Chosros II. Perwez VON PERSIEN

Chosros II. Perwez VON PERSIEN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Chosros II. Perwez VON PERSIEN
Beruf Grosskönig

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 570
Tod 28. Februar 628
Heirat

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Schirin ...

Notizen zu dieser Person

Großkönig von Persien, Ägypten, Mesopotamien, erobert 608 große Teile Kleinasiens und Armenien, 614 Syrien, dabei Jerusalem zerstört, 619 den Norden Ägyptens, wird 627 vom Adel und seinemSohn Scheroes (ist unter dem Namen Kavad II. dannKönig) gestürzt und 628 getötet
Chosrau II. wurde nach dem Sturz seines Vaters 590, in den er wohl verwickelt war, zum König erhoben und im Juni/Juli 590 in Ktesiphon gekrönt. Schon nach kurzer Zeit wurde er aber von Rebellen unter dem Heerführer Bahram Chobin vertrieben, welcher sich 589 mit Chosraus Vater überworfen hatte. Nach einem ersten Gefecht gelang es Bahram, in Ktesiphon einzumarschieren, wo ersich zum König krönen ließ. Chosrau floh derweil ausgerechnet in das oströmische Reich, obwohl sich dieses noch immer im Krieg mit Persien befand.

Dennoch hatte Chosrau Glück, denn Kaiser Maurikios gewährte Chosrau nach einiger Überlegung seine Unterstützung. Persische und römische Truppen unter dem Oberbefehl des Narses zogen (zum ersten und einzigen Mal) gemeinsam in den Kampf, so dass Chosrau 591 wieder auf den Thron gelangte. Als Gegenleistung verzichtete Chosrau im Friedensvertrag mit Ostrom auf einige umstrittene Gebiete in Mesopotamien, Armenien (bis zur damaligen Hauptstadt Dvin) und Georgien bis hin nach Tiflis. Die Beziehungen zwischen Maurikios und Chosrau, der angeblich vom Kaiser adoptiertwurde, waren in den folgenden Jahren ausgesprochen gut. Chosrau versuchte seine Stellung in Persien zu konsolidieren und seine Onkel Bindoe und Bistam zu beseitigen. Im Fall von Bindoe gelang dies auch, doch Bistam konnte sich in die Provinz Delam absetzen, wo er sich mehrere Jahre hielt und sogar Münzen prägen ließ, bevor auch er ermordet wurde.

Chosrau heiratete die Christin Schirin, deren Sohn Merdanschah er zum Nachfolger einsetzen wollte, wobei er noch andere Kinder von anderen Frauen hatte (so von der Christin Maria). Chosraus Hof soll eine sagenhafte Pracht entfaltet haben, zumal der Großkönig, aufgrund des rigiden, aber effektiven Steuersystems, über gewaltige Einkommen verfügen konnte. Einen nicht geringenAnteil daran hatte Yazdin, der als eine Art „Finanzminister“ fungierte. Chosraus Verhältnis zum Christentum war kompliziert: Seine Ehefrauen Maria und Schirin waren Christinnen, ebenso wieYazdin Christ war, doch scheint er „Miaphysiten“ und „Nestorianer“ gegeneinander ausgespielt zu haben. So favorisierte Chosrau wohl einige Zeit die „Miaphysiten“, vielleicht auch unter dem Einfluss von Schirin und dem königlichen Leibarzt Gabriel von Schiggar, die beide dieser Glaubensrichtung anhingen. Durch seine christenfreundliche Politik (die jedoch wohl realpolitischmotiviert war) machte er sich allerdings bei den zoroastrischen Priestern unbeliebt.

Nach 591 folgte ein Jahrzehnt freundschaftlicher Beziehungen zwischen Römern und Persern. Doch nach dem Tod seines Gönners Maurikios 602 spielte sich Chosrau gegenüber dessen Nachfolger Phokas, der auch Maurikios' Familie hatte auslöschen lassen, als Rächer auf. Er präsentierte auch einen Mann, der sich als Theodosios ausgab, der älteste Sohn des ermordeten oströmischen Kaisers, der das Massaker angeblich überlebt habe. Dies diente Chosrau als ein Vorwand, um gegen Ostrom vorzugehen.

