Notizen zu dieser Person
Am 14.07.1619 errichtete er sein Testament, da er glaubte, bald sterben zu müssen: 'da ich itzo ein zimlichs hohes Alter durch Gottes Gnaden erreicht nunmehr auch sehr an Leibeskräften abnehme unndt öffters mitt Krangkeitt befallen undt ausgemattet werde....ein Testament, Ordnung undt Disposition zu machen entschloßen'.
Dieses Testament wurde am 17.09.1636 eröffnet. Er bestimmte darin: 'Weiterhin sollen 500 Taler der studirenten Jugendt aus meiner Freundtschafft zum besten auf Zinse belegt undt die jerliche Hebung einem, der in Acatemys lebett, auch sich gut und wolanlaßet zum Stipentio, zu so viel beßern seinen Unterhalt auf etzliche Jahr gefolgett' werden. Nach seinem Tod erhöhte sich der Stiftungsbetrag im Rahmen von Erbstreitigkeiten auf 1.500 Taler. Im Testament bestimmte er u.a., dass auch die Kinder seiner Halbschwester Emerentia Amelung einhundert Taler 'zu ihrem Unterhalt und künftiger aussteuer von meiner Verlaßenschaft gegeben werdenn'. Die zweite Halbschwester Catharina Amelung, die zur 'Freundschafft' gehörte, wurde im Testament nicht erwähnt, da sie gut verheiratet war. Diese zweite Halbschwester des des Stifters gehört zu den direkten Vorfahren der Müller-Sippe, die damit zum Personenkreis der Berechtigten gehört.
Von den Müller-Nachkommen erhielten alle über sieben Generationen in der Väterlinie ein Stipendium. Die Stiftung wurde zwar 1964 vom Rat der Stadt Stendal aufgelöst, es bestanden aber Überlegungen, die Stiftung im Bereich der damaligen Bundesrepublik wieder ins Leben zu rufen. Der Verfasser dieser AL (Dr. Georg Müller, 1913-2001) versuchte anhand einer geretteten unvollständigen Liste des berechtigten Personenkreises die noch lebenden Nachkommen zu erfassen. Einige 100 konnte er ausfindig machen.
Die Wolter'sche Familienstiftung existierte bis Ende des Zweiten Weltkrieges. Der letzte I. Kurator war Philipp Müller (* 29.06.1876 in Ostingersleben-1945), zuletzt Pfarrer in Skampe. Testament, Rezess-Schriftstücke und eine Nachfahrenliste des Stifters befinden sich im Besitz der Nachkommen von Philipp Müller, 1985 beim Sohn, Dr. Georg Müller (1913-2001). Alle Urkunden und Schriftstücke der Stiftung gingen verloren, als 1945 die Russen das Pfarrhaus in Skampe in Brand setzten. Einen Aufsatz über die Stiftung veröffentlichte Georg Müller in 'Mitteldeutsche Familienkunde' Band VII, Jahrgang 23, Heft 4 unter dem Titel: 'Die Wolter'sche Familienstiftung zu Stendal vom 14. Juli 1619'.
Steffen W. hat wahrscheinlich den Pachtvertrag seiner Mutter Margaretha Ernickens von 1589 mit unterzeichnet.