Luidolf

Luidolf

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Luidolf

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt zu einem Zeitpunkt zwischen 805 und 820
Tod 12. März 866

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Oda

Notizen zu dieser Person

Quelle: wikipedia
Liudolf (* wohl 806, † 11. März 866 ) war Graf in Sachsen (wohl seit 840) und Herzog der Ostsachsen (dux orientalis Saxonum, wohl seit 850) und gilt als Stammvater der Liudolfinger (Ottonen), weil er der früheste benennbare Vertreter des Geschlechts ist. Wahrscheinlich stellte die Familie aber bereits vor ihm hohe karolingische Amtsträger in Sachsen.
Liudolf war Sohn des Markgrafen Braun des Jüngern und Frau Gisla von Verla.
Liudolf war wohl seit 816 mit Oda (* 805/806, † 17. April 913 im Alter von 107 Jahren) verheiratet, der Tochter des princeps Billung (Billunger ) und der Aeda.
Er hatte umfangreichen Grundbesitz im westlichen Harzvorland, dem Gebiet der Leine, auf dem er 852 (gemeinsam mit Oda und mit Altfrid, dem Bischof von Hildesheim und vielleicht sein Vetter) in Brunshausen ein Frauenkloster gründete (in dem Liudolf beerdigt wurde). 881 wurde das Kloster nach Gandersheim verlegt, als dort die Neubauten dort fertiggestellt waren. In Gandesheim fand Oda ihre letzte Ruhestätte. Das Kloster wurde zur Grablege der frühen Liudolfinger und damit zum zentralen Ort ihrer Memoria .
Liudolf muss einer der bedeutendsten Machthaber in Sachsen gewesen sein. Darauf lässt die Tatsache schließen, dass Ludwig der Deutsche seinen Sohn und vorgesehenen Erben des östlichen Reichsteils, Ludwig den Jüngeren mit Liudolfs Tochter verheiratete.
Liudolf und Oda hatten 11 oder 12 Kinder:
Brun (X 880 ) 877 Graf
Otto I. der Erlauchte († 912 ) 8 Hadwig (Hathui) († 903) Tochter des Heinrich dux austriacorum (Babenberger )
Thankmar, 877/879 Abt von Corvey
Liutgard (877 bezeugt,† 17. oder 30. November 885) begraben in Aschaffenburg 8 vor 29. November 874 Ludwig III. der Jüngere König der Ostfranken († 20. Januar )
Enda 8 NN
Hathumod (* 840 , † 29. November 874 ) 852 Äbtissin von Gandersheim , begraben in Brunshausen
Gerberga († 5. September 896/897, 874 Äbtissin von Gandersheim
Christina († 1. April wohl 919/920), 896-897 Äbtissin von Gandersheim, begraben in der Stiftskirche Gandersheim
1 Tochter und 2 oder 3 Söhne gestorben klein

