Georg ILSUNG VON TRATZBERG

Georg ILSUNG VON TRATZBERG

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Georg ILSUNG VON TRATZBERG
Beruf Landvogt, Reichspfennigmeister

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 1510 Augsburg, Bayern nach diesem Ort suchen
Tod 4. Oktober 1580 Augsburg, Bayern nach diesem Ort suchen
Heirat 27. November 1543 Augsburg, Bayern nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
27. November 1543
Augsburg, Bayern
Anna LÖBLE VON GREINBURG

Notizen zu dieser Person

Ilsung v. Liechtenberg; kaiserl Rat, Kriegskommissar bei Karl V. , Ferdinand I., Maximilian II. und Rudolf II., oberster kaiserl. Kriegsherrim Schmalkald. Krieg, 1566 Reichspfennigmeister, wurde in den Grafenstand erhoben

Wie sein Vater und sein Schwiegervater war I. schon in jungen Jahren als Finanzagent für Ferdinand I., Maximilian II. und Rudolf II. bei denkapitalkräftigen Augsburger Kaufleuten tätig. Die erfolgreiche Laufbahn seines Schwiegervaters vom Finanzagenten zum ?obristen Hofpfennigmeister? war ihm Vorbild für sein eigenes Wirken. In dessen Nachfolge wurde ihm 1544 die Burgvogtei Enns übertragen, wo er 1548-50 durch Ansiedlung von Webern aus seiner schwäb. Heimat vergeblich eine exportfähige Barchentproduktion aufbauen wollte. 1550 tauschte er die LandvogteiSchwaben von seinem Schwager Georg Gienger gegen die Burgvogtei Enns ein. Nunmehr hatte er die 1486 als Pfand an das Haus Österreich gekommene Reichslandvogtei Oberschwaben zu beiden Seiten des Illerflusses, vor allem im Württ. Allgäu, zu verwalten. Gleichzeitig aber blieb er einer der engsten Finanzberater der deutschen Könige und Kaiser, ebenso Erzhzg. Ferdinands von Tirol, dessen Gattin Philippine Welser war, undErzhzg. Karls von Österreich. Nachdem auf dem Reichstag zu Worms 1495die Erhebung des gemeinen Pfennigs von allen Reichsständen gesetzlichbeschlossen worden war, wurden mit der Einbringung die Hofpfennigmeister beauftragt. Die Höhe dieser sog. Römermonate oder Türkensteuer wurde jeweils vom Reichstag festgesetzt. Auch dieses Amt übernahm I. von seinem Schwiegervater, doch führte er erstmals den Titel Reichspfennigmeister. Seine Aufgabe bestand darin, diese Reichsabgabe für Römerzüge,für die Türkenkriege und die Befestigung der Reichsgrenzen von allenStänden einzuziehen und nach Prag oder Wien zu überführen. Der große Finanzbedarf konnte bei dem schleppenden Eingang der Zahlungen nur durch sog. Anticipationen, d. h. Barvorschüsse bei den Fuggern und anderenkapitalkräftigen Firmen auf diese künftigen Abgaben gedeckt werden. I. brachte mit großem Geschick durch stetige Verhandlungen die sehr beträchtlichen Geldmittel auf. Häufig mußten den Darlehensgebern Steuern,Zölle und Bergwerke als sichere Pfänder vermittelt werden. Wie JakobFugger der Reiche versuchte I. zur Erzielung möglichst hoher Preise Monopole zu begünstigen, um die Finanzen des Kaisers zu fördern. 1569 wollte Maximilian II. mit I.s Hilfe ein böhm.-sächs. Zinnmonopol begründen, das jedoch am Widerspruch des sächs. Kurfürsten scheiterte. Für seine Sammlungen im Schloß Ambras ließ Erzhzg. Ferdinand durch I. Rüstungen, wertvolle Gefäße aus Gold, Silber, Elfenbein und Kristall in Augsburg kaufen. Ebenso bekam I. den|Auftrag, Silbergeschirr und Juwelen für die Aussteuer der kaiserl. Prinzessinnen zu besorgen oder Tributleistungen für den türk. Sultan in Form von kostbaren Uhren, Goldschmiedearbeiten oder gar Spielzeug für dessen Kinder bei Augsburger Künstlernund Kunsthandwerkern aus den Reichssteuern einzukaufen. In der Kapelle der Hl. Drei Könige ließ sich I. 1578 ein prachtvollesGrabdenkmal errichten. Sein erfolgreiches Wirken wurde 1548 durch dieErnennung zum ?Landmann von Tirol? und 1568 durch die Erhebung in denReichsritterstand und die Verleihung der Würde eines Hofpfalzgrafen, sowie des Geheimratstitels von Kaiser Maximilian II. und den Erzherzögen Ferdinand und Karl anerkannt. I. ist der bedeutendste Sproß der Familie. Sein Nachfolger als Landvogt und als Reichspfennigmeister wurde sein Neffe Johann Achilles; er mußte jedoch 1589 das Reichspfennigmeisteramt an Geizkofler übergeben, da es ihm nicht gelungen war, die Reichsabgaben in bewährtem Maße einzutreiben und die Darlehenswünsche des Hofes zu erfüllen.

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