Arnold IV. WESENFELD

Arnold IV. WESENFELD

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Arnold IV. WESENFELD
Beruf 2. Bürgermeister ab 16. Juni 1698 Frankfurt/Oder Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen
Beruf ref Probst Frankfurt/Oder Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen
Religionszugehörigkeit EV.
title Professor ab 17. April 1691 Frankfurt/Oder Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 10. Juli 1664 Bremen Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen
Bestattung 12. Oktober 1727 Frankfurt/Oder Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen
Taufe 10. Juli 1664 Bremen Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen
Tod etwa 12. Oktober 1727 Frankfurt/Oder Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen
Heirat 20. Oktober 1699 Frankfurt/Oder Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
20. Oktober 1699
Frankfurt/Oder
Cornelia WOLTERS

Quellenangaben

1 Die Vorfahren der Geschwister Stephanie, Thorwald und Leonie Erbslöh
 Albert Andreas Erbslöh Die Vorfahren der Geschwister Stephanie, Thorwald und Leonie Erbslöh",
2 Familien-Chronik Dörry - Teilbereich Familie Wesenfeld
 Familien-Chronik Dörry - Teilbereich Familie Wesenfeld
3 Lebensbeschreibung Anold Wesenfeld IV
 Arnold wurde, wie auch sein Bruder den Wissenschaften zugeführt. Nachdem er zuerst die Lateinschule durchlaufen, trat Arnold mit 17 Jahren im Jahre 1681 in das Gymnasium illustre in Bremen als Schüler ein, um dort mehrere Jahre zuzubringen. Wohl vorbereitet bezog er darauf die Universität in Frankfurt a./O. und widmete sich der Theologie und den schönen Wissenschaften. Für die Leitung des Vaterlosen sorgte der Oheim Riesselmann. Arnold erlangte mit 27 Jahren in öffentlichem Examen am 17.April 1691 auf Grund einer Dissertation "De injuria hominis in se, quoad animam et dignitatem hominis" die philosophische Doktorwürde. Jetzt durfte er an der Universität Vorlesungen halten und verdankte es neben der Empfehlung des Oheims Riesselmann der Fürsprache und dem Vorschlage seines Schwagers Tido Henrich von der Lith, daß er bereits am 1.Februar des folgenden Jahres als Professor der Logik, Metaphysik und Ethik bzw. der rationalen und ethischen Philosophie in das Ordinariat der Hochschule aufgenommen wurde. Unter den Frankfurter Professoren waren außer Prof. Riesselmann, dem engeren Landsmann, auch Arnolds Oheime mütterlicherseits, Friedrich Reichel, ein Schlesier, und Johannes Simoris, ein Anhaltiner, beide als Theologen, tätig gewesen. Durch diese Verwandtschaften ergaben sich von selbst die engsten Beziehungen der Wesenfelds zur Frankfurter Universität, an welcher nun auch Arnold wirken sollte. Das Statut der Universität fand in den Jahren 1609/10 seine definitive Form. Es behandelt auch besonders die Privilegien und die Pflichten der Lehrer. An der Spitze des Lehrkörpers steht der Rektor. Seine Amtszeit dauert in der Regel ein Jahr. Bei der Einführung übergibt der abgehende Rektor dem Neugewählten die Universitäts-Insignien, Siegel und beide Szepter. Der Rektor hat den Vorsitz im von sämtlichen ordentlichen Professoren gebildeten Senat, wacht über die Gerechtigkeiten, Privilegien und Einkünfte, übt Aufsicht über Kirchen und Schulen, handhabt die Justiz und Polizei an der Universität und übt dementsprechend die Aufsicht über die ganze Kommunität aus; auch unterstehen ihm die Angelegenheiten der Stipendien, Lehen, Kassen und Bauten. Dazu stehen ihm zur Verfügung: ein Syndikus, ein Sekretär, ein Rendant, 2 Pedelle, ein Bote und ein Wärter. Unter dem Rektor hat der Dekan den ersten Rang unter den Professoren. Den Professoren der Frankfurter Alma Mater standen nicht zu unterschätzende Vorteile zu. Sie besaßen Accisefreiheit für alle Güter, waren von Vermögenssteuern befreit; ihre Häuser durften nicht mit Einquartierung belegt werden; für ihre Schriften gab es keine Zensur wie anderswo; Witwen und Kinder behielten den Gerichtsstand des Vaters (Gerichtsbarkeit der Universität); den Witwen stand ein Gnadenjahr mit dem vollen Gehalt des verstorbenen Mannes zu. Auch genossen die Witwen die Vorteile der aus Stiftungen stammenden Witwen-Fonds. Daß die Professorenschaft an einer Universität wie derjenigen von Frankfurt a/O. gesellschaftlich eine Schicht für sich bildete, konnte sich leicht aus solcher Sonderstellung ergeben. Die Hervorhebung des Standes der Lehrenden an den höchsten Schulen des Landes seitens der Stifter geschah nicht nur im Interesse der Lehrenden selber, sondern auch in Absicht einer möglichsten Freiheit