Gerlach WALTHER

Gerlach WALTHER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Gerlach WALTHER
Beruf 1. lutherischer Pfarrer zu einem Zeitpunkt zwischen 1526 und 1573 Biedenkopf nach diesem Ort suchen
Religionszugehörigkeit lutherisch

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1494 Battenberg Eder nach diesem Ort suchen [8] [9]
Tod 17. Mai 1573 Biedenkopf nach diesem Ort suchen [10] [11]
Wohnen Biedenkopf nach diesem Ort suchen
Bürger Biedenkopf nach diesem Ort suchen
Heirat 1526 [12]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
1526
Barbara HAPPEL

Notizen zu dieser Person

BIOGRAPHIE: Hier ein von Gerlach WALTHER selbst verfasster Lebenslauf:
Eigenhändig geschriebener Lebenslauf des Gerlach WALTHER, dem ersten lutherischen Pfarrer Biedenkopfs.
Veröffentlicht in “Mitteilungen aus der Geschichte des Kreises Biedenkopf“ 1907.
-Seite 106
...
„Nachdem von dem Durleuchtigen und hochgeborenen Fürst und Herrn, Herrn Ludwig von Gottes Gnaden, Landgrafen von Hessen, Grafen von Catzenelnbogen u.s.w. unser gnädigsten Fürsten und Herrn erfordert und begehret mich, daß ein jeder Pfarrherr anzeige, wes Geschlecht und von wem geboren, wes Alters, wo studiert, wie lange im Predigeramt und Kirchendienst gewesen, erhält es sich mit mir Gerlach Walther, jetzigem Pfarrherrn zu Biedenkopf also: Walther ein Bürger zu Biedenkopf, zeuget drei Söhne:
Doctorum Hiltwinum etwan zu Biedenkopf , Simon und Johannes. Dieser Johannes ist gen Battenberg verehelicht worden und in beständiger Ehe neun Söhne, von deren drei studiert:
1.Magister Johannes Biedenkopf, so zu Erfurt gestorben
2.Magister Johannes Bidencapius, Professor des Pädagogiums zu Marburg, ist daselbst gestorben.
3.Ich, Gerlach Walther, bin an Alter in diesem Jahr nach Christi Geburt 1568 Siebenzig vier Jahr.
D. Hiltwinius meines Vatern (dene Gott genade) Bruder hat mich erstlich drei Jahr zu Biedenkopf, da er ein Pfarrherrn gewesen zur Schule gehalten, dernach gen Marburg geschickt, und daselbst mein Praeceptor gewesen M. Jacobus Horla. Von dannen bin ich gezogen gen Sueste (Soest) in Westfalen daselbst einen Praeceptoren gehabt M.Gerlach aus Jülich. Von Sueste nach Kassel kommen. Ist daselbst mein Praeceptor gewesen Euricus Cordus. Folgens gen Göttingen, daselbst mein Praeceptor gewesen : Johannes Niddanus. Von dannen gen Erdfurth (Erfurt), dazumal vor andern Universitäten ein berühmter Ort; allda eine Zeitlang verharret, daselbst hernachmals Anno 1524 zum priesterlichen Amt creiret worden. Nachdem ich aber aus D. Martini Lutheri, seltgen Gedächnis, Schreiben die reine Lehre vernommen, bin ich ihm daselbst auf Wittenberg gefolget; neben ihm D. Philippus Melanchthon, Pommeranum (Johannes Bugenhagen) und Johann Agricola gehöret, bis auf die bäuerliche Aufruhr (Bauernkrieg 1525). Diese Gefährlichkeit zu verhüten, bin ich von Wittenberg auf Biedenkopf mein Vaterland gezogen., daselbst mich eine Zeitlang gehalten und folgens durch den Durchleuchtigen und hochgeborenen Fürsten und Herrn Hen Philips, Landgrafe zu Hessen, Grafe zu Catzenelnbogen ... Ziegenhain u.s.w., Unsern gnädigsten Fürsten und Herrn hochlöblicher Gedächtnis, als Callatorn dieser Pfarr zu dem Predigeramt berufen, wie hernach folgende meiner Präsentatic. Und Confirmations=(Bestätigungs=) Brief mitbringet:
--- Philips von Gots Gnaden Landgraw zu Hessen Graf
--- zu Catzenelnbogen u.s.w. Unserem Amptmann, Rent-
--- meister, Burgermeistern, Rath und ganzer Gemeinde
--- Biedenkopff, und lieben Getreuen. Lieben Getreuen
--- Nachdem wir unsern lieben Andechtigen und getreuen
--- Gerlach Walthern euch zu einem Pastor und Verseher
--- des Wortt Gottes bestellt, verordnet, und hab
--- ahn stadt und Abwesen Ernstem Banff (letzter katholischer Priester?), Bevelen
