Notizen zu dieser Person
Kapellmeister und Komponist. Zeigte bereits früh große musikalische Begabung und erhielt Unterricht in verschiedenen Instrumenten, seine Klavierlehrer waren W. A. Mozart (dessen Klavierphantasie KV 475 er in späteren Jahren ebenso für Orchester bearbeitete wie die Sonate für vier Hände KV 521 und die Orgelphantasie KV 608) und L. Koželuch, sein Orgellehrer J. Hayda, den er auch als Organist an der Wiener Minoritenkirche vertrat. Für den Staatsdienst bestimmt, absolvierte S. 1792–94 die philosophischen Jahrgänge an der Univ. Prag und studierte 1795/96 in Wien Jus. Durch Bekanntschaften mit W. Tomaschek, J. A. Koželuch, J. N. Wittassek, Friedrich Dionys Weber, P. v. Winter (bei dem S. Bühnenkomposition studierte), E. Schikaneder und J. B. Henneberg ermuntert, widmete sich S. ganz der Musik. Nach Kompositionsunterricht bei J. G. Albrechtsberger wurde er 1797 als Kapellmeister (zunächst neben J. B. Henneberg) an Schikaneders Freihaustheater (ab 1801 am Theater an der Wien) angestellt. Er vertonte in den folgenden Jahren Libretti verschiedener Textdichter, v. a. aber von Schikaneder undseinem Bruder Josef S. Die Oper Der Wundermann am Rheinfalle (1799) wurde von J. Haydn besonders gelobt. Mit L. v. Beethoven dürfte S. inengerer Beziehung gestanden haben, 1805 leitete er die UA von dessenOper Fidelio. Vermutlich 1826 verließ S. das Theater an der Wien undschrieb in weiterer Folge fast ausschließlich Kirchenmusik (auch Bearbeitungen der Brüder Haydn und L. Cherubinis); 1826 bewarb er sich (neben F. J. Gläser, A. Gyrowetz, Joachim Hofmann, A. Hüttenbrenner, C. Kreutzer, Fr. Schubert und Wenzel Würfl) erfolglos um die 1827 J. Weigl verliehene Stelle des Vizehofkapellmeisters. In den 1830er Jahren trat er noch als Konzertdirigent in Erscheinung. Unter S.s. Schülern ragen neben C. Haslinger, H. W. Ernst, D. Finkes, J. Fischhof, J. P. Goldberg, L. Hauptmann, F. S. Th. Hölzl, K. A. Krebs, F. Limmer, M. Maretzek, E. Marxsen und M. Schlechter v. a. Franz Krenn, F. Stegmayer, S. Sulzer und F. v. Suppè hervor. Sein Sohn Leopold (?–?) trat in Melk in den Benediktinerorden ein (ca. 1874 Subprior), für dessen Primiz 1831 schrieb S. die Festmesse in f-Moll.