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Glocker Winfrid: Seite 254-257 ************* "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"
Liudolf --------- * c 805/20, + 866 III 12
Graf, "dux Orientalium Saxonum"
oo c 825/35 Oda, Tochter des fränk. "princeps" Billung und der Aeda 805/06, + 913 V 17
Wenn man sich in den Quellen auf die Suche nach den Ahnen König HEINRICHS I. begibt, so findet man als frühesten Vorfahren den sächsischen Graf und "dux" Liudolf, den wir in Anlehnung an die Charakterisierung "dux Orientalium Saxonum" (Agius v. Corvey, Vita Hathumodae c. 2, SS IV 167) in Zukunft zur Unterscheidung von namensgleichen Angehörigen der OTTONEN-Familie Liudolf dux nennen wollen. Nach diesem Liudolf dux führen die OTTONEN, insbesondere die frühen Ahnen OTTOS DES GROSSEN, auch den Sippennamen LIUDOLFINGER, weil Liudolf einer der Leitnamen der Familie ist (vgl. zu den Leitnamen Krüger, Grafschaftsverfassung S. 17- 20): Liudolf dux ist der sog. "Spitzenahne" und "Stammvater" der OTTONEN-Dynastie und so für die Sippe namensgebend geworden; zu der Problematik, wie Adelssippen des früheren Mittelalters zu benennen sind, vgl. Schmid, Bemerkungen passim. Außer der oben zitierten Belegstelle bei Agius von Corvey kennen wir den Liudolf dux aus der Sachsengeschichte des Widukind von Corvey I c. 16, S. 25 f.; doch ist das Wissen Widukinds über die frühen LIUDOLFINGER bereits sehr fehlerhaft, wie die (absichtliche?) Verwechslung des Gemahls der Liutgard, einer Tochter des Liudolf dux, zeigt, wo Widukind (falsch) König Ludwig das Kind an Stelle von (richtig) König Ludwig der Jüngere hat. Weiter ist Liudolf in den Primordia coenobii Gandeshemensis der Nonne Hrotsvith von Gandersheim v. 5 ff. bezeugt. König OTTO I. nennt in den beiden Urkunden für Gandersheim D O I. 89 und 180 seinen "proavus" Liudolf, dessen Gemahlin Oda und zwei ihrer Söhne, die "duces" Brun und Otto. Die weiteren Belege zum Liudolf dux und seiner Gemahlin Oda sind zusammengestellt bei Krüger, Grafschaftsverfassung S. 67. Unseres Liudolfs Geburtsjahr kennen wir nicht, doch lassen sich zwei Überlegungen anstellen, um es ungefähr zu bestimmen. Aus der Angabe bei Hrotsvith, Primordia v. 575, Liudolfs Gemahlin Oda sei im Alter von 107 Jahren verstorben, können wir unter Kenntnis Todesjahres für Oda das Geburtsjahr 805/06 errechnen. Wem dieses Ergebnis zu legendenhaft hoch erscheint, der muß darauf hingewiesen werden, dass wir das Geburtsjahr einer Tochter unseres Paares, der Äbtissin Hathumod von Gandersheim, mit 840 (vgl. II,6) kennen, und Oda somit zumindestens c 820/25 zur Welt gekommen sein muß. Nehmen wir aber das Geburtsjahr 805/06 für Oda als zutreffend an, und bedenken wir weiter, daß Ehegatten in der Regel häufig in etwa gleichaltrig sind, so dürfen wir das Geburtsjahr des Liudolf dux im ersten Jahrzehnt des 9. Jahrhunderts vermuten. Liudolf hätte dann ein Alter von etwa 60 Jahren erreicht. So rechnete Hömberg, Comitate S. 122 mit Anm. 353, vom Geburtsjahr König HEINRICHS I. (c 876) zurück zur Geburtszeit der Söhne des Liudolf dux (840-er Jahre) und ermittelte für Liudolf selbst eine ungefähre Geburtszeit c 815. Vgl. hierzu auch den Nachtrag auf Seite 395. Die Belege für das Todesjahr sind bei Dümmler Bd. 1, S. 371, Anm. 3, und bei Waitz S. 10 mit Anm. 3 zusammengestellt. Der Todestag Liudolfs ist genannt in den Nekrologen von Weißenburg und Gandersheim, vgl. Althoff, Zeugnisse S. 401 (Nr. 18 mit Anm. 7). Für die Eltern, Großeltern usw. des Liudolf dux ist keine gesicherte Quellenbasis zu erreichen. In der Sekundärliteratur wurde häufig die Vermutung geäußert, in dem zum Jahr 775 in den Annales regni Francorum, S. 42, genannten Führer der Engern namens Brun und in dem um 800 als Schenker an das Kloster Fulda auftretenden "Liutolf comes de saxonia" (Dronke, Trad. Fuld. c. 41, Nr. 14) seien Vorfahren