Dr. Ing. Wolfgang Andreas REUTER

Dr. Ing. Wolfgang Andreas REUTER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Dr. Ing. Wolfgang Andreas REUTER

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 24. Juni 1866 Helsingfors nach diesem Ort suchen
Tod 1947
Heirat 3. Dezember 1891 Wetter A. D. Ruhr---,,,,, nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
3. Dezember 1891
Wetter A. D. Ruhr---,,,,,
Martha Elisabeth BLANK

Notizen zu dieser Person


Dr. Reuter war Ingenieur bei der Firma Ludwig Stuckenholz in Wetter und seit 1899 deren Inhaber. Seit 1910 Generaldirektor der Deutschen Maschinenfabrik A.G. Duisburg bzw. der DEMAG A.G.

Unser Generaldirektor hat am 11. Juni 1938 das seltene Fest seines goldenen Berufsjubiläums gefeiert. An diesem Tage trat er vor 50 Jahren in Wetter-Ruhr in die damalige Maschinenfabrik Ludwig Stuckenholz ein, aus der später unter seiner Leitungunser heutiges Werk, die DEMAG Aktiengesellschaft, entstand. Er beging also gleichzeitig auch sein goldenes Dienstjubiläum. Diese Feier war nicht nur ein großes festliches Ereignis für unsere Werke in Duisburg, Benrath und Wetter-Ruhr, sondernwurde weit über dieGrenzen Deutschlands hinaus beachtet.
Da nicht alle Gefolgschaftsmitglieder persönlich an der Feier in Duisburg teilnehmen konnten, ist in diesem Heft der Verlauf der Veranstaltungen in den Hauptzügen geschildert.
Wolfgang Reuter wurde am 24. Juni 1866 in Helsingfors geboren. Sein Vater, der Hofrat Conrad Reuter, aus Schleswig stammend, war schon 1862 nach Helsingfors gekommen und hatte dort das Polytechnikum mitbegründet, die heutige technische Hochschule in Helsingfors. Reuter erhielt hier eine gute technische Ausbildung, die wesentlich durch seinen Vater beeinflußt und vervollständigt wurde. Auf der Schule In schwedischer Sprache erzogen, sollte er nach Ablegung der Diplomprüfung seine Kenntnisse im Deutschen durch einen Besuch Deutschlands erweitern und sich in der Heimat seiner Vorfahren eine dauernde Lebensstellung schaffen. Er wurde durch seinen Onkel, den Leiter der Kunstgewerbeschule in Iserlohn, an Rudolf Bredt empfohlen, denBesitzer der Kranfabrik Stuckenholz in Wetter-Ruhr. So kam er 1888 nach dem damals noch recht stillen Wetter. Reuter ging bei Bredt durch eine zwar harte, aber ausgezeichnete Schule. Daß die Fabrik noch nicht groß war, sich also leicht nach jeder Richtung hin in technischer, betrieblicher und kaufmännischer Richtung übersehen ließ, war für die Ausbildungszeit ein besonderer Vorteil, denn Reuter lernte auf diese Weise die gesamte Tätigkeit, die er als Leiter eines Weltunternehmens später verantwortlich ausüben musste, in allen Einzelheiten kennen und auch die technische Einzelarbeit schätzen und hoch bewerten. Seine konstruktive Begabung fand auf dem Sondergebiet des Kranbaues ein reiches Arbeitsfeld. Mit Reuter begann bei Stuckenholz eine neue Zeit. In vieler Beziehung ergänzte er seinen ihm mit jedem Jahr mehr zum Freunde gewordenen Lehrmeister Bredt, der 1896 Reuter als Teilhaber in die Firma aufnahm. 1899 wurde Reuter, der sich unterdessen in Wetter durch die Verheiratung mit Martha Blank, einer Urenkelin von Heinrich Kamp, dem Mitbegründer der Mechanischen Werkstätte Harkort & Co., ein Heim geschaffen hatte, alleiniger Inhaber der Firma Stuckenholz, da Rudolf Bredt, veranlasst durch ein schweres, unheilbares Leiden, sich vollständig vom Geschäft zurückzog. Als Inhaber der Firma Stuckenholz hat Reuter in klarer Erkenntnis, dass die Entwicklung von Sonderkonstruktionen für Hüttenwerksanlagen noch nicht entfernt abgeschlossen war, seine Hauptaufgabe darin gesehen, Hebezeuge, Transportanlagen und Maschinen in Bauarten zu schaffen, die den Bedürfnissen praktischer Eisenhüttenmänner entsprachen. Schon damals war Reuter überzeugt, daß die Entwicklung dieser Sonderkonstruktionen nur mit Hilfe des elektrischen Antriebs möglich sein würde und daß dieser sich letzten Endes durchsetzen würde, obwohl viele Fachmänner den elektrischen Antrieb noch nicht als genügend betriebssicher ansahen. In jahrelanger mühsamer Konstruktionsarbeit und unter Aufwendung erheblicher Geldmittel entstanden in Wetter die Krantypen, die sich seitdem Bahn gebrochenhaben und heute feststehende Normen im Hüttenbetrieb des In- und Auslandes geworden sind.
