Joachim BUSSE

Joachim BUSSE

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Joachim BUSSE
Religionszugehörigkeit EV.

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 7. September 1667 Etingen,,, nach diesem Ort suchen
Bestattung 5. Mai 1719 Etingen,,, nach diesem Ort suchen
Taufe 11. September 1667 Wegenstedt,,, nach diesem Ort suchen
Tod 23. April 1719 Etingen,,, nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Emerentia Dorothea HEINEMANN

Notizen zu dieser Person

Sterberegister Etingen 1719, Seiten 377 bis 339: " Den 23. April, in der folgenden Nacht, hat sich Joachim Buße, Ackermann zu Etingen, und ein gottesvergeßener Kerl, nachdem er alle das Seine liederlich versoffen, und herdurchgebracht und sich in dem Bergkruge in Wegenstedt besoffen, in dem Wischholtzezwischen dem Wege von Wegenstedt nach Zielbeck, an einem Zacken vom Eichbaume, mit einem Sielen- und Pferdestrick selbsten erhencket, ist erstlich den 25 also auff den Knien bey ende gefunden, und den 26 ten von dem Schinder aus Haldensleben abgeschnitten, und ein wenig dabey nach der Höhe in ein Loch verscharrt worden, auff Anordnung des Herrn Gerichtshalters Voßwinckels zu Flechtingen, und hat Weib und Kinder in höchster Armuth sitzen laßen. Hierauf ist aber ein Gerücht entstanden und ergangen, daß vorgedachter Joachim Buße vorher were ermordet worden, und sich selbst nicht erhencket hätte. Eß ist auff dem Felde herumb visitieret worden und hat sich befunden, daß ein langes Stücke hinauff nach der Landstraße von Wegenstedt nach Etingen gleich gegen der Schinderkuhle über, hart an dem Wege zur linken bey einem alten Eichenbaum und Birkenbusch 3 Merckzeichen sich gefunden, alwo viel Blut vergoßen. Den 29. April ist der Schöppe Andreas Seelwieß mit dem Schultzen Johann Lauken zu Etingen, und auch des entleibten Bußens Fraue, als ich der Pfarrer aus dem Beichsstuhl zu Wegenstedt gekommen war, zu mir in die Pfarre gekommen, haben angegeben, nicht allein die Spurzeichen, sondern mich auch anbey ersuchet, ich möchte doch mit ihnen gehen und den Ort besichtigen, das ist geschehen, und hat man es auch alß wahr gefunden, daß an dem Busche immer einige Schritte von einander 3 Stellen mit Blut belauffen gewesen, und in der Furche könnte der Cörper nach dem Raume durch Zweie getragen worden. Es ist gleich dem Gerichte zu Flechtingen notificiret worden. Darauff ist verordnet, daß der Cörper den 2 ten Maji wieder auffgegraben und besichtiget worden von dem Herrn Doctore Flemmingen, und dem Herrn Feldscherrer Remscheid aus Haldensleben, im Beysein des Herrn Justitiary Voßwinckels, und Herrn Pensionary Hägemanns zu Flechtingen, und vieler anwesender Leute, und hat sich bey und in der Section befunden, daß an demCörper sich etliche Merkmale so wol auff der Brust als auch am Kopffe gezeiget, daß er warhaftig entleibet gewesen von andern, und darauff erhänget worden am abgedachten Orte. Der Schulmeister zu Etingen August Heynemann, und dessen Sohn Johann Andreas Heynemann, ehemaliger Buchbinder zu Helmstedt sind flüchtig geworden, und muthmaßet man daher, daß sie die Thäter seyn müsten. Der erste ist des Entleibten sein Schwiegervater, und der andere jenes Frauen Bruder. Mehrgedachter Cörper ist hier recht in ein Sarck geleget, und den 5 ten Maji auff dem Kirchhofe dicht an der Plancke nicht weit von dem Lindenbaum ohne Gesang und Clang, weil er übel gelebet, begraben worden von denen Freunden. Den 31 ten Maji ist der alte Schulmeister August Heynemann in Calvörde ergriffen, nach ausgeschickten Steckbriefen, und daselbst gefänglich eingezogen worden. Den 15 ten Juny ist er dem Gerichte zu Flechtingen überliefert worden und hat anfänglich nicht gestehen wollen den Mord, als nur so viel, daß sein Sohn die That schon verübet hatte, als er were darzugekommen, hätte demnach den Cörper ihm ausgeholffen, dener ihm solte vom Wege tragen. Als ihm aber die Tortur zuerkant, hat er fast dieselbe ausgehalten, biß da ihm die sogenannten Spanischen Stiefeln angeleget, und er auff der Leiter gefeßelt worden. Hat er alles richtig bekand, daß er samt seinem Sohne mitStockstößen und Schlägen Jochen Bußen, am obengenannten Orte ermordet, und darauff auch an dem Baum gehencket hätte. Aus Ursache weil Buße die Pferde, so der Buchbinder ihm zugeführet, nicht hätte bezahlen wollen, sondern ihn beschuldiget, er möchte sie wol gestohlen haben. Die Mordthat ist geschehen den 23 ten April des Nachts umb 10 Uhr. Nachdem der Vater nun sehr lange gefangen geseßen, und obschon auff allerhand Weise Steckbriefe ausgeschicket, der Sohn sich nicht gefunden, so hat Urtheil-Recht endlich erkannt, daß der alte August Heynemann jüngst decolliret und darauff der Cörper auffsRad geflochten werden sollte. Und das ist, nachdem er sich zuvor sehr wol zum Tode bereitet, auch geschehen, nicht weit von dem Ort, wo der Mord geschehen, unterwegs nach Wegenstedt, mitten auf der Landstraßen, den 3 ten Nov. 1719 in dem 71. Jahre seinesAlters. Der flüchtige Sohn, obengenannt, wird in 3er Herren Lande, angeschlagen und cotiret.

Quellenangaben

1 Ortsfamilienbücher Ohrekreis, Kurt Bartels, Kappeln

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Hochgeladen 2018-02-01 19:06:19.0
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