Notizen zu dieser Person
Pons (lat. Brücke), daher die Umbenennung von Brüggemann zu Pontanus;--- Michael Pontanus oder Brüggemann, des Hans, Bürgers und Drechslers in Stolp und der Elisabeth Würst Sohn, geb 1578 zu Stolp. Studierte in der Schule seiner Vaterstadt, 4 Jahre zu Magdeburg und 4 Jahre zu Wittenberg, worauf er sich 2 Jahre auf der Universität Helmstedt aufhielt, von dort nach Jena und Leipzig ging und sich endlich wieder nach Wittenberg begab, um da noch seine Studien fortzuführen. 1600 wurde er von der Herzogin Erdmut zu ihrem Hofkaplan (in Stolp) bestellt und zugleich sein jährlicher Unterhalt bestimmt, den der Herzog Bogislaw XIV. am 27. Juni 1622 bestätigte. Er starb1654, 7. Sept.;--- Ehefrauen: a. Katharina Kluvertasch, des Marten, fürstl- Kammerdieners Tochter, kop. 1613, 7. Feb., lebte im Ehestand 13 Jahre; b. Anna Farschbotter, des David, Pastor zu Stojentin, Tochter, kop.1627.--- 1600: Da zu dem Witwengedinge auch das Amt Schmolsin gehört, erstreckte sich seine seelsorgerische Tätigkeit auch auf diesen Ort. ... Bis vor kurzem galt Pontanus als wichtiger Übersetzer evangelischer-gottesdienstlicher Schriften aus dem Deutschen ins Kaschubische, woran aner mittlerweise mit einigem Recht gezweifelt werden kann. ... Als Pontanus zum Pastor in Schmolsin berufen wurde, beherschte er die polnische und die kaschubische Sprache wahrscheinlich nicht, und im Jahr 1643 beherschte er sie noch so schwach, dass er von einer Übersetzung ... nicht einmal träumen konnte. ... er bereitete sie lediglich zum Druck vor ... (Quelle: Kirche im Osten 1994);--- … Wie wenig er an irdischen Gütern besaß, bezeugt der Umstand, dass bei seinem Tode eine Schuld von 114 fl. an die Kirchenkasse aus seinem Nachlasse nicht zurückgezahlt werden konnte, auch sein Sohn und Nachfolgt nicht übernehmen wollte, so dass der Herzog Ernst Bogislaw späterhin solche tilgte. Die Einkünfte der der Pfarre konnten damals nur gering sein, so musste es noch schwerer werden,als M. Pontanus 1654 durch die Gnade der Herzogin erlangte, dass sein Sohn Thomas ihm adjungiert wurde. Dies geschah durch Institution vom Präpositus M. B. Zimmermann am 19. März desselben Jahres.Noch in diesem Jahre, nämlich am 7. September, starb Melchior Pontanus im 43. Jahre seiner Amtsführung und im 76. Seines Lebens. Pontanus starb in Armut, sein Sohn Thomas, der von 1654 – 1696 dasAmt verwaltete, war seinem Vater unähnlich, er wird zänkisch und geldgierig genannt. (Die Slowinzen Und Lebakaschuben, Franz Tezner);---