der Schüler und in Hinblick auf die spätere Stellung der durch die Schule Hindurchgegangenen. In den Jahren 1698 und 1703 bekleidete Arnold Wesenfeld das Rektorat. Er genoß allgemeines Vertrauen auch in städtischen Kreisen. Die Bürgerschaft wählte ihn in den Senat und viele Jahre bekleidete er nebenamtlich die Würde des Zweiten Bürgermeisters der Stadt. Neben dieser vielseitigen amtlichen Tätigkeit war Arnold auch schriftstellerisch fruchtbar und gab eine Reihe von Schriften und Reden zum Druck. Von Interesse sind seine beiden, in deutscher Sprache verfaßten Abhandlungen, betitelt: "An die mitten unter den Christen suchenden aber vergeblich findenden Heiden"(1718) und "Versuch, wie die Moral unter den Christen zu verbessern. Zeigt erstere Schrift einen klaren Blick in die wirklichen Zustände der damaligen Christenzeit, so die letztere ein tiefes Eindringen in die philosophischen Probleme der Zeit. Philipp Jakob Spener, Prof. theol. und Pfarrer in Frankfurt a/Main (später Probst an St. Nicolai in Berlin), hatte 1675 mit seinen "Pia desideria" großes Aufsehen erregt und auf eine Besserung des in starrer Orthodoxie verflachten kirchlichen Christentums hingearbeitet. Die hieraus sich ergebende innerliche Erneuerungsbewegung, in der Kirchengeschichte mit dem Ausdruck "Pietismus" bezeichnet, ging zwar mit Spener von lutherischer Seite aus, fand aber auch in reformierten Kreisen kräftigen Widerhall. Arnold griff mit den genannten Traktaten auch in diese Strömungen ein, in denen auch er eine Besserung von Wandel und Leben verfocht. Außer den bereits erwähnten werden noch folgende Arbeiten Arnolds genannt: 1692 "Dissertatio de natura definitionis"; 1694 "Quatuor dissertationes de Philosophia sectaria et electiva"; 1696 "Georgica animae et vitae"; 1713 "Passiones animi"; 1721 "Theosophia theoretica practica"; 1729 "Methodes differendi et conferendi, h. e. ratio et via recte disserendi". Der damals ausgesprochen reformierte Charakter der Frankfurter Akademie brachte auch Annäherungen zu den niederländischen und wallonischen Flüchtlingen, welche infolge der niederländischen Freiheitskriege und später der Aufhebung des Ediktes von Nantes sich nach Deutschland und auch nach der Mark Brandenburg begeben hatten, mit sich. Uns interessiert speziell die Flüchtlingsfamilie Wolters. Diese wanderte von Maastricht aus nach Bremen, Stade und Hamburg ein; Zweige verbreiteten sich nach Stockholm und Danzig. In letzterer Stadt hatte der am 16.07.1645 in Hamburg geborene, in Holland Cambridge, Saumur, Genf, Basel und Heidelberg zum Theologen vorgebildete Stephan Wolters eine Pfarrstelle an St. Petri-Pauli erhalten, welche er 44 Jahre in treuer Arbeit verwaltete. Mit ihm, dem Verfasser mehrerer religiöser Traktate, wird Arnold das Interesse im Sinne des damals erwachenden Pietismus geteilt haben. Es kam zu persönlicher Bekanntschaft, welche zu näherer Verwandtschaft führte. Arnold lernte Stephans Tochter Cornelia Wolters kennen und lieben. Am 20.Oktober 1699 fand die Hochzeit in Danzig statt. In Arnolds und Cornelias Haus brachte die Kinderschar reiches Leben. Neun Sprößlinge stellten sich in rascher Folge ein; von ihnen starben drei Töchter in den ersten Lebensjahren und auch der Sohn Friedrich Wilhelm verstarb früh. Von Arnold Wesenfeld sagt von den Steinen, er sei ein Mann von besonderer Frömmigkeit gewesen, was sich auch in seinem Hauswesen ausgeprägt haben wird. 63 Jahre wurde er und segnete das Zeitliche am 12.Oktober 1727. Die Mutter Cornelia sah ihre fünf großgewordenen Kinder alle auf dem Wege zu gesicherter Lebensstellung, ehe auch sie am 28. Januar 1741 verstarb.
4 Geschichte der Familie Wesenfeld
 von E.W. Röhrig, Wuppertal-Barmen - 1934

Datenbank

Titel Gesamtfamilie Dörry, Doerry, Dörrien samt Nebenlinien und etlichen Mütterlinien und Namensvarianten.
Beschreibung Enthält u.a. folgende Geschlechterfolgen:
Geschlecht Dörry mit Namensvarianten und etlicher Mütterlinien, Quellen: eigene Forschungen (inkl. verschiedener Familienmitglieder);
Geschlecht Dörrien mit Namensvarianten, Quellen: Die Dörriens, 1910;
Genealogien Hildesheimer Ratsgeschlechter, 1988;
Roth's Leichenpredigten;
Geschlecht Kypke mit Namensvarianten, Quellen: Kurze Geschichte der Familie Kypke,1904;
verschiedene Pfarrerbücher;
Geschlecht Tappe(n) mit Namensvarianten, Quellen: Tappen'sches Familienbuch, 1888;
Geschlecht Malsy mit Namensvarianten, Quellen: eigene Forschungen (inkl. verschiedener Familienangehörigen);
Hochgeladen 2024-02-25 10:27:21.0
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