Luise Wilhelmine WIEMUTH

Luise Wilhelmine WIEMUTH

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Luise Wilhelmine WIEMUTH

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 11. Februar 1876
Tod 26. September 1942 Weißenborn, Eichsfeld, Thüringen, Germany nach diesem Ort suchen

Notizen zu dieser Person

Intelligent, fleißig, sehr gütig : versorgte die Geschwister nach dem Tod des Vaters. Posthalterin, perfekte gelernte Hausfrau, viele vom Dorf kamen nach Eisleben Abt. im Haushalt zu Lernen.Sie war eine gläubige Christin und Abt. Kinder und Enkel besorgt. Die Frau des Georg Lier war Luise Wilhelmine Wiemuth. Sie wurde am 11.02.1876,morgens 3 Uhr als Tochter des Bauern und Gutsbesitzers Joseph Wiemut und der Rosalie Anna geb. Streicher zu Lüderode geboren.Getauft wurde sie am 12.2.durch Kaplan Genau in der Martinskirche daselbst. Taufpate war Frau Luise Lier. Von Ostern 1882 bis Ostern 1890 besuchte sie die Volksschule ihres Heimatortes .Sie wurde 8 Jahre hindurch von dem Lehrer Johannes Bönnecke unterrichtet. Ihr Abgangszeugnis wies nur die Noten Sehrgut auf.Vier Monate nach ihrer Schulentlassung starb ihr Vater. Es fiel ihr die Aufgabe zu, die kleinen Geschwister mit der Mutter zusammen zu erziehen.Ihr älterer Bruder August musste sich nach dem Tode des Vaters der Landwirtschaft widmen. Für den Postdienst wurde seine Schwester Wilhelmine beim Postamt in Nordhausen eigens ausgebildet, hauptsächlich aber erlernte sie das Telegraphieren.Im Haushaltungspensionat zu Heiligenpesch-Hehn bei München-Gladbach erlernte sie den Haushalt. Zwanzig Jahre alt verlobte sie sich mit dem Lehrer Georg Lier aus Eisleben gebürtig, ebenfalls aus Lüderode. Da ihre Verehelichung in Aussicht stand hat die Familie Wiemuth den Postdienst aufgegeben,der 1895 von der Familie Gastwirtschaft Schilling in Weissenborn übernommen wurde. Die Hochzeit der Wilhelmine fand am 25.5.1998 in der Martinskirche zu L üderode statt. Aus der Ehe entsprossen drei Kinder Anna Elisabeth 3.5.99 im Hause Eisleben Bahnhofstr.7, August Richard 5.4.00 im Hause Magdeburgerstr.15, Ernst Johannes 16. 06.05 im Hause Leutschnerstr 72. Fast sämtliche Schulferien verbrachten Eltern und Kinder bei der Grossmutter Wiemuth in Lüderode zu. Die Besuche bei den vielen Verwandten in der Heimat brachten reiche Abwechslung und Freude. Die Kinder besuchten die höheren Schulen in Eisleben. Die beiden Knaben das Gymnasium und Elisabeth das Lyzeum. Nach 15 Jahren glücklicher Ehe brach im Jahre 1914 der Weltkrieg aus. Der Vater Georg Lier musste im August 14 als Landsturmmann nach Belgien ausrücken, und 4 Jahre und 5 Monate musste die Mutter allein die Kinder betreuen und erziehen. Sie bereitete den Eintritt der Tochter Elisabeth in das Oberlyzeum bei den Ursulinen in Duderstadt vor und brachte diese persönlich 1915 nach dort. 1917 ging Richard freiwillig ins Feld. Nun waren die Mutter und der Kleinste alleine zuhause. Nach böser Trennung und mancher Beschwerde im Felde kehrten Vater und Sohn im Dezember 1918 aus dem Kriege zurück. Im Jahre 1923 erkrankte der jüngste Sohn H ans an Paratyphus und wurde von der Mutter sorgsam gepflegt. Die Inflation in den Jahren 1922 u.23 brachten viele Sorgen und den Verlust des Barvermögens. Man ließ trotzdem die jungen ihr Universitätsstudium machen. Nach ernsten Seelen kämpfen haben die Eltern Lier im August 1918 ihre Tochter Elisabeth in das Ursulinenkloster eintreten lassen; sie hatte gerade ihr