Notizen zu dieser Person
Peter Bertram (sen.) war Richter; an seiner Statt wurde sein Sohn u. Nachwirth Peter Bertram
(jun.) (2) Anfang Mai 1603 infolge ordentlicher Wahl zum Richter erkoren u. auf Befehl des
Grafen dazu durch den Hauptmann von Milovitz und den Amtmann Winterstein cunfirmirt,
wobei ihm ein Friede gewirkt wurde bei 30 Rheinische Gulden Strafe (für den, welcher seinen
Frieden verletzte = ihm wegen seiner Thätigkeit im Richteramte angriffe, oder schädigte.)
ﾄPeter Bertram sen. verkaufte an seinen Sohn Peter Bertram sein Haus mit Hof ﾄzwischen
Albrecht von Heinichenﾓ (Hof 24 b des Planes pro 1674) ﾄund der Schenke gelegenﾓ (= Haus
33 gn. Planes) ﾄum 400 Thaler am 6. Juli 1601, aus hochwichtigen Ursachen
(=Altersschwäche). Besäet waren mit Winterkorn 68 ư Mg., mit Sommerkorn 65 Morgen.
mit dem Brachacker zusammen hatte P. Bertram Sa. ca. 180 Morgen (cf. Salbuch 1654); ﾖ 3
Pferde a 30 Thaler u. 3 Pferde a 25, 30, u. 12 Thaler (lahm), , u. 2 Füllen a 18 Thaler. ﾖ 7
Kühe a 6 Thaler; 1 dreijährig Rind 3 Thaler. ﾖ 1 Sau mit 4 Ferkeln 4 Thaler; 2 dreijährige
Schweine 4 Thaler; 6 einjährige Schweine 7 ư Thaler; ﾖ 1 Schock Hühner a 2 Gr., 4 alte und
10 junge Gänse a 4 gr. ﾖ 3 Wagen, 2 Pflüge mit 5 Pflugeisen, 2 Sattel etc. ﾖ 6 Speckseiten.
Der alte Bertram behielt sich 1 Hufe Acker vor auf Lebenszeit (zu seiner Nutznießung als
Altsitzer).
Peter Bertram sen. hatte sein Gut ﾄ wegen hohen Alters und Leibesschwachheit seinem Sohne
Peter (2) kaufweise überlassen. (er mochte an 80 Jahre alt sein, denn 1545 hatte er sich
verheiratet). Es lag ﾄan Junker Paul Dobrauen Hofﾓ (=Hof 24 d) und gegenüber dem Kruge
(=33). Peter Bertram (2) jun. erhält den Hof mit 4 Hufen (=Dienstacker?, excl. 1 Hufe f. d.
Altsitzer P. B.) und ơ Hufe Pachtacker (= Pfarrlehen?) (= ca. 1 Hufe Acker (=Wandelacker)
war vermutlich für die Geschwister als Erbe bestimmt). Ferner soll P. Bertram jun. (2) ein
kleines Gärtlein bei Jacob Nagels Busch nutzen (auf Hof 3 oder 18).(es ist unbekannt, wo
dieses Gärtlein lag.) Ferner hat P. Bertram ﾄein kleines Gärtleinﾓ (=Kohlgarten von der
Kirche) ﾄneben der Wisekeﾓ (= Kohlgarten) ﾄdas Haus Bertramﾓ (auf Hof 23). [Jener
Kohlgarten des P. Bertam kam 1623 an die Pfarre].
Sintenis Chr. I, S. 52. 110. teilt mit, daß an der Südmauer der Kirche (=auswärts) ein
Leichenstein mit der Inschrift ﾄPeter Bertram gewesener Richter allhierﾓ gestanden habe.
Darunter seien viele betende Kinder in Stein ausgehauen gewesen. Das Sterbedatum = 16
Febr. 1618 welches Sintenis auf diesem Steine gelesen hat, stimmt nicht für Peter Bertram (1)
sen. Denn dieser war 1605 bereits tot (Schöppenbuch), sondern für Peter Bertram, jun.,
welcher starb am Gallentage (Schöppenbuch) = 16. October 1618; Wahrscheinlich wars der
Grabstein für Peter Bertram ﾆ 1618 jun.(2) welcher kleinere Kinder hinterließ. Dieser Stein
wurde bei der Reparatur der Kirche 1795 entfernt u. 1796 an der Thür der Schulhausmauer
vermauert (Sintenis, Chr. I, S. 52).
(2a) Peter Bertram jun., ein Sohn des P. Bertram sub (1) ~ 1601 Jgfr. Susanne Nagel (Tochter
des Vollspänners Hans Nagel tot 1601 in Kl. Mühlingen ~ Agathe wiederverehelichte Georg
Hamel in Kl. Mühlingen. Sein Vater hatte ihm am 6. Juli 1601 das Gut übergeben, welches
der Sohn kaufweise angenommen hatte (cf. sub (1)).
Die Ehestiftung fand am 6. Juli 1601 statt. Im Mai 1603 wurde er Richter an seines Vater
statt. Er kauft 1605 ư Hufe Acker von Frau Andreas Müller in Salze für 120 Thaler; ferner
kauft er von der Wittwe des Georg Krüseler in Kl. Mühlingen deren Kossathenhof (mit 1
Hufe); ferner ơ Hufe von Andr. Burkhardt (Hof 9) für 100 Thaler.
Er starb am 16. October 1618 ﾄnachdem er 15 Jahre 19 Wochen Richter gewesen;ﾓ der
Leichenstein, der auswärts an der südlichen Kirchmauer stand (östlich vom Treppenaufgang
zum Gräflichen Gestühl) u. von Sintenis Chr. I, S. 52 beschrieben ist (cf. sub (1) ), ist diesem
P. Bertram jun. zu Ehren gesetzt worden.
Am 16.6.1620 wurde sein Hergewett gelegt mit 2 Geschirren a 4 Pferden. Seine Schulden betrugen 1099 Taler
Winfried
Hofmann
