♂ Christoph BLUMENBERG
Notizen zu dieser Person
Älteste Stationskreuz von Borsum Das Kreuz unter den alten Kastanien wurde einst als dritte Station bei der Borsumer „Josefs- Prozession“ genutzt. Seit dem 15. Jahrhundert gab es eine sogenannte Josef-Bruderschaft in der Pfarrei, die in dieser besonderen Prozession ihren Ausdruck fand. Weil das Fest des heiligen Josef am 19. März immer in die stille Fastenzeit fiel, wurde in Borsum der zweite Sonntag nach Ostern zum „Josefs-Sonntag“ erklärt. An diesem Tag fand am Nachmittag die feierliche Prozession statt. Wie zu Fronleichnam wurde an vier Stationen Halt gemacht und der Segen Gottes und die Fürbitte des heiligen Josef erfleht. Der Weg war aber erheblich kürzer als am Fronleichnamstag. Vom Kreuz am Bäckerbrink ging es zu den beiden Kreuzen in der Lindenstraße bis zum vierten Kreuz am Maschplatz. Seit dem Jahr 1969 gibt es diese Prozession nicht mehr. Das Kreuz wurde schon im Jahr 1751 vom Borsumer Vogt, dem höchsten Beamten des Dorfes, vor dem Eingang seines Hofes aufgestellt. An der Rückseite ist die Inschrift „Christophorus Blumenberg Vogtetus et Elisabetha Ernst F.F. Anno 1757“ zu lesen. Ein altes Foto aus dem Jahr 1912 zeigt noch den Eingang, der einmal von der Lindenstraße zu diesem Hof führte. Vor dem Tor ist die ganze Familie Heineke zu sehen, die dort damals lebte. Das frühere Fürstbistum Hildesheim war einst in mehrere Amtsbezirke eingeteilt, die jeweils von einem Amtmann verwaltet wurden. Er wohnte damals in einem Amtshaus, zu dem auch der Hof gehörte. Als durch die Reformation fast alle Dörfer des Bistums evangelisch geworden waren, blieben nur ein paar Dörfer in der Nähe von Hildesheim, die dem Dompropst unterstanden hatten, katholisch. Für diese Dörfer wurde ein eigener Amtsbezirk geschaffen, die „Dompropstei“. Die eingesetzten Vögte hatten den Willen des Dompropstes umzusetzen. Die Borsumer Vogt-Familie Blumenberg verwaltete ihr Amt zunächst von Machtsum aus. Durch Heirat kamen die Blumenbergs nach Borsum, wo sie auch den Adlumer Bereich übernahmen – und sich daher Großvögte nennen durften. Vom Großvogt Blumenberg gibt es in Borsum mehrere sichtbare Zeugnisse. So eine Balkeninschrift am Haus Sander, das ihm damals gehörte, und an einem Balken im Borsumer Kirchturm, für dessen Aufbau er damals mit verantwortlich war.
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