1906 vereinigte Reuter seine Firma Stuckenholz mit der benachbarten Märkischen Maschinenbau-Anstalt, die aus der von Harkort und Kamp 1819 gegründeten Mechanischen Werkstätte hervorgegangen war. Die neue Firma führte den Titel "Märkische Maschinenbau-Anstalt, Ludwig Stuckenholz A.-G." und wurde von Reuter geleitet. Schon drei Jahre später wurde zwischen dieser Firma und ihren wichtigsten Wettbewerbern, der Benrather Maschinenfabrik A.-G. in Benrath und der Duisburger Maschinenbau-Aktiengesellschaft, vorm.Bechern & Keetmann in Duisburg, eine Interessengemeinschaft abgeschlossen, die am 27. Juni 1910 zur vollständigen Verschmelzung dieser drei Unternehmen unter dem Namen "Deutsche Maschinenfabrik A.-G. Duisburg" führte, ein Name, der in seiner Abkürzung "DEMAG" bald weltbekannt wurde. Wolfgang Reuter leitete das Werk als Generaldirektor. In den folgenden Jahren wurden eine Reihe weiterer Unternehmungen angegliedert, als letzte 1926 die Maschinenfabrik Thyssen A.-G. inMülheim - Ruhr. Die hierdurch entstandene Beteiligung der Vereinigten Stahlwerke A. G. an dem Unternehmen, das seitdem die Firma "DEMAG Aktiengesellschaft" mit dem Sitz in Duisburg führt, konnte Reuter im Jahre 1936 wieder zurückerwerben, sodass die DEMAG heute wieder ein selbständiges undunabhängiges Unternehmen ist.
Reuter hat sein Ziel erreicht und seinem Werk, das heute in Duisburg, Benrath und Wetter-Ruhr in vier großen Fabriken und einer weltumspannenden Auslandsorganisation mehr als 10 000 Ingenieure, Kaufleute und Facharbeiter beschäftigt, Weltruf verschafft. Unermüdlich hat er daran gearbeitet, den Auslandsabsatz zu vergrößern, und sofort nach dem Kriege ging er daran, die abgerissenen Fäden und Verbindungen wieder anzuknüpfen und neue Absatzmärkte zu erschließen. Unablässig hat er seine Mitarbeiter angespornt, konstruktiv immer wieder Neues und Besseres zu bieten, in bezug auf Werkstattausführung das Beste zu liefern, was erreichbar ist, und einmal übernommene Verpflichtungen pünktlich zu erfüllen. Der Erfolg ist nicht ausgeblieben. Der Name DEMAG ist heuteüberall auf der Welt ein Begriff für besondere Güte und für fortschrittliche Arbeit und wenn irgendwo in der Welt - vor allem auf dem Gebiet des Hüttenbaues - besonders schwierige Aufgaben zu lösen sind, dann wird die DEMAG zur Mitarbeit herangezogen. Esgibt heute fast kein Industriezentrum, keinen größeren Hafen, wo man nicht DEMAG-Maschinen und -Krane bei der Arbeit findet. Wolfgang Reuter hat auf diese Weise in seinem langen Arbeitsleben dem deutschen Volk viele hundert Millionen Mark Devisen erarbeiten helfen. Im Herbst 1919 verlieh ihm die Technische Hochschule Aachen wegen seiner Verdienste um die Entwicklung des Hüttenkranbaues die Würde eines Dr.-Ing. e. h. Von 1923 bis 1934 führte er denVorsitz im Verein Deutscher Maschinenbau-Anstalten, der ihn später zu seinem Ehrenvorsitzenden ernannte. o Viele Jahre gehörte er dem Präsidium des Reichsverbandes der Deutschen Industrie an und leitete als Vorsitzer das Ausstellungs- und Messeamt der deutschen Industrie beim Reichsverband. Als er diese Ämter niederlegte, wurde er zum Ehrenmitglied der Wirtschaftsgruppe Maschinenbau beim Reichsstand der deutschen Industrie ernannt. Er gehörte dem Vorstand des Deutschen Museums in München an und besitzt den goldenen Ehrenring der Bayerischen Staatsregierung. Inder Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel in Duisburg hat er seit 25 Jahren mitgearbeitet, seit einigen Jahren als Beiratsmitglied. Der Verein Deutscher Eisenhüttenleute hat ihn schon vor Jahren in den Vorstand berufen, und auch von der preußischen Akademie des Bauwesens, Abteilung für Ingenieur-Wissenschaften, wurde er zum Mitglied ernannt. Bei einer Reihe von Gesellschaften, u. a. Deutsche Bank, Schieß-Defries A. G., Carl Flohr A. G., gehört er als Mitglied dem Aufsichtsrat an.