Lehrerinnenexamen bestanden. Am 11.06.26 starb der jüngste Sohn Hans als Student der Rechte zu Freiburg i.B nach dem schon am 14.04. die Großmutter Wiemuth das Zeitliche gesegnet hatte. Das waren aufregende Zeiten. Inzwischen hatte der älteste Sohn Richard sein medizinisches Staatsexamen gemacht und praktizierte am städtischen Krankenhaus zu Eisleben. Er heiratete im Jahre 1931 Frl. Ursula Waegener aus Görlitz. Diese Ehe, weil eine gemischte, hat die Eltern sehr bedrückt. Im Dezember 1933 erlitt Vater Lier einen Nervenzusammenbruch infolge Überarbeitung,das brachte der Mutter neue Sorgen und Beschwerden. Man beschloss in die Heimat nach Weissenborn-Lüderode zu ziehen. Die Übersiedlung fand 1935 statt. Der Neubau in der Bahnhofstr. zu Weissenborn-Lüderode brachte neue Sorgen, aber die Besuche bei den Verwandten und die Freude an Kind und Kindeskindern machten alles Ungemach wett. Bald tat sich ein neues Sorgengespenst auf, die Kümmernis Abt. die Zukunft der Tochter Elisabeth, die bei Aufhebung der Klösterlichen Privatschulen brotlos wird. Am 17.1.38 erfolgte der plötzliche Tod des Schwagers Sanitätsrat Buch. Als er eine Patientin besuchen wollte, brach er auf der Straße zusammen. Er wurde zunächst in das Haus August Streicher gebracht und dann nach Hause. Dr.Hübenthal kam rasch herbei; aber Nikolaus Buch blieb tot. Die Familie unseres Sohnes Richard blieb den Winter hindurch wegen der Bombengefahr in Weissenborn. In dem kleinen Haus waren alle Personen kaum unterzubringen. Es ging manchmal recht ungemütlich zu.Das hat meine Frau oft aufgeregt. Ihr Gewicht wurde immer geringer. 1942 nahm sie zusehends an Kräften ab. Im Frühjahr lag sie an Leberkrämpfen sehr schwer darnieder. Die scharfen Medikamente wie Gallestol etc. schädigten den Magen; es entstand eine Geschwulst. Im September 1942 wurde sie der Privatklinik Dr. Goldmann in Nordhausen überwiesen. Hier wurde eine Magenoperation vorgenommen. An den Folgen der Operation starb sie nach dem Transport in die Heimat am 26.09.1942. Die Beerdigung fand am 30.09.42 früh nach dem Sterbeamt für sie statt. HJ. Meine Großmutter war eine sehr gütige Frau, die manches Leid in sich hinein fraß ohne zu klagen. Ich kannte sie als perfekte Hausfrau, die sehr auf Ordnung hielt. Das Haus sah immer wie geleckt aus. Sie konnte sehr gut Nudeln selber machen, wobei ich oft naschte. Der Keller war immer voll selbst gemachtem Marmeladen und Gelees, besonders das Wildhimbeergelee war eine Delikatesse.Der Kaffee wurde immer selbst gemahlen und mit selbst geröstetem Getreide versehen.Der Garten war stets tipptopp. Sie hatte wohl durch ihr Leiden stets eine etwas gelbliche Gesichtsfarbe. Trotzdem war sie eine sehr schöne Frau, die mir stets in guter Erinnerung, bleiben wird. Vielleicht ist sie durch die vielen Aktivitäten des Großvaters etwas in ihren Interessen vernachlässigt worden. Ihr Eigenleben ist eigentlich nie irgendwo zum Ausdruck gekommen. Tod des Vaters , Versorgung der Geschwister 1890, Ausbildung im Postdienst 1892, Haushaltspensionat 1894, Verlobung 1896, Sohn Richard als Freiwilliger im Krieg 1917, Inflation 2 Jahre lang 1922, Tochter geht ins Kloster 1918, Tod des Sohnes Johannes 1926, Nervenzusammenbruch des Mannes 1933, Neubau eines Hauses in Weissenborn,Schwiegertochter und 3 Enkel im Haus. Erbin von Tante Mettler 9000 M. 1902 Erbin von Mettler 13000 RM 1941 Intelligent, fleißig, sehr gütig : versorgte die Geschwister nach dem Tod