Notizen zu dieser Person
Geburtsurkunde Nr. 266. Schmoelln am 21.07.1886. Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschien heute der Persoenlichkeit nach bekannt, die Hebamme Marie Brumme geb. Mueller wohnhaft zu Schmoellnund zeigte an, dass von der Lina Alma Donat geborene Erler, Ehefrau des Gutsbesitzers Louis Donat, evangelischer Religion, wohnhaft zu Zschernitzsch bei Schmoelln, zu Zschernitzsch bei Schmoelln in ihrer Wohnung am 18.07.1886 nachmittags um viertel zwölf Uhr ein Kind maennlichen Geschlechts geboren sei, welches die Vornamen Louis ARTHUR erhalten habe. _____Heiratsurkunde Nr. 35. Schmoelln am25.05.1909. Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschienen heute zum Zwecke der Ehedvhließung, 1. der Landwirt Louis Arthur Donat, evangelischer Religion, geboren am 18.07.1886 zu Zschernitzsch bei Schmoelln, wohnhaft in Zschnitzsch bei Schmoelln, Sohn des Gutsbesitzers Louis Donat und seiner Ehefrau Lina Alma geborene Erler, beide wohnhaft in Zschernitzsch; 2. die Elly Aline Gabler, evangelischer Religion, geboren am 17.01.1886 zu Kummer, wohnhaft zu Kummer, Tochter des Gutsbesitzers Richard Alwin Gabler und seiner Ehefrau Sophie geborene Gabler, beide wohnhaft in Kummer. Als Zeugenwaren zugezogen und erschienen: 3. der Gutsbesitzer Alwin Donat, 51 Jahre alt, wohnhaft in Nitzschka; 4. der Gutsbesitzer Iwan Gerth, 36 Jahre alt, wohnhaft in Nitzschka. ____ Kauf des Rittergutes inMiesitz am 05.08.1909 für 300.000 Mark. _____ Chronik 925 Jahre Miesitz von 1999: 1909 kaufte der aus Zschernitzsch bei Schmoelln stammende Louis Donat das Rittergut für seinen Sohn Artur, der 1931 Besitzer wurde. Die Familie Donat, die in Miesitz sehr beliebt war, richtete jaehrlich in der Adventszeit fuer die Konfirmanden des Kirchspiels Kopitzsch eine Weihnachtsfeier aus. Alexander Donat, der Theologie studierte, umrahmte diese Feier zusammen mit dem Kopitzscher Pfarrer, wobei Lieder auf Klavier und Geige gespielt wurden. Zu Silvester hat Alexander vom oberen Fenster des Schlossesaus mit einem Lied auf der Trompete "Lobe den Herren" das neue Jahr begruesst. Aus Erzaehlungen weiß man, daß viele Miesitzer jedes Jahr in der Silvesternacht auf diesen Moment gewartet haben. Nach dem zweiten Weltkrieg geschah etwas, was nicht wieder gut zu machen ist. Fast alle Miesitzer Buerger wollten es verhindern. Aber auf Befehl der russischen Besatzungsmacht musste von der eigenen Dorfbevoelkerung das Schloß abgerissen werden. Dabei ist interessantes Kulturgut vernichtet worden. Unter anderem wurden wertvolle Moebel aufgeteilt. Nicht in jedem Fall gerieten sie an einen neuen Besitzer, der diese Kostbarkeit in Ehren hielt. Das Schloß wurde dem Erdboden gleich gemacht. Die Laendereien des Rittergutes unterlagen der Bodenreform. Die Familie Donat musste das Dorf verlassen. _____ Brief des Artur Donat an die Kreiskommision fuer Bodenreform Gera vom 27.09.1945: Bezugnehmend auf das Bodenreformgesetz moechte ich Ihnen kurz meine Verhaeltnisse noch schildern und bitte Sie, mir ein Restgut fuer die Weiterexistenz fuer mich und meine Angehoerigen zu belassen. Ich habe meinen 126 Hektar grossen Besitz in Miesitz im Jahre 1909 in sehr verwahrlosten und heruntergewirtschafteten Zustande gekauft. Durch meinen Fleiss und selbsttaetige Mitarbeit habe ich es auf die heutige Hoehe gebracht, das Gut war anfaenglich 222 Hektar gross, mein Vorgaenger hatte saemtliches Holz weggeschlagen, so dass ich den abgeschlagenen Holzboden 96 Hektar an den Thueringischen Staat verkaufen musste. Ich habe den jetzt 126 Hektar großen Betrieb dann mit einer Schuldenlastvon 267 000 RM weiterfuehren muessen. Sollte mir der Betrieb ganz enteignet werden, so stehe ich vor einem Nichts und werde restlos alles verlieren und nichts mehr haben. Das kann nicht dem Sinne desGesetzes entsprechen. Ich selbst bin geborener Bauernsohn. [Meine?] Eltern hatten einen Bauernhof von 130 (Ma?), also keinen feudalen junkerlichen Besitz, [unleserlich] ich nur zu harter Arbeit erzogen worden [unleserlich]. Meine politische Einstellung war antifaschistisch als nazistisch, wie jeder der mich naeher kennt bekunden muss. Ich [bin?] seinerzeit nur gezwungen worden in die [Partei?] einzutreten, weil ich Lehrwirtschaft hatte, andernfalls waere mir dies entzogen worden. Der Landbedarf in Miesitz wuerde [unleserlich] ca. 30 Hektar befriedigt sein, ich bitte abermals, mir doch dann dasRestgut zu belassen, damit ich fuer mich und die Familie meines Sohnes einen Weitererwerb und eine Lebensmoeglichkeit habe. Mit der Bitte meinem Gesuch stattzugeben zeichnet hochachtungsvoll A. Donat. _____ Sterbeurkunde Standesamt Schmoelln Nr. 186/57. Louis ARTHUR Donat, wohnhaft in Schmoelln Ortsteil Zschernitzsch ist am 27.10.1957 in Schmoelln Ortsteil Zschernitzsch verstorben. Der Verstorbene war geboren am 18.07.1886 in Zschernitzsch. Der Verstorbene war verwitwet.