--- euch derhalben ernstlich, Ihr Wollende In darvor in dem
--- so einem Pastor gebürett, uffaemen, ehren, achten, umd
--- halten, auch Im wie gehorsamen Pfarr-Kindern gesegnett,
--- gewertigt zu sein; und dieweil die Pfarr ein geringes
--- Inkommen hätt, wie wir berichtet werden, so wollet Im,
--- wie billich ist, ein redlich Auskommen von geistlichen Gütern
--- uß dem Casten, oder unter euch selbst verschaffen, damit
--- er sein nottürfftige Unterhaltung , und Leibesverzehrungen
--- habe, und euch in selbigen unverhindert mit dem Wort
--- Gottes und gebührlicher Pfarr-Verwaltung desto vleifiger
--- versehen moge. Daran thut ihr unsere zuverläsige
--- Mahnunge und Bevelch.
--- Datum Marpurg ahm Mittwochen nach
--- Visitationis Mariae, anno 1526
Demnach von den Ehrwürdigen und hochgelehrten , Edlen und Ehrnfesten und hochachten M. Adam Krafft, Superintendenten des Bezirks Marburg, D. Emmerich von Frankenberg, Otto Hund und Heinz von Lüder allhier zum Pfarrherrn eingesetzt.“
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Besuchte Schulen in Biedenkopf, Marburg, Soest, Kassel und Göttingen.
Studium in Marburg (1529), Erfurt (1517) und Wittenberg, Übertritt zum Luthertum in Wittenberg.
Ordination in Wittenberg 1525.
Er hat Martin Luther persönlich gekannt. Der Priester und Professor Bonemilch war vor seiner Professur in Erfurt Pfarrer in Biedenkopf. Bei diesem Johann Bonemilch legte Luther die Priesterweihe ab.
[Zur Famile Bonemilch: Westfälische Studierende in Erfurt:
1492 Ostern: „Rector: Johannes Bonemilch de Lasphe, s. theol. professor, ejusdem facultatis decanus, ecclesie b. Marie virg. Erffurdensis canon. II."
1485 Michaelis: „Rektor: Johannes Bonmilch de Lasphe, s.pagine licenciatus majoris collegie collegiatus ac ecclesie s. Michaelis ibidem plebanus I."
1473 Michaelis: Jakobus Bonemilch de Lasphe.
1462: Johannes Bounemilch de Lasphe ( derselbe war 1454-1464 Pfarrer zu Eckelshausen bei Biedenkopf, 1469 an der St. Michaelis Kirche zu Erfurt, mag. artium, 1498 Weihbischof von Sidon i.p.inf. und zog besonders viele Studierende aus den Kreisen Wittgenstein, Siegen und Biedenkopf nach Erfurt.
1439 Michaelis: Nicolas Bonemilch de Lasfeg.
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Bruder des Johann ist Werner, dessen Tochter mit Arnold Raupershausen verheiratet ist.]
Nach seiner Rückkehr nach Biedenkopf 1525/6 wurde Gerlach Pfarrer in Biedenkopf, was er bis zu seinem Tod 1573 blieb.
Als 1. evg. Pfarrer in Biedenkopf eingesetzt wurde er von Adam Krafft, dem Reformator Hessens.
Begütert in Battenberg und und Reichelsberg.
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1530 zusammen mit Ludwig Benner, Cort Wilnweber, Ritze Wagner und Adolf Bonaker genannt..
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Er hatte 15 Kinder. Auf dem Epitaph für Gerlach Walther in der Stadtkirche von Biedenkopf ... stehen rechts 5 Männer und links 10 Frauen, welche ohne Zweifel seine Kinder datstellen sollen. (Aus "Schwierige Filiation in Marburg" von Fritz Dreiheller-Zeitschrift für Hessische Familienkunde, Bd.6, 1962, S. 75.
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Johanna, die Tochter seines verstorbenen Bruders Johannes (Magister) ist seine Pflegetochter. Ihre Interessen lässt er durch seinen Anwalt Jost Sigel (Siegel) genannt von Wormb, vertreten [HStAM Bestand 257 Nr. K 178].
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15.10.1551 Anzeige des Schultheissen und Rentmeister zu Biedenkopf an den Dr. Walther, dass der halbe Thornzehnte vor Biedenkopf dem Spital vor 160 Goldgulden verschrieben worden...
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Gerlach und Oswald Walther haben zusammen mit Sebastian Benner die Bauleitung für den Wiederaufbau des Bidenköpfer Schloses inne.

