Notizen zu dieser Person
Andreas Hansen, * 10.10.1795, Holm, Braderup, Ksp. Braderup, Amt Tondern, stud. Recht in Gottorf,und Heidelberg, 1822 Michelis examiert in Gottorf, 1823 Untergerichtsadvocat in Leck, Amt. Tondern, Wohnung, Leck Süderstr. 14 etwa 1828, - Grabstelle mit Stele, 2013 verlegt nach Eingang Friedhof Leck ************************************************************************************************************************************************************************************************************************************** " Versuch einer Beantwortung der Frage b. welchen Rechtsgeschäften findet die 2 Jahre dauernde exceptio non nemeratae pecuniae statt. - Archiv f. civ. Praxis, Bd. 4 S. 45 ff. " Eine Grabsäule und demnächst auch eine Gedenktafel erinnern an den bedeutenden Lecker Bürger Andreas Hansen Leck. Einigen dürfte der ungewöhnliche Grabstein an neuer Stelle bereits aufgefallen sein: Eine abgebrochene Säule auf einem rechteckigen Podest wurde vom Friedhofsgelände vor den Haupteingang der Begräbnisstätte verlegt. Sie ist einem bedeutenden Lecker Bürger gewidmet: Andreas Hansen. Der Gerichtshalter in Leck und spätere Amtmann von Tondern lebte von 1795 bis 1856. "Die Grabsäule hat eine besondere Bedeutung und verdient Aufmerksamkeit. Sie ist Kulturgut und Schmuckstück zugleich", begründete Bürgermeister Rüdiger Skule Langbehn das Umstellen vor den Eingang in der Kirchhofstraße. Nur schwer lesbar ist die Beschriftung auf der Grabplatte, was auch so bleiben wird. "Wir haben bewusst nichts verändert. Dafür installieren wir eine Gedenktafel", sagte Langbehn. Er hofft, dass diese rechtzeitig zum Volkstrauertag angebracht sein wird. Vor mehr als 150 Jahren mischte sich Deutsch und Dänisch in dieser Region und viele Schicksale der dortigen Bewohner wurden davon geprägt. Dies gilt insbesondere für Andreas Hansen, der am 5. Oktober 1795 als jüngster Sohn einer angesehenen und wohlhabenden Bauernfamilie in Holm geboren wurde. Er studierte Rechtswissenschaften in Heidelberg und wurde Gerichtshalter der adeligen Güter mit Wohnsitz in Leck. 1826 heiratete er Sara Nissen aus dem Sophien-Magdalenen-Koog. Die Ehe blieb kinderlos, im Hause wuchsen aber mehrere Pflegekinder auf. Seine Stellung als Advokat und Notar erforderte wohl einen repräsentativen Hausstand, und so kaufte Andreas Hansen 1828 in der Süderstraße 14 ein Haus, ließ dieses aber abbrechen und errichtete dort einen Neubau. Es ist überliefert, dass er von dem Balkon dieses ersten zweistöckigen Hauses in Leck einige "Reden an die Bürger" hielt. Hansen war ein Patriot und wurde 1834 in die Schleswiger Ständeversammlung gewählt. In der legte er eine Bittschrift an den König vor, Schleswig in den Deutschen Bund aufzunehmen. Das brachte ihm bei seiner Rückkehr nach Leck Ovationen und eine Illuminierung des Ortes ein. Die Aufnahme scheiterte allerdings, ebenso die schleswig-holsteinische Erhebung insgesamt, wie sich später herausstellen sollte. Doch die Belohnung für sein Engagement folgte 1848, als die provisorische Regierung in Kiel ihn zum Amtmann des Kreises Tondern ernannte. Es heißt, Andreas Hansen führte sein Amt sorgfältig und mit größter Besonnenheit, ganz gleich, welche Regierung an der Macht war. Nach der Niederlage der Schleswig-Holsteiner am 25. Juli 1850 bei Idstedt musste er von seinem Amt zurücktreten. Sein Eigentum wurde beschlagnahmt und er wurde des Landes verwiesen. Am Schlimmsten war es für ihn, dass er für die öffentlichen Mittel, die der Kreis Tondern während seiner Amtszeit der provisorischen Regierung übergeben hatte, persönlich haften sollte. Sein Neffe Hans Chr. Hansen aus Holm beglich diese "Ehrenschuld". Als Andreas Hansen einige Jahre vor seinem Tode nach Leck zurückkehrte, war er ein enttäuschter Mann. Sein Grab schmückte eine zerbrochene Säule, die das Leben eines gebrochenen Mannes symbolisiert. In einem Aufsatz hat sich die Archivarin in Schleswig, Bettina Dioum, geborene Reichert, mit dem Lebenswerk von Andreas Hansen beschäftigt. Sie bezeichnete ihn als eine starke Persönlichkeit: "Er prägte die nach nationaler Orientierung suchende, unruhige Zeit und den Verlauf der Ereignisse in seiner heimatlichen Region an politisch entscheidender Stelle mit".