Peter GRAF REVERTERA VON SALANDRA

Peter GRAF REVERTERA VON SALANDRA

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Peter GRAF REVERTERA VON SALANDRA
title Graf

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 18. März 1893 Paris, Frankreich nach diesem Ort suchen
Tod 19. April 1966 Helfenberg, Österreich nach diesem Ort suchen
Heirat 4. September 1917 Frauenberg, Österreich nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
4. September 1917
Frauenberg, Österreich
Ida Huberta Maria Benedikta Theresia Vincenzia Melita PRINZESSIN VON SCHWARZENBERG

Notizen zu dieser Person

Peter Revertera-Salandra, bis 1918 Graf Revertera von Salandra (* 18.März 1893 in Paris; † 19. April 1966 in Helfenberg) war Landesführer-Stellvertreter der oberösterreichischen Heimwehr, oberösterreichischerLandesrat, Sicherheitsdirektor für Oberösterreich (1934–1938) und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Peter Revertera wurde als Sohn des Grafen Nikolaus Revertera von Salandra (1866–1951), einem k. u. k. Diplomaten und Vertrauten des KaisersKarls I., und dessen Gattin Donna Olimpia Aldobrandini dei principi diSarsina (1868–1928) geboren. Nach Besuch des Gymnasiums in Gmunden leistete er Kriegsdienst im Husarenregiment Graf Radetzky Nr. 5. 1917 war er im Range eines Rittmeisters Verbindungsoffizier zum königlich-preußischen Kriegsminister in Berlin. Am 4. September 1917 heiratete er in Frauenberg Prinzessin Ida zu Schwarzenberg (* 10. März 1894 in Wien, † 4. Januar 1974 in Salzburg), mitder er vier Kinder hatte: Nikolaus Hippolyt, 1918–1989 Franz Karl, 1919–2007 Johann, 1921–1941, gefallen in Novgorod Seversk, Russland Josefine, * 1923, verh. Müller Ab 1920 bemühte er sich um die Gründung der Heimwehr im Mühlviertel; ab 1929 bewirtschaftete er die Güter der Familie in Oberösterreich, Salzburg und Südböhmen. Er war führend beim Aufbau der Heimwehr in Oberösterreich und wurde Kommandant des Jägerregiments, später der Jägerbrigade „Fürst Starhemberg“ Nr. 1. Nach dem Pfrimer-Putsch hat Revertera Pfrimers Adjutant Karl Othmar Lamberg zur Flucht nach Deutschland verholfen. 1932 war er kurzfristig Landesführer-Stellvertreter der Heimwehr und 1934 an der Niederschlagung des Februaraufstandes der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in Linz beteiligt. In den Jahren von 1934 bis 1938bekleidete er verschiedene Ämter, u.a. war er Landesrat und Sicherheitsdirektor (Ernennung am 7. August 1934), Obmannstellvertreter des Bauernbundes und Vizepräsident des Oberösterreichischen Wald- und Grundbesitzervereins. Seine Vorgänger im Amt des oberösterreichischen Sicherheitsdirektors waren Generalmajor Ing. Johann Kubena (1882–1955) und Hans von Hammerstein-Equord (1881–1947).[5] Das Sicherheitsreferat des Landes Oberösterreich hatte von 1918 bis 1933 der großdeutsche Abgeordnete Franz Langoth ausgeübt. Unter Revertera wurde im September 1935 ein sog. Bettleranhaltelager in Schlögen errichtet. In diesem wurden alle wegen Landstreicherei oderBettelei festgenommenen Oberösterreicher, die haft- und arbeitsfähigwaren, zusammengefasst; Nicht-Oberösterreicher wurden in ihre Heimatgemeinden abgeschoben. Die Festgenommenen mussten u.a. beim Bau der Nibelungenstraße Passau-Linz Zwangsarbeit verrichten. Revertera versuchte neben seinen polizeilichen Aufgaben als Sicherheitsdirektor eine Rolle als Friedensstifter zu spielen. Als Landesrat, Sicherheitsdirektor und Heimwehrführer konnte er es sich nach den Aufständen des Jahres 1934 erlauben – in Einvernehmen mit dem Landeshauptmann Gleißner – mit ehemaligen sozialdemokratischen Vertrauensleuten Fühlung zu halten und auch in vielen Verhandlungen mit den illegalen Nationalsozialisten und gemäßigten Nationalen eine Befriedungsaktion einzuleiten. Dies hatte allerdings wenig Erfolg, da das Misstrauen ihm gegenüber groß war. Eine Auseinandersetzung zwischen Gleißner und Reverterabezog sich 1935 auf die Habsburger- und Ehrenbürgerfrage. Revertera versuchte aufgrund seiner legitimisten (= monarchistischen) Haltung eine Regelung auf Gemeindeebene durchzusetzen, dem widersprach Gleißner,da „in den Gemeidestuben keine Staatspolitik betrieben“ werden sollte. 1937 traf er Hermann Göring bei der Internationalen Jagdausstellung inBerlin. Bei dieser Gelegenheit teilte Göring ihm mit, dass der Anschluss Österreichs im Frühjahr 1938 bevorstehe. Er wurde daraufhin 1938 von Göring als Gaujägermeister in Aussicht genommen, aber dies wurde aufgrund heftigen Widerstands in der NSDAP nicht realisiert. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an Nazi-Deutschland setzte vielmehr eine intensive Verfolgung politischer Gegner ein, wobei die Nazis in den ersten Tagen vor allem die Machthaber des Ständestaates ausschalteten. So wurden unter anderen Landeshauptmann Heinrich Gleißner, die Mitglieder derLandesregierung Felix Kern und Peter Revertera, der Linzer Bürgermeister Wilhelm Bock und der Direktor der Linzer Arbeiterkammer Alfred Maleta verhaftet. Revertera wurde „gauverwiesen“, lebte dann in Neustadt an der Saale sowie in Augsburg und kam 1944 in Gestapohaft. Ida Revertera gründete gemeinsam mit ihrem Mann, ihrem Sohn Hippolyt und ihrer Tochter Josefine die Widerstandsgruppe Helfenberg. Die Gruppestand über Reverteras Schwager Karl Ludwig zu Guttenberg in Verbindung zur Verschwörergruppe um Graf Stauffenberg. Ihre Aktivitäten bezogensich auf die Instandsetzung von Waffen und Munition, Vorbereitung derBefreiung der Region, aktive Mithilfe zur unblutigen Beendigung der Kämpfe im oberen Mühlviertel etc. Die Tochter Josefine wurde wegen „Zersetzung des Widerstandswillens“ eine Zeit lang im Arbeitseinsatz inhaftiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte Peter Revertera als Forstwirt und E-Werk-Betreiber in Helfenberg. Er war Ehren- und Devotionsritter des Souveränen Malteserordens und ist in St. Georgen in der Familiengruft derReverteras begraben

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Hochgeladen 2016-04-10 10:00:36.0
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