unseres Liudolf dux zu sehen. Doch außer den Leitnamen deutlich liudolfingischer Prägung ließen sich keinerlei stützende Argumente vorbringen. Bereits den Historiographen des 10. Jahrhunderts, Widukind von Corvey und Hrotsvith von Gandersheim, dürfte nichts mehr über die Vorfahren des Liudolf dux bekannt gewesen sein. Mit Althoff, Adelsfamilien S. 142, vermuten wir den Grund für den Verlust des Wissens in der Tatsache, daß das Kloster Gandersheim in dieser Frühzeit der liudolfingischen Familie deren Gedenktradition betreute; doch setzte die Memoria offenbar erst mit dem Klostergründer, unserem Liudolf dux, ein. Wenn uns der Gandersheimer Priester Eberhard des 12. Jahrhunderts in seiner Reimchronik 1 c. 2, S. 7, einen Brun als Vater des Liudolf dux nennt, so dürfen wir hier kein lokales und damit verläßliches Wissen sehen, sondern nur eine frühe gelehrte Konstruktion; der Brun Eberhards ist der Nonne Hrotsvith von Gandersheim nämlich völlig unbekannt, obwohl sie dieser fiktiven Gestalt zeitlich näher steht und diese somit besser kennen müßte als der Priester Eberhard. Das Dunkel um die Ahnen der Sachsenkaiser hat schon das Mittelalter zu Spekulationen gereizt. Die späte Gandersheimer Tradition kennt beispielsweise den Namen der Mutter des Liudolf dux mit Susanne (vgl. Hüsing, Genealogie S. 12). Weitere Kombinationen zu den Urahnen der OTTONEN hat Waitz im Exkurs I, S. 179-189, gesammelt. Die moderne Forschung äußerte immer wieder die Vermutung, die LIUDOLFINGER des 9. Jahrhunderts ständen mit den EKBERTINERN (nach einem anderen Leitnamen auch COBBONEN genannt) in verwandtschaftlicher Beziehung. Bei diesen EKBERTINERN handelt es sich um die Nachkommenschaft eines Vertrauten KARLS DES GROSSEN namens Ekbert. Dieser pflegte eine vornehme Dame, die heilige Ida, durfte sie schließlich heiraten und erhielt von KARL DEM GROSSEN in einem Teil Sachsens eine herzogliche Stellung übertragen (vgl. zu diesen Zusammenhängen Krüger, Grafschaftsverfassung S. 77 f., Hlawitschka, Herkunft S. 147- 150, sowie den Forschungsstand referierend Jakobi, Nachkommen passim). Hömberg, einer der besten Kenner der sächsischen Grafschaftsverfassung in der Zeit des 9. Jahrhunderts, sah Comitate S. 122 ff. in diesem Ekbert, dem Vertrauten Kaiser KARLS DES GROSSEN, und seiner Gemahlin Ida die direkten Großeltern des Liudolf dux. Diese Ansicht begründete er mit dem Besitz des alten Könighofes Herzfeld, den man zuerst in den Händen Ekberts nachweisen kann, und der sich dann in Händen Herzog Ottos des Erlauchten, des Sohnes unseres Liudolf dux findet. Doch hat Hömberg übersehen, daß die skizzierte Besitzfolge bei dem Königshof Herzfeld nicht unbedingt durch Erbfolge bewerkstelligt sein muß, sondern auch auf dem Weg der Belehnung erfolgt sein könnte. Da aber der Name "Ekbert" unter dem Namensgut, das wir bei den Kindern des Liudolf dux finden, entgegen einer früheren Vermutung nicht nachgewiesen werden kann (vgl. dazu II,3), können wir eine agnatische Verwandtschaft zwischen den LIUDOLFINGERN und EKBERTINERN mit Sicherheit ausschließen. Ein verwandtschaftlicher Konnex muß aber bestanden haben, da sich der Name Liudolf unter den Ekbert-Kindern findet. Kohl, Typologie S. 124, vermutet, diese Verwandtschaft könne durch eine gemeinsame verwandtschaftliche Beziehung beider Familien zu den IMMEDINGERN, derjenigen Sippe, der die Königin Mathilde entstammte, vermittelt worden sein. Metz, Abstammung S. 272 ff., lehnt eine Verwandtschaft zwischen EKBERTINERN und LIUDOLFINGERN allerdings ab, während Hlawitschka, Herkunft S. 151- 160, eine cognatische Beziehung für wahrscheinlich hält. Es sei hier noch abschließend auf den letzten Versuch in der neueren Forschung hingewiesen, in der agnatischen Reihe bei den Ahnen der OTTONEN-Kaiser über den Liudolf dux noch weiter zurückzukommen. Der Rechtshistoriker Karl August Eckhardt hat