des Vaters. Posthalterin, perfekte gelernte Hausfrau, viele vom Dorf kamen nach Eisleben Abt. im Haushalt zu Lernen.Sie war eine gläubige Christin und Abt. Kinder und Enkel besorgt. Die Frau des Georg Lier war Luise Wilhelmine Wiemuth. Sie wurde am 11.02.1876,morgens 3 Uhr als Tochter des Bauern und Gutsbesitzers Joseph Wiemut und der Rosalie Anna geb. Streicher zu Lüderode geboren.Getauft wurde sie am 12.2.durch Kaplan Genau in der Martinskirche daselbst. Taufpate war Frau Luise Lier. Von Ostern 1882 bis Ostern 1890 besuchte sie die Volksschule ihres Heimatortes .Sie wurde 8 Jahre hindurch von dem Lehrer Johannes Bönnecke unterrichtet. Ihr Abgangszeugnis wies nur die Noten Sehrgut auf.Vier Monate nach ihrer Schulentlassung starb ihr Vater. Es fiel ihr die Aufgabe zu, die kleinen Geschwister mit der Mutter zusammen zu erziehen.Ihr älterer Bruder August musste sich nach dem Tode des Vaters der Landwirtschaft widmen. Für den Postdienst wurde seine Schwester Wilhelmine beim Postamt in Nordhausen eigens ausgebildet, hauptsächlich aber erlernte sie das Telegraphieren.Im Haushaltungspensionat zu Heiligenpesch-Hehn bei München-Gladbach erlernte sie den Haushalt. Zwanzig Jahre alt verlobte sie sich mit dem Lehrer Georg Lier aus Eisleben gebürtig, ebenfalls aus Lüderode. Da ihre Verehelichung in Aussicht stand hat die Familie Wiemuth den Postdienst aufgegeben,der 1895 von der Familie Gastwirtschaft Schilling in Weissenborn übernommen wurde. Die Hochzeit der Wilhelmine fand am 25.5.1998 in der Martinskirche zu L üderode statt. Aus der Ehe entsprossen drei Kinder Anna Elisabeth 3.5.99 im Hause Eisleben Bahnhofstr.7, August Richard 5.4.00 im Hause Magdeburgerstr.15, Ernst Johannes 16. 06.05 im Hause Leutschnerstr 72. Fast sämtliche Schulferien verbrachten Eltern und Kinder bei der Grossmutter Wiemuth in Lüderode zu. Die Besuche bei den vielen Verwandten in der Heimat brachten reiche Abwechslung und Freude. Die Kinder besuchten die höheren Schulen in Eisleben. Die beiden Knaben das Gymnasium und Elisabeth das Lyzeum. Nach 15 Jahren glücklicher Ehe brach im Jahre 1914 der Weltkrieg aus. Der Vater Georg Lier musste im August 14 als Landsturmmann nach Belgien ausrücken, und 4 Jahre und 5 Monate musste die Mutter allein die Kinder betreuen und erziehen. Sie bereitete den Eintritt der Tochter Elisabeth in das Oberlyzeum bei den Ursulinen in Duderstadt vor und brachte diese persönlich 1915 nach dort. 1917 ging Richard freiwillig ins Feld. Nun waren die Mutter und der Kleinste alleine zuhause. Nach böser Trennung und mancher Beschwerde im Felde kehrten Vater und Sohn im Dezember 1918 aus dem Kriege zurück. Im Jahre 1923 erkrankte der jüngste Sohn H ans an Paratyphus und wurde von der Mutter sorgsam gepflegt. Die Inflation in den Jahren 1922 u.23 brachten viele Sorgen und den Verlust des Barvermögens. Man ließ trotzdem die jungen ihr Universitätsstudium machen. Nach ernsten Seelen kämpfen haben die Eltern Lier im August 1918 ihre Tochter Elisabeth in das Ursulinenkloster eintreten lassen; sie hatte gerade ihr Lehrerinnenexamen bestanden. Am 11.06.26 starb der jüngste Sohn Hans als Student der Rechte zu Freiburg i.B nach dem schon am 14.04. die Großmutter Wiemuth das Zeitliche gesegnet hatte. Das waren aufregende Zeiten. Inzwischen hatte der älteste Sohn Richard sein medizinisches Staatsexamen gemacht und praktizierte am städtischen Krankenhaus zu Eisleben. Er heiratete im Jahre 1931 Frl. Ursula