"Hochverehrter Herr Dr. Reuter! (Festrede von Dir. Otto Blank)
Bei einem so seltenen Fest, wie Sie es heute feiern, ist es eigentlich üblich, dass die Gratulanten dem Jubilar ihre Glückwünsche in seiner Wohnung überbringen. Wenn wir von diesem Brauch abgewichen sind und Sie hierher in unsere Mitte gebeten haben, so geschah das deshalb, weil wir uns für diese Feier Ihres 50jährigen Berufs- und Geschäftsjubiläums keine bessere Umgebung denken können als diese Hallen, die noch vor wenigen Minuten vom Hohelied der Arbeit erdröhnten und erfüllt sind von gewaltigen Maschinen, die unter Ihrer Leitung geschaffen werden und hinausgehen in alle Welt, um dort von Ihrem Werk zu künden.
Wenn je ein Mannesleben erfüllt war von Mühe und Arbeit, von Sorgen und Kämpfen, so ist es das Ihre gewesen, und es muss Sie heute mit stolzer Befriedigung erfüllen, dass das Werk, das Sie Herr Dr. Reuter aus kleinsten Anfängen heraus geschaffenhaben, heute festgefügt dasteht, geachtet in der ganzen Welt ob seiner Leistungen, und dass der Name "DEMAG" überall als eine Gewähr gilt für Güte und Zuverlässigkeit der Maschinen und Anlagen, die dieses Herkunftsschild tragen.
Als Sie jung und tatenfroh heute vor 50 Jahren in Wetter Ihre Tätigkeit als Ingenieur begannen, da arbeiteten damals in den noch recht bescheidenen Werkstätten der Firma Stuckenholz etwa 130 Schreiner, Gießer, Dreher, Schlosser und Kesselschmiede, und 4 Kaufleute und 6 Ingenieure auf dem Technischen Büro waren Ihre Kollegen, und heute haben sich hier und in Benrath und Wetter fast 10000 versammelt, um Ihren Ehrentag mit Ihnen zu feiern und Ihnen den Dank abzustatten für Ihre nie versagende Mühe und Sorge,die dieses Werk gestaltet hat und es zu seiner heutigen Größe und Bedeutung geführt hat.
Wer wie ich 34 Jahre lang unter Ihrer Leitung arbeiten durfte und oft Einblick bekam in Ihre weitausschauenden Pläne, der weiß, dass diese Entwicklung nicht dem Zufall zu verdanken ist, sondern daß sie das Ergebnis harter, angespannter Arbeit ist, die auch vor schweren Opfern nicht zurückschreckte, wenn es galt, eigene Interessen hinter dem Wohl Ihres Werkes zurückzustellen.
