Verde DA SALIZZOLE

Verde DA SALIZZOLE

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Verde DA SALIZZOLE

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Tod 25. Dezember 1306 Verona, ITA nach diesem Ort suchen
Heirat 1236

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
1236
Alberto I. DELLA SCALA

Notizen zu dieser Person

Verde di Salizzole (* in Salizzole; † 25. Dezember 1305 in Verona) war die Ehefrau von Alberto I. della Scala (* um 1248 in Verona; † 3. September 1301 ebenda), Herr von Verona (1277 bis 1301) und historisch von Interesse als Stammmutter des Hauses der Skaliger und insbesondere als Mutter von Cangrande I. della Scala, Herr von Verona (1308 bis 1329), dem Förderer von Dante Alighieri, Petrarca und Giotto.

Über die Herkunft von Verde, über ihre Eltern und ihre Familie und ist praktisch nichts bekannt. Geschichtsschreiber und Genealogen des 16. Jahrhunderts beschrieben sie als Mitglied der Familie der Grafen von Salizzole, es findet sich jedoch ausder Zeit ihres Lebens weder ein Hinweis auf eine Grafschaft Salizzole noch auf eine gleichnamige gräfliche Familie. Die Nachricht von der gräflichen Herkunft Verdes dürfte daher nicht auf Tatsachen, sondern bloß auf Bemühungen von Genealogen beruhen, den Ruhm der della Scala durch die Zuschreibung Verdes zu einer gräflichen Familie zu erhöhen.

Der Name Salizzole geht auf eine Pflanze – die Weide, lateinisch „salix“ – zurück, die anfangs offensichtlich die sumpfige Gegend prägte, wo sich heute die Stadt Salizzole befindet. Diese Kleinstadt liegt im Nordosten Italiens in der Provinz Verona und hat heute rund 3800 Einwohner.

Was Verde betrifft, so gibt es selbst für ihre übliche Bezeichnung als Verde di Salizzole (Viridis de Salezolis) keine zeitgenössische urkundliche Erwähnung, da sie regelmäßig nur als Frau von Alberto della Scala (uxor domini Alberto de la Scala) oder einfach nur als Verde della Scala aufscheint.

Der Überlieferung nach wohnte Verde im Castello von Salizzole, das im Besitz ihrer vermögenden Familie, der „da Salicoelis“, gestanden haben soll. Eine frühe Beschreibung dieser Burg befindet sich im Werk von Marino Sanudo (1466–1536) „Itinerario per la Terraferma Veneziana“ (etwa: Reiseweg durch die venezianische Terraferma, d. h. durch die am Festland gelegenen Besitzungen der Republik Venedig), in der die beiden massiven Türme der Burg hervorgehoben werden, die noch heute das Gebäude charakterisieren. Der westliche Turm mit seinen typischen ghibellinischen Zinnen ist der ältere, diente als Bergfried und stand schon lange bevor Verde geboren wurde. Der östliche dreißig Meter hohe Turm wurde noch zu Lebzeiten Verdes von ihrem Ehemann erbaut, wohl um das soziale Prestige seiner Gemahlin zu unterstreichen.

Architektonische Details, die ähnlich auch in Verona vorkommen, deuten auf einen Umbau um 1298 hin. Es gab damals noch zwei weitere Türme, die jedoch im September 1441 zerstört wurden, als der Condottiere Francesco Sforza im Auftrag Venedigs dieStadt eroberte und plündern ließ. Später wurde die Burg zu einer Residenz umgebaut, im 18. Jahrhundert wesentlich verändert und dient heute u. a. als Stadtbibliothek.

Nach ihrer im Jahr 1263 erfolgten Eheschließung mit Alberto I. della Scala übersiedelte Verde nach Verona und wohnte dort auf der Piazza dei Signori in dem von ihrem Ehemann errichteten Palazzo del Podestà, manchmal wohl auch in dem 1301 von ihrem Ehemann auf der Piazza Erbe errichteten Palazzo, der Casa di Mercanti.

