Liudolf VON SACHSEN

Liudolf VON SACHSEN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Liudolf VON SACHSEN
Beruf Herzog
Religionszugehörigkeit röm.-Kath.

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 930 Magdeburg nach diesem Ort suchen
Bestattung Stift St. Alban vor Mainz nach diesem Ort suchen
Tod 06.09.957 ; 06.09.0957 Pombia nach diesem Ort suchen
Heirat 947

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
947
Ida VON SCHWABEN

Notizen zu dieser Person

Herzog von Schwaben, verlor den Titel und starb jung;
Liudolf entstammte aus der ersten Ehe König Ottos I. mit Edgitha von England, die 929 geschlossen wurde. Als ältester Sohn Ottos war Liudolf erster Anwärter auf dessen Nachfolge und erhielt eine sehr sorgfältige Erziehung. Hrotsvit von Gandersheim beschrieb ihn als sanftmütig, milde und demütig, klug und überaus weise, wobei dieses allerdings typische Topoi der Zeit für Herrschertugenden sind.

In den politischen Planungen Ottos I. spielte Liudolf früh eine Rolle. Schon 939 verlobte Otto seinen Sohn mit Ida, dem einzigen Kind des Schwabenherzogs Hermann, einem treuen GefolgsmannOttos, und dessen Gemahlin Regelinda. Aufgrund ihrer familiären Situation war Ida die Erbin Hermanns, der nicht nur in Schwaben, sondern auch im Wesergebiet und im Lahngau begütert war. Über diesen reichen Besitz würde Liudolf als Ehemann Idas nach Hermanns Tod verfügen. Schwaben, in dem die Herrschaft der ostfränkischen Könige weniger gefestigt war als in Franken oder Sachsen, sollte damit zu den Kernlanden des Reiches gehören.

Die Hochzeit Liudolfs mit Ida wurde um die Jahreswende 947/948 geschlossen und auf einem Umritt durch das Reich bekannt gemacht. Wenig später, am 10. Dezember 949, starb Hermann von Schwaben und Liudolf trat als Erbe in dessen Herzogtum, Besitz und politischen Beziehungen ein. Liudolf war nun Herzog und der designierte Erbe seines Vaters. Da Königin Editha 946 verstorben war und Otto noch nicht wieder geheiratet hatte, war Ida die vornehmste Frau im Reich.

Im November 950 starb sehr überraschend König Lothar II. von Italien. Berengar von Ivrea bemächtigte sich der Krone und inhaftierte die Witwe Lothars, Adelheid, eine entfernte Verwandte der Liudolfinger und Schwester des mit Otto I. befreundeten Königs von Burgund. Berengar wollte verhindern, dass Adelheid durch eine neue Heirat ihren neuen Gemahl zum Erben Lothars machen würde. Liudolfs Vater Otto, seit Jahren Witwer, hatte genug Gründe, Adelheid zu Hilfe zu eilen, und plante für den Herbst 951 einen Italienzug.

Im Frühjahr oder Sommer 951, also vor seinem Vater, zog Liudolf, anscheinend gegen den Willen Ottos I., mit einem Heer von Schwaben nach Oberitalien. Als Grund dieses eigenmächtigen Heerzugs wurde schon bald Abenteuerlust angenommen, tatsächlich hatte Liudolf jedoch dynastische Gründe: Adelheids Mutter Bertha und Ida waren Halbschwestern, beide stammten über ihre Mutter Regelinda von den italienischen Karolingern ab, und damit hoffte Liudolf, eigene Rechte auf den italienischen Thron geltend machen zu können, die er durch die Heirat mit Ida erworben hatte. Liudolfs Italienzug scheiterte jedoch am politischen Widerstand aus seiner eigenen Verwandtschaft. Norditalien war seit Jahrzehnten Interessengebiet der bayrischen Herzöge und Liudolfs Onkel, der Bayernherzog Heinrich, behinderte Liudolfs Fortkommen, so dass Liudolf seinen Heerzug erfolglos abbrechen musste. Diese Vorkommnisse bereiteten den Boden für Liudolfs späteren Aufstand.