Quellenangaben

1 Hessische Familienkunde - Schwierige Filiation in Marburg.
Autor: Fritz Dreiheller
Angaben zur Veröffentlichung: Bd. 6-1962, S. 72-77
2 Mitteilungen aus Geschichte und Heimatkunde des Kreises Biedenkopf, Bd. 1, Nr. 5, 1907, S. 55
Angaben zur Veröffentlichung: Vereinsblatt des Geschichtsvereins für den Kreis Biedenkopf
3 Frankfurter Blätter für Familiengeschichte, Jg. 1, Heft 10, 1908
4 Mitteilungen aus Geschichte und Heimatkunde des Kreises Biedenkopf, Bd. 1, Nr. 14, 1907, S. 56
Angaben zur Veröffentlichung: Vereinsblatt des Geschichtsvereins für den Kreis Biedenkopf
5 Hessische Staatsarchive, Arcinsys, HStAM Bestand 257 Nr. K 178
6 Bilder aus der Hessischen Vorzeit, S. 451, 1551
Autor: C. F. Günther
Angaben zur Veröffentlichung: Jonghaus, 1853
7 Akten der Universität Erfurt, Bd. 2, Hist. Com. d. Prov. Sachsen, S. 300 - 25
Autor: Dr. J. C. Hermann Weissenborn
Angaben zur Veröffentlichung: Halle 1884
8 Hessische Familienkunde - Schwierige Filiation in Marburg.
Autor: Fritz Dreiheller
Angaben zur Veröffentlichung: Bd. 6-1962, S. 72-77
9 Mitteilungen aus Geschichte und Heimatkunde des Kreises Biedenkopf, 1911, Nr.: 4, S. 106 - 108
Angaben zur Veröffentlichung: Vereinsblatt des Geschichtsvereins für den Kreis Biedenkopf
10 Hessische Familienkunde - Schwierige Filiation in Marburg.
Autor: Fritz Dreiheller
Angaben zur Veröffentlichung: Bd. 6-1962, S. 72-77
11 Mitteilungen aus Geschichte und Heimatkunde des Kreises Biedenkopf, 1911, Nr.: 4, S. 106 - 108
Angaben zur Veröffentlichung: Vereinsblatt des Geschichtsvereins für den Kreis Biedenkopf
12 Hessische Familienkunde - Schwierige Filiation in Marburg.
Autor: Fritz Dreiheller
Angaben zur Veröffentlichung: Bd. 6-1962, S. 72-77

Datenbank

Titel Walther aus Biedenkopf
Beschreibung
Die Walther sind ein sehr alte biedenköpfer Familie, die sich bis ins 13. Jh. dort nachweisen lässt. Henrich Walther aus Biedenkopf tritt Anfang des 14. Jh. als Zeuge auf. Er ist
zu der Walther-Familie im 15. Jh. zu rechnen
---Gesucht: Wappen, Siegel oder Hausmarken der Walther und Bodenbender Familien.
!!!Auf keinen Fall stammt die Familie aus Darmstadt oder die Bodenbender aus Eder in Österreich, wie es in einigen Genealogien dargestellt wird.
 Andreas Eugen Dolata
Hochgeladen 2023-03-31 14:14:56.0
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