Konstanze VON SIZILLIEN

Konstanze VON SIZILLIEN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Konstanze VON SIZILLIEN
Beruf Königin von Sizilien

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1154
Tod 27. November 1198 Palermo, Sizillien, ITA nach diesem Ort suchen
Heirat 27. Januar 1186 Mailand, ITA nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
27. Januar 1186
Mailand, ITA
Heinrich VI. VON HOHENSTAUFFEN

Notizen zu dieser Person

Konstanze von Sizilien (* 1154; † 27. November 1198 in Palermo) war Königin von Sizilien aus eigenem Recht. Sie wurde Posthum, als Tochter des Königs Roger II. von Sizilien und seiner dritten Ehefrau Beatrix von Rethel geboren, deutsche Kaiserinals Ehefrau des Kaisers Heinrich VI., und die Mutter des Kaisers Friedrich II..

Konstanze war bereits unübliche 30 Jahre alt, als sie verlobt wurde. Dies gab später zu Gerüchten Anlass, sie habe, da sie Nonne gewesen sei, päpstlichen Dispens benötigt, aber auch, dasssie äußerst hässlich gewesen sei. Keine dieser Geschichtenkann den Beweis für ihre Richtigkeit antreten.

Der Tod der männlichen Angehörigen ihrer Familie machte Konstanze zur Erbin des Königreichs. Ihr Vater war bereits vor ihrer Geburt gestorben, von Seinen fünf Söhnen war nur noch der jüngste am Leben: Wilhelm I. selbst starb 1166 und hinterließauch nur einen minderjährigen Sohn, Wilhelm II., der erst spät heiratete und dann keine Kinder mehr bekam.

Es ist nicht klar, warum Wilhelm so lange wartete, um einen Ehemann für seine Tante zu finden. Auch ist nicht eindeutig, warum er am Ende Heinrich auswählte, den Sohn und Erben des Kaisers Friedrich Barbarossa, da die sizilianischen und deutschen Herrscher lange Zeit verfeindet waren – und der Papst, ebenso ein Gegner der Kaiser, konnte es nicht befürworten, das große Königreich im Süden in deutscher Hand zu sehen. Und die Adligen des Reiches würden diese Lösung sicher auch nicht befürworten.

Dennoch wurde Konstanze 1184 mit Heinrich verlobt und am 27. Januar 1186 in Mailand mit ihm verheiratet. Wilhelm ließ den Adel und die wichtigen übrigen Männer seines Hofes versprechen, Konstanzes Nachfolge anzuerkennen, falls er ohne direkte Erben sterben sollte. Nach seinem unerwarteten Tod 1189 bemächtigte sich dann sein Vetter Tankred von Lecce des Throns – Tankred warunehelich, hatte aber die Unterstützung der meisten wichtigen Männer des Königreichs.

Konstanzes Schwiegervater starb 1190, im Folgejahr (15. April) wurden Heinrich und Konstanze zu Kaiser und Kaiserin gekrönt. Unmittelbar danach ging Heinrich daran, den durch Tankreds Usurpation bedrohten doppelt, nämlich reichsrechtlich und erbrechtlich, begründeten Anspruch auf das sizilische Regnum einzulösen. Der Konflikt mit Heinrich dem Löwen und der Tod seines Vaters hatten das Unternehmen verzögert. Während dieses ersten, aufgrund einer bei der Belagerung von Neapel ausgebrochenen Seuche gescheiterten Versuchs Heinrichs zur Invasion Siziliens gerietKonstanze durch einen Aufstand in Salerno in die Gefangenschaft Tankreds, der sie allerdings auf Intervention Papst Coelestins III. freiließ und in die Obhut des Papstes überstellte. Auf dem Weg nach Rom entkam sie und kehrte an Heinrichs Hof zurück. Nach dem überraschenden Tod Tankreds (Februar 1194) und der Aussöhnung mit Heinrich dem Löwen (März 1194) gelang Heinrich mithilfe des gewaltigen Lösegeldes für die Freilassung des seit 1192 gefangengehaltenen Richard Löwenherz (Februar 1194) die Eroberung des sizilischen Königreiches schließlich doch noch. Im gleichen Jahr noch zog er nach Süden, bemächtigte sich der Witwe und Kinder des Normannen, setzte Tankreds jungen Sohn Wilhelm III. ab und sich selbst auf den Thron. Am Weihnachtstag 1194 wurde er zum König des sizilischen Regnum gekrönt.

