Johann Konrad II. SCHÄFER

Johann Konrad II. SCHÄFER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Johann Konrad II. SCHÄFER [2] [3]
Beruf Zimmermann (1855), Feldschütz (1862) [4] [5]
Religionszugehörigkeit evang. evangelisch/protestantisch [6]

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 26. November 1830 Fürstengrund, Bad König, Hessen, Deutschland nach diesem Ort suchen [7]
Tod 5. Dezember 1862 Fürstengrund, Bad König, Hessen, Deutschland nach diesem Ort suchen [8] [9]
Wohnen Bad König, Hessen, Deutschland nach diesem Ort suchen
Heirat 1. Februar 1857 Bad König, Hessen, Deutschland nach diesem Ort suchen [10] [11]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
1. Februar 1857
Bad König, Hessen, Deutschland
Anna Margaretha KOHLBACHER

Notizen zu dieser Person

Am 3. Dezember 1862 begab sich der Fürstengrunder Feldschütz Johann Konrad Schäfer auf den Weg nach Neustadt, um sich von dem dortigen Gemeinde-Einnehmer Heinrich Möller, der auch die Fürstengrunder Finanzen verwaltete, seinen Schützenlohnauszahlen zu lassen. Gleich seinen Vorfahren war er gelernter Zimmermann. 1856 war er im Oberdorf in denBesitz eines halben Häüschens gelangt, das wegen des frühen Todes seines Vaters verpfändet worden war. Ein Jahr darauf hatte er dieHebamme Anna Margarethe Kohlbacher von Höchst geheiratet, eine Tochter desdortigen Müllermeisters Johann Adäm Kohlbacher und der aus Fürstengrund stammenden Elisabeth Margerethe geb. Nikel. Die junge Familie bewohnte die hintere Hälftedes später ausgebauten und erweiterten Hauses, das heute zur Gastwirtschaft "Zum Stern" gehört. Zur Verbesserung seiner wirtschaftlichen Lage hatte der junge Familienvater - das halbe Häuschen und einige Äcker waren noch nichtschuldenfrei - zusätzlich den Feldschützendienst übernommen. Als Schäfer am späten Nachmittag des 3. Dezember 1862 von Neustalt nach Fürstengrund zurückkehrte, forderten ihn einige Schafbeuerh zur erhöhten Wachsamkeit auf. Es kam nämlich vor, daß die Schafe nachts die junge Saat abweideten. Noch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren die Schäferei und die sogenannte Schäfershube in Besitz des Grafen von Erbach-Schönberg. Erst 1851 ging man daran, dae von den Schafbauern an den Grafenzu entrichtende "Bestandsgeld"in Höhe von jährlich 50 Gulden sowie den Verzicht auf das Erbleihrecht gegen Zahlung einer einmaligen Summevon 700 Gulden abzulösen. 1862 wurden die Fürstengrunder Schafe - laut einer Statistik waren es in diesem: Jahr 510 Stück - vondem aus Fränkisch-Crumbach stammenden Adam Weckbach und seinen zwei Söhnen gehütet. Der Feldschütz war ein pflichtbewußter, fleißiger Mann. Seine Frau bat ihn am Abend des 3. Dezember, scheinbar nichts Gutes ahnend, zu Hause zu bleiben, zumal sie unmittelbar vor ihrer dritten Niederkunft stand. Sie tat es vergebens. Daes kalt war, lieh sich Johann Konrad Schäfer einen wärmenden Mantel. Gegen 23 Uhr verließ er sein Häuschen und trat seinen nächtlichen Kontrollgang an. Zwei Stunden später erstattete Adam Weckbach, der Schäfer, eine Anzeige. Dazu suchteer den amunteren Dorfeingang wohnenden Bürgermeister Adam Helmstädter II. auf, weckte ihn aus dem Schlaf und meldete, daß seine Söhne am Pferch einen Unbekannten, möglicherweise den Feldschützen, gefangen genommen hätten. DasDorfoberhaupt gab Weckbach die Weisung, den Gefangenen, soes sich um einen Fremden handele, in die Bürgermeisterei, falls er ein Einheimischer sei, aber in dessen Wohnung:zu bringen. Helmstädter kleidete sich an und ging dem Wägelchen mit dem Unglücklichen entgegen. Es war der Feldschütz Johann Konrad Schäfer. Sprechenkonnte er nicht mehr. Lediglich mit den Armen machte er verzweifelteBewegungen, als wolle er sichgegen einen Angreifer zur Wehr setzen. Am Wirtshaus "Zum Hirsch" angelangt, ordnete der Bürgermeister an, das Opfer vorerst noch nicht zu seinem Haus zu fahren, da dessen Frau der Niederkunft ganz nahe sei und sie erst behutsamvorbereitet werdenmüsse. Im Gasthaus blieben indessen alle Versuche, den Feldschützen zum Bewußtsein zu bringen, ohne Erfolg. Man holte den Rat seiner 62jährigen Mutter ein, die aus dem Haus des Hirschwirtes stammte. Sie erbot sich, ihreSchwiegertochter aufzusuchen und schonend zu verständigen. Erst danach sollte Schäfer in seine Wohnung gebracht werden. Am folgenden Morgen erschienen zwischen 8 und 9 Uhr der aus König herbeigerufene Wundarzt und gegen 10:30 Uhr aus Höchst der Kreisarzt. Sie führten die zwei am Kopf blutenden Wunden auf Schläge mit einer Schäferschippe zurück. Schäferverharrte in Unruhe und Schmerzen, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Tags darauf verstarb er zwischen 11 und 12 Uhr. Die Obduktion der Leiche ergab einen Sprung in derHirnschale und zahlreiche Schlagspuren. Tatort war derPferch des Schäfers, der an dem zum Heckenhof führenden Weg rechts seitwärts an einem Hang etwa in Höhe des Gerhardsfeldes stand. Zur Tatzeit waren die Söhne des Adam Weckbach aus der Spinnstube zum Pferch zurückgekehrt. 40 Schritteoberhalb des Pferchs entdeckte man Blutspuren, 80 Schritteunterhalb abermals Blut und ausgerissenes Haar: Spuren von Hundebissen nahm man an der Kleidung des Schützen wahr. Hautabschürfungen an einem Bein ließen auf ein Wegschleifenschließen. Der Mantel hing über dem Pferch. In einer Mantelseitentasche wurde ein blutgetränktes Sacktuch gefunden. Dies deutete daraufhin, daß der Feldschütz anfangs noch bei Bewußtsein war und sich das Blut wegwischte, ehe erzusammenbrach und der alte Weckbach, von einem der Söhne herbeigerufen, angeblich zum Tatort gekommen war. Die beiden Weckbachsöhne galten zunächst als der Tat verdächtigt. Bürgermeister Helmstädter ließ sie im Ortsgefängnis, das sich in einem Kellerraum der alten Schule befand, einsperren. Von dort wurden sie nach Darmstadt zur Verhandlungvor das Kriminalgericht gebracht. DerVater hingegen blieb vorerst noch auf freiem Fuß, bis man ihn in Untersuchungshaft nach Höchst nahm. Den Gemeindeakten ist zu entnehmen, daß der Vater Adam Weckbach der Tät überführt werden konnte undam 11. Juli 1863 wegen Mordes zum Tode verurteilt, später aber zu einer lebenslänglichen Zuchthausstrafe begnadigt worden ist. Am 14. Juli 1873, wurde ihm der Strafrest unter der Bedingung erlassen, daß er aus dem 1871 wiedererstandenenDeutschen Reich.auswandere und nie mehr in dasselbe zurückkehre. Nachzutragen ist, daß die Witwe des Feldschützen am 9. Dezember 1862von ihrem dritten Kind, dem ersten Sohn, entbunden wurde. Gevatter wurde Michael Nikel II., der spätere Bürgermeister von Fürstengrund. 1888 gelangte Michael SchäferVIII. in den Besitz des elterlichen Anwesens. Um die Jahrhundertwende verließ er Fürstengrund und nahm in Griesheim bei Frankfurt in einem chemischen Werk eine Arbeit auf. Die Witwe Anna Margerethe Schäfer schloß 1869 eine zweite Ehe mitGeorg Adam Graßmann (1845-1910) und blieb bis zu ihrem Tod im Jahre 1904, inzwischen 74 Jahre alt geworden, in Fürstengrund. als Hebamme tätig.

Quellenangaben

1 Dorfchronik Fürstengrund
Autor: Karl-Heinz Winter
Kurztitel: Dorfchronik Fürstengrund
2 Familienbuch König
Autor: Jakob Koch, Etzen-Gesäss
Kurztitel: Familienbuch König
3 Dorfchronik Fürstengrund
Autor: Karl-Heinz Winter
Kurztitel: Dorfchronik Fürstengrund
4 Dorfchronik Fürstengrund
Autor: Karl-Heinz Winter
Kurztitel: Dorfchronik Fürstengrund
5 Familienbuch König
Autor: Jakob Koch, Etzen-Gesäss
Kurztitel: Familienbuch König
6 Familienbuch König
Autor: Jakob Koch, Etzen-Gesäss
Kurztitel: Familienbuch König
7 Familienbuch König
Autor: Jakob Koch, Etzen-Gesäss
Kurztitel: Familienbuch König
8 Dorfchronik Fürstengrund
Autor: Karl-Heinz Winter
Kurztitel: Dorfchronik Fürstengrund
9 Familienbuch König
Autor: Jakob Koch, Etzen-Gesäss
Kurztitel: Familienbuch König
10 Dorfchronik Fürstengrund
Autor: Karl-Heinz Winter
Kurztitel: Dorfchronik Fürstengrund
11 Familienbuch König
Autor: Jakob Koch, Etzen-Gesäss
Kurztitel: Familienbuch König

Datenbank

Titel Schnellbach/er Ziegelhausen & Schnellbacher Lützelbach
Beschreibung
  • Die vermutlich frühesten Schnellbacher-Namensträger sind: 
  • im Breuberger Zinsbuch 1426 Cunz Schnellberger in Affhöllerbach und Claus Snellenbecher in Wallbach; 
  • im Gültbuch Kirch-Brombach 1511 Henrich, Herbert und Jost Schnellbecher in Wallbach
  • Varianten des Familiennamen sind Snellberger, Snellenbecher, Schnellbecher, Schnellbächer, Schnelpacher
Quelle für alle Daten vor 1756
(C) Genealogie Heidi Banse, Michelstadt
(C) Hellwig Weichel, Lützelbach
Karl Eidenmüller "Vielbrunner und Seckmauerer Familien-Buch 1655 - 1742"
Karl Eidenmüller "Brensbacher und Niederkainsbacher Familien-Buch 1655 - 1732"
Kirchenbuch Höchst ab 1608
Online-OFB Brensbach > https://www.ortsfamilienbuecher.de/brensbach/ (C) Heiner Wolf, 2012 desweiteren
die Online OFB von Wersau, Nieder-Kainsbach, Affhöllerbach, Groß-Bieberau, Reichenbach, Kirchbrombach, Langenbrombach,
Böllstein, Ober-/Mittel-/Nieder-Kinzig, Lindenfels, Rimhorn u.a. 
(Der Ortsname von Lützelbach wurde mehrmals geändert, geborene Personen vor 1821 wurden entweder unter Lützel-Wiebelsbach oder Lützelbach geführt, unabhängig vom korrekten Geburtsort Lützelbach oder Wiebelsbach.)

Schnellbach    ab 1673 KB Ziegelhausen luth./ref./ev.
Schnellbacher ab 1756 KB Ziegelhausen luth./ref./ev.
(C) Werner Helmus, Heidelberg

- sonstige Quellen sind zumeist angegeben -

Hinweis: Ich bedanke mich bei den Forscherkollegen (m/w) für alle Ergänzungen bzw. Änderungen zu vorhandenen Personen - 

derzeit vervollständige ich überwiegend nur Stammbaum-Namensträger Schnellbach, Schnellbacher (Schnellbächer) ! 

Einzelpersonen ohne Bezug werden nicht hinzugefügt; Seitenlinien werden nicht komplett ergänzt


          Hessische Wappenrolle # 544
          (C) nach einem Entwurf von Gisela Seibt, Eltville
          Kolorierung: Andreas Schnellbach
           
Hochgeladen 2024-03-22 23:26:20.0
Einsender user's avatar Andreas Schnellbach
E-Mail andreasschnellbach@t-online.de
Zeige alle Personen dieser Datenbank

Herunterladen

Der Einsender hat das Herunterladen der Datei nicht gestattet.

Kommentare

Ansichten für diese Person