Franziska Adolphine SAGER

Franziska Adolphine SAGER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Franziska Adolphine SAGER
Religionszugehörigkeit EV.

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt geschätzt 1790
Tod nach 1851
Heirat 2. Oktober 1835 Stralsund Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen

Eltern

? SAGER

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
2. Oktober 1835
Stralsund
Johann Carl PRÄTORIUS

Quellenangaben

1 Johann Carl Prätorius
 Johann Carl Prätorius Neuer Nekrolog der Deutschen, Neunundzwanzigster Jahrgang, 1851. Erster Theil - Mit einem Portrait Weimar 1853 Druck und Verlag von Bernh. Friedr. Voigt. Seiten 646ff -- 165. Johann Karl Prätorius Kaufmann und Stadtbuchhalter zu Stralsund; geb. den 19. Dez. 1790, gest. den 19. Aug. 1851 *) *) Nach "Bericht des liter.-gesellig. Vereins zu Stralsund". 1850 und 1851 Der Verstorbene war geboren zu Güstrow, wo sein Vater, Christian Friedrich P. (geb. am 20. Nov. 1737, gest. am 4. Mai 1816), Besitzer der Schloß-Apotheke war. Seine Mutter, des vaters zweite Gattin, war Karoline Sophie Georgine, Tochter des Kantors Dörri zu Friedland in Mecklenburg-Strelitz. Nach viollendetem neunten Lebensjahre (Weihnacht 1800) ward der junge Karl mit seinem einzigen rechten Bruder Johann (+ 1845) in das Gymnasium (gewöhnlich Domschule genannt) seiner Geburtsstadt gethan. Er genoß hier, besonders unter der Leitung der Professoren Fuchs und Besser den Unterricht bis Sekunda. Neben dem Gymnasial-Unterrichte besuchte er auch mehrere Jahre hindurch die Gesangschule des damaligen Organisten Fischer, eines tüchtigen Tonkünstlers, der nach Kräften bemüht war, den trefflichen Tenor des jungen P. auszubilden. Zu Michaelis 1807 ging P. aus Sekunda ab, um sich dem Handel und der Kaufmannschaft zu widmen. Der Vater gab ihn in das Manufakturgeschäft von J. C. Schlüter nach Stralsund, welcher Stadt er von da ab ununterbrochen, also über 43 Jahre, angehört hat. Nachdem er sich im Detail-Geschäft ausgebildet, trat er in das Komtoir des Sohnes seines bisherigen Principals, J. D. Schlüter, über, wo er bis 1816 verblieb. Während dieser Zeit war er Geschäfte halber geraume Zeit in Gothenburg, wo er mit dem bekannten August Binzer, der damals ebenfalls Komptoirist war, innige Freundschaft schloß, zu der die Gesanglust Beider den nächsten Anlaß gab. Noch im Sommer des J. 1816 ward er Bürger und verheirathete sich am 12. Sept. desselben Jahres mit Jungfrau Johanna Hermine Reimer, Tochter des Rathsverwandten R. daselbst. Nach einer fast 17jährigen glücklichen Ehe starb ihm diese Lebensgefährtin am 27. Jan. 1833. Nachmals verheirathete er sich wieder am 2. Okt. 1835 mit Jungfrau Franziska Adolphine Sager, der jüngsten Tochter des Leibmedikus Dr. Sager. P. erfreute sich im Ganzen einer kräftigen Gesundheit; allein seit dem J. 1845 litt er lebensgefährlich und rang mit dem Tode. Aber der dreijährige Gebrauch der kissinger und brückenauer Heilquellen und seine natürliche, ihm innewohnende Heilkraft bereiteten ihm eine so glückliche Genesung, daß er in seinen letzten Lebensjahren in gewohnter Frische und Kraft wieder dastand, bis ihm im Frühlinge des J. 1851 auf's neue Krankheit und vielfache Gemüthsbewegung ein tödtliches Leiden zuzog, dem er nach wiederholten Anfällen nach kurzem Kampfe erlag. Am Morgen des 22. Aug. wurden seine irdischen Ueberreste nach dem Knieper Kirchhofe hinausgeleitet zu ihrer letzten Ruhestätte, wo der vieljährige Freund des Verstorbenen, Pastor Tamms, ihm die Grabrede hielt, vor und nach welcher gesangkundige Freunde ihm zur Liebe und Ehre Lieder sangen. P. war nicht nur ein gewandter, feingebildeter Kaufmann und rastlos thätiger Geschäftsmann, sondern auch ein Freund und Beförderer der Kunst und alles Schönen, ein treuer, theilnehmender Freund, ein liebender Gatte, ein christlichgesinnter Menschenfreund, ein heiterer aufgeweckter Gesellschafter, der Jedem mit Vertrauen entgegenkam, und dem jeder Unbefangene sich auch leicht anschloß. Zwei Seiten in seinem Leben sind es aber besonders, die eine nähere Betrachtung verdienen: sein Gesang und seine Theilnahme am neuvorpommerschen Kunstverein. Der Heimgegangene besaß eine Tenorstimme, wie sie nur selten gehört wird. Er hat, besonders seit dem J. 1816, Viele mit dieser herrlichen Gabe erfreut. Er verband mit dem schönen Metall seiner Stimme eine seltene Biegsamkeit derselben, so daß er auch, von einem feinen Ohre unterstützt, schwierige Passagen mit Leichtigkeit sang. Wenn er, der kein Insstrument spielte, von seinem 18. Jahre an gründliche Gesangs- und überhaupt eine musukalische Ausbildung erhalten hätte, so würde er ohne Zweifel ein Tenorsänger geworden seyn, der Deutschland mit seinem Ruhme erfüllt hätte. Der selige Münchmeyer, braver Bassist, entdeckte bald das ausgezeichnete Talent des jungen P. und bildete mit ihm und noch zwei Freunden ein treffliches Männer-Quartett. Dasselbe stellte sich im J. 1824 an die Spitze des stralsunder ersten Gesangvereins, und als sich im Oktober 1825, besonders auf Betrieb des sel. Ernst Rühs, daselbst eine Liedertafel von 12 Theilnehmnern bildete, so ward jenes Quartett wiederum die Seele dieses sinnigen Vereins, der acht Jahre lang nicht nur