Waegener aus Görlitz. Diese Ehe, weil eine gemischte, hat die Eltern sehr bedrückt. Im Dezember 1933 erlitt Vater Lier einen Nervenzusammenbruch infolge Überarbeitung,das brachte der Mutter neue Sorgen und Beschwerden. Man beschloss in die Heimat nach Weissenborn-Lüderode zu ziehen. Die Übersiedlung fand 1935 statt. Der Neubau in der Bahnhofstr. zu Weissenborn-Lüderode brachte neue Sorgen, aber die Besuche bei den Verwandten und die Freude an Kind und Kindeskindern machten alles Ungemach wett. Bald tat sich ein neues Sorgengespenst auf, die Kümmernis Abt. die Zukunft der Tochter Elisabeth, die bei Aufhebung der Klösterlichen Privatschulen brotlos wird. Am 17.1.38 erfolgte der plötzliche Tod des Schwagers Sanitätsrat Buch. Als er eine Patientin besuchen wollte, brach er auf der Straße zusammen. Er wurde zunächst in das Haus August Streicher gebracht und dann nach Hause. Dr.Hübenthal kam rasch herbei; aber Nikolaus Buch blieb tot. Die Familie unseres Sohnes Richard blieb den Winter hindurch wegen der Bombengefahr in Weissenborn. In dem kleinen Haus waren alle Personen kaum unterzubringen. Es ging manchmal recht ungemütlich zu.Das hat meine Frau oft aufgeregt. Ihr Gewicht wurde immer geringer. 1942 nahm sie zusehends an Kräften ab. Im Frühjahr lag sie an Leberkrämpfen sehr schwer darnieder. Die scharfen Medikamente wie Gallestol etc. schädigten den Magen; es entstand eine Geschwulst. Im September 1942 wurde sie der Privatklinik Dr. Goldmann in Nordhausen überwiesen. Hier wurde eine Magenoperation vorgenommen. An den Folgen der Operation starb sie nach dem Transport in die Heimat am 26.09.1942. Die Beerdigung fand am 30.09.42 früh nach dem Sterbeamt für sie statt. HJ. Meine Großmutter war eine sehr gütige Frau, die manches Leid in sich hinein fraß ohne zu klagen. Ich kannte sie als perfekte Hausfrau, die sehr auf Ordnung hielt. Das Haus sah immer wie geleckt aus. Sie konnte sehr gut Nudeln selber machen, wobei ich oft naschte. Der Keller war immer voll selbst gemachtem Marmeladen und Gelees, besonders das Wildhimbeergelee war eine Delikatesse.Der Kaffee wurde immer selbst gemahlen und mit selbst geröstetem Getreide versehen.Der Garten war stets tipptopp. Sie hatte wohl durch ihr Leiden stets eine etwas gelbliche Gesichtsfarbe. Trotzdem war sie eine sehr schöne Frau, die mir stets in guter Erinnerung, bleiben wird. Vielleicht ist sie durch die vielen Aktivitäten des Großvaters etwas in ihren Interessen vernachlässigt worden. Ihr Eigenleben ist eigentlich nie irgendwo zum Ausdruck gekommen. Tod des Vaters , Versorgung der Geschwister 1890, Ausbildung im Postdienst 1892, Haushaltspensionat 1894, Verlobung 1896, Sohn Richard als Freiwilliger im Krieg 1917, Inflation 2 Jahre lang 1922, Tochter geht ins Kloster 1918, Tod des Sohnes Johannes 1926, Nervenzusammenbruch des Mannes 1933, Neubau eines Hauses in Weissenborn,Schwiegertochter und 3 Enkel im Haus. Erbin von Tante Mettler 9000 M. 1902 Erbin von Mettler 13000 RM 1941

Datenbank

Titel Familie Kulle - Wick
Beschreibung Vorfahren und sonstige Verwandte der Eheleute Volker Kulle und Margot Wick Forschungsgebiete: Kulle - Göttingen und ev. Eichsfeld Nolte - Göttingen Beck - Hunrück Kirchwehm - Moerser Land Wick - Kurhessen und Pommern Mannes - Osnabruck und Soest Hegener - Sauerland Ostwald - kath. Eichsfeld
Hochgeladen 2022-10-19 17:17:11.0
Einsender user's avatar Volker Kulle
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