Notizen zu dieser Person
Bertha (* 539, † um 612) war die Tochter des Frankenkönigs Charibert I. und der Ingoberga. Zu ihrer Hochzeit mit dem heidnischen König Ethelbert von Kent brachte sie ihren Kaplan Liudhardmit nach England. Ethelbert selbst war Heide, erlaubte aber seiner Frau, ihre christliche Religion auszuüben. Sie ließ in Canterbury eine Kirche entweder errichten oder eine wieder aufbauen, die aus der Zeit der römischen Besetzung datierte, und widmete sie dem heiligen Martin von Tours, einem der Hauptpatrone der fränkischen Königsfamilie; die heutige Kirche St. Martin inCanterbury steht noch an der gleichen Stelle. Es ist wohl dem Einfluss Bertha zu verdanken dass Ethelbert Papst Gregor I. um die Entsendung von Missionaren für sein Reich bat. Gregors Wahlfiel auf den Benediktiner Augustinus, der 596 praepositus (Prior) des Andreas-Klosters in Rom war, das Papst Gregor selbst gegründet hatte. Er schickte ihn an der Spitze von 40 Mönchen aus, um bei den Angelsachsen zu missionieren, sowie ein zweites Mal, als Augustinus nach einem halbherzigen Start nach Rom zurückkehrte und den Papst bat, die Mission aufzugeben. Augustinuswurde unterwegs im Frankenreich zum Bischof geweiht. Im Frühjahr 597 landeten Augustinus und seine Begleiter auf der Isle of Thanet. Ethelbert erlaubte den Missionaren, sich in Canterburyniederzulassen und dort zu predigen. Die Überlieferung sagt, dass Augustinus ihn nur wenige Tage nach seiner Ankunft in Kent taufte, obwohl ein Brief Gregors an Bertha nahe legt, dass diesnicht vor 601 geschehen sein kann.