sich, sondern auch dazu geladenen Gästen allmonatlich einmal (im Sommer gewöhnlich auf Rügen) die schönsten Stunden der reinsten Freude und des harmlosesten Genusses bereitete. Das wackere Quartett wurde seit dem J. 1824 in öffentlichen Konzerten und heiteren Privatgesellschaften mit Freude gehört. So trug dasselbe, an der Spitze der Liedertafel, im Sommer 1828 zur Verschönerung der Säkularfeier des Wallensteinfestes bei, wo die Liedertafel ein eigenes Segel-Fahrzeug einnahm, dem sich viele andere, unter Gesang den Dänholm umsegelnd und den Strelasund durchkreuzend, anschlossen. P., als erster Tenorist und Münchmeyer, als erster Bassist, sangen nicht nur hier, sondern auch im nahen Greifswald in allen größeren Konzerten, wo P. sowohl in Arien als Ensemble-Stücken durch seine schöne Stimme, durch reinen Gesang und ergreifenden Vortrag alle Zuhörer entzückte. Besonders glänzend war für P. der Sommer des J. 1827, wo die berühmte Catalani sowohl hier als auch in Putbus sang. In einem Konzerte in Putbus sang er unter allgemeinem Beifalle mit der weltberühmten Sängerin, die selbst über seinen Tenor staunte, ein Duett aus Tankred. Auch der bekannte Tenorist Mantius, den P. schon als rostocker Studenten gekannt hatte, sang damals in Putbus; allein die Meinungen darüber, ob P. oder Mantius die schönste Stimme hätte, waren sehr getheilt. Die gefeierte Königin des Geswangs verehrte unserm P., wie Jedem der drein übrigen Mitglieder des Quartetts, ein Geschenk zum Andenken. Ueberhaupt hat P. in Gemeinschaft mit seinem Freunde Münchmeyer viel für Belebung des dortigen Kunstgesanges gethan, indem er nicht allein stets gern bereitwillig war, in öffentlichen Konzerten, namentlich in Oratorien als Solo-Tenor mitzuwirken, sondern indem er auch in den Proben immer freundlich war und durch seine liebenswürdige Persönlichkeit und anmuthigen Umgangsformen das übrige, sowohl das weibliche als männliche Personal des Sängerchors bei Geduld und guter Laune erhielt. Nach dem Tode seines Freundes Münchmeyer (1837) ist er nur selten noch öffentlich als Sänger aufgetreten, ja er sang auch nicht einmal in Privatkreisen, um so, gern gehört, in der Erinnerung des Publikums fortzuleben, bevor die Zeit auch seiner Stimme die Spuren der Vergänglichkeit aufgedrückt hätte. Mit der Liebe zur edlen Gesangskunst, die er selber so trefflich ausübte, verband er auch eine große Liebe zur Malerei. Er besaß selbst eine kleine Sammlung werthvoller Gemälde und fühlte tief die Bedeutung der Malerei für allgemeine Bildung. Daher hatte er schon vor Jahren mit gleichgesinnten Freunden sich besprochen, um einen Kunstverein für Neuvorpommern und Rügen in's Leben zu rufen. Endlich ward am 4. Aug. 18471 ein solcher Kunstverein gestiftet, zu dessen Verwaltungs-Ausschuß er vom Tage der Stiftung bis zu seinem Tode gehört hat. Ihm fiel gleich bei der Stiftung das Amt des Schatzmeisters und Schriftführers zu, das er mit unsäglicher Mühe und Sorgfalt verwaltet hat. Er hat den sehr ausgebreiteten Briefwechsel mit den fernwohnenden Künstlern unausgesetzt geführt, die seine Thätigkeit auch willig anerkannten. Der Verstorbene hielt Reisen mit dem größten Rechte nicht blos für die edelste Art der Erholung und Vergnügung, sondern zugleich für ein treffliches Bildungsmittel. Daher reiste er gern; leider ! aber hatten die Reisen in den letzten Jahres seines Lebens größtentheils des Zweck, seine geschwächte Gesundheit wieder herzustellen. P. wußte aber auch mit Geschmack und mit Nutzen zu reisen; denn das wahre reisen ist auch eine Kunst. Seine Hauptreisen, die sich über alle Gegenden des schönen undm großen Vaterlandes und zum Theil über dasselbe hinaus erstreckten, hat er in den jahren 1833 - 1850 gemacht; seit 1836 reiste er fast nur in Begleitung seiner treuen Lebensgefährtin und erfreute sich an ihrer Seite nicht nur der Schönheiten der Natur, sondern auch der Erzeugnisse der Kunst; vor Allem aber zogen ihn die Menschen an. So hat er während seiner Reisen viele anziehende Bekanntschaften gemacht, die in einigen Fällen zu wahrer Freundschaft wurden. Auch im heimischen Stralsund hat er der Fremden Viele kennen gelernt; denn selten kamen in früheren Jahren Tonkünstler hierher, die ihn nicht aufsuchten und von seiner zuvorkommenden Gastlichkeit Beweise genossen. Was die zwei von ihm bekleideten städtischen Aemter betrifft, so war er seit 1826 Stadt-Buchhalter und seit der Stiftung der Sparkasse (1827) zuglreich Rechnungsführer derselben. Beiden widmete er viele Zeit und Mühe, ja er war noch in den letzten Tagen und Stunden seines Lebens mit dem Ordnen und Abschließen der mühsamsten Rechnungen beschäftigt. Der Heimgang des Mannes, der ohne Zweifel eine der liebenswürdigsten und anziehendsten Persönlichkeiten Stralsunds gewesen, ist nicht blos der treuen hinterbliebenden Witwe und seinen nächsten Angehörigen, sondern allen Denen überaus schmerzhaft, die ihn nur irgendwie näher gekannt haben und deren sien Viele. Dem liter.-gesell. Vereine gehörte er seit dessen Stiftung an und hat die gabe seines köstlichen Gesanges in den ersten zwei bis drei jahren auch im Kreise dieses Vereins an der einfachen, traulichen Abendtafel nicht selten zur Erheiterung der Mitglieder ertönen lassen.

