Notizen zu dieser Person
Die Heckenmühle
Text: Waltari Bergmann,, Tausendjähriges Morschen 1985
"Auf der Altmorschener Seite Iiegt der Waagmühle gegenüber die Heckenmühle, deren Name von einem früheren Besitzer Heckmann herrührt, heute im Besitz von Prof. Dr. Mahler... Auch sie wurde von der Fulda betrieben, eventuell 1564 erstmals beurkundet, doch sicherer 1618: Der Müller Herting lieferte 12 Viertel Frucht für diese ebennfalls landgräfliche Mühle und mußte auch Weinkauf-Pachtgeld geben, meist einmal für 6 Jahre. Die Altmorschener waren zur Waagmühle gebannt und wurde Heckenmüller Florian 1634 bestraft, weil er Getreide aus A. gemahlen hatte. Ausgangs des 30jährigen Krieges war die Mühle wüst: sie war durch Hochwasser "hinweggeflößet" worden. Curt Heckmann hatte sie neuerbaut. Durch 200 fl. Kosten wurden er und die Nachfolger Erbmüller, doch der Zins blieb derselbe: 12 V. Korn (36 Ztr.), 30 Eier, 2 Hähne, 1 Huhn, 4 Schweine zu mästen und 1 Jagdhund für den Landgrafen zu füttern dazu 8 V. partim, d. h. in gleichen Teilen Roggen und Hafer, 10 fl. Weinkauf. 1716ist Sinning Müller, genannt "Heckmüller". Er stammte aus einer der ältesten Müllerfamilien im weiten Kreise. Die Mühle hatte 2 MahI- und 1 Schlaggang sowie einen Blaugang. Jährlich wurden ca. 1530 Viertel gemahlen. Dabei hatte der Müller 48 Taler Reinverdienst. Was ist eine Blaumühle? Nun, hier wurden Farbhölzer zerkleinert, um daraus die Farbstoffe zu lösen. Die nächsten Besitzer hießen Heußner. Aus einem Anspännerdienst erfahren wir, daß "sonst ja der Osterdienstag gewöhnlich zum Schwelgen, Saufen und anderen Üppigkeiten gebraucht wird", so 1810 Canton-Maire Ellenberger an seinen Kollegen. E. war der Obermüller. Obwohl diesseits der Fulda, zählte die Mühle zu Neumorschen. Wiederholt kam es - schuldenbedingt - zu Besitzerwechseln. Ein Schmelz gab auf und wanderte 1887 in die USA aus. Später kam sie in den Besitz von Matsko, wurde danach privates SäugIingsheim und ist heute Eigentum des Facharztes für innere Krankheiten Prof. Dr. med. Eugen Mahler."