Ermanarich ...

Ermanarich ...

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Ermanarich ...
Beruf König

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Tod 376

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Notizen zu dieser Person

Ermanarich (gotisch Aírmanareiks, altnordisch Jörmunrek(kr), über lateinisch Ermanaricus zu mittelhochdeutsch Ermenrîch; † 376) war der erste historische König der Greutungen aus dem Geschlecht der Amaler.

Die Goten waren auf ihrer Wanderung spätestens 238 im Raum nördlich des Schwarzen Meeres angekommen. Wiederum spätestens seit 291 war die Spaltung in einen westlichen (Terwingen) und östlichen Teil (Greutungen) bekannt. Ermanarich war der erstehistorische und gleichzeitig der letzte König der Greutungen vor dem Hunneneinfall 375.

Die Ausdehnung seines Reiches ist nicht genau bekannt, sein Einflussbereich war möglicherweise enorm: Angeblich reichte es vom Kerngebiet in Südrussland am Schwarzen Meer bis zur Ostsee, vom Don bis zum Dnister; ob dies den Tatsachen entspricht,ist jedoch mehr als fraglich.[1] Eine vom Geschichtsschreiber Jordanes im 6. Jahrhundert überlieferte Liste der unterworfenen Völker zählt jedenfalls u.a. die Merens und Mordens auf, die mit den Meriern und Mordwinen identisch sein könnten.

Über seinen Tod berichten zwei Geschichtsschreiber: Jordanes und Ammianus Marcellinus. Laut Ammianus beging er angesichts der Niederlage gegen die Hunnen Selbstmord.[2] Gemäß Jordanes, bei dem sich bereits viele Fakten mit Mythen vermischen, ließ Ermanarich die Rosomonin Sunilda aus Rache über die Desertion ihres Mannes hinrichten, woraufhin ihre Brüder, Sarus und Ammius, ihm eine schwere Wunde in der Seite zufügten.[3] Wegen dieser Wunde sei er nicht in der Lage gewesen, gegen die Hunnen zu kämpfen und kurz darauf im Alter von 110 Jahren gestorben.

Nach seinem Tod floh ein Teil der Greutungen um seinen Nachfolger Vithimiris, der wohl kein Amaler war, Richtung Westen, wo Vithimiris im Kampf gegen Alanen und Hunnen fiel. Der größere Teil der Greutungen (später meist Westgoten genannt) wurdebis zur Schlacht auf den Katalaunischen Feldern 451 Teil der hunnischen Geschichte.

In der germanischen Heldendichtung ist Ermanarich eine wichtige Gestalt. Vor allem in den Sagenzyklus der mittelhochdeutschen Dietrichepik des 13. Jahrhunderts übernimmt er die Rolle des Widersachers des Dietrich von Bern, die im älteren Hildebrandslied des 9. Jahrhunderts von Odoaker wahrgenommen wird. Ein zweiter Traditionsstrang stellt Ermanarich einem Brüderpaar gegenüber, das an ihm Rache nimmt für die Ermordung ihrer Schwester (Sunilda-, Schwanhildsage). Ein erster Beleg für diese Sage findet sich bereits bei Cassiodor/Jordanes (s. o.), dann in den Quedlinburger Annalen (die Namen lauten hier Hemidus, Serila, [1]) und bei Ekkehard von Aura (Hamidiecus, Sarelo; Ammius, Sarus). Literarisch wird diese Sage in Deutschland nie, dafür in Skandinavien (die Namen lauten hier Hamðir, Sörli und Svanhild, die hier als Kinder der Attila-Witwe Gudrun erscheinen). In der älteren Edda ist Jörmunrek Protagonist in den Heldenliedern Guðrúnarhvöt und Hamðismál. Die Sage findetsich in verschiedenen Varianten aber auch bei Snorri, in der Völsunga saga und bei Saxo Grammaticus.

Darüber hinaus kommt Ermanarich auch im altenglischen Heldenepos Beowulf, in Widsith und Deor vor[4]. Es ist wahrscheinlich, dass in die mittelhochdeutsche Ermenrichsage neben dem Gotenkönig auch Überlieferungen zum gleichnamigen Suebenkönig Ermenrich, einem bedeutenden germanischen Heerführer der Völkerwanderung des frühen 5. Jahrhunderts, eingeflossen sind.

Jordanes berichtet in seiner 551 entstandenen Gotengeschichte (die ältesten Abschriften stammen allerdings erst aus dem 8. oder 9. Jahrhundert), dass der gotische König Ermanarich eine Frau namens Sunilda aus Wut über die Flucht ihres Mannes (aus dem Volk der unterworfenen "treulosen" Rosmonen, die ihn bei Ankunft der Hunnen hintergingen) an wilde Pferde binden und auseinanderreißen ließ. Deren Brüder Sarus und Ammius rächten Sunilda und verwundeten Ermanerich mit dem Schwert. An diesen Wunden und weil er die Einfälle der Hunnen nicht ertragen konnte, soll er nach Jordanes mit 110 Jahren gestorben sein.

Quellenangaben

1 http://de.wikipedia.org/wiki/Ermanarich

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Titel Ackermann-Ahnen
Beschreibung Familienforschung Europa Schwerpunkte Hessen, Niedersachsen Hugenotten + Waldenser Europäisches Mittelalter
Hochgeladen 2024-01-01 13:36:39.0
Einsender user's avatar Thomas Wolfgang Ackermann
E-Mail ackermann.fuldatal@googlemail.com
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