Carl THIERSCH

Carl THIERSCH

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Carl THIERSCH [1]
Beruf Kgl. Sächs. Medizinalrat, Geheimer Rat, Professor der Chirurgie [2]
Religionszugehörigkeit evangelisch [3]
title Professor Dr. med

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 20. April 1822 München, Bayern, Germany nach diesem Ort suchen [4]
Tod 28. April 1895 Leipzig, Sachsen, Germany nach diesem Ort suchen [5]
Heirat 15. August 1855 München, Bayern, Germany nach diesem Ort suchen [6] [7]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
15. August 1855
München, Bayern, Germany
Johanna VON LIEBIG

Notizen zu dieser Person

Nach dem Abschluss am (heutigen) Wilhelmsgymnasium München 1838[1] und einem zweijährigen vorbereitenden Kurs (Biennium) nahm Thiersch in München das Studium der Medizin auf. Der Chirurg Louis Stromeyer gehörte zu seinen Lehrern. 1843 beendete Thiersch das Studium erfolgreich und promovierte mit einer arzneiwissenschaftlichen Arbeit, die naturphilosophisch beeinflusst war.[2] Anschließend begab er sich zur weiteren Ausbildung nach Berlin an die Klinik des Chirurgen Johann Friedrich Dieffenbach (1792-1847) und nach Wien, wo er die Klinik von Josef von Škoda besuchte. 1844 bis 1846 absolvierte Thiersch seine Assistentenzeit bei Franz Christoph von Rothmund (1801-1891) am allgemeinen städtischen Krankenhaus in München und wurde 1845 als Arzt approbiert. Den Abschluss dieser Ausbildungsphase bildete ein Studienaufenthalt in Paris. Seit 1847 Prosektor an der LMU, habilitierte Thiersch sich 1849 mit einer Arbeit über Wundeiterung.[3] Für den pathologisch-anatomischen Unterricht führte er das Mikroskop ein. 1850 nahm er mit seinem Lehrer Stromeyer am Schleswig-Holsteinischen Krieg teil, um kriegschirurgische Erfahrungen zu sammeln. Nach der Rückkehr nach München wurde Thiersch 1853 zum a.o. Professor ernannt. Erlangen 1854 nahm er einen Ruf als o. Professor für Chirurgie und Augenheilkunde an die Universität Erlangen an. 1861/62 war er Rektor der FAU.[4] Er widmete sich dem Hautkrebs und der Wundheilung. Seine histologische Technik und seine Injektionsmethode erlaubten die Herstellung mustergültiger Präparate, die auch im Ausland sehr geschätzt wurden. Leipzig 1867 wurde er als Nachfolger Gustav Biedermann Günthers auf den Lehrstuhl der Chirurgie Universität Leipzig berufen. 1876/77 war er auch in Leipzig Universitätsrektor.[4] Hier machte er sich auch um den Neubau des städtischen Krankenhauses im Pavillonstil und um die Verbesserung der Krankenpflege und -ernährung verdient. Im Deutsch-Französischen Krieg diente er als konsultierender Generalarzt des XII. (I. Königlich Sächsischen) Armee-Korps. 1871 gründete er mit Carl Reinhold August Wunderlich das Klinikum St. Georg Leipzig. Bis zu seinem Tode blieb Thiersch akademischer Lehrer an der Universität Leipzig. Bedeutung Thiersch war einer der bedeutendsten Chirurgen des 19. Jahrhunderts in Deutschland. Seine erste wissenschaftliche Arbeit, die von der Pariser Akademie preisgekrönt wurde, beschäftigte sich mit der Übertragbarkeit der Cholera, wobei er während der Choleraepidemie in München 1854 getrocknete Choleradärme an Mäuse verfütterte und somit die Kontagiosität des Cholerastuhls nachwies. Seine Arbeit über Hautkrebs wies entgegen der Auffassung von Rudolf Virchow (1821-1902) nach, dass die bösartige Erkrankung aus Haut-, Schleimhaut- und Drüsenepithel entstehen kann, und schlug die Exzision der Krebsgeschwüre mit deutlichem Abstand vom sichtbaren kanzerösen Infiltrat vor. Mit Hilfe experimenteller Untersuchungen demonstrierte Thiersch grundlegende Vorgänge der Wundheilung („plasmatische Circulation“). Er führte als einer der ersten die Antisepsis nach Joseph Lister (1827-1912) in Deutschland ein und verwendete seit 1874 zu diesem Zweck statt Karbolsäure (Phenol) die ungiftigere Salicylsäure. Bahnbrechende chirurgische Behandlungsverfahren bei Missbildungen des Urogenitalapparates (Epi-, Hypospadie, Blasenektopie) stammen gleichfalls von Thiersch. Im Gegensatz zu Jacques Louis Reverdin (1842-1929), der dicke Hautstücke auf granulierende Flächen aufbrachte, erzielte Thiersch 1886 mit sehr dünnen Hauttransplantaten große Behandlungserfolge. Als weiterer Fortschritt in der operativen Chirurgie kann die Nervenextraktion (Neurexhärese) gelten, die er 1889 vorstellte. Ehrungen Es fehlen alle Orden Geheimer Medizinalrat Straßenbenennungen in Erlangen, München und Leipzig Werke Infektionsversuche an Tieren mit dem Inhalt des Choleradarmes. München 1865. Der Epithelialkrebs, namentlich der Haut. Eine anatomische-klinische Untersuchung. Leipzig 1865. Die feineren anatomischen Veränderungen nach Verwundung der Weichteile, in: Theodor Billroth, Franz von Pitha (Hg.): Handbuch der allgemeinen und speciellen Chirurgie., Bd. 1/2. 1867. Klinische Ergebnisse der Listerschen Wundbehandlung und über den Ersatz der Karbolsäure durch Salizylsäure. Sammlung klinischer Vorträge. 1875, S. 84-85. Über Hautverpflanzung. XV. Chirurgischer Kongress. Bd. 1. 17, 1886; XVII. Chirurgischer Kongress. Band 1. 66, 1888. Über Nervenextraktion, mit Vorzeigung von Instrumenten und ausgezogenen Nerven. XVIII. Chirurgischer Kongress. Bd. 1. 44, 1889. Quelle: WIKIPEDIA

Quellenangaben

1 Details: Details: Database online. Citation Text: Record for Johanna von LIEBIG
2 Details: Details: Database online. Citation Text: Record for Johanna von LIEBIG
3 2013 GFF-Datenvergleich GF9236, Gesellschaft fuer Familienforschung in Franken e.V. www.gf-franken.de
Autor: Gesellschaft für Familienforschung in Franken
4 Details: Details: Database online. Citation Text: Record for Johanna von LIEBIG
5 Details: Details: Database online. Citation Text: Record for Johanna von LIEBIG
6 Details: Details: Database online. Citation Text: Record for Johanna von LIEBIG
7 HFV Darmstadt, Information aus Besuchen bei der HFV in Darmstadt.

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Hochgeladen 2024-04-23 21:21:42.0
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