Herzog Heinrich hatte erst nach mehreren Aufständen gegen Otto I. von diesem einen eigenen Anteil an der Macht bekommen, aber inzwischen war er einer der engsten Ratgeber Ottos I. geworden. Liudolf befürchtete, von Heinrich aus der Nähe des Königs verdrängt zu werden. Liudolf nutzte das Weihnachtsfest 951 zu einer provokanten Zurschaustellung seines Anspruchs auf das Mitregententum: Er feierte es mit königlichem Prunk in der Pfalz Saalfeld. Königliches Zeremoniell stand jedoch allein Otto I. zu und Saalfeld war der Ort, an dem die letzte Rebellion Herzog Heinrichs begonnen hatte. Liudolfs wichtigster Mitverschworener war sein Schwager Konrad der Rote, den Otto mit der Ablehnung eines von Konrad als königlichem Beaufragten ausgehandlten Vertrags brüskiert hatte, was auf Heinrichs Einfluss zurückgeführt wurde. Ein wichtiges Motiv Liudolfs war auch, dass sein Vater inzwischen Adelheid von Italien geheiratet hatte, die 952/953 einen Sohn zur Welt brachte, der ein potenzieller Rivale Liudolfs in der Erbfolge werden konnte.

Militärisch brach der Aufstand erst im Herbst 952 aus. Zuvor versuchten Liudolf und Konrad Ostern 952 in Mainz durch Verhandlungen mit Otto I. zum Erfolg zu kommen, auch wenn sie erklärten, dass sie Heinrich festgesetzt hätten, wenn er zum Fest erschienen wäre. Den ausgehandelten Pakt widerrief Otto jedoch wenig später in Dortmund, da er nach seinem Herrschaftsverständnis aus der Schar der Fürsten herausragte und diese daher keine Verträge mit ihm als Gleichrangige schließen konnten. Anschließend belagerte Otto Liudolf und Konrad zwei Monate in Mainz. Der Aufstand weitete sich während dieser Zeit weiter aus: Die Bayern, an der Spitze die luitpoldingischen Verwandten von Heinrichs Frau unter der Führung ihres Bruders, des bayrischen Pfalzgrafen Arnulf II., rebellierten gegen den als Landfremden unbeliebten Heinrich. Diese veränderte Lage führte zu neue Verhandlungen, in denen Liudolf und Konrad betonten, nicht gegen den König zu stehen, sondern nur gegen den Einfluss Heinrichs, während Otto zwar bereit war, seinem Sohn und seinem Schwiegersohn zu verzeihen, aber die Herausgabe der Mitverschworenen verlangte. Andiesem Verlangen Ottos scheiterten die Verhandlungen.

In der folgenden Nacht verließ Liudolf Mainz, wobei sich ihm die Bayern in Ottos Aufgebot anschlossen, und zog in die wichtigste bayrische Residenz Regensburg. Die Lage war für Otto kritisch, da von den fünf Herzogtümern nur noch Franken geschlossen hinter ihm stand. Ende 953 musste Otto sogar die Belagerung Liudolfs in Regensburg abbrechen.

