Erwin I. VON GLEICHEN

Erwin I. VON GLEICHEN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Erwin I. VON GLEICHEN
Beruf Graf

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1040
Tod 1116
Heirat

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Helinburg VON LOHRA

Notizen zu dieser Person

Alten Schriften ist zu entnehmen, dass die Grafen Gleichen ursprünglich in Sachsen beheimatet waren, von dort jedoch nach Thüringen vertrieben wurden. In Thüringen sollen sie um 720 in Mühlberg und Wachsenburg Bergschlösser gebaut haben und benannten beide Gleichen. Später wird von einem Gleichen mit Beinamen "der Schwarze" gesprochen, der in sächsischem Dienst bei einer Schlacht in Buchholz 779 gegen die Franken gefangen genommen wurde. Er soll später in gutem Ansehen bei Karl dem Großen gestanden haben und ließ sich fünf Jahre nach der Schlacht auf mehrmalige Bitten Karls des Großen zum Christentum bekehren. Verheiratet mit Agnete von Winsenburg zeugte er seine zwei Söhne Witikindus und Walprechtum. Auch die beiden Brüder standen hoch in der kaiserlichen Gunst und sie erhielten in Thüringen einen Landstrich von zehn Meilen Breite und 20 Meilen Länge zum Geschenk, den sie sich teilten. Der Enkel von Walprechtum (oder Walperti) soll der Stammvater der Grafen von Gleichen sein, sein Bruder Witikintus der Stammvater der hochgräflichen Familie von Schwarzenberg.
Nach ihrem Stammsitz Tonna bei Gotha nannten sie sich zunächst Grafen von Tonna (1099 erstmals erwähnt-Graf Erwin I., † 1116). Im Dienste der Erzbischöfe von Mainz erwarben sie im Jahre 1120 die Vogtei über die Stadt Erfurt. Sie verfügten über umfangreichen Grund- und Lehnsbesitz vor allem in der Umgebung von Erfurt und im Eichsfeld, darunter mehrere Burgen.

1130 belehnte das Erzbistum Mainz Graf Erwin II. († um 1193) mit der Burg Gleichen bei Gotha, an welches sie von den Askaniern gelangte, nach der sich das Geschlecht seit 1162 im Anschlussnunmehr Grafen von Gleichen nannte. Die Burg selbst wurde bis 1455 ihr neuer Stammsitz, bevor dieser wieder nach Tonna zurückverlegt wurde. Unter Lambert von Gleichen erreichten sie im 13. Jahrhundert einen Höhepunkt ihrer Machtentfaltung, gerieten aber wegen ihrer Lehnsbindung an Mainz in zunehmende Gegnerschaft zum Thüringer Landgrafenhaus.

1290 verkauften die Grafen ihre Vogteirechte in Erfurt an die Stadt und mussten 1294 ihre eichsfeldischen Besitzungen samt Burgen an das Erzstift Mainz verkaufen. Zum Ausgleich begannen die Gleichengrafen Mitte des 14. Jahrhunderts sich ein kleines, in sich geschlossenes Territorium zwischen Ohrdruf (1342 erworben, Vogtei seit 1170) und Wandersleben zu schaffen und erwarbendazu die hersfeldische Vogtei Ohrdruf. Zur selben Zeit wurden die Grafen Lehnsleute der Markgrafen von Meißen, doch erschienen sie bis 1521 in der Reichsmatrikel. Eine Nebenlinie besaß die Herrschaften Blankenhain, Niederkranichfeld und Remda.

1550 begann der Bau des Renaissanceschlosses Ehrenstein in Ohrdruf, so dass 1590 die Hofhaltung von Tonna nach Ohrdruf verlegt werden konnte. Burg Gleichen wurde unterdessen als Wohnsitz aufgegeben. Durch Erbschaft gingen 1583 die Grafschaften Pyrmont und Spiegelberg an das Haus Gleichen über, bevor 1631 die gräfliche Linie mit Hans Ludwig von Gleichen erlosch.

Von den verbliebenen Gütern gelangte die Obergrafschaft (Ohrdruf, Emleben, Schwabhausen, Petriroda, Wechmar, Pferdingsleben, Werningshausen) an die Grafen von Hohenlohe-Langenburg, die 2,5Quadratmeilen umfassende Untergrafschaft (Gleichen, Wandersleben, Günthersleben, Sülzenbrücken, Ingersleben, Stedten) an die Grafen von Schwarzburg-Sondershausen (Schwarzburg-Arnstadt), die Herrschaft Tonna an die Schenken von Tautenburg (eine Nebenlinie der Schenken von Vargula).

Nach blühte aber noch ein niederadliger Ast der Familie von Gleichen im Gothaischen Fürstenthum, welche die Güter Tannrode und Ingersleben besaßen. Diese Stamm wurde gegen Ende des 15. Jahrhunderts begonnen mit Curten von Gleichen zu Tannrode und Ingersleben. Dieser niederadlige Zweig der von Gleichen verschwägerte sich später mit den von Rußwurm und nannte sich von Gleichen gen. von Rußwurm. Auch führten sie Allianzwappen mit Wappenelementen beider Familien. Die Familie von Gleichen gen. von Rußwurm blüht bis heute.

Auch die Grafen von Schwarzenburg sollen mit den Grafen von Gleichen in sehr früher Zeit gemeinsame Vorfahren gehabt haben. Eine Verbindung zu der noch blühenden Familie von Uslar-Gleichenscheint nicht zu bestehen.

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Hochgeladen 2013-08-13 19:08:58.0
Einsender user's avatar Heinz Reuffurth
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