Während Heinrich schnell nach Süden zog, folgte ihm Konstanze aufgrund ihrer Schwangerschaft langsamer. Am 26. Dezember, einen Tag nach Heinrichs Krönung in Palermo, kam sie in der Kleinstadt Jesi bei Ancona mit dem späteren Kaiser Friedrich II.nieder.

Konstanze war 40 Jahre alt und nach neunjähriger Ehe immer noch kinderlos. Gegner der Staufer streuten daher alsbald Zweifel an der Rechtmässigkeit der Geburt aus, die in den späteren Quellen mit immer phantastischeren Einzelheiten ausgeschmücktwurden. So soll nach Albert von Stade Mit medizinischen Mitteln eine Scheinschwangerschaft herbeigeführt worden und dann ein seinen Eltern geraubter Säugling untergeschoben worden sein. Friedrichs wahrer Vater sei nach unterschiedlichen AngabenArzt, Müller oder Falkner gewesen. Nach Ricordano Malispini habe Konstanze in Erwartung solcher Zweifel Friedrich in einem Zelt auf dem Marktplatz des Ortes zur Welt gebracht, mit den Frauen des Ortes als Zeuginnen. Einige Tage später sei sie auf den Marktplatz zurückgekehrt, um das Kind öffentlich zu stillen. Keine dieser Legendenbildungen hält jedoch moderner Quellenkritik stand. Bedeutung haben sie nur als Quellen für die antistaufische Propaganda, wie umgekehrt die enkomiastischenDarstellungen, mit denen Petrus de Ebulo und der anonyme Verfasser der Gesta Heinrici VI auf die Geburt des Thronfolgers reagieren, die staufischeHerrschaftsrepräsentation dokumentieren.[1] Konstanze übergab auf Anweisung Heinrichs ihren Sohn der Gemahlin Konrads von Urslingen, Herzog von Spoleto, zur Erziehung, an dessen Hof in Foligno dieser seine ersten Lebensjahre verbrachte.[2] Sie selbst zog nach Süditalien, denn sie war als Regentin des sizilischen Regnum vorgesehen. Nach Aufdeckung und Zerschlagung einer Adelsverschwörung, in die Tankreds Witwe und ihr Sohn Wilhelm III. verwickelt waren, wurde Auf dem Hoftag zu Bari (Ostern 1195) die Regierung des Regnum neu geordnet. Konstanze wurde Hier oderwenig später in Palermozur Königen gekrönt und mit der Regentschaft beauftragt, bei deren Wahrnehmung sie von Walter Pagliara, dem Bischof von Troia, als Kanzler und dem genannten Konradvon Urslingen als Vicarius, beides bewährte Parteigänger Heinrichs, sowie einem Kreis von Vertrauten, zu denen die Erzbischöfe von Palermo und Capua zählten, unterstützt wurde. Sie konntesich weiterhin auf den normannischen Verwaltungsapparat stützen. Entschieden trat sie den Versuchen Papst Coelestins III. entgegen, gestütztauf den Lehnsvertrag mit Tankred von 1192 in die Verhältnisse des sizilischen Regnum eigenmächtig einzugreifen. Wie Heinrich betonte auch sie die enge Zusammengehörigkeit Siziliens und des Reiches.

