Ullrich III. VON KYBURG

Ullrich III. VON KYBURG

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Ullrich III. VON KYBURG
Beruf Graf von Kyburg

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Tod 1227
Heirat

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Anna VON ZÄHRINGEN

Notizen zu dieser Person

Kiburg: Ulrich II. Graf v. K., † 1227. – Die mütterlichen Ahnen König Rudolfs von Habsburg, deren Erbe im Thurgau, Zürichgau und anderen Theilen der jetzigen Schweiz seinen Hausbesitzungen den reichsten Zuwachs brachte, trugen vom Schlosse Kiburg den Namen, das auf der nördlichen Spitze eines Höhenzuges zwischen den Thälern der Töß und der Kempt im Zürcherischen gelegen, von Steiler Kuppe aus eine weite Landschaft überblickt und einst beherrschte. Der Ursprung der Feste, die erste Bildung der nach ihr genannten Grafschaft sind nicht zu ermitteln. Wahrscheinlich ist, daß Herzog Ernst II. von Schwaben die Burg anlegte oder wenigstens verstärkte; gewiß, daß sie im J. 1027 bestand, [710] bei des Herzogs damaligem Aufstande GegenKaiser Konrad II. von Ernsts Freunde, Graf Wernher, drei Monate lang gegen die kaiserlichen Truppen behauptet wurde, schließlich aber diesen überlassen werden mußte. Zur Zeit der Belagerung verweilte der Kaiser persönlich in Zürich. Graf Wernherentwich. 26 Jahre später erscheint die Kiburg im Besitze eines Dynasten Adalbert von (Ober-) Winterthur, des letzten Abkömmlings einer Seitenliniedes alten Grafenhauses von Bregenz, das von Ulrich, dem Bruder von Karls d. Gr. Gemahlin Hildegardstammte. Als Adalbert 1058 in Apulien im Dienste Papst Leo’s IX., seines Verwandten, gegen die Normannen fiel, brachte seine einzige Tochter Adelheid mit Winterthur auch die Kiburg auf ihren Gemahl, den schwäbischen Grafen Hartmann v. Dillingen. Mit diesem Besitze verband Hartmann (I.), wenigstens von 1094 an, die landgräfliche Gewalt im Thurgau, die 1049 noch in den Händen der Zähringer gewesen, ihm aber von Denselben zu Lehen übertragen oder überlassen wordenzu sein scheint. Denn als eifriger Parteigänger der päpstlichen und zähringischen Partei kämpfte auch er gegen Kaiser Heinrich IV. in den Jahren 1077–1097 und insbesondere gegen des Kaisers unermüdlichen Streiter, Abt Ulrich III. von St. Gallen, seinen mächtigen Nachbar, der ihm 1080 die Kiburg vorübergehend entriß und einen Sohn Hartmann’s daselbst gefangen nahm. Als Hartmann I. am 16. April 1121 im Kloster Neresheim, seiner Stiftung, starb und ihm 1134 sein ältester Sohn, Hartmann II., ohne Nachkommen im Tode Folgte, während der dritte Sohn, Ulrich I., Bischof von Constanz war (1111–1127), blieb das ganze väterliche und mütterliche Erbe dem zweiten Sohne, Adalbert I., der (schon seit 1096) Graf von Kiburg hieß; der Erste, der überhaupt diesen Titel geführt hat. Er starb am 12. September 1151. von Seinen Söhnen erhielt Hartmann III. Kiburg, dessen Pertinenz fortan die landgräfliche Gewalt im Thurgau blieb; Adalbert II. Dillingen. Hartmann III., Gründer der Stadt Diessenhofen (1178) und Förderer und Gönner des unweit Kiburg entstandenen Fleckens Nieder-Winterthur (1180, seit dem 13. Jahrhundert Stadt Winterthur), starb 1180. Sein ältester Sohn war Graf Ulrich II., der bedeutendste Aller, die je den Namen von Kiburg führten, der auch