begraben auf dem Kalckberge, woselbst damahls das jetzige Closter des heiligen Michaelis war; Seine Leiche brachten die Nachkommen nach Doberan und setzten sie des Orts verwahrlich bey, als wo die hochfstl.en Begräbnisse und stattlich nachgesetzte Grabschriften, auch an den Kirchenwänden viele alte Gedächtnisse der vorigen Könige annoch vorhanden sind. Wie nun die Wenden des Pribislai Thodt erfahren, fielen sie fast alle vom wahren Glauben ab, verwüsteten Doberan, den eintzigen Aufenthalt des Gottesdienstes, und ermordeten viel derer Geistlichen, da denn der Orth gantz wüste gelegen und in währenden solchem Elende die Götzenbilder und Altäre wieder aufgerichtet worden. Hierzu ist des Nicoloti grausame Entleibung gekommen, dann wie er im Wercke begriffen war, die Verwegenheit der Seinigen zu bestrafen, ward er von den aufrührerischen Wenden mit 87 seiner Leute und vornehmsten Diener erschlagen ohngefehr im 1179. Jahr den 25. Mai und samt ihnen zu Doberan begraben auf dem alten Chot, alwo auch die Kgn. Voisclava (Vocilova), des Königs zu Norwegen Tochter, des letzten Herulenköniges Pribslai Gemahlin, in der Capelle lieget, wie der Stein, worin lateinische Buchstaben eingehauen, ausweiset. regiert ab 1160 in Kessin und Circipanien, 1167 auch in Obotritien, 1170 Fst. des Deutschen Reichs

Quellenangaben

1 Ahnenreihenwerk Geschwister Fischer, Bd. 5, Ahnenreihen brandenburgisch-pommerscher Uradelsgeschlechter, 26
Autor: Fischer, Fritz (Bearbeiter)
Angaben zur Veröffentlichung: Selbstverlag 1962
Kurztitel: Ahnenreihenwerk Geschwister Fischer, Bd. 5, Ahnenreihen brandenburgisch-pommerscher Uradelsgeschlechter
2 Die Mecklenburger Fürstendynastie und ihre legendären Vorfahren, Die Schweriner Bilderhandschrift von 1526, 92
Autor: Röpcke; Andreas (Herausgeber)
Angaben zur Veröffentlichung: Edition Temmen 1995
Kurztitel: Die Mecklenburger Fürstendynastie und ihre legendären Vorfahren, Die Schweriner Bilderhandschrift von 1526
3 Die Vorfahren der Familie Steinlin von St. Gallen, 1-4, 372.
Autor: Uli W. Steinlin
Angaben zur Veröffentlichung: Basel, Schweiz: Kommisonsverlag Krebs AG, 2008.
Kurztitel: Die Vorfahren der Familie Steinlin von St. Gallen
4 GÉNÉALOGIES - 30000 ancêtres de Henri d'Orléans comte de Paris (1908-1999), 23-23.
Autor: André de Moura
Angaben zur Veröffentlichung: Paris, Frankreich: L'Harmattan, 2001.
Kurztitel: GÉNÉALOGIES - 30000 ancêtres de Henri d'Orléans comte de Paris (1908-1999)

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