954 begann der Liudolfinische Aufstand zu scheitern. Konrad der Rote traf mit Ottos Bruder Brun in Lothringen zusammen, der ihn überzeugen konnte, dass der Aufstand doch „contra regem“ war, da der Verlust Lothringens drohte. Zudem errang Bischof Ulrich von Augsburg, der auf Ottos Seite stand, einen militärischen Sieg über die Luitpoldinger. Endgültig scheiterte der Aufstanddurch den Einfall der Ungarn. Beide Seiten des Aufstandes beschuldigten sich gegenseitig die plündernden und brandschatzenden Feinde ins Land gerufen zu haben. Dass Liudolf Bayern durch Geschenke von Plünderungen freikaufte und Konrad den Ungarn Führer stellte, die diese durch Lothringen ins Westfrankenreich leiteten, ließ ihre Anhänger von ihnen abrücken und brachte sie in den Verdacht, mit den Feinden paktiert zu haben. Welche Partei des Aufstandes die Ungarn tatsächlich gerufen hatte oder ob diese die Schwäche des Reiches von selbst zum Einfall veranlasst hat, ist nicht zu klären und umstritten. In Verdacht geraten sind insbesondere die Luitpoldinger, die in der Vergangenheit freundschaftliche Kontakte mit den Ungarn gehabt hatten. Das Abfallen ihrer Anhänger zwang Liudolf und Konrad an den Verhandlungstisch. Die Beteiligten, Liudolf, nun ohne Rückhalt, der schwankende Konrad und Bischof Friedrich von Mainz, der sich beimAusbruch von Kämpfen aus dem Lager der Aufständischen zurückgezogen hatte, trafen am 16. Juni 954 in Langenzenn auf Otto I. und Heinrich von Bayern.

Diesmal verzichtete Otto auf die Forderung, dass die Aufständischen ihre Mitverschworenen ausliefern sollten. Damit löste er Konrad und Friedrich aus Liudolfs Lager. Liudolf und Heinrich warfen sich gegenseitig vor, die Ungarn gerufen zu haben. Liudolf brach die Verhandlungen ab. Er flüchtete, jetzt politisch völlig isoliert, zurück nach Regensburg, wo ihn Heinrich mehrereMonate belagerte und ihm schließlich die Stadt über dem Kopf anzündete. Am 22. Juli 954 fiel Pfalzgraf Arnulf im Kampf mit einem von Markgraf Gero von Sachsen befehligten Heer vor Regensburg. Liudolf gelang es zu entkommen und nach Suveldun (heutiger Ortsteil Thangelstedt der Stadt Blankenhain) zu gelangen, wo Otto I. zur Jagd weilte. Dort warf sich Liudolf um Verzeihung bittend seinem Vater zu Füßen. Otto I. nahm seinen Sohn wieder auf. Der Liudolfinische Aufstand war damit beendet. Als politische Folge verloren Liudolf und Konrad der Rote ihre Herzogtümer,durften aber ihre Allodien behalten.

Liudolf erscheint nach dem Ende seines Aufstands eine Zeit lang nicht mehr in den Quellen. An der Schlacht auf dem Lechfeld nahm er nicht teil; wahrscheinlich kämpfte er in Sachsen gegen zeitgleich mit den Ungarn eingefallene Slawen. Den Ausgleich zwischen Liudolf und seinem Vater führte vermutlich Brun herbei. Liudolf war als erwachsener Sohn Ottos, der selbst bereits Nachkommen hatte, für den Fortbestand der Dynastie wichtig, da die Söhne Ottos mit Adelheid noch nicht in einem Alter waren, in dem man davon ausgehen konnte, dass sie erwachsen werden würden.Den Ausgleich förderte auch, dass Liudolfs Widersacher Heinrich von Bayern 955 verstorben war. 956 erhielt Liudolf von Otto den Auftrag, die Interessen Ottos in Italien zu wahren, wo Berengar von Ivrea vertragsbrüchig geworden war. Liudolf zog mit einem Heer über die Alpen und erhielt schnell lokale Unterstützung, Berengar wich weiter in den Süden aus. Welche Pläne Otto mit der Entsendung Liudolfs verfolgte, bleibt unklar, da Liudolf nach etwa einem Jahr in Italien überraschend an einem Fieber verstarb. Möglich ist, dass Liudolf aus der Politik im Kern desOstfrankenreiches entfernt gehalten werden sollte, aber auch, dass Otto ähnlich wie bei Heinrich von Bayern nach dessen Aufständen dem in Gnade wieder aufgenommenen Familienmitglied eineneigenen Machtbereich einräumen wollte. Aufgrund der familiären Ansprüche Liudolfs auf die italienische Krone wird sogar erwogen, dass für Liudolf ein Teilkönigtum geplant war. Liudolfs Leichnam wurde in das Reich überführt. Bestattet wurde er vermutlich im Stift St. Alban vor Mainz, möglicherweise aber auch im Stift St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, welches er gegründet hat. ; Liudolf entstammte aus der ersten Ehe König Ottos I. mit Edgitha von England, die 929 geschlossen wurde. Als ältester Sohn Ottos war Liudolf erster Anwärter auf dessen Nachfolgeund erhielt eine sehr sorgfältige Erziehung. Hrotsvit von Gandersheim beschrieb ihn als sanftmütig, milde und demütig, klug und überaus weise, wobei dieses allerdings typische Topoi derZeit für Herrschertugenden sind.