Datenbank

Titel Gesamtfamilie Dörry, Doerry, Dörrien samt Nebenlinien und etlichen Mütterlinien und Namensvarianten.
Beschreibung Enthält u.a. folgende Geschlechterfolgen:
Geschlecht Dörry mit Namensvarianten und etlicher Mütterlinien, Quellen: eigene Forschungen (inkl. verschiedener Familienmitglieder);
Geschlecht Dörrien mit Namensvarianten, Quellen: Die Dörriens, 1910;
Genealogien Hildesheimer Ratsgeschlechter, 1988;
Roth's Leichenpredigten;
Geschlecht Kypke mit Namensvarianten, Quellen: Kurze Geschichte der Familie Kypke,1904;
verschiedene Pfarrerbücher;
Geschlecht Tappe(n) mit Namensvarianten, Quellen: Tappen'sches Familienbuch, 1888;
Geschlecht Malsy mit Namensvarianten, Quellen: eigene Forschungen (inkl. verschiedener Familienangehörigen);
Hochgeladen 2024-02-25 10:27:21.0
Einsender user's avatar Rainer Dörry
E-Mail rainer@rainer-doerry.de
Zeige alle Personen dieser Datenbank

Herunterladen

Der Einsender hat das Herunterladen der Datei nicht gestattet.

Kommentare

Ansichten für diese Person