Notizen zu dieser Person
Rainier wurde auf zwei englische Internate geschickt, zunächst nach St. Leonards-on-Sea in der Nähe von Hastings in England, anschließend nach Stowe, einer prestigeträchtigen englischen Privatschule in Buckinghamshire. Von dort wechselte er an das Institut Le Rosey, in Rolle und Gstaad (Schweiz). Nach der Abschlussprüfung in Le Rosey im Sommer 1939 studierte er zunächst an der Universität von Montpellier, danach an der École libre des sciences politiques in Paris. Da seine Mutter, Erbprinzessin Charlotte, 1944 zu seinen Gunsten auf die Thronfolge verzichtet hatte, und sein Vater Pierre Comte de Polignac 1933 durch eine fürstliche Verordnung von ihr geschieden worden war,[1] folgte er seinem Großvater, Fürst Louis II. von Monaco am 9. Mai 1949 auf den Thron. Zwar stand Rainier von Anfang an ein vollständiger Regierungsapparat zur Verfügung, doch entschied er jede wichtige Einzelheit allein und führte das Fürstentum wie ein Familienunternehmen. Das lag auch daran, dass sein Großvater, der ihn nicht mochte, zu Lebzeiten stets zu verhindern versucht hatte, dass Rainier im Falle seines Todes regierender Fürst würde. 1950 stiftete er den Grimaldi-Orden. Im April 1955 traf er zum ersten Mal die amerikanische Filmschauspielerin Grace Kelly. Das Treffen war von der französischen Zeitschrift Paris Match arrangiert worden, um anlässlich der Filmfestspiele in Cannes eine zugkräftige Schlagzeile zu haben. Schon ein Jahr später erfolgte am 18. April 1956 die standesamtliche, am Tag darauf, dem 19. April 1956, die kirchliche Trauung mit Grace, die sich von da an Fürstin Gracia Patricia nannte. Die Hochzeit machte Monaco zum Zentrum der internationalen High Society, brachte Tourismus und Geld in den Zwergstaat. Die Mitgift von 2 Mio. US-Dollar wurde zur Hälfte von Grace Kelly und zur anderen Hälfte von Grace Kellys Vater bezahlt. Die Ehe verlief ohne jeden Skandal. Aus ihr gingen die Kinder Caroline, Albert und Stéphanie hervor. Der frühe Tod Gracia Patricias 1982 durch einen Autounfall war für Rainier ein schwerer Schicksalsschlag, da er seine Frau und sich privat und beruflich als Team betrachtete. 1974 gründete er das Zirkusfestival von Monte Carlo. In den 1980er Jahren baute Rainier die Wirtschaft Monacos mit neuen Investoren aus der Chemie-, Pharma-, Feinmechanik- und Kosmetikbranche aus. Er erweiterte das Kongresswesen, ließ einen Anleger für Luxusschiffe bauen und gewann neue Landflächen an der Küste. Die Formel 1 konnte er über Jahre im Land halten. Das früher für Monacos Staatsfinanzen so wichtige Glücksspiel verlor während seiner Regentschaft weiter an Bedeutung. Rainiers privates Vermögen betrug rund zwei Milliarden Euro. Zu seinem Besitz gehörten der monegassische Fürstenpalast in Monaco, das Schloss Marchais bei Paris, ein Privatjet, eine Yacht, eine 180 Fahrzeuge umfassende Sammlung von Oldtimer-Automobilen, eine der kostbarsten Briefmarkensammlungen der Welt sowie Aktien der Société des bains de mer, die unter anderem das Casino betreibt.