Notizen zu dieser Person
Emilie war das älteste von 14 Kindern und lernte daher sehr schnell Verantwortung zu übernehmen bei den vielen geschäftlichen Abwesenheiten des Vaters. Sie heiratete Julius Blank und übernahm mit ihm zusammen die elterliche Firma "Kamp&Co." Sieerhielt die Prokura. Eine Vielzahl von Briefen bezeugen ihren wirtschaftlichen Sachverstand und die Mitwirkung an der Firma. Nach dem Tod des Mannes wurde sie Mitinhaberin der Firma bis zu ihrem Tode 1871.
Die Linie Kamp:
Die Familie Kamp war am Beginn des 18. Jahrhunderts in Loevenich ansässig und der erste uns namentlich bekannte Ahnherr ist Leonhard Kamp, gestorben am 26.12.1720 verheiratet mit Maria Klassen. Das dritte von 8 Kindern war Mevis Kamp" Halbwinnerzu Buslar, und dessen Sohn war Johann Kamp, geb. 7.11.1714 in Loevenich. Er war verheiratet mit Maria Agnete Immendorf und sie hatten 9 Kinder. Das sechste war nun unser schon ziemlich bekannter Vorfahr Daniel Kamp. Er war geboren am 1.2.1757 in Loevenich, besuchte die Lateinschule zu Wickrathberg und ab 1773 das Gymnasium zu Moers. In Duisburg an der reformierten Universität studierte er ab 1773 Theologie und wurde am 27.01.1779 zum Pastor in Jüchen gewählt. Am 30.08.1785 heiratete er in Jüchen Maria Catharina Gerderut Königs, geb. 26.02.1766, die Tochter des sehr wohlhabenden Lederkaufmanns Johann Heinrich Königs aus Jülich. Am 21.09.1785 wurde Daniel Kamp Pastor in Baerl, Kreis Moers, und bekam am 8.11.1786 einen Sohn unseren Vorfahren Johann Heinrich Daniel Kamp Die Mutter starb schon ein halbes Jahr später, so daß Johann Heinrich Daniel Kamp der einzige Sohn aus dieser Verbindung blieb und das erhebliche Vermögen seines Großvaters, des Lederkaufmanns erbte. Der Pastor Daniel Kamp heiratete noch ein zweites Mal 1792 Anna Christina Root. Aus dieser Ehe stammten sechs Kinder. Ein Enkel war August Trappen, über 50 Jahre leitender Techniker der Firma Kamp & Co.
Am 13.05. 1789 erhielt der Pastor Daniel Kamp einen Ruf an die reformierte Gemeinde in Elberfeld und wurde am 16.08.1789 eingeführt. 33 Jahre blieb er dort Pfarrer an der Gemeinde und starb am 12.12.1822. Er wurde auf dem reformierten Friedhof in Elberfeld beerdigt.
Der einzige Sohn aus der Verbindung Daniel Kamp und Maria Catharina Königs war nun Johann Heinrich Daniel Kamp geb. am 8.11.1786 in Baerl. Von seiner Jugend wissen wir leider nichts, aber er scheint als Pfarrerssohn und Erbe eines großen Vermögens in denentsprechenden Kreisen der Stadt Elberfeld verkehrt zu haben. Am 27.09.1808 heiratet er nämlich die Bankierstochter Henriette, gen. Jettchen Brink, geb. am 14.05.1783, Tochter des Bankiers Johann Heinrich Brink, Inhaber der Firma J.H.Brink & Co. in Elberfeld und wohnhaft im berühmten sogenannten "Wunderbau" in Elberfeld. Die Firma Brink wurde für Jahrzehnte die Hausbank der Mechanischen Werkstätten und der Firma Kamp & Co. Noch 1873, als die Firma Kamp & Co. in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde, war das Bankhaus Brink durch seinen Associe Aders vertreten. 1815 gehörte Johann Heinrich Daniel Kamp ebenfalls zu den Gründern der Elberfelder Freimauererloge, wie unser Vorfahr Johann Wilhelm Blank und andere. Zusammen mit diesen gleichgesinnten Menschen gründete man den Deutsch-Amerikanischen Berkwerksverein und die Rheinisch-Westindische Compagnie, an der sich sogar König Friedrich Wilhelm 111. mit 40 Aktien beteiligte, was Kamps 12 jährige Tochter Emilie, unsere Emilie Blank, geb. Kamp, ihrem Vater stolz nach England meldete, wo er sich gerade befand. Schon damals scheint Emilie ein geschäftliches Interesse gehabt zu haben. Wie schon berichtet mußten beide Unternehmungen mit Verlust liquidiert werden.
1919 schließlich gründete Johann Heinrich Daniel Kamp zusammen mit dem visionären Techniker Friedrich Harkort die Mechanischen Werkstätten "Harkort & Comp."
Kamp blieb aber in Elberfeld wohnen und trat flür die Firma nur als Geldgeber und Verbindungsmann zum Bankhaus Brink auf Erst als die wirtschaftliche Situation der Mechanischen Werkstätten untragbar wurde siedelte er für kurze Zeit nach Wetter über und führte seinen Sohn Otto Kamp und später Hermann Kamp in die Geschäfte ein. Schon in den dreißiger Jahren verlegte er seinen Wohnsitz aber auf das ererbte Gut Königskamp bei Jülich und in den vierziger Jahren nach Köln in die Bobstraße. Von der Stadt Köln wurde er auch in das Herrenhaus, der ersten Preußischen Kammer entsandt, der er bis zu seinem Tode 1853 angehörte. Er starb in Berlin und liegt dort begraben. Henriette Brink starb schon 13 Monate später.
Das Ehepaar Kamp-Brink hatte 14 Kinder von denen das Erste unsere Vorfahrin Emilie, geb. am 19.06.1809 ist. Über ihre Jugend wissen wir nichts. Wie damals üblich besuchte sie wahrscheinlich eine Schule für höhere Töchter oder hatte sogar Privatunterricht.Mit 19 Jahren heiratete sie Julius Blank, wohnte mit ihm Anfangs in Elberfeld und zog mit ihm dann zwischen 1840 und 1842 nach Wetter a.d.Ruhr, wo sie tatkräftig bei der Führung der Firma Kamp & Co. mitwirkte, wie wir schon aus ihren Briefen von 1935 wissen. Trotz stetig knapper finanzieller Mittel konnten Julius und Emilie sich 1859 ein herrschaftliches Haus in Wetter bauen,an dem sich Julius aber nur wenige Jahre bis zu seinem Tode 1865 erfreuen konnte. Emilie schenkte ihrem Mann zwischen 1829 und 1846neun Kinder, von denen aber Alfred, Agnes und Walther schon nach kurzer Zeit starben, alle drei in der unruhigen Zeit des Wechsels von Elberfeld nach Wetter.
Jochen
Beck
