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Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name ? ?
Name FRIEDRICH
Name VERH. FRIEDRICH

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt geschätzt 1720
Ereignis
Heirat 1751 Neumühle, Woldenberg Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

? FRIEDRICH
Heirat Ehepartner Kinder
1751
Neumühle, Woldenberg
Johann Friedrich SARTORIUS

Quellenangaben

1 Die Neumühle Woldenberg
 ein Auszug aus Die Neumühle Aus der Geschichte der im 17. Jahrhundert modernsten Woldenberger Mühle / [Ed: Es gibt sie noch heute in Dobiegniew als "Nowy Mlyn"] Gefunden in: Rau-Sammlung (Seite 45-47). Der folgende Text ist offensichtlich um 1938 entstanden. Der Autor ist der Historiker Gustav Ohst (Berlin-Tempelhof). Leider war bislang kein Foto der alten Neumühle aufzutreiben. Die älteste der zahlreichen Mühlen Woldenbergs - es gab hier Ende des vorigen Jahrhunderts 4 Wasser- und 5 Windmühlen - ist die halbwegs zwischen dem Dorf Schlanow und der Stadt gelegene Neumühle. Mag ihr Name heute paradox erscheinen, sie erhielt ihre Bezeichnung schon, als sie seinerzeit die neueste Mahlmühle unserer Gegend wurde, deren Räder sich über die treibende Kraft des Flusses drehten, das aus dem Woldenberger Stadtsee zur Drage fließt [Ed: das Mehrenthiner Fließ]. Wohl besaß die junge Stadt, deren Gründung auf einem slawischen Flecken 1298 erfolgte, schon eine Wassermühle oberhalb, d. h. nördlich der Stadt. Sie die in der Gegend des heutigen Gramsfelde lag, scheint bei dem sogenannten Littauer-Sturm im Jahre 1336, der hier ganze Dörfer in Brand setzte, vernichtet worden zu sein. Die südlich der Stadt unmittelbar vor ihren Wällen gelegene Wassermühle, die fiskalisch war, konnte die Stadt schon 1313 durch Kauf an sich bringen. Diese Stadtmühle blieb denn auch jahrhundertelang die einzige Mühle der Gegend. .... 1680 ist der Müller Andrehsen Pächter der Mühle. Nach ihm kamen der Müller Friedrich, dessen Witwe die Neumühle als Pächterin behielt. Im Jahre 1751 heiratete die Witwe Friedrich den Müller Johann Friedrich Sartorius, der aus Schochwitz im Kreise Mansfeld kam und der Sohn eines Baders und Chirurgen war. Seit dieser Zeit blieb nun die Neumühle bis zum Jahre 1906, also über 150 Jahre, in ununterbrochenem Besitz der Familie Sartorius. Sie wurde von den Vätern auf die Söhne vererbt. Der im Besitz zunächst folgende Sohn des Johann Friedrich Sartorius war Johann August Sartorius, der sich mit der Tochter Modesta des Besitzers der städt. Wassermühle Wolfram verheiratete. Mach dem Tode des Johann August Sartorius pachtete sein Sohn Carl Sartorius die Mühle. Er war am 26. Juni 1811 geboren und hat sie bis zu seinem Tode im Jahre 1880 besessen. Inzwischen war durch Gesetz vom 15. September 1818 der Mühlenzwang, das sogenannte Bannrecht, wonach ganze Ortschaften zum Mahlen ihres Getreides pp. einer bestimmten Mühle zugewiesen waren, aufgehoben. Jeder durfte mahlen lassen, wo und wie er wollte. Sartorius erhielt vom Fiskus als Entschädigung für den aufgehobenen Malzzwang eine Abfindung von 93 Thalern. Ferner wurde ihm mit dem 1. Jan. 1837 das Eigentum an der bisher erbpachtweise besessenen Mühle zugesprochen. Die Dominalabgaben, die bisher 155 Scheffel 7 Metzen Roggen und 73 Thaler 4 Sgr. [Ed: Silbergroschen] 11 Pfg. in barem Geld betragen hatten, wurden nunmehr auf einen jährlichen Dominalzins von 30 Thalern ermäßigt. Mit dem verbrieften Eigentumsrecht an der Mühle wollte Carl Sartorius auch die alten Fischereirechte in seine eigene Hand bringen. Aber auch der Magistrat Woldenberg war seinerseits nicht gewillt, sich die Rechte, die das Stockheimsche Privileg von 1439 in bezug auf die Fischerei für die Stadt geschaffen hatte, verkümmern zu lassen. Zu diesem Zwecke und um Klarheit zu schaffen, beauftragte der Bürgermeister Menger im Jahre 1871 den städtischen Fischer Schulz, auf dem Fließ bei der Neumühle zu fischen und den Besitzer der Papiermühle, Schulz, veranlaßte er, dem Sartorius die Reusen wegzunehmen und sie mit Fischen dem Ratmann Falbe zu übergeben. Sartorius reagierte, wie gewünscht, mit Anstrengung eines Besitzstörungsprozesses. Dieser Prozeß zog dann aber einen Rattenschwanz ähnlicher Streitfragen nach sich, Anerkennung und Aberkennung von Rechten irgend welcher Art usw. Erst im September 1878 wurden diese Streitigkeiten abgeschlossen, deren Rubrum beide Parteien durch alle Instanzen getrieben hatten. Sie endeten mit der Feststellung, daß Sartorius