die Macht des Hauses auf die höchste Stufe hob. Mit seinem Bruder Adalbert III., der in das Erbe des Oheims Adalbert II. von Dillingen († 1170) trat und dessen Namen fortführte, war Ulrich II. schon frühe an Kaiser Friedrichs I. Hoftagen, imDinge Herzog Friedrichs V. von Schwaben bei Königsstuhl und nahm 1189 mit Adalbert III. am Kreuzzuge des Kaisers Theil, wobei er sich als gewaltiger Kriegsmann auszeichnete, der an einem Tage (2.Mai 1190) 17 Türken erlegte. Auch an König Philipps und Otto’s IV. Hoftagen erschien Graf Ulrich. Als aber Friedrich II. 1212 nach Deutschland kam, den Kampf um die Krone gegen Otto IV. aufzunehmen, war er einer der Ersten. die sich für Friedrich erklärten und an denselben anschlossen, was ihmder neue König durch reiche Schenkungen aus Reichs- und staufischem Gute vergalt. Sechs Jahre später fiel an Ulrich II. durch den Hinschied des letzten Zähringers, Herzog Bertolds V. (s. d. Art.), dessen Schwester Anna Ulrichs Gemahlin war, dergrößte Theil der zähringischen Besitzungen und Rechte südwärts vom Rheine. Die Reichsvogtei um Zürich, die zähringischen Burgen und Güter im burgundischen Lande Von Der Emme bis zur Saone, gelangten so an das HausKiburg, jetzt das mächtigste zwischen dem Rheine und den Alpen. Nur die Städte Zürich, Bern, Solothurn, Rheinfelden, Murten nahm König Friedrich ans Reich. Graf Ulrich II. starb 1227. Vonseinen Söhnen starb der älteste, Wernher, im Herbste 1228 zu Akkon; der dritte, Ulrich, war Geistlicher und wurde Bischof von Cur (1233–1237); Ulrichs zweiter Sohn, Hartmann IV. („der ältere“), jetzt das Haupt des Hauses; eine Tochter, Heilwig, war seit 1218 Mutter des jungen Rudolf von Habsburg, des nachmaligen Königs. Für sich und[711] für Wernhers hinterlassenen unmündigen Knaben, Hartmann V. („der jüngere“), führte nun Hartmann IV. die Verwaltung der Kiburgischen Lande. Um 1250 theilte er mit diesem Neffen so, daß im Wesentlichen die Besitzungen im Thurgau, Zürichgauund in Rätien ihm selbst, dem Oheim, diejenigen im Aargau und in Burgund dem jüngeren Hartmann blieben. Aber bald trat an beider Stelle Ulrichs II. Enkel, Graf Rudolf vonHabsburg, der nachmalige König. Denn als Graf Hartmann der jüngere (nach gewöhnlicher Annahme am 3. September 1263) starb, führte Rudolf für des Verstorbenen unmündige Tochter Anna die Vormundschaft und vermählte sie 1278 an Graf Eberhard von Habsburg-Laufenburg, seinen Stammverwandten, der ihm hierbei die aargauischenBesitzungen der Gräfin Anna käuflich abtreten mußte (s. Bd. X. S. 285 u. ff.). Und bei Graf Hartmanns IV. Tode (27.November 1264) setzte sich Graf Rudolf, ohne anderweitige Ansprüche zu beachten, in den alleinigen Besitz der Erbschaft des greisen, kinderlosen Oheims. Beides trug nicht wenig dazu bei ihn zum mächtigsten Herren in seinem Heimathlande Zu machen.

Quellenangaben

1 http://de.wikisource.org/wiki/ADB:Ulrich_III._(Graf_von_Kyburg)

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Titel Ackermann-Ahnen
Beschreibung Familienforschung Europa Schwerpunkte Hessen, Niedersachsen Hugenotten + Waldenser Europäisches Mittelalter
Hochgeladen 2024-01-01 13:36:39.0
Einsender user's avatar Thomas Wolfgang Ackermann
E-Mail ackermann.fuldatal@googlemail.com
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