In den politischen Planungen Ottos I. spielte Liudolf früh eine Rolle. Schon 939 verlobte Otto seinen Sohn mit Ida, dem einzigen Kind des Schwabenherzogs Hermann, einem treuen GefolgsmannOttos, und dessen Gemahlin Regelinda. Aufgrund ihrer familiären Situation war Ida die Erbin Hermanns, der nicht nur in Schwaben, sondern auch im Wesergebiet und im Lahngau begütert war. Über diesen reichen Besitz würde Liudolf als Ehemann Idas nach Hermanns Tod verfügen. Schwaben, in dem die Herrschaft der ostfränkischen Könige weniger gefestigt war als in Franken oder Sachsen, sollte damit zu den Kernlanden des Reiches gehören.

Die Hochzeit Liudolfs mit Ida wurde um die Jahreswende 947/948 geschlossen und auf einem Umritt durch das Reich bekannt gemacht. Wenig später, am 10. Dezember 949, starb Hermann von Schwaben und Liudolf trat als Erbe in dessen Herzogtum, Besitz und politischen Beziehungen ein. Liudolf war nun Herzog und der designierte Erbe seines Vaters. Da Königin Editha 946 verstorben war und Otto noch nicht wieder geheiratet hatte, war Ida die vornehmste Frau im Reich.

Im November 950 starb sehr überraschend König Lothar II. von Italien. Berengar von Ivrea bemächtigte sich der Krone und inhaftierte die Witwe Lothars, Adelheid, eine entfernte Verwandte der Liudolfinger und Schwester des mit Otto I. befreundeten Königs von Burgund. Berengar wollte verhindern, dass Adelheid durch eine neue Heirat ihren neuen Gemahl zum Erben Lothars machen würde. Liudolfs Vater Otto, seit Jahren Witwer, hatte genug Gründe, Adelheid zu Hilfe zu eilen, und plante für den Herbst 951 einen Italienzug.

Im Frühjahr oder Sommer 951, also vor seinem Vater, zog Liudolf, anscheinend gegen den Willen Ottos I., mit einem Heer von Schwaben nach Oberitalien. Als Grund dieses eigenmächtigen Heerzugs wurde schon bald Abenteuerlust angenommen, tatsächlich hatte Liudolf jedoch dynastische Gründe: Adelheids Mutter Bertha und Ida waren Halbschwestern, beide stammten über ihre Mutter Regelinda von den italienischen Karolingern ab, und damit hoffte Liudolf, eigene Rechte auf den italienischen Thron geltend machen zu können, die er durch die Heirat mit Ida erworben hatte. Liudolfs Italienzug scheiterte jedoch am politischen Widerstand aus seiner eigenen Verwandtschaft. Norditalien war seit Jahrzehnten Interessengebiet der bayrischen Herzöge und Liudolfs Onkel, der Bayernherzog Heinrich, behinderte Liudolfs Fortkommen, so dass Liudolf seinen Heerzug erfolglos abbrechen musste. Diese Vorkommnisse bereiteten den Boden für Liudolfs späteren Aufstand.