kein Recht habe, das Mühlenfließ zu befischen. Im Jahre 1842 war der unternehmungslustige Carl Sartorius Stadtbürger geworden, obwohl die Neumühle politisch zur Gemeinde Schlanow gehört. Er hatte auch, dem Zuge der Zeit folgend, eine Ziegelei auf seinem Lande errichtet, die aber leider wie die meisten kleineren Ziegeleien nicht lebensfähig blieb. Auch eine Schneidemühle für Holz legte er der Mühle zu. Nach seinem Tode (1880) ging das Besitztum auf seine Witwe und seine Kinder über. Es wurde daraus eine Offene Handelsgesellschaft, deren Leiter die beiden Söhne des Verstorbenen, Otto und Friedrich Sartorius, wurden. Nachdem auch die Holzschneidemühle abgestoßen war, legten die beiden Brüder Sartorius im Jahre 1898 das erste Elektrizitätswerk für die Stadt Woldenberg auf ihrer Mühle an. Die Dynamos erhielten natürliche, nichts kostende Wasserkraft und man sollte annehmen, daß die Anlegung gerade dieses Elektrizitätswerkes eine billige Stromversorgung für Woldenberg bedeutet hätte. Allein die damaligen Anschauungen der kleine Stadt über Wert und Vorteile der Elektrifizierung waren recht geteilt, und da die Dynamos sich wegen zu schwachen Wassergefälles nicht genügend schnell drehen konnten, brachten sie es nur auf 120 Volt (Wechselstrom), kamen also nicht auf den Normalstrom der Städte mit über 200 Volt. Dazu traten noch recht häufig längere oder kürzere Betriebsstörungen ein. Angesichts dieser Lage hatte die Firma Sartorius in der Stadt nur 172 Kunden, die Strom abnahmen. Alle übrigen Einwohner zogen es vor, mit dem althergebrachten Petroleum weiter zu leuchten. Auf die geringe Abnehmerzahl hin mußte die Firma Sartorius die Kilowattstunden mit 60 Pfg. berechnen. Im September 1905 brannte die Elektrizitätsanlage nieder. Dieser Brand vernichtete aber auch die gesamte Mahlanlage und das Dach des zweistöckigen Wohnhauses, das Carl Sartorius in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts hatte errichten lassen. Von diesem Unglück konnten die Brüder Sartorius sich nicht mehr erholen. Sie meldeten den Konkurs ihres Gesamtbesitzes an, zu dem 360 Morgen für die Landwirtschaft gehörten. 1906 ging das Gesamtmaterial, das, wie bereits gesagt, über 150 Jahre in der Familie Sartorius gewesen, in das Eigentum des Kaufmanns Alexander Rubensohn und den Creditverein in Woldenberg über. Zwei Jahre später verkauften diese die Neumühle mit der Landwirtschaft an den Müller Kurth aus Hagelfelde, der den Besitz im Herbst 1910 an den Landwirt Hermann Raymann, der aus Bulowstal, Kreis Obornik kam, weiterverkaufte. Raymann besitzt die Neumühle noch heute. Für den Mahlbetrieb hat er geeignete Fachkräfte angestellt. Noch ein Wort über die beiden zuletzt genannten Brüder Sartorius: Der älteste, Otto, ging sogleich nach Verlassen der Neumühle in eine landwirtschaftliche Stellung nach Marienwalde. 1909 wurde er Amts- und später Gemeindevorsteher in seinem eigentlichen Heimatdorf Schlanow. Diese Aemter hatte er trotz seines Alters mit seltener Pflichttreue, Eifer und Gewissenhaftigkeit bis zum Jahre 1930 geführt. Mit 89 Jahren ist er, der Altersrentner geworden war, im Jahre 1936 im Krankenhaus in Woldenberg verstorben. Friedrich, der etwas jünger als Otto war, fand nach Verlassen seines angestammten Besitzes ebenfalls Unterkommen auf den Gütern der Umgegend als Inspektor. In seinen letzten Lebensjahren hielt er sich bei seinem Bruder Otto in Schlanow auf. Er starb 83jährig, im Jahre 1931. Mit diesen beiden Brüdern Sartorius ist die Familie ausgestorben, da die Letzten des Stammes unverheiratet geblieben waren.

Datenbank

Titel Gesamtfamilie Dörry, Doerry, Dörrien samt Nebenlinien und etlichen Mütterlinien und Namensvarianten.
Beschreibung Enthält u.a. folgende Geschlechterfolgen:
Geschlecht Dörry mit Namensvarianten und etlicher Mütterlinien, Quellen: eigene Forschungen (inkl. verschiedener Familienmitglieder);
Geschlecht Dörrien mit Namensvarianten, Quellen: Die Dörriens, 1910;
Genealogien Hildesheimer Ratsgeschlechter, 1988;
Roth's Leichenpredigten;
Geschlecht Kypke mit Namensvarianten, Quellen: Kurze Geschichte der Familie Kypke,1904;
verschiedene Pfarrerbücher;
Geschlecht Tappe(n) mit Namensvarianten, Quellen: Tappen'sches Familienbuch, 1888;
Geschlecht Malsy mit Namensvarianten, Quellen: eigene Forschungen (inkl. verschiedener Familienangehörigen);
Hochgeladen 2024-02-25 10:27:21.0
Einsender user's avatar Rainer Dörry
E-Mail rainer@rainer-doerry.de
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