Notizen zu dieser Person
Wehner, Georg von Groß Bieberau * ca. 1602, O 18.05.1656 Rhm, Bürger, Müller auf der Ueberauer Mühle, auch Langmüller genannt, oo 20.01.1636 Rhm Keller, Ottilie ~ 11.09.1603 Ueberau,
1651 neuer Hübner zu Ueberau
Dieter- oder Überauer Mühle:
Diese heißt in den Urkunden auch Knorrsche Mühle, liegt zwischen Überau und Reinheim an der Gersprenz, dicht an der Gemarkungsgrenze. Der Mühlgraben zweigt in der Flur „Am Wehr", etwa 900 Meter oberhalb der Mühle ab und vereinigt sich wieder am„Langen Steg" mit der Gersprenz.
Im Erbleihbrief von 1623, der ersten Nachricht über diese Mühle, erlaubt Landgraf Ludwig „Philipp Kolb und Christmann Schlimbacher, eine Mühl mit zweyen Gängen zu bauen", die sie auf eigene Kosten errichten und auch unterhalten sollen. Hierzu verleiht er beiden gleichzeitig einen „Wasserfall zu zweyen Mahlgängen". Nachdem die Mühle fertig ist, müssen die beiden Müller zusammen jedes Jahr „ufü Martini Episcopi" (11. November) 40 Malter Korn geben, zwei Mühlschweine mästen oder für jedes10 Gulden zahlen und anstatt zwei Hunde zu unterhalten für jeden 11 Gulden abliefern und zwar an die Kellerei Lichtenberg oder Darmstadt. Philipp Kolb und Christman Schlimbacher, der 1625 in Reinheim die Scheuer auf dem Grundstück Kaplaneigasse9 verkauft, scheinen die hohe Pacht nicht lange bezahlt zu haben. Schon im Jahre 1631 verleiht nämlich der Landschreiber Johann Daniel Weitzel die Mühle für neun Jahre dem „ehrsamen Johann Müller von Crombach" mit der Pacht von 58V2 Malter Molzerfrucht. Auch dieser Müller hat die Mühle nicht lange besessen, denn es kam 1635 und damit die dunkle Zeit in der Reinheimer Gegend.
1641 beginnt Georg Wehner, Müller und Bürger zu Reinheim, wieder auf der Mühle zu arbeiten. Er schreibt in seinem Kostenverzeichnis: „... als dieselbe bey dem verderblichen Kriegswesen gantz ahm Wehr durch und abgerissen, auch sonsten am Wasserrath gantz verfallen geweßen, daß in etlich Jahren niemands drin gewohnt." In seiner Aufstellung vermerkt er „erstlich gab ich dem Zimmermann Lorentz von Bieberawen daß er daß Waßerrath, Baumwell und Schützbreder wieder gebessert ahn Kost und Lohn geben 8 Gulden 5 Albus". Um das Wehr wieder herzustellen führt er mit seinen beiden Pferden und Wagen „uff 4 Wochen, wie (er) auch 4 Tag Wägen verlohnet, die soviel Steine von Uberaw (brachten) als man wohl ein Hauß mit bawen het können". Nachverschiedenen anderen Aufwendungen kommt er zu einer Summe von 284 Gulden 15 Al-bus. Hierfür erhält er einen Pachtnachlaß auf 5 Jahre. 1646 wird ihm die Mühle verliehen und er hat nach den Jahren mit geringerer Pacht 25 Malter Korn abzuliefern.