Notizen zu dieser Person
Bereits Anfang des 14. Jahrhunderts werden Träger des Familiennamens in Unterlagen des Niederheimbacher Fronhofs des Kollegiatsstifts St. Maria ad gradus in Kölnerwähnt: 1303 wird der Schöffe Henricus Engelmann in Unterlagen des Zehngerichts, 1306 Peter Ingelmann, Bürger und Hubner des Mannwerks in einer Weinbergsordnung und Johann, Sohn des Peter Engelmann als neuer Hubner in einem Lehenvertrag. Der familienname Engelmann kam in Niederheimbach also bereits sehr früh vor. Da der Familienname in den ersten Jahrzehnten der Kirchenbücher nach dem Ortsfamilienbuch nicht in Niederheimbach vorkommt, muss er zwischenzeitlich erloschen sein. Die Familie ist wahrscheinlich erst mit Caspar Engelmann wieder nach Niederheimbach gekommen. ob die eingangs erwähnten frühen Engelmanns zu Caspar Engelmanns Vorfahren gehören ist unklar.
Zur Familie Engelmann merkt die Familienforscherin Japtok an: "Der Name Engelmann gehört zu den ältesten Namen des Rheingaues, das ja zum Kurfürstentum Mainz gehörte und katholisch war. Die Kirchenbücher befinden sich in Limburg. (...)
Nieder- und Oberheimbach sind meines Wissens aber jüngere Ansiedlungen als die Dörfer des Rheingaues. Viele Namen aus dem Rheingau findet man auch in den beiden Heimbachs. Ich meine, daß mir Herr Norbert Michel (Rheingau-Genealogie) bei einer meiner Suche mal gesagt hat, daß es im Rheingau Abwerbungen des Landesfürsten damaliger Zeit gegeben hat. Leuten aus dem Rheingau soll versprochen worden sein, zu günstigen Bedingungen nach Heimbach umzusiedeln, weil er diese junge Siedlung fördern wollte."
In Rauenthal wird beispielsweise bereits 1543 ein Johannes Engelmann genannt (nicht mehr in der Bürgerliste 1665, Steuerliste 1701 und bei den Bürgeraufnahmen). In den Rheingauer Bürgerlisten von 1665 kommt der Familienname nur mit Hans Adam Engellmann und Johann Engellmann Witwe in Neudorf (Martinsthal) und mit Claus, Clos und Quririnus Engellmann in Nieder- und Obergladbach vor. In Nieder- und Obergladbach werden 1701 Johann Engelsmann mit einer Frau Anna Maria aus Oberheimbach und 1705 Martin Engelmann als Bürger aufgenommen. Auch in Neudorf (Martinshtal) werden 1726 Hans Adam und 1754 Reinhardt Engelmann als Neubürger aufgenommen. Reinhardts Ehefrau stammt "aus Trier" was wahrscheinlich mit dem Bistum Trier gleichzusetzen ist. Ober- und Neiderheimbach liegen im Bistum Trier. Auch in der Steuerliste von 1701 sind in Neudorf mehrere Engelmanns genannt.
In den Hospitalurkunden von Bensheim an der Bergstraße werden 1589 Anton Engelmann und seine Frau Katharina erwähnt. 1588 werden dort Hanß und Anthoni Engelmann gemustert und Wendel Engelmann erscheint 1626 auf der Steuerliste.
Der Familienname Engelmann hat ein deutliches erkennbares Verbreitungsgebiet rund um den Mittelrhein. Allerdings nicht ausgeprägt direkt bei Niederheimbach, wo er bereits Anfang des 14. Jahrhunderts belegt ist (s. o.), sondern eher weiter westlich und weiter Rheinauf- und abwärts, sowie östlich bei Bad Schwalbach.
Zur Bedeutung des Familiennamens heißt es: "aus einer Erweiterung von Engel mit dem Suffix -mann gebildeter Familienname." Zu Engel heißt es: "1. Auf eine Kurzform von Rufnamen die mit Engel beginnen (z. B. Engelhard) zurückgehender Familienname. Eine Ableitung von einem Frauennamen (z. B. Engelburg, Engelheid, Engel) dürfte nur ganz vereinzelt infrage kommen. 2. Ein Hausname "Zum Engel" ist im mittelalterlichen Deutschland mehrmals nachweisbar. So ist z. B. Hans zum Engel im Jahr 1439 in Mainz überliefert. 3. Gelegentlich kann auch ein Übername zu mittelhochdeutsch Engel für einen guten Menschen vorliegen." Zum Suffix -mann heißt es: "aus althochdeutsch, altsächsich, mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch man = Mann, Mensch entstandenes Suffix, das vor allem zur Bildung von Herkunfts- und Wohnstättennamen, aber auch zur Bildung anderer Namenarten dient. (...) 2. Wohnstättennamen: a) nach Lagebezeichnungen (...), b) nach einer Gebäudebezeichnung. Besonders zu bewerten sind c) Wohnstättennamen auf -mann nach einem Hof. (...) 4. Auch Übernamen können mit -mann gebildet werden (...). "
In "Die kurpfälzischen Familien Engelmann und Hilgard" heißt es: "Der Namen Engelmann is tim ganzen Stromgebiet des Rheins, in der Schweiz in Baden, Elsaß Pfalz, am Niederrhein bis Belgien und Holland schon früh nachweisbar, ebenso im mitteldeutschen Raum, bis einschließlich Böhmen und Schlesien, und einschließlich Ostpreußen und dem angrenzenden Baltikum
Eine allgemeingültige Deutung des Namens gibt es nicht, zumal dieser anscheinend aus verschiedenen Wurzeln herzuleiten ist. In früheren Jahrhunderten wechselt die Schreibweise, je nach Gegend, mit Angelmann, Ankelmann, Engel, Engelhard und Ingelmann. So kann der Namen sich herleiten on dem ursprünglich in Holstein ansässigen Stamm der Angeln, die England den Namen gegeben haben, kann in Zusammenhang stehen mit Ingelheim am Rhein, der Kaiserpfalz Karls des Großen, kann eine Rufformdes Vornamens Engelhard sein, kann im Erzgebirge den Beruf der Engelschnitzer bezeichnen.
(...) In der Kurpfalz ist der Namen Engelmann seit Jahrhunderten bekannt. Er tritt dort schon im Mittelalter auf bei Ministerialen, Stadtpatriziat von Speyer und bei einem Gründer eines adligen Klosters in der Umgebung von Worms. (...)"