Herzog Heinrich hatte erst nach mehreren Aufständen gegen Otto I. von diesem einen eigenen Anteil an der Macht bekommen, aber inzwischen war er einer der engsten Ratgeber Ottos I. geworden. Liudolf befürchtete, von Heinrich aus der Nähe des Königs verdrängt zu werden. Liudolf nutzte das Weihnachtsfest 951 zu einer provokanten Zurschaustellung seines Anspruchs auf das Mitregententum: Er feierte es mit königlichem Prunk in der Pfalz Saalfeld. Königliches Zeremoniell stand jedoch allein Otto I. zu und Saalfeld war der Ort, an dem die letzte Rebellion Herzog Heinrichs begonnen hatte. Liudolfs wichtigster Mitverschworener war sein Schwager Konrad der Rote, den Otto mit der Ablehnung eines von Konrad als königlichem Beaufragten ausgehandlten Vertrags brüskiert hatte, was auf Heinrichs Einfluss zurückgeführt wurde. Ein wichtiges Motiv Liudolfs war auch, dass sein Vater inzwischen Adelheid von Italien geheiratet hatte, die 952/953 einen Sohn zur Welt brachte, der ein potenzieller Rivale Liudolfs in der Erbfolge werden konnte.

Militärisch brach der Aufstand erst im Herbst 952 aus. Zuvor versuchten Liudolf und Konrad Ostern 952 in Mainz durch Verhandlungen mit Otto I. zum Erfolg zu kommen, auch wenn sie erklärten, dass sie Heinrich festgesetzt hätten, wenn er zum Fest erschienen wäre. Den ausgehandelten Pakt widerrief Otto jedoch wenig später in Dortmund, da er nach seinem Herrschaftsverständnis aus der Schar der Fürsten herausragte und diese daher keine Verträge mit ihm als Gleichrangige schließen konnten. Anschließend belagerte Otto Liudolf und Konrad zwei Monate in Mainz. Der Aufstand weitete sich während dieser Zeit weiter aus: Die Bayern, an der Spitze die luitpoldingischen Verwandten von Heinrichs Frau unter der Führung ihres Bruders, des bayrischen Pfalzgrafen Arnulf II., rebellierten gegen den als Landfremden unbeliebten Heinrich. Diese veränderte Lage führte zu neue Verhandlungen, in denen Liudolf und Konrad betonten, nicht gegen den König zu stehen, sondern nur gegen den Einfluss Heinrichs, während Otto zwar bereit war, seinem Sohn und seinem Schwiegersohn zu verzeihen, aber die Herausgabe der Mitverschworenen verlangte. Andiesem Verlangen Ottos scheiterten die Verhandlungen.

In der folgenden Nacht verließ Liudolf Mainz, wobei sich ihm die Bayern in Ottos Aufgebot anschlossen, und zog in die wichtigste bayrische Residenz Regensburg. Die Lage war für Otto kritisch, da von den fünf Herzogtümern nur noch Franken geschlossen hinter ihm stand. Ende 953 musste Otto sogar die Belagerung Liudolfs in Regensburg abbrechen.

954 begann der Liudolfinische Aufstand zu scheitern. Konrad der Rote traf mit Ottos Bruder Brun in Lothringen zusammen, der ihn überzeugen konnte, dass der Aufstand doch „contra regem“ war, da der Verlust Lothringens drohte. Zudem errang Bischof Ulrich von Augsburg, der auf Ottos Seite stand, einen militärischen Sieg über die Luitpoldinger. Endgültig scheiterte der Aufstanddurch den Einfall der Ungarn. Beide Seiten des Aufstandes beschuldigten sich gegenseitig die plündernden und brandschatzenden Feinde ins Land gerufen zu haben. Dass Liudolf Bayern durch Geschenke von Plünderungen freikaufte und Konrad den Ungarn Führer stellte, die diese durch Lothringen ins Westfrankenreich leiteten, ließ ihre Anhänger von ihnen abrücken und brachte sie inden Verdacht, mit den Feinden paktiert zu haben. Welche Partei des Aufstandes die Ungarn tatsächlich gerufen hatte oder ob diese die Schwäche des Reiches von selbst zum Einfall veranlassthat, ist nicht zu klären und umstritten. In Verdacht geraten sind insbesondere die Luitpoldinger, die in der Vergangenheit freundschaftliche Kontakte mit den Ungarn gehabt hatten. Das Abfallen ihrer Anhänger zwang Liudolf und Konrad an den Verhandlungstisch. Die Beteiligten, Liudolf, nun ohne Rückhalt, der schwankende Konrad und Bischof Friedrich von Mainz, der sich beimAusbruch von Kämpfen aus dem Lager der Aufständischen zurückgezogen hatte, trafen am 16. Juni 954 in Langenzenn auf Otto I. und Heinrich von Bayern.