In Verona gründete Verde im Jahre 1281 das Spital „San Daniele Domus Dei“ (Haus Gottes) für Pilger und arme Patienten. Diese Stiftung dürfte sich besonders bewährt zu haben, denn am 26. Mai 1300 beschenkte sie dieses Spital gemeinsam mit ihrer Schwester mit Baugründen und landwirtschaftlichen Liegenschaften, die in Bovolone (Provinz Verona) gelegen waren, damit dort ein ähnliches Spital errichtet werden kann. Von Interesse ist der Ort der Ausstellung dieser Urkunde: „in Salezolis in domo magnifice domine Viride“, (d. h., etwa: in Salizzole im Haus der erlauchten Herrin Verde).

Diese Formulierung zeigt, dass Verde in Salizzole nicht nur erheblichen Landbesitz, sondern dort auch ein selbst für die Herrin von Verona angemessenes repräsentatives Haus besaß. Dass dieses Haus mit dem Castello di Salizzole identisch ist, erscheint wahrscheinlich, lässt sich jedoch urkundlich nicht nachweisen. Bekräftigt wird diese Vermutung jedoch dadurch, dass die Burg in Salizzole bald darauf von der Familie ihres Ehemannes ausgebaut und erweitert wurde. Unabhängig davon verfügteVerde in verschiedenen Orten über ausgedehnten Grundbesitz. So etwa auch in Angiari, in Fracazzole, in Nogara, Orti und vermutlich auch in Giare.

Verde spielte auch eine wichtige Rolle beim Ausbau der Beziehungen zu kirchlichen Institutionen. Bereits 1287 wurde sie vom Kloster San Zeno mit Gütern in Ostiglia belehnt. Von ihrem Stiefsohn, dem Abt Giuseppe (außerehelicher Sohn von Alberto della Scala), wurde sie mit Villimpenta belehnt. Vom Bischof von Verona, Pietro della Scala, erhielt sie einen Teil des Zehnts von Nogara, Bonferraro und Fatole, während sie von Bischof Bonincontro Kunstwerke erhielt. Vor seinem Tod überschrieb ihr Ehemann ihr testamentarisch alle Rechte, die er auf den Besitz Verdes besaß, und übertrug ihr silberne Geräte, Schmuck und zwei Betten und ernannte sie gemeinsam mit dem Bischof Tebaldo von Verona und seinem Sohn Bartolomeo zur Testamentsvollstreckerin.

Verde hatte auch Gelegenheit, den größten Dichter ihrer Zeit, Dante Alighieri (1265–1321), näher kennenzulernen, da dieser zwischen 1303 und 1304 als Gast ihres Sohnes Bartolomeo della Scala einige Monate lang im Palazzo del Podestà in Verona lebte. Sie hatte daher wohl öfters Gelegenheit, mit diesem großen Dichter zusammenzukommen und mit ihm über dessen Werke zu sprechen. Als Bartolomeo 1304 starb, verließ Dante Verona, da er sich mit dessen Nachfolger, Alboino della Scala, nicht gutverstand. Er kehrte jedoch während der Herrschaft des dritten Sohnes von Verde, Cangrande della Scala, nach Verona zurück, lebte dort von 1314 bis 1318 in enger Freundschaft mit seinem Gastgeber und verewigte diesen im „Paradiso“ in der Göttlichen Komödie, indem er das Lob seines Förderer seinem Vorfahren Cacciaguida in den Mund legt.

Verde di Salizzole bzw. Verde della Scala starb als Witwe am 25. Dezember 1305 vermutlich in Verona. Sie hinterließ eine zahlreiche Nachkommenschaft, die sich auch in Deutschland und Österreich verbreitete.

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Titel Ackermann-Ahnen
Beschreibung Familienforschung Europa Schwerpunkte Hessen, Niedersachsen Hugenotten + Waldenser Europäisches Mittelalter
Hochgeladen 2024-01-01 13:36:39.0
Einsender user's avatar Thomas Wolfgang Ackermann
E-Mail ackermann.fuldatal@googlemail.com
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