Heinrich starb unvermutet 1197, und Konstanze musste nun ohne den Rückhalt ihres kaiserlichen Gemahls auskommen. Sie widmete sich energisch der Herrschaftssicherung für sich und ihren Sohn in dem schwierigen Umfeld, wo jetzt die Staufergegner und der Papst wieder die Oberhand zu gewinnen drohten. In realistischer Einschätzung der Machtverhältnisse gedachte sie, sich zunächst auf die Sicherung des sizilischen Regnum und die Verteidigung ihrer Unabhängigkeit in der ererbten Herrschaft zubeschränken. Sie ließ daher den dreijährigen Friedrich aus dem HerzogtumSpoleto nach Sizilien bringen, setzte ihn zunächst als Mitregenten ein und ließ ihn am 17. Mai 1198 in Palermo zum König von Sizilien krönen. Die Knoten, die Heinrich VI. zwischen der Regierung Siziliens und des Reiches geknüpft hatte, löste sie im Namen seines Sohnes auf. Auch verzichtete sie auf seinen Anspruch auf die deutsche Krone und stellte ihn unter den Schutz des Papstes Innozenz III.. Um ihre Position zustärken verbannte sie die unpopulären landesfremden Parteigänger Heinrichs wie Walter Pagliara, Markward von Annweiler und Konrad von Urslingen, zumal diese jetzt eigene Machinteressen zu verfolgen schienen, aus dem Regnum. Markward wurde Schließlich sogar geächtet. Ihren Sohn wollte sie als Sizilianer erziehen lassen und erstrebtefür ihn vorrangig die Position als König von Sizilien, ohne allerdings ihren eigenen Kaisertitel aufzugeben. Auch auf seinen Titel als rex Romanorum verzichtete sie erst mit dessen Krönung in Palermo unter dem Eindruck der Wahl Philipps von Schwaben, als es darum ging, eine Spaltung des staufischen Anhangs zu vermeiden. In klarer Erkenntnis der Tatsache, dass sie nunmehr weit stärker als bisher darauf angewiesen sei, sich mit dem Papsttum zu arrangieren, nahm Konstanze nach dem Tode Ihres Mannes unverzüglich Verhandlungen mit dem Heiligen Stuhl auf. Diese zogen sich allerdings hin und kamen erst nach dem Tode Coelestins III. unter dessenNachfolger Innozenz III. zum Abschluss. Die Unterzeichnung des Vertrags, in dem sie sich weitgehende Zugeständnisse hatte abringen lassen müssen, die den Königen fast jeden Einfluss auf die Kirche und die Besetzung kirchlicher Ämter im Regnum entzogen, erlebte Konstanze indes nicht mehr. Am 27.November 1198 starb sie überraschend im Alter von 44 Jahren. Sie wurde Wie ihr Mann im Dom von Palermo beigesetzt. Die Regentschaft für ihren unmündigen Sohn, der damit Vollwaise gewordenwar undeiner unsicheren Zukunft entgegensah, übernahm Papst Innozenz III., entschlossen, die sich bietende Gelegenheit zur Durchsetzung der Interessen des Papsttums nicht ungenutzt verstreichen zulassen.

Rezeption [Bearbeiten]
Dante versetzt Konstanze in seiner Göttlichen Komödie ins Paradies (womit er die Geschichte, sie sei eine Nonne gewesen, unterstützte):

E quest’altro splendor che ti si mostra
da la mia destra parte e che s’accende
di Tutto il lume de La spera nostra,
ciò ch’io dico di me, di Sé intende;
sorella fu, e così le fu tolta
di Capo l’ombra de Le sacre bende.
Ma poi che pur al mondo fu rivolta
contra suo grado e contra buona usanza,
non fu dal vel del cor già mai disciolta.
Quest’è la luce de La gran Costanza
che del secondo vento di Soave
generò ’l terzo e l’ultima possanza. Der andre Glanz, der mir zur Rechten dich
So freudig hell bestrahlt, denn er entzündet
In unsrer Sphäre ganzem Schimmer sich,
Versteht von Sich, was ich von Mir verkündet.
Denn man entriß, wie meinem, ihrem Haupt
Den Schleier, der der Nonnen Stirn umwindet.
Doch, ob man Rückkehr ihr zur Welt erlaubt,
Blieb doch ihr Herz bekrönt mit jenem Kranze,
Den ihrer Stirn verruchte Tat geraubt.
Sie ist das Licht der trefflichen Konstanze,
Die mit dem zweiten Sturm aus Schwabenland
Den dritten zeugt’, umstrahlt vom letzten Glanze.

Quellenangaben

1 http://de.wikipedia.org/wiki/Konstanze_von_Sizilien

Datenbank

Titel Ackermann-Ahnen
Beschreibung Familienforschung Europa Schwerpunkte Hessen, Niedersachsen Hugenotten + Waldenser Europäisches Mittelalter
Hochgeladen 2024-01-01 13:36:39.0
Einsender user's avatar Thomas Wolfgang Ackermann
E-Mail ackermann.fuldatal@googlemail.com
Zeige alle Personen dieser Datenbank

Herunterladen

Der Einsender hat das Herunterladen der Datei nicht gestattet.

Kommentare

Ansichten für diese Person