Diesmal verzichtete Otto auf die Forderung, dass die Aufständischen ihre Mitverschworenen ausliefern sollten. Damit löste er Konrad und Friedrich aus Liudolfs Lager. Liudolf und Heinrich warfen sich gegenseitig vor, die Ungarn gerufen zu haben. Liudolf brach die Verhandlungen ab. Er flüchtete, jetzt politisch völlig isoliert, zurück nach Regensburg, wo ihn Heinrich mehrereMonate belagerte und ihm schließlich die Stadt über dem Kopf anzündete. Am 22. Juli 954 fiel Pfalzgraf Arnulf im Kampf mit einem von Markgraf Gero von Sachsen befehligten Heer vor Regensburg. Liudolf gelang es zu entkommen und nach Suveldun (heutiger Ortsteil Thangelstedt der Stadt Blankenhain) zu gelangen, wo Otto I. zur Jagd weilte. Dort warf sich Liudolf um Verzeihung bittend seinem Vater zu Füßen. Otto I. nahm seinen Sohn wieder auf. Der Liudolfinische Aufstand war damit beendet. Als politische Folge verloren Liudolf und Konrad der Rote ihre Herzogtümer,durften aber ihre Allodien behalten.

Liudolf erscheint nach dem Ende seines Aufstands eine Zeit lang nicht mehr in den Quellen. An der Schlacht auf dem Lechfeld nahm er nicht teil; wahrscheinlich kämpfte er in Sachsen gegen zeitgleich mit den Ungarn eingefallene Slawen. Den Ausgleich zwischen Liudolf und seinem Vater führte vermutlich Brun herbei. Liudolf war als erwachsener Sohn Ottos, der selbst bereits Nachkommen hatte, für den Fortbestand der Dynastie wichtig, da die Söhne Ottos mit Adelheid noch nicht in einem Alter waren, in dem man davon ausgehen konnte, dass sie erwachsen werden würden.Den Ausgleich förderte auch, dass Liudolfs Widersacher Heinrich von Bayern 955 verstorben war. 956 erhielt Liudolf von Otto den Auftrag, die Interessen Ottos in Italien zu wahren, wo Berengar von Ivrea vertragsbrüchig geworden war. Liudolf zog mit einem Heer über die Alpen und erhielt schnell lokale Unterstützung, Berengar wich weiter in den Süden aus. Welche Pläne Otto mitder Entsendung Liudolfs verfolgte, bleibt unklar, da Liudolf nach etwa einem Jahr in Italien überraschend an einem Fieber verstarb. Möglich ist, dass Liudolf aus der Politik im Kern desOstfrankenreiches entfernt gehalten werden sollte, aber auch, dass Otto ähnlich wie bei Heinrich von Bayern nach dessen Aufständen dem in Gnade wieder aufgenommenen Familienmitglied eineneigenen Machtbereich einräumen wollte. Aufgrund der familiären Ansprüche Liudolfs auf die italienische Krone wird sogar erwogen, dass für Liudolf ein Teilkönigtum geplant war. Liudolfs Leichnam wurde in das Reich überführt. Bestattet wurde er vermutlich im Stift St. Alban vor Mainz, möglicherweise aber auch im Stift St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, welches er gegründet hat.

Quellenangaben

1 Wikipedia Internetseite von Reuffurth (Karl) Heinz; http://familie-reuffurth-und-verwandte.de/Familie%20Reuffurth%20und%20Verwandte/ab7597.htm

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