Unter Phokas (602–610) konnten sich die Römer noch einigermaßen verteidigen (wobei allerdings Armenien und Teile Mesopotamiens verloren gingen, nicht zuletzt infolge einer Revolte des kaiserlichen Feldherrn Narses), aber seit der Thronbesteigung des Herakleios im Oktober 610 eilten die sassanidischen Truppen von Sieg zu Sieg. Dies war auch der Tatsache geschuldet, dass es im oströmischen Reich zunächst zu Kämpfen zwischen Herakleios- und Phokas-treuen Truppen kam und somit nur begrenzt organisierter Widerstand möglich war; allerdings ging auch Herakleios teils in die Offensive, wie im Jahr 613. Dieser Gegenangriff scheiterte allerdings, als das kaiserliche Heer in Syrien vernichtend geschlagen wurde. Nun eroberten die persischen Truppen unterdem Befehl der Generäle Schahin und Shahrbaraz bis 619 Syrien und Ägypten, die dauerhaft in das Reich eingegliedert werden sollten; selbst Kleinasien wurde geplündert und das Heilige Kreuz aus Jerusalem fortgeführt und nach Ktesiphon gebracht. Es schien so, als sei das alte Achämenidenreich wiedererwacht und das Ende von Byzanz gekommen. 626 belagerten Perser und Awaren gar Konstantinopel, welches sich jedoch trotz der Abwesenheit des Kaisers dank der Flotte halten konnte (siehe: Belagerung von Konstantinopel (626))..

Doch war der Höhepunkt bereits überschritten, denn Herakleios, der die Verteidigung zum „Heiligen Krieg“ erklärt hatte, drang tief in den persischen Herrschaftraum ein und besiegte die persischen Armeen in mehreren Schlachten. Das Ende kam mit der Niederlage der Perser in der Schlacht bei Ninive im Dezember 627, in der auch der persische General Rhazates fiel, zumal die besseren persischen Truppen nicht effektiv in die Kämpfe eingriffen. Chosrau ergriff panikerfüllt die Flucht aus seiner Lieblingsresidenz Dastagird und floh nach Ktesiphon. Dort konspiriertejedoch Chosraus ältester Sohn Siroe mit mehreren Adligen und Offizieren, darunter auch zwei Söhne Yazdins, der bereits einige Zeit vorher im Rahmen einer Christenverfolgung (Martyrium von„Anastasios dem Perser“) von Chosrau hingerichtet worden war.

Chosrau wurde abgesetzt und ins Gefängnis geworfen, wo er nach vier Tagen ermordet wurde. Siroe leitete nun ein Blutbad unter seinen Geschwistern ein, um seinen Macht zu festigen und bestieg als Kavadh II. Siroe den Thron. Er leitete auch Friendsverhandlungen mit Herakleios ein. Nach dem frühen Tod Kavadh Siroes im September 628 versank Persien jedoch im Chaos und konnte sich erst unter Yazdegerd III. wieder einigermaßen stabilisieren. Die Sassaniden verloren im Friedensvertrag von 629/30 alle eroberten Gebiete wieder an die Oströmer und waren derart geschwächt, dass die Araber bei ihrer bald darauf folgenden Eroberung des Reiches leichtes Spiel hatten (siehe dazu Islamische Expansion). Dabei erwies sich auch die Beseitigung des Pufferstaatesder Lachmiden zu Beginn des 7. Jahrhunderts, die bis dahin die Grenzsicherung in diesem Raum für Persien übernommen hatten, als ein schwerer Fehler Chosraus II.

In den späteren Quellen (es gibt so gut wie keine zeitgenössische Überlieferung) wird Chosrau – vielleicht zu Unrecht – als Despot reinsten Wassers beschrieben. Sein Leben fand einen Widerhall in zahlreichen persischen Epen wie Chosrau und Schirin von Nizami, das seine Liebe zu der Christin Schirin beschreibt.
(Quelle: wikipedia.de)

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Hochgeladen 2013-08-13 19:08:58.0
Einsender user's avatar Heinz Reuffurth
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