im Zusammenhang mit seiner Wiederveröffentlichung der Corveyer Traditionen (Studia Corbeiensia, hier Bd. I, S. 140- 155 und 170-173) durch die Umstellung und damit verbundene Umdatierung zweier Traditionsnotizen nachzuweisen versucht, daß unser Liudolf dux der Sohn eines Asic/Adalric und dessen zweiter Gemahlin, einer ebenfalls in dem Traditionsregister bezeugten Ida, gewesen sei. Darüber hinaus versah Eckhardt den Liudolf dux mit einer Reihe bisher unbekannter Geschwister und ebenfalls bisher noch unbekannter Vorfahren. Der sehr komplexe Beweisgang Eckhardts ist jedoch zu verwerfen, wie Hlawitschka, Herkunft S. 108-119, gezeigt hat. Mit einiger Sicherheit können wir allerdings zu den agnatischen Vorfahren der Sachsen-Kaiser mit Goetting, Anfänge S. 18-23, festhalten, daß bereits der Vater und der Großvater Liudolfs in Brunshausen (östlich von Gandersheim) eine Klostergründung vorgenommen hat. Namen sind jedoch nicht zu ermitteln. In diesem Zusammenhang macht Goetting nun auf zwei Güterschenkungen aus Gandersheim an Fulda aufmerksam, die c 780- 802 und c 802- 817 von einem gewissem Adolf bzw. von einem Buno (!) vorgenommen wurden. Die Besitzverankerung in Gandersheim, wo Liudolf bald nach der Mitte des 9. Jahrhunderts sein berühmtes Kloster einrichtete, macht es sehr wahrscheinlich, daß wir in Adolf und Buno frühe Mitglieder der LIUDOLFINGER-Familie vor uns haben. Zur Amtsstellung Liudolfs: unser Liudolf dux ist bei Agius von Corvey, Vita Hathumodae c. 2, SS IV 167, als "dux Orientalium Saxonum" charakterisiert. Hrotsvith nennt ihn Primordia coen. Gandeshem. v. 4 f. "dux Saxonum"; die gleiche Bezeichnung verwendet das D O I. 189. Weitere Belege zur Amtsstellung hat Krüger, Grafschaftsverfassung S. 67, zusammengestellt. Die Communis opinio der neueren Forschung geht dahin, in der Zuschreibung der Stellung eines "dux" an Liudolf eine Rückprojektion aus der machtvollen Position der zur Königs- und Kaiserwürde aufgestiegenen LIUDOLFINGERdes 10. Jahrhunderts zu sehen: man könne für Liudolf aber durchaus eine markgräfliche Position annehmen; vgl. Fleckenstein, Reich S. 224, und Giese in NDB Bd. 14, S. 718. Die Eltern von Liudolfs Gemahlin Oda waren nach den Angaben bei Hrotsvith, Primordia coen. Gandeshem. v. 21-24, der fränkische "princeps" Billung und dessen Gemahlin Aeda. Billung mag aus einer fränkischen Nebenlinie der BILLUNGER stammen (deren sächsischer Zweig im 10. Jahrhundert zur sächsischen Herzogswürde aufgestiegen ist) (vgl. Krüger, Grafschaftsverfassung S. 79- 82), während der Name Aeda auf das Haus der KONRADINER hindeutet, zu deren Namensgut auch der Name "Otto" gehören könnte. Die Thesen Frieses, Adel S. 108-114, Oda sei auf Grund der Namensgebung bei ihren Kindern und Enkeln der Familie der ROBERTINER zuzurechnen, hat nicht überzeugt. Friese geht in seiner Arbeit von festen Regeln der Namensvergabe aus, die so nicht existiert haben und somit auch nicht zur Grundlage der Argumentation gemacht werden dürfen. Vgl. zum Buch von Friese die Rezension von Mathias Werner in DA 36, 1980, S. 630 ff. Die Überlegungen, die uns zur Angabe für das Geburtsjahr der Oda geführt haben, sind bereits oben S. 254 zusammen mit den Belegstellen angeführt worden. Das Sterbejahr ist bezeugt im Nekrolog von Gandersheim, das Sterbejahr ergibt sich aus der Angabe in Hrotsviths Primordia coen. Gandeshem. v. 568 ff., Oda habe noch die Geburt ihres Urenkels, des späteren König und Kaiser OTTOS DES GROSSEN, erlebt. Vgl. zum Sterbedatum auch Coetting, Gandersheim S. 375, sowie Althoff, Zeugnisse S. 402 (Nr. 31).

Datenbank

Titel
Beschreibung
Hochgeladen 2023-10-30 12:31:02.0
Einsender user's avatar Barbara Kloubert
E-Mail barbara.kloubert@gmx.de
Zeige alle Personen dieser Datenbank

Herunterladen

Der Einsender hat das Herunterladen der Datei nicht gestattet.

Kommentare

Ansichten für diese Person