♂ Georg Friedrich GLEIM
Eigenschaften
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Name
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Georg Friedrich GLEIM |
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Beruf
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Kaufmann |
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Notizen zu dieser Person
Gleimische Tuchfabrik, “ehem. Hintermühle“ Wickenrode
Etwa gegen 1830 erwarb der in Melsungen geborene Georg Friedrich Gleim die Hintermühle, um sie zu einer Fabrik umzubauen und zu vergrößern. Gleim heiratete eine Wickenröderin namens Voß, eine Enkelin des damaligen Bürgermeisters Noll. Schon bald wurde das große Gebäude, so wie es heute noch vorhanden ist, an die Mühle angebaut. Das Mühlrad lieferte (neben einer Kesselanlage) die Kraft für die Maschinen der Fabrik. Oberhalb der Mühle war ein Teich angelegt zur Verstärkung der Wasserkraft des Mühlrades. Neben einer Färberei gab es eine Weberei ( 8-10 Webstühle ).und eine Spinnerei. Im Erdgeschoß wurde Wolle zubereitet. Auf dem den wurden Materialien (Garne und dergl.) gelagert. Im Fabrikhof stand eine ausgebaute Scheune, in der das Büro untergebracht war. Hinter der Fabrik, am Bachlauf, standen hohe Holzgerüste, wo Tuche aufgespannt, geglättet und getrocknet wurden.
Zwischen 1860-1870 stand das Werk in voller Blüte. Viele Wickenröder fanden hier Arbeit und Brot. Der Sohn des Gründers, Richard Gleim hatte inzwischen den Betrieb übernommen. Er kaufte ein Haus in der Ringenkuhler Straße, baute es um und wohntedort mit seiner Familie. Seine Frau war in späteren Jahren durch Krankheit an den Rollstuhl gebunden. Für sie legte Gleim schöne Terrassengärten zwischen Fabrik und Wohnhaus an und einen Weg, der mit dem Rollstuhl befahren werden konnte.
Nach 1870 entstanden Absatzschwierigkeiten. Gleim mußte einen Teilhaber akzeptieren. Vorübergehend kam es nach Gründung einer Verkaufsstelle in Cottbus wieder zu einer besseren Ertragslage. Dies war Anlaß für ein großes Fest im Ort mit einem herrlichen Feuerwerk. Doch schon bald gab es erneut Schwierigkeiten. 1875 maßte der Konkurs angemeldet werden. Gleim zog mit seiner Familie nach Melsungen.
Das riesige Fabrikgebäude stand leer. Für eine gewisse Zeit war in den unteren Räumen eine Lohgerberei untergebracht, die jedoch nicht allzulange im Betrieb war. Schließlich wurde die gesamte Fabrikanlage und das Gleimsche Wohnhaus von HeinrichMühlhausen gekauft. Das Fabrik- und das Mühlengebäude wurden zu Wohnungen umgestaltet. Diesem Zweck dienen sie heute noch.
Quellenangaben
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https://www.uni-kassel.de/gis/KULADIG/Losse/KLK/KLKL/KLK_E_CH_3006.html
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