Sie haben vor 12 Jahren nicht gezögert, sogar Ihre Selbständigkeit zeitweise aufzugeben und Fremden einen großen Einfluss auf die Leitung des Werkes einzuräumen, als Sie glaubten, nur auf diese Weise eine vielleicht den Bestand Ihres Werkes bedrohende Gefahr bannen zu können. 10 Jahre hat diese Abhängigkeit gedauert, 10 Jahre, wahrend welcher Sie nicht aufgehört haben zu sorgen und zu sparen, bis Sie vor 2 Jahren die Mittel angesammelt hatten, um diesen Einfluss ohne fremde Hilfe, auseigener Kraft wiederablösen zu können. Auch für die Ausrüstung und den Ausbau Ihrer Werke war Ihnen nie ein Opfer zu groß, und Sie haben stets in reichlichem Maße Mittel zur Verfügung gestellt und Ihrer Gefolgschaft immer die besten Maschinen und Werkzeuge in die Hand gegeben, damit nur mustergültige Arbeit diese Hallen verlässt. Vor allem aber waren Sie immer besorgt um das Wohlergehen der Menschen, die mit Ihnen an diesem Werk geschafft haben.
Der Vorstand glaubt daher in Ihrem Sinne gehandelt zu haben, wenn er, um unter uns die Erinnerung an diesen Festtag noch lange wach zuerhalten, beschlossen hat, unter dem Namen "WoIfgang-Reuter-Fonds" zunächst für die Dauer von 10 Jahren jährlich den Betrag von 30000 RM bereitzustellen, der für Erholungszwecke unserer Gefolgschaft und ihrer Angehörigen verwandt werden wird.
Ein Beirat unter dem Vorsitz des Führers des Betriebes wird die Verwaltung und Verwendung des jeweiligen Jahresbetrages übernehmen.
Mit tiefem Dank und mit großer Befriedigung haben wir alle hier an dieser Stelle beim Betriebsappell am 1-Mai von Ihnen gehört, dass Sie, sehr verehrter Herr Dr. Reuter, auch in dem neuen Jahrzehnt, das heute für Sie beginnt, die Leitung Ihres Werkes weiterführen werden wie bisher. Wir alle wissen diesen Entschluss zu würdigen und seine große Bedeutung für die DEMAG zu schätzen und haben nur den einen Wunsch, dass der Tag, an dem Sie einmal die Leitung niederlegen werden, noch in rechtweiter Ferne liegenmöge. Wir versprechen Ihnen, Treue mit Treue zu vergelten und werden all unsere Kräfte und Anstrengungen auf das eine Ziel richten, dies Werk, das Sie, sehr verehrter Herr Dr. Reuter, aufgebaut haben, allzeit zu fördern undweiter auszubauen, damit es so wie bisher weit über Deutschlands Grenzen hinaus den Ruf von bester deutscher Werkmannsarbeit verbreitet.
Diese goldene Nadel, die bis jetzt nur wenige Ihrer Mitarbeiter tragen können, soll Ihnen jederzeit eine sichtbare Erinnerung an diese seltene Feierstunde sein."

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Titel Ahnen Simons, Beck, Birk, Locher, Jedlitschka
Beschreibung Ahnen der Familien Simons, Beck, Birk, Locher, Jedlitschka Bitte kontaktieren Sie mich, sollten Sie Fehler & Ergänzungen feststellen.
Hochgeladen 2018-08-22 10:11:12.0
Einsender user's avatar Jochen Beck
E-Mail knochen@gmx.de
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