Hans WEISSENBORN

Hans WEISSENBORN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Hans WEISSENBORN
Beruf Unterarzt

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 25. Juni 1918 Halberstadt,Halberstadt,Sachsen-Anhalt,Deutschland,,, nach diesem Ort suchen [1]
Bestattung Donezk,,,Ukraine,,, nach diesem Ort suchen [2]
Tod 18. Dezember 1944 Stalino,,,,,, nach diesem Ort suchen [3]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Ursula Julie Johanna PÖHLMANN

Notizen zu dieser Person

Anmerkungen: 1937 Abitur, daran anschließend 2 Jahre Arbeitsdienst und Wehrpflicht
1939 Studium in Göttingen. Mai 1941 Studentenkompagnie, Sanitätsfeldwebel, in Sem.ferien Ostfront, gestorben an der Ruhr, Kgf.Lazarett 6031 Stalino.

.....

Es existieren allerdings diverse publizierte Berichte über das Schicksal der in Rumänien in Kriegsgefangenschaft geratenen Wehrmachtssoldaten. So berichtet Sörensen detailliert über diese Zeit. Er wurde Anfang September beim Fall Bukarests gefangengenommen. Seiner Aussage nach wurden die deutschen Kriegsgefangenen sofort nach dem Ende der Kampfhandlungen in den verschiedenen Orten Rumäniens gesammelt und - wegen der Zerstörung der Bahnlinien - in Gewaltmärschen über oft mehrere hundert Kilometer nach Focsani getrieben. Bis dorthin ging damals die auf russische Spurbreite umgelegte Eisenbahnlinie aus dem Osten. In Focsani war früher eine deutsche Luftwaffeneinheit stationiert und die Kriegsgefangenen, im September 1944 um die 25.000, wurden dort einquartiert. Laut Sörensen herrschte Nahrungsmangel und Ruhr und Typhus. Sein Transport nach Osten umfaßte einen Zug von etwa 60 Viehwaggons, in die je ca. 60 Gefangene gepfercht wurden. Ein Großteil dieser Transporte (ca. 15.000 Mann) ging in das Donbass-Gebiet um Stalino (heute Donezk) und die Gefangenen wurden in den Schachtanlagen oder beim Wiederaufbau der komplett zerstörten Region eingesetzt. Von Oktober 1944 - Ende März 1945 wurden schätzungsweise 350.000 Gefangene in die Sowjetunion gebracht. ....

[Quellen: H. Sörensen: Finale Rumänien. Die Tragödie der 750.000 Kriegsgefangenen. Berlin 1949; K. W. Böhme: Die deutschen Kriegsgefangenen in sowjetischer Hand. Eine Bilanz. München 1966, S. 55 f.]



.... Mein Großvater war demnach am 16. April 1945, genau 10 Tage vor seinem 44. Geburtstag, im Lager 6031 Roja (Ukraine, 30 Km westl. vom heutigen Donezk) gestorben und auf einem "Friedhof, 700 m vom Lager entfernt an einem Grabenplateau beim Sowchos Schachtar" beerdigt worden. Beigelegt waren die Kopien einer alten amerikanischen Karte sowie einer aktuellen ukrainischen Landkarte. Demnach lag der Ort Sowchos Schachtar ca. 35 Km südlich von Roja und hieß heute Schachterskoje.

.... Roja war eines vom insgesamt 51 Kriegsgefangenenhospitälern in der sog. Südregion der Sowjetunion. Dort entstanden die ersten Arbeitslager sofort nach der Rückeroberung des Donezbeckens 1943. Es gab verschiedene Unterbringungsarten von kranken Kriegsgefangenen. In Lazarettlager wurden kranke Kriegsgefangene aufgenommen, wenn die Behandlungsmöglichkeiten des Krankenreviers nicht mehr ausreichten. Dabei ließen sich Lazarettlager, die jeweils einer Lagerverwaltung unterstanden und gewöhnlich ihren Sitz im Hauptlager unter der Bezeichnung Zentrallazarett hatten, und sogenannte Kriegsgefangenenhospitäler unterscheiden. Die Kriegsgefangenenhospitäler unterstanden zuerst auch verwaltungsmäßig einer Lagerverwaltung, wurden später aber selbständig. Nur in vereinzelten Ausnahmefällen wurden Kriegsgefangene auch in öffentlichen Krankenhäusern behandelt. Gefangene mit leichten Erkrankungen wurden in Lazarette eingeliefert, schwerere Erkrankungen wurden in Zentrallazaretten behandelt. Nach Genesung wurde der Gefangene in sein ursprüngliches Lager zurückgebracht. In Kriegsgefangenenhospitälern wurden wohl die schlimmsten Fälle eingewiesen, denn sie schieden zugleich auch aus ihrer Uprawlenije aus. Roja wird in den Akten meines Großvaters immer abgekürzt "S/H" für Spezialhospital genannt. Damit dürfte es in die Kategorie Kriegsgefangenenhospital fallen. Die eigene Lagernummer weist auf die Selbständigkeit des Lagers hin. Wie einige andere Kriegsgefangenenhospitäler im Donbass begann sie auch mit einer "6".
Die Verpflegung in den Lagern im Gebiet Donbass war nach Zeugenberichten von September - Dezember 1944 außerordentlich gering. Sie betrug täglich 600 Gramm feuchtes Brot und drei Mal Wassersuppe. Daraufhin kam es November 44 zu Massensterben, woraufhin Ende Dezember und Januar 1945 die Ernährung verbessert wurde. Im März 1945 wurde die sogenannte Dystrophikerverpflegung wieder gedrosselt. ....Die Beerdigung der nackten, obduzierten Toten fand in fast allen Lagern bis 1946 in Massengräbern statt, erst später ging man zur Einzelbeerdigungen über. Manchmal legte man Flaschen mit Zetteln bei oder Holzstückchen.

[Quellen: K. W. Böhme: Die deutschen Kriegsgefangenen in sowjetischer Hand. Eine Bilanz. München 1966, S. 85 f., 258 f., 242ff 262 ff, 281f; D. Cartellieri, die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion. Die Lagergesellschaft, Bd. 2, München 1967, S. 63; DRK Suchdienst: Zur Geschichte der Kriegsgefangenen im Osten, Bd. 2. , S. 31ff, 170 ff; Herbert Thiess senior, Als Bauarbeiter in der Sowjetunion, 1952]

Quellenangaben

1 Volksbund
Kurztitel: Volksbund
2 Volksbund
Kurztitel: Volksbund
3 Volksbund
Kurztitel: Volksbund

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Titel Pöhlmann_Eldena
Beschreibung
Hochgeladen 2022-09-10 12:27:01.0
Einsender user's avatar Wilhelm Thiele
E-Mail wilhelmthiele@gmx.de
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