Yazdegerd III. ...

Yazdegerd III. ...

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Yazdegerd III. ...
Beruf Großkönig von Persien

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 617
Tod 651 Mercv, Turkmenistan nach diesem Ort suchen

Eltern

Shahriyar ...

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Notizen zu dieser Person

Yazdegerd III., auch Yazdgird (persisch ‏یزدگرد‎ Yazdgerd [jæzdˈgʲerd], von Gott geschaffen; † 651), aus dem Haus der Sassaniden war von 632 (633?) bis 651 der letzte Großkönig Persiens.

Yazdegerd wurde um 617 geboren und war ein Enkel Chosraus II., nach dessen Tod (628) eine chaotische Zeit im sassanidischen Perserreich angebrochen war, in deren Verlauf eine ganze Reihe nur kurz herrschender Könige und Königinnen die Macht erlangte. Das Reich war sowohl von den Kämpfen im Inneren als auch von dem erst 629 beendeten, blutig geführten Krieg gegen Ostrom erschöpft. Als sich der junge Yazdegerd schließlich als das letzte männliche Mitglied der Königsfamilie durchsetzen konnte, schien die Zeit der Wirren vorbei zu sein, und man machte sich Hoffnungen auf einen Wiederaufstieg des erschöpften Reiches. Und tatsächlich sah es zunächst so aus, als könne der neue König das Reich konsolidieren.

Bald darauf brachen jedoch die muslimischen Araber sowohl in das oströmische als auch in das sassanidische Reich ein (siehe Islamische Expansion). Die Abgesandten des ersten Kalifen forderten die Sassaniden zur Unterwerfung oder zur Annahme derneuen Religion auf, was Yazdegerd aber selbstverständlich ablehnte. Einen ersten Angriff konnten die persischen Truppen in der so genannten Schlacht an der Brücke 634 tatsächlich noch erfolgreich abwehren und die Araber zunächst aus Mesopotamienvertreiben; doch 636 (oder eher 637 oder 638) kam es zur Schlacht von Kadesia im heutigen Irak: Der persische General Rostam Farrokhzād fiel nach hartem Kampf, und seine Armee wurde von den Arabern vernichtend geschlagen. Mit der Niederlage stand den Siegern zunächst kein sassanidisches Heer mehr im Weg, weshalb sie auch fast mühelos Mesopotamien mit der Hauptresidenz Ktesiphon eroberten und den persischen Staatsschatz erbeuteten. Die persische Nordwestarmee, die in Persarmenien und Aserbaidschan stationiert war, griff nicht in die Kämpfe ein - man vermutet, dass sich ihr adliger Befehlshaber hochverräterisch mit den Arabern verständigt hatte. Mit der Niederlage der Römer in der Schlacht am Jarmuk 636 stand den Angreifern zudem auch Syrien offen; da mit einem oströmischen Gegenangriff vorerst nicht zu rechnen war, konnten sie sich weitgehend auf den Krieg gegen Persien konzentrieren. Nach einigen Diskussionen entschieden sich die Muslime dazu, sich nicht mit der Eroberung Mesopotamiens zufriedenzugeben, sondern weiter in die iranische Hochebene vorzustoßen.

Yazdegerd musste derweil aus seiner Hauptstadt Ktesiphon fliehen und zog sich in den eigentlichen Iran zurück, wo er den Widerstand organisierte und Truppen versammelte, um Mesopotamien zurückzuerobern. 642 unterlag jedoch sein Heer in der blutigen Schlacht von Nehawend (oder Nihawand, südlich des heutigen Hamadan) erneut den Angreifern, womit das Schicksal Yazdegerds und seiner Dynastie entschieden war. Denn nun verloren die Großen seines Reiches das Vertrauen auf die Sieghaftigkeit des jungen Königs. Sie wandten sich ab und suchten vielfach Arrangements mit den Eroberern zu treffen oder auf eigene Faust Widerstand zu leisten. Dem Großkönig blieb nur die Flucht nach Osten, wo er hoffte, ein neues Heer aufstellen zu können.

Yazdegerd flüchtete immer weiter nach Osten, stets auf der letztlich vergeblichen Suche nach Unterstützung. Auch richtete er mehrere Hilferufe an das chinesische Kaiserreich der T’ang, die aber aufgrund der Entfernung keine wirksame Unterstützung leisten konnten oder wollten. 651 wurde Yazdegerd III. bei Merw, wohl im Auftrag des dortigen Statthalters, der des Königs überdrüssig war und selbst herrschen wollte, getötet. Die perso-arabischen Autoren berichten noch Jahrhunderte später davon, die Nachfahren des Statthalters bzw. des Müllers, der Yazdegerd in dessen Auftrag getötet habe, würden „Königsmörder“ genannt – nach persischer Vorstellung war die Person des Großkönigs heilig und sakrosankt, der Mord an Yazdegerd war alsoein schwerer Frevel.

Yazdegerds Sohn Peroz konnte zu den Türken und schließlich an den Hof der T’ang-Kaiser fliehen, doch an eine Rückkehr auf den Thron war nicht mehr zu denken; Peroz beschloss sein Leben im chinesischen Exil. Neben Peroz flüchtete auch dessen jüngerer Bruder, Bahram, zum chinesischen Hof. Er unternahm wiederholt den Versuch, auf militärischem Wege in den Iran vorzustoßen und das Reich von der arabischen Besatzung zu befreien, doch blieb ihm der Erfolg versagt. Mit Yazdegerd III. endete somit auch die Herrschaft der persischen Dynastie der Sassaniden. Sein Tod markiert für den Vorderen Orient das Ende der Antike und des Alten Orients und den Beginn des Mittelalters. Yazdegerd war zudem der letzte persische Herrscher, der dem Zoroastrismus anhing. Viele gläubige Zoroastrier zählen daher die Jahre bis heute seit dem Jahr 632/633, der Thronbesteigung des Königs.

Doch auch für manche Muslime blieb die Erinnerung an den letzten Sassaniden wichtig: Nach einer späteren schiitischen Tradition heiratete eine Tochter Yazdegerds III. (Schahr Banu) al-Husain ibn 'Alī und wurde die Mutter des vierten Imams Ali Zain al-Abidin, was den schiitischen Imamen neben der islamischen auch eine dynastische Legitimation – auf beiden Seiten allerdings nur in weiblicher Linie – verleihen sollte (die Vorstellung, dass das Recht auf Herrschaft erblich sei, war auch bei den Muslimen weit verbreitet). Dass diese Legende auf Tatsachen beruht, ist sehr unwahrscheinlich. Dennoch wird ihr Grabmal in Rayy verehrt.

Quellenangaben

1 http://de.wikipedia.org/wiki/Yazdegerd_III.

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Titel Ackermann-Ahnen
Beschreibung Familienforschung Europa Schwerpunkte Hessen, Niedersachsen Hugenotten + Waldenser Europäisches Mittelalter
Hochgeladen 2024-01-01 13:36:39.0
Einsender user's avatar Thomas Wolfgang Ackermann
E-Mail ackermann.fuldatal@googlemail.com
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