Johann Heinrich ROESSLER

Johann Heinrich ROESSLER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Johann Heinrich ROESSLER

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 9. Januar 1845 Frankfurt am Main, Hessen nach diesem Ort suchen
Taufe 9. Februar 1845 Frankfurt am Main, Hessen nach diesem Ort suchen [1]
Tod 15. April 1924 Frankfurt am Main, Hessen nach diesem Ort suchen
Heirat 4. September 1869 Braubach, Rheinland-Pfalz nach diesem Ort suchen [2]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
4. September 1869
Braubach, Rheinland-Pfalz
Agnes Charlotte Friederike Georgia SCHNEIDER

Notizen zu dieser Person

Er gründete die Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt (Degussa AG),entwickelte neuartige Reinigungs- und Umweltschutzverfahren bei der Herstellung von Silber und Gold. Er förderte elektrolytische Verfahrenzur Gold- und Silbergewinnung und führte das Glanzgold zur Beschichtung von Glas, Porzellan, Keramik ein. Bedeutsam waren auch seine sozialen Anliegen für Mitarbeiter der Firma. Er richtete eine Unfalls- und Pensionskasse ein und verringerte dieArbeitszeit im Unternehmen. Heinrich Roesslers war der zweite Sohn des Münzwardeins in Frankfurt am Main. Seine Mutter war Marie Caroline Andreae-Willemer (1821-1906).[1] Er war verheiratet mit Agnes Charlotte Friederike Schneider (1849-1934). Sein Sohn war der Chemiker und Industrielle Fritz Roessler (* 27. Juni 1870 Frankfurt, † 17. November 1937 Königstein i.Ts.). [2] Nach Besuch einer Privatschule ging Roessler im Jahr 1856 auf die Realschule in Darmstadt. Im Jahr 1861 bestand Roessler das Abitur und besuchte dann eine höhere Gewerbeschule, dann die Bergakademie in Freiberg, wo er sich wie schon sein Bruder Hector dem Corps Franconia anschloss.[3] Bei Friedrich Wöhler in Göttingen fertigte Roessler am 12. Februar 1866 seine Doktorarbeit Ueber die Cyanverbindungen des Palladiums an. Roessler bekam im Jahr 1866 ein Angebot von der Silberschmelzhüttein Braubach/Rhein. Dort lernte er auch seine spätere Frau Agnes Charlotte Friederike Schneider, die Tochter eines Inspektors der Brauhütte,kennen. Da Frankfurt seit 1866 preußisch geworden war, verlor sein Vater, Friedrich Ernst Roessler (1813 - 1883), die Rechte an der Frankfurter Münze. Die Reste der Firma, der chemische Betrieb des Vaters wurde von derMünzgasse in die Gutleutstraße verlegt. Am 1. Januar 1868 wurde die Firma Friedrich Roessler Söhne von Heinrich und Hector gegründet. Unter dem Einfluss von Heinrich Roessler wuchs die Firma schnell. Roessler entwickelte im Jahr 1870 ein Verfahren zur Ausfällung von Silberaus schwefelsaurer Silbersulfatlösung, die beim Lösen von alten Silbermünzen entstand, mit Eisen statt mit dem teuren Kupfer. Das Verfahrenwar so vorteilhaft, dass es auch in den Scheideanstalten von München,Paris und London bis zur Einführung der Silberelektrolyse (1892) genutzt wurde. Mit der Währungsumstellung von Gulden und Talern auf Mark wurden größere Mengen an Münzen und Münzmetall benötigt. Da den Roesslers das nötige Kapital zum Ankauf von Metall und Produktionseinrichtungen fehlte,gründeten sie im Jahr 1872 eine Aktiengesellschaft, die Degussa AG. Dabei wurde der ganze private Besitz der Firma Friedrich Roessler Söhnein Eigenkapital der Degussa AG umgewandelt. Die Familie Roessler behielt 26 % des Eigenkapitals der Aktiengesellschaft. Schnell stieg das hergestellte Scheidemetall der Degussa von 29 Tonnen(1872) auf 550 Tonnen (1876). Im Jahr 1877 wurde ein zweiter Scheidebetrieb errichtet. Heinrich entwickelte auch ein Reinigungsverfahren gegen das bei der Produktion austretende Schwefeldioxid. Hierbei wurdendie Abgase mit gesättigter Kupfersulfatlösung behandelt, wobei in Gegenwart von Luftsauerstoff die aus dem Schwefeldioxid entstandene Schwefelige Säure zu Schwefelsäure oxidiert wurde. Dieses Roesslersche-Verfahren zur Beseitigung von Schwefeliger Säure aus Hüttenrauch und Fabrikgasen wurde 1882 patentiert. Für die elektrolytische Silberabscheidung verglich Roessler mehrere Verfahren. Erst 1892 wurde das Möbius-Verfahren zur elektrolytischen Silbergewinnung bei der Degussa AG eingeführt. Es wurden 70 große Bäder zur elektrolytischen Herstellung von Silber, Gasgeneratoren zur Stromerzeugung von Möbius auf dem Werksgelände aufgestellt. Mit dem elektrolytischen Verfahren konnte an einem Tag etwa 800 kg Silber hergestellt werden. Im Jahr 1895 erwarb Roessler das Verfahren zur Goldgewinnung von der Norddeutschen Affinerie nach Emil Wohlwill. Im Jahr 1880 wurde Glanzgold, eine Lösung von Goldverbindungen in etherischen Ölen, zur Färbung von Glas, Porzellan, Keramik durch Einbrennen hergestellt. Es gab bereits andere Kleinunternehmer in Deutschland die dieses Verfahren entwickelt hatten. Nach einigen Verbesserungen, durch den Zusatz von etwas Rhodium wurde die Haftfestigkeit erhöht, entwickelte sich das Geschäft mit Glanzgold sehr gut, es wurden weitere Produktionsstätten gegründet ( Brooklyn, Perth Amboy ). Auch die Entwicklung von Porzellanfarben der Degussa war Roesslers Verdienst. Er entwickelte ein besonderes Kobaltoxyd. Roessler entwickelte auch ein Verfahren zur Entsilberung von Blei durch Zink. Ein Schwerpunkt für die Forschung und Produktion war die Weiterentwicklung des Ofenbaus. Hierbei entstanden die Roesslerschen Gas-Muffelöfenund die 1885 patentierten Gas- und Koksöfen mit Luftvorwärmung, womitman eine um 200 bis 300 °C höhere Ofentemperatur erzielen konnte. Dementsprechend wurden auch die Schmelzöfen bei der Degussa umgebaut, waszu erheblichen Brennmaterialersparnissen führte.

Quellenangaben

1 www.familysearch.org
Kurztitel: Mormonen
 www.familysearch.org
2 www.familysearch.org
Kurztitel: Mormonen
 www.familysearch.org

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