Wladimir II. Wsewolodowitsch Monomach VON KIEW

Wladimir II. Wsewolodowitsch Monomach VON KIEW

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Wladimir II. Wsewolodowitsch Monomach VON KIEW
Beruf Prinz von Nowgorod, Großprinz von Kiew, Prinz von Pereyaslavl

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1053
Tod 19. Mai 1125
Heirat etwa 1072

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
etwa 1072
Gyta VON WESSEX

Notizen zu dieser Person

Wladimir II. Wsewolodowitsch, genannt Monomach (* 1053; †  19. Mai 1125) war Kiewer Großfürst von 1113 bis 1125.

Wladimir war der Sohn des Wsewolod Jaroslawitsch und Nachfolger seines Vetters Swjatopolk II. als Kiewer Großfürst. Er trägt seinen Beinamen "Monomach" nach dem Namen seiner Großmutter, der Tochter des byzantinischen Kaisers Konstantin IX. Monomachos (Alleinkämpfer), und gilt als einer der wichtigsten mittelalterlichen Herrscher der Kiewer Rus.

Nach dem Senioratsprinzip hätte Wladimir Monomach nicht an erster Stelle der möglichen Nachfolger Swjatopolks II. gestanden. Er hatte sich aber in den vorausgegangenen Kämpfen innerhalb der Rurikiden-Dynastie durch sein militärisches Geschick eine stabile Machtbasis verschafft und großes persönliches Ansehen gesammelt, so dass er 1113 seine Anwartschaft auf den Großfürstentitel durchsetzen konnte, nachdem er bereits 1093 auf dem Fürstentag in Ljubetsch erfolglos versucht hatte, das Senioratsprinzip abzuschwächen. Seit diesem Jahr führte Monomachständig Kriege mit den Polowzern (Kumanen), die häufig im Bündnis mit russischen Fürsten das Land verheerten.

Mit Wladimir Monomachs Regierungsantritt begann die letzte Blütephase der Kiewer Rus. Es gelang ihm, die Teilfürstentümer wieder stärker an das Zentrum Kiew zu binden, meist durch militärischen Druck und die Einsetzung seiner Söhne als Territorialfürsten. Er setzte sich für die rasche Beendigung der blutigen Fehden zwischen den Fürsten und für ein gemeinsames Vorgehen gegen die Polowzer ein. Diese Auffassung suchte Wladimir auf mehreren Fürstentagen (1097, 1100, 1103) durchzusetzen. Nach der Zusammenkunft von Dolobsk 1103 gelang es Monomach und den mit ihm verbündeten russischen Fürsten, den Polowzern im Gefolge mehrerer Kriegszüge (1103, 1107, 1111) empfindliche Niederlagen beizubringen und die von Dem kriegerischen Nomadenvolk ausgehende Gefahr vom russischen Lande Abzuwenden.

Nach dem Tode Des Kiewer Großfürsten Swjatopolk II. im Jahre 1113 kam es in Kiew zu einem Volksaufstand, in dessen Verlauf die Stadtobrigkeiten Wladimir Monomach den Kiewer Herrscherstuhlanboten, den dieser annahm.

Nach der Unterdrückung des Aufstandes sah sich Wladimir Monomach genötigt, Reformmaßnahmen durchzuführen und eine Neufassung der Sozialgesetzgebung in Gestalt einer gesonderten Verordnungvorzunehmen, die eine Verbesserung der Lebensverhältnisseder unteren Volksschichten beinhaltete. Die gleiche Geisteshaltung sprach aus seiner Moralschrift, betitelt "Belehrung", dievom schriftstellerischen Talent des Großfürsten zeugt und in der er den friedlichen Interessenausgleich zwischen den Adeligen und den Bauern propagierte und dabei von Sich das Idealbildeines gerechten Herrschers entwarf, der sich um die Sorgen seines Volkes kümmerte.

Wladimir Monomach starb im Alter von Dreiundsiebzig Jahren. Nach seinem Tod fiel das Kiewer Rus endgültig auseinander. Aus seiner Ehe mit Gytha, Tochter des König Harold II. von England, stammt sein Sohn und Nachfolger Mstislaw I.

Der Feldzug gegen das Fürstentum Wladimir-Wolynsk (siehe auch: Wolhynien) löste Auseinandersetzungen mit den benachbarten Reichen Polen und Ungarn aus. Der dortige Fürst Jaroslaw Swjatopoltschitsch, der selbst die Großfürstenwürde Der Kiewer Rusanstrebte, war ein Schwager BolesÅ‚aw III. Schiefmund von Polen, seine erste Frau war eine Tochter Ladislaus' I. von Ungarngewesen. 1121 und 1123 unternahm Boleslaw III. mit der Unterstützung ungarischer und böhmischer Truppen Feldzüge gegen Wladimir Monomach, um Jaroslaw wieder einzusetzen. Dies gelang allerdings nicht, vor allem, weil das Bündnis der Feldzugsteilnehmer schnell zerfiel. Mit den Ungarn scheint Wladimir Monomach schnell wieder Frieden geschlossen zu haben. Darauf weist dieVermählung seiner Tochter Eufemija mit Koloman I. von Ungarn hin.

In der Regierungszeit Wladimir Monomachs spielte das Kiewer Russland innerhalb des europäischen Staatensystems des frühen Mittelalters eine wichtige Rolle. Es war daher nicht von Ungefähr, dass über das Kiewer Reich sowohl nordische Dichter, deutsche Chronisten und Annalisten, byzantinische Historiker als auch arabische Reiseschriftsteller und persische Geographen berichteten.

Die mit Edelsteinen verzierte Mütze des Monomach, eigentlich eine konische Krone aus Gold mit Zobelpelzrand (Monomachs Mütze, transliteriert Å apka Monomacha, russ. Шапка Мономаха) war lange Zeit als Krone der russischen Zaren in Gebrauch. Sie befindet sich heute im Moskauer Kreml. Es gibt ein russisches Sprichwort: "Schwer ist die Mütze Monomachs", das immer noch im Russischen in Gebrauch ist. Mit dem Sprichwort weist man jemanden darauf hin, dass er zuviel Verantwortungübernommen hat, dass er sich überschätzt hat.

Quellenangaben

1 http://de.wikipedia.org/wiki/Wladimir_Wsewolodowitsch_Monomach ; http://de.wikipedia.org/wiki/Wladimir_II.

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Titel Ackermann-Ahnen
Beschreibung Familienforschung Europa Schwerpunkte Hessen, Niedersachsen Hugenotten + Waldenser Europäisches Mittelalter
Hochgeladen 2024-01-01 13:36:39.0
Einsender user's